Seite 6 Meraner Zeitung Nr. 3 Er trat vor zirka vier Jahren ins Leben und veranstaltete am 2V. Oktober 1901 seine ersten Rennen. Diese waren mit acht Ehrenpreisen und 4000 X ausgestattet und lockten recht nützliche Offizierspferde: Mumus, Mars, Nehmts im mit ?c. zum Start. Ein ganz netter Erfolg, der Veranlassung ^ bot, für 1902 bereits ein zweitägiges Meeting mit! sieben Ehrenpreisen und 6745 X auszuschreiben. Da fanden sich zwanzig Pferde zur Bestreitung ein, von denen oie meisten zweimal
, die österreichi schen Herren, welche früher Meran besucht hatten, warben den? schönen Rennplatz auch neue Freunde. Und so gab es dort Ende März 1903 so reges Treiben, daß der Verein sich entschloß, im Jcchre 1904 noch einen Schritt weiter zu gehen und gleich drei Renntage auszuschreiben. Die Ver mehrung der Rennen hatte natürlich auch eine Erhöhung der Rennpreise zur Folge, und zwar auf 13.100 L, denen zwölf Ehrenpreise beigegeben waren. Während sich im Vorjähre 26 Pferde um die Meraner Preise stritten
ihrer Kameraden Propaganda für den prächtigen Platz zu machen. Aber auch unsere Offiziere, die bisher den Meraner Rennplatz besucht haben, sprechen sich überaus lobend über denselben aus. Für den passionierten Reiter ist dort das richtige Terrain, für den jungen, ehrgeizigen Offizier, der einen Sieg weniger der riesigen Ueberlegenheit seines Pferdes als seiner eigenen Geschicklichkeit verdanken will. Dort kann man lernen, dort sollen unsere Offiziere lernen. Die Rennen in Meran sind international, sie mußten
international gemacht werden, um die nötige Anzichungskrast auf die deutschen und italienischen Offiziere anszuüben, die ja zumeist fremdländisches Material in ihren Ställen haben. Nur zaghaft sind sie bisher dem Rufe gefolgt, aber sie werden sicher bald mit stärkeren Aufgeboten anrücken, denn so zeitlich im Jahre haben sie in ihrer Heimat nicht Gelegenheit, gute Preise zu ge winnen. Und der Meraner Reunplatz tst namentlich für Offiziere aus süddeutsche.: und aus norditalieui- schen Garnisonen überaus
günstig gelegen, er ist aber auch leicht erreichbar von gar vielen öster reichischen Garnisonsstädten. Es wäre zu wünschen, daß diese fürderhin recht viele Offiziere zu den Dreibundrennen, wie man die Meraner Offiziers rennen nennen kann, entsenden mögen. Aus kleinen Anfängen hat sich Meran prächtig entwickelt. Sieben Herrenreiter stiegen im Jahre 1901 dort 24mal in den Sattel, Heuer (1904) ritten zwanzig Herrenreiter 74mal. Das ist innerhalb eines so kurzen Zeitraumes ein gewaltiger Fortschritt