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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 09.06.1866
Physical description: 8
nicht, und dann haben wir Fürsten nicht immer das Recht, durch einen Machtspruch uns in Familienangelegenheiten zu mischen.' — So war denn einmal die Bahn gebrochen und der Geselle fand seinen Muth wieder. „Allergnädigste Hoheit,' sagte er, erl.mben's, daß ich Ihnen den Hergang erzähl'. Ich heiß' Franz und bin der Sohn von einer armen Gärtnerswitwe in Erdberg. Ich hab' 's Tischlerhandwerk bei einem recht braven, ordentlichen Meister g'lernt, hab' mich auch immer recht glft mit ihm vertrag'n, bis mir das Unglück passirt

. Wenn i Meister wär' und das Geld hätt', mei Werkstatt^ einz'richten, so sollten's schatten, was i z'sammbring'. Alle feinen, Arbeiten beim Meister muß ohnedem ich machen. Es käm' nur d'rauf - an, wie g'sagt, daß i selber Meister wär' und um das wollt' i' Euer kaiserliche Hoheit bitten.' „Das hängt nicht von mir ab,' sagte der gütige Kronprinz. '„Der Kaiser, mein Vater, is der Herr und hat zu befehlen. Und wer weiß, was Dein Meister für gute Gründ' noch hat, daß er Dir seine Tochter nicht gibt. Er ist Herr

, gottloser Bursch, dtt an Sei bstm o rd denkt und hat ein alt'sMutterl z'Haus!' — Kronprinz Ferdinand wendete sich ab und ging den Sandweg hinab. Der Tischlergeselle stürzte auf die Knie, als wollte er seine Aeußerung abbitten, küßte dann die Stelle, wo der Kronprinz gestanden, sprang auf, raffte sein Arbeitszeug zusammen und eilte aus dem Garten. Wo lief er hin? Heim zu seinem Meister, oder eigentlich zu seiner Marie. Der klagt er nun das eben erlebte Unglück, daß er Nämlich den Kronprinzen

selbst von .ihm wollen? Doch faßte er sich schnell, warf sich in seinen Sonntagsstaat, und eine halbe Stunde später befand er sich im Audienzsaale vor Kaiser Franz dem Ersten. „Ah, grüß' Sie Gott, Meister,' sagte lächelnd der Kaiser. Nun waS Macht denn Ihre. hübsche Tochter, die Marie?' — Der Meister glaubte vor Staunen in die Erde , sinken zu müssen. Der Kaiser wußte von seinem schlichten Mädl, der Kaiser fragte um die Tischlerstochter! i,Was ist's denn?' fuhr der Kaiser fort, als der Meister nichts zu erwiedern vermochte

, „mit Ihrem Gesellen, mit dem Frä n^z,. der hat ja, glaub' ich, ein Aug' auf die Marie geworfen, wie sie auf ihn. Soll'n zwei saubere, brave, junge Leut'l sein — wär' Schad', wenn sie nicht zusammen kämen, denn ich werd' den Franz zu meinem Hoftischler machen, das können sie ihm sagen, sobald er Meister ist. „Majestät,' stotterte Meister R , „der Franz —Hoftischler?' „Ja wohl,' endigte der Kaiser, „das wird er sobald er Meister ist — und dazu, lieber R., können Sie ihm verhelfen. — Jetzt behüt' Sie Gott, grüßens

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 04.09.1863
Physical description: 4
, mit heute trete ich in meine Vaterrechte. In diesem Briefe be wirbt sich ein Meister unfcrer Kunst, der sich eist später nennen will, um Dich; Du weißt, was ich mir gelobt habe, cr erhält Deine Hand.' „Ich weiß es, Vater, vernimm denn mich mein Wort. Mein Herz gehört Messis, die Hanc allein verschenk ich nicht.' Den Ausdruck des Unwillens, womit der Vater drohte, verhinderte der Eintritt eines Dieners mit der Meldung, ein fremder Herr frage nach dem Meister. »Heiß ihn eintreten,' befahl Lukas

ist, wollte ich hinzufügen.' Je schncller die Freude des Vaters gewesen war, um desto heftiger brach sein Zorn loS; er befahl ihr unverzüglich dem Fremden die Hand zu reichen. cr drohte mir Eitterbung. mit den Klostermauern. Ja cobäa saß still und bleich, ohne ein Wort zu ent gegnen. Der Uiibekaniue heftete einen langen, recht innigen Blick auf die geprüfte Dulderin, dann bat er den Meister: »Laßt mich sie fragen,' und sprach vann zu Jacobäa: »Ich sagte Euch nicht, weß Namens nnd Standes ich bin. glaubt

aber meinen Worten: unwürdig ist der Eurer Hans nicht, der vor Euch steht. Ich nenne Besitz, ja Reichthum mein, ich bin geehrt; und wie ich meine Kunst verstehe, beweist dieö Bild. Wollt Ihr auch jetzt noch mir Euerc Hand verweiger.:? „Auch jetzt noch. denn sie ist nicht mehr mein. Dem Schmied von Antwerpen. Qnüitin Messis. der fortzog nach Rom. dorr Maler zn werden unv so mich von dem Vater zu erringen, bin ich verlobt.' „Mit Eurem Wissen und Willen, Meister FloriS?- „In keiner Weise, wo denkt

Ihr hin? Ich dem Abnitenerer mein Kind verloben, einem Schmieve der. wer weiß wo jetzt, sein schmutziges Handwerk treibt. Aus Trotz und hinter meinem Rücken hat diese Verlobung stattgefunden, von der ich übrigens jetzt das erste Wort erfahre.' «Meister Floris erlaubt, tast ich Euer soeben aus gesprochenes Urlheil ein vorschnelles nenne. Messis ist weder ein Abintheuerer noch ein schmutziger Hanv werter; ich traf den Quintin —« Wer beschreibt den Jubel, mir welchem jetzt Jaco bäa den Sprechenden »»lerbrach: „L> sagt

mir schnell, ist cr ein Maler geworden, groß und weltberühmt, wie ich ihn mir in meinen Liebesträumen gedacht? Ach. wie seid ihr mir lieb seitdem ihr mir gesagt, daß Ihr ihn getroffen.- »Er ist ein Maler geworden. seine Bilder rühmt man weit und breit.' Wieder jnbelte das Mädchen auf, des Fremden Worte waren ihr eine Musik, die sie lange «nicht mehr gehört. »Traun,- rief Meister Luccas dazwischen, „das nenne ich schlau sein; Ihr habt Euch da ein allerliebstes Märlein zusammeuconsiruirt

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 26.02.1870
Physical description: 6
wurden mehrfach Blutspnren aufgesunden, desgleichen an den Werthpapieren im Kasten» der geöffnet war. Unger. schlief von seiner Fa milie durch ein Zimmer getrennt, und dieselbe hat in der Nacht kein Geräusch gehört. Die Nach barpartei will jedoch um 12 Uhr NachtS Unger braune Haupthaar, das nur einer geringen Nach» hülfe bedürfte, um geordnet zu erscheinen. Wenn Meister und die Meisterin die genannten oer Eigenschaften erkannt haben wollten, so hatte die Tochter schon auf den ersten Blick erkannt

, daß der fremde Mühlknappe ein wirklich schöner Mann war, so schön, wie sie bisher noch keinen gesehen hatte. Darum bediente sie ihn auch flei ßig und lud ihn zum Essen ein. Und wie ma nierlich war sein Benehmen; so viel der fremden Mühlknappen auch dagewesen, mit ihm ließ sich keiner vergleichen. Hätte er sich nichr für einen Müller ausgegeben, man würde ihn für einen jungen Kaufmann gehalten haben. Dem Meister wollte das handwerksmäßige „Du' nicht so recht über die Lippen als er nach dem Namen des Zuge

wanderten fragte. — Ich heiße Friedrich Winter, war die Ant wort, und habe vor einem Jahre meinen Mili- tairdienst beendet; ich war Unteroffizier in einem Husaren-Regimente. — Schon Unteroffizier? — Ja, Meister. — Du hättest fortdienen sollen. i—Ich konnte demSoidatenleben keinen Ge» sihmack abgewinnen, trotzdem man mich avanciren ließ. Als mei. e Zeit.um war, «ahm ich den . Abschied und suchte da? mir liebgewordeue Hand werk wieder hervor, das, wie jedes andere, einen goldenen Boden hat. Göpel konnte

... In dem Jahre, daß ich frei bin, ist es mir nicht geglückt, eine dauernde Stellung zu finden . . . Glauben Sie nicht, Herr Meister, daß es an mir gelegen hat; ich fand überall so ungünstige Ver hältnisse, daß ich freiwillig wieder zum Wander- stabe griff. Zank und Streit sind mir ebenso verhaßt als eine unwürdige Behandlung. Ein Knappe, der seine Pflicht thut . . . — Ganz recht, unterbrach ihn Göpel, der muß gut behandelt werden, der seine Pflicht thut. So denke auch ich und bin dabei stets gut gefahren

wir weiter reden. Abgemacht! Nach Tische legte der Knappe seine Papiere vor; sie bestätigten Alles, was Friedrich Winter von sich gesagt hatte. Aus den Dienste», die er in den letzten Jahren gehabt, war er freiwillig geschieden und die Meister hatten ihm gute Atteste gegeben. Auch das „Führungs-Attest,' daS ihm sein Oberst ausgestellt, nannte ihn einen tüchti gen, zuverlässigen und ordnungsliebenden Soldaten. Da Bedenken nicht vorlagen, wurde das Engage ment abgeschlossen. Der Meister hörte nun die Klagen

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 23.02.1870
Physical description: 6
das Handwerk, den Meister und die Gesellen! Göpel hatte sich erhoben. — Danke, mein Freund! . — Bin ein reisender Mühlknappe. — Kann eS mir wohl denken. Und ich bin der Meister in dieser Mühle. . . Der Fremde nahm den mit glänzendem Wachs tuche überzogenen Hut ab. Ein interessantes Jüuglingsantlitz ward sichtbar. DeS Meisters Blick glitt übn die schlanke, jugendlich kräftige Gestalt hin, die mit einer blauen Blouse beklei det,war und einen wohlgefüllten Tornister auf dem. Rücken trug. Ein . bunteS Tuch

. schlang sich nachlässig um den Hals, der, wie das Gesicht, arg von der Sonne, gebräunt war. PantalonS und Stiefel befanden sich, wäS, bei reisenden Handwerksburschen selten der Fall ist, im de nen Zustande. , Der erste Eindruck,, den der Meister empfing, war so. günstig, daß er so fort, seinen Geldbeutel zog und nach einer Münze suchte. . , — Meister sagte der Geselle, ich bitte nicht um einen Zehrvfennig. — Oho! rief Göpel . So lauge , ich nicht, muß, nehme ich die Mildthätigkeit nicht,rn Anspruch

. / : DaS ist brav, sehr brav! Du siehst auch gut aus, mein Sohn, mußt ordentlicher Leute Kind sein. Was willst Du denn/ wenn Du den Zehrpfennig, den ich jedem Knappen reiche, ver schmähest? — Ich suche Arbeit, Meister! — Das läßt sich hören. — Wenn ich bei Ihnen eintreten könnte.... — Muß es denn gerade bei mir sein? Der Wanderbursch lächelte. . — DaS nun eben nicht ; aber da die Mühle mir am Wege liegt, wollte ich doch fragen, denn ich wandte nicht gern lange. — Glaube schon

, daß es sich machen wird. Der Meister ging in das HanS, der Geselle folgte ihm. Nach Handwerksgebrauch lud er den Wan derer zu Tische ein. Als er in das Wohnzimmer trat, hüpfte ihm die Tochter, entgegen. Klärchen, wir' haben heute einen Gast. DaS schöne Mädchen sah ihn erstaunt an. —Einen Gast? -> Sa. ' — AuS. der,,Stadt? — Nein, einen wandernden Mühlknappen, der mir wohl gefällt. ... ^ — Kannst ihn brauchen, Vater; Franz Eck hardt will'fort .. . -7 ^ ? — Werde auch nicht WerlesenS^machen mit dem Menschen der sich so ungebührlich

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 17.10.1863
Physical description: 6
) ist ein Kupferstich vom niederländi schen Meister E. S. von 1466, überhaupt einer der ersten Stiche in Deutschland. In Bezug auf Schön heit steht es natürlich nicht sehr hoch, die Zeichnung^ ist noch hart und eckig, der Faltenwurf gekünstelt und knitterig. Bet den Stichen von Martin Schongauer (oder. Schön auS Kolmar), welchen die Tradition als Erfinder des Kupferstichs preist, ist die Körperzeich nung schon besser, nur noch etwas mager, aber aus drucksvoll. Recht schön ist die Figur Christi

auf dem Srationendilde dieses Meisters. Die schönsten Stiche aber sind in der Periode die vom Meister Albrecht Dürer., Wir heben von denselben nur St. Hubert, den heil. HieronymuS (.1514) und Adam und Eva (1504) besonders hervor. Auf dem Bilde St. Huberts ist die beste LandschaftSzeichnung von allen in der Sammlung vorhandenen Stichen deö 16. und 17. Jahrhunderts. Der heil. HieronymuS ist ein köstliches Stillleben. Adam und Eva wirkt vurch die gute Ana tomie oer Körperzeichnung und durch die wohl pro- porlionirten

Formen besonders erfreulich. Lukas Kra nach ist durch eine Genovefa, von 15V9 vertreten. Bon H. Albegrever sind ein paar kleine historische Bildchen sehenswerth. Sehr interessant ist ein kleines Doppelportrait von H. S. Beham: Bauernkrig 1S2S; KloS Wuczer und Acker Concz. Auch sind von dem selben Meister treffliche Randbildchen von 1S42 und 44 zn sehen. Die nun folgenden Bilder dieses Zeit raums zeigen nicht die Vollkommenheit, welche der Kupferstich unter Dürer und den genannten Meistern erreicht

Erwähnung gethan werden. ^ ^ ^ - i Kunstuotiz. Am 13. d. MtS. fand im Theater Hexrn ^Lhal- wannS Konzert statt. — Die Leistungen diese« tüch tigen Künstler« entsprachen vollkommen den Erwar tungen, die wir im letzten Berichte ausgesprochen ha ben. — Besonders aber gefiel uns Herr.Thälmann im Adagio; in dieser Richtung bewährte er sich alS vorzüglicher Meister; sein Spiel ist getragen und schwungvoll; seine Boienführung korreckt und elegant; sein Vortrag tief zu Gemüthe gehend. Er überwindet

die technischen Schwierigkeiten mit Leichtigkeit. — Der Künstler-wurde daher auch durch stürmischen Beifall verdienter Meister ausgezeichnet; eS wäre jedoch sehr wunfchenswerth gewesen, daß er auch durch einen des, fern Besuch des HauseS belohnt worden wäre; der Grund mag in anderweitigen Verhältnissen gelegen sein, unmöglich kann er auf Rechnung des Künstler« geschrieben werden. Es wäre höchst bedauerlich, wenn wir hieraus ein Symptom von so auffallendem Ab nehmen musikalischen Kunstsinnes ableiten müßten

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 05.10.1865
Physical description: 4
von den großen Fällen ? fragte jetzt der Floßmeister seinerseits. — Wie schon gesagt, ich verließ sie gestern Früh, in der Absicht, einen kurzen Ausslug vor dem Früh stück zu machen. Aber Ihr wäret im Begriffe, mit Euren Leuten schlasen zu gehen, und ich halte Euch auf! Wollt Ihr nicht den alten Rum kosten, den ich da in meiner Tasche habe? Was haltet Ihr da von ? — Vortrefflich! meinte Meister Toby. Wohnt Ihr nicht dort am großen Fall in der Herberge „zum gol denen Adler'? — Nein, aber ganz nahe! — So seid

Ihr bei Johann Blumenbach oder, wie er bei uns kurzweg heißt, Old'Johuy, oder John Blnm, abgestiegen, denn ein anderes Haus, als diese beiden, gibt es in der ganzen Gegend nicht! — Richtig, bei Mr. Blumenbach habe ich Gast- srenndschast gefunden! Ein wackrer Mann daS, von liebenswürdigen Manieren, ein Deutscher, wie ich glaube, der eine sehr schöne Tochter hat! — Johanna! sagte Meister Toby, während er den Fremden scharf ins Auge faßte. Wohnt Ihr schon lange dort? — Einige Wochen erst! Wollt Jhrs

nicht noch mal mit der Rumslasche versuchen — laßt Euchs nur schmecken! Ich selber trinke nur selten davon, und nie ohne Wasser. Meister Toby schüttelte den Kopf verneinend ; nach einer Pause suhr er sort: — Wer seid Ihr denn ? Sicher seid Ihr eher für unsere Städte, als für unsere Wälder geboren? — Für dermalen bin ich ein Jäger, und durch einen Zufall Euer Gast. Es ist. mein Freund, doch auch für mich Platz in dieser unendlichen Einsamkeit. Wie ich höre, kennt Ihr Mr. Blumenbach! Wißt

Ihr, aus welchem Lande er ist? Seinem Namen nach wäre er ein Deutscher; seine Manieren sind die eines Franzosen. Dabei aber spricht er ganz fertig Englisch, wenn auch mit etwas fremdartiger Aussprache. — O, erwiederte Meister Toby, das ists, was er geheim hält! Seit zehn Jahren wohnt er am großen Wasserfalle, und nie konnte ich erfahren, wer er ist. Seine Tochter war, als er ins Land kam, noch ein Kind. — Nun, was liegt daran, sagte der Jäger, am Ende ist es gleichgiltig, woher Mr. Blumenbach ge kommen

. Ja, so sein und liebenswürdig sind sie nicht, wie unsere Gentlemen. Denkt Ihr aber nicht, daß ein Floß» meister an der Spitze seines wackeren Schiffsvolkes, ein Mann, unter dessen Füße» für tausend Pfund Sterling Holz den Strom hinabschwimmt, einenDandy aus Alt-England aufwiegt? Ich bin kein britischer Unterthan, mein Herr, dafür aber ein Bürger des freien Amerika! Ich bin an den Quellen des St. John-Stromes, im Staate Maine, geboren. — Gut, also einen Zug aus der Ruinslasche, auf vllele Sltln'ii (der erste Ansiedler

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 4
Date: 08.09.1865
Physical description: 4
be schäftigen konnte. Seine eingelegten Arbeiten, Arabesken, Blu men, Muscheln, Porträts ». in Holzmosaik gingen selbst nach Frankreich. Meister Christian, wie man ihn nannte, erwarb sich ein schönes Stück Geld, kaufte. Grundstücke und zog sich abermals Neider und Feinde zu. Erst drohten ihm die Tischler von Engadein, bald aber ließen sie ihn, als er eben mit 300 fl. im Leibgürtel, mit Roß und Wagen heimkehrte, durch drei Banditen überfallen. Diese rissen ihn vom Wagen, schnitten seinen Gürtel

ab und versetzten ihm einen tiefen Stich und lie ßen ihn in seinem Blute liegen. Indeß rannte das Pferd fort bis zu dem eine halbe Stunde, entfernten auf Tirolerboden gelegenen WirthShause, wo die Wirthin daS Fuhrwerk erkannte, auf ein Unglück schloß und sogleich Leute ausschickte, die den Verwundeten in daS Wirthshaus trugen und einen Arzt be sorgten. Seine, Frau eben der Entbindung nahe, fiel bei der Unglücksbotschaft.in Ohnmacht und als Meister Christian, durch seine eiserne Natur wieder hergestellt

,, heimkam, fand er sie kränker als er selbst war. Mit dem Erwerbe in der Schweiz war eS nun vorbei, in Tirol durste er als ungelernter Meister nicht hoffen, in Städten auszukommen, dem Vater von 4 Kindern trat die Sorge ernster in seinem LieblingSgeschäste entgegen und er be schloß mit schwerem Herzen die Tischlerei aufzugeben. Räch seinem Grundsatze: „Was Menschenhände machen, kann durch Menschenhände wieder gemacht werden' begann er als Drechs- ler und Büchsenmacher sein Brod zu verdienen. Bald

steigerten die trübe Lage deS Meister Christian. Ohne Einnahmen, schlachtete er eine Kuh, verkaufte die zweite gegen 3 Metzen Korn und behielt nur mehr die dritte und letzte, um seine Kinder mit der ge, wohnten Milch zu laben. Er setzte' die letzte Hoffnung für den 6 Monate lange« Winter auf den Vorrath feiner felbst erzeugten Waaren, welch« er 1 ^ Zentner im Gewichte, in der strengsten JabreSzeit a»f seine,n Rucken über den Arlberg trug, um sie in Bregenz an Schweizer HanrelSleute abzusetzen

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 26.03.1870
Physical description: 6
und Artnr Graf Wol konnte Niemand erzählen. Wenn Meister Göpel sich an ihn wandte, so glaubte er durch hohe Zinsen den Geizhals geneigt zu machen. Aber schon nach zwei Stunden kam er traurig zurück. Frau Susanne, die ihn in der Wohnstube erwartete, rief ihm entgegen: — Es ist Nichts! Der Meister hing den Hut an das Uhrgehäuse und gab seiner Gattin den Sonntagsrock. — Jawohl, es ist Nichts! — Die Demüthigung hättest Du Dir er sparen können. Göpel zsz seine gelbe Piket-Jaäe an, die ei Sonntags zu tragen

pflegte, und warf sich in den Lehnstuhl. j — Ich konnte die vierfache Summe bekommen, Nes er aus. — Aber unter welchen Bedingungen? — Daß unsere Tochter Davids Frau würde. — Habe ich es mir doch gedacht l — Sprechen wir nicht mehr davon. Ehe ich nein Kind einem solchen Schnste gebe, mögen ie mir das Dach über dem Kopfe verkaufen. — Aber was soll nun werden? fragte wei lend die Frau. 77-Gott mag es wissen! . , . Wrchen kam.-ünQdea Tisch füv das Nacht- Men zu decken. Der Meister und die Meisterin Mben

Städten kommt, kann sich so leicht an diese Einsamkeit nicht gewöhnen. Aber sie hatte sich doch getäuscht. Denselben Abend näherte sich ihr; Friedrich, plauderte freundlich mit ihr, lobte die »reizende' Lage Her Mühle: und' fragte endlich: — Ist der Meister mit'mir zufrieden? Alärch«, horchte »erwundert auf. kenstein sind mit 1. März in d!' tv'cht active Landwehr Cisleithaniens übersetzt worden. — Hauptmann Dr. v. Anverlan ist zum provisorischen Leiter des Militär-Referats bei dem LandeSvertheidigungs

, nach Vollzug dieses Gelübdes, daS sie so treu gehalten, übrig geblieben sind. Der Verstorbene wurde in seiner Uniform, in welcher er als Hauptmann gekämpst und geblu tet und welche von zahlreichen Kngeln durchbohrt war, beerdigt, und der Krakauer Gesangverein — Wie meinen Sie das ? — Meister Göpel sah heute den ganzen Tag so finster aus. — Ah, rief sie, beziehe» Sie daS nicht auf sich. — Er war auffallend verdrießlich. — Das trifft sich mikunrer so; achte» Sie nicht daranf; der gute Vater

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.12.1871
Physical description: 8
jener blutigen Tragödie selber in den Mund gelegt. Die Verse Hatte der Hostantor HilariuS GrundmanS aufs Schönste und Großartigste in Musik gesetzt und sein «enesteS „Oratorium' seinem allergnädigsten Herrn Kurfürsten devotest zu Füßen gelegt. „Mein lieber Meister HilariuS, das Stücklein sollt Ihr mir und meinem Hofe baldigst einmal als Ohrenschmaus auftischen -- uns jücken schon die Ohren darnach !- sagte der Kurfürst huldvoll. „Eure kurfürstliche Gnaden, wenn wir unr die richtigen Muftci und Instrument

» und Sänger dazn hätten — für Bierfiedler und grasgrüne Chorfchüler ist daS keine Musika. Solch' großartiges Oratorium verlangt auch eine großartige Ausführung . . . das wird immerhin ein hübsches Stücklein Geld tosten !' „O das thut a cht«, mein lieber Meister HilariuS, wir Haben's ja dazu. Rüstet nur Alles auf's Außer ordentlichste zu und spart mir keine Batzen. Las muß mir ein solcher Musiklärm werden, wie die Welt »och keinen Hörte, ü0ch viel gewaltiger als die Posau nen, bei deren Blasen die Mauern

. Magister Mathefius Pflaumentern, hin und schrieb 476 würdevolle Briefe an alle berühmtesten Musiker nnd Sänger in Deutschland, Helvetica, Welschland, Polen und Italien und lud fie zierlichst ein. fich mit ihren Gesellen auf kurfüi stliche Kosten am Tage Cy- rilli, dem 9. Juli 1615 zur ersten Probe seine» wun dervollen Oratorii in Dresden einzufinden. ?ostserixtllia: Frei Bier In iaLnitnm aus den kurfürstlichen Hofkellereien wird zugesagt! O, Meister HilariuS Grundmaus war nicht nur ein großer Musikus

, sondern auch ein gewaltiger Menschenkenner. Er wußte, daß einem solchen kost- serixtiua kein echter Jünger Apollo'S widerstehen könne... Und so zogen denn am Tage Cyrilli —. ja die Durstigen schon wochenlang vorher — 570 Musici mit ihren Instrumenten und Viele mit Weib und Kind und 9l9 fremde Sänger zu allen Thoren Dresdens ein und wurden vom strahlenden Meister HilariuS und dem Poeten Mathefius Pflaumentern im Triumph zunächst in dte turfürstlichei, Kellereien zur Erquickung von Leib und Seele geführt. Ganz Dresden tam

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Bozner Zeitung
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Page 11 of 12
Date: 11.06.1864
Physical description: 12
der Feilen schmetterten. „Mag genug sein für heute', rief der Meister, „ist doch morgen gar ein großer, gewaltige»- Festtag für Wien. Ja — ja, an das Jahr 1165 wird man denken in spätesten Zeiten. Aus dem Markgrafenhute ist eine Herzogskrone geworden, und nun kommt der hochherzige Kaiser der Deutschen, der we tgebietende Rothbart, selbst auf Besuch. — löscht daher die Feuer aus, legt die Arbeit sammt dem Werkzeuge an die Seite, macht den Estrich blank — Amen.' DaS Geheiß, zu feiern, wurde rasch

und pünktlich vollzogen. Meister Holldörfer aber schritt die Treppe hinan, die zu den Wohnstuben führte. Waren auch die Decken niedrig und das Täfelwerk selbst nicht künstlich, so wurde der Eintretende doch durch allerlei Waffen und Rüstzeug, das zu Schmuck und Prunk umherhing, überrascht. „Schon wieder im Hinbrüten versunken — Agatha — was soll das — ich hab Rast machen lassen — sieh nach, ob Ordnung beachtet wird nach meinem Sinne. — Ist mir nie beigefalle», daß du als Magd dich plagen und mühen sollst

die Tage, nnd es wurde wieder stil ler im Weichbilde Wiens, — denn die Gewaltthaten der Strolche außerhalb der Ringmauern und die Fehde- und Rachezüge der Stadtleute gegen die Rit ter vom Stegreif brachten ihrer Gewöhnlichkeit wegen, eben keine nachhaltige Aufregung hervor. Meister Halldürser hanthierte unverdrossen und rü stig in der dunklen Schmiede. Schertreich saß über buntbemalten Pergamenten - aber so groß des Letz tere» Eifer für die schöne Schreib- und Malerkunst auch war, mochte

Vater — doch es bleibt nun dabei — wer meine Agatha heimführ«, muß Waffenschmid sein — und spräche der Herzog für Euch und käme ein Her- zog selber als Freier, — da poch' ich auf meine und der Bürgerschaft verbriefte und besiegelte Rechte und stell' meinen Willen empor- — „Werther Herr Meister — bedenket doch — ihr zer> stört mein und eurer Tochter Glück.' — „Pah — wenn mein Kind unglücklich wird, sofern es meinen Wünschen nachlebt, dann verdient es auch unglücklich zu sein.' — „Das Herz läßt

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 18.07.1871
Physical description: 8
, durch Das Alleinsein in dämmeruder Einsamkeit hervorgeru fen, beschlich sie. Sie 'erhob sich, um den Platz zu verlassen und ihrem Wagen zuzueilen, aber schon bogen sich die Zweige beS nächsten Gebüsches von einander und vom Lichte der Sterne beleuchtet, trat eine hohe Gestalt mit todtbleichem, hagern, von schwarzen Locken umwallten Antlitz ibr entgegen. Die Gräfin erblaßte. »Nicolo, Du hier, zu dieser Stunde?' Ja, er war eS selber, der hohe Meister im Reiche 5er Töne, er war es, der sagenhafte Mann

, der wie Minerva vollendet aus dem Haupte des Jupiters, ein vollkommner Herr seines Instruments hingetreten war vor die staunenden Hörer und deren Herzen mit einem Strich seines Bogeos bald in die Regionen der Seligkeit erhob, bald an die Pforten der Hölle schleuderte, Nicolo Paganini, dessen Dasein, dessen Spiel eine Sage, für die Mitwelt war und ein Räthsel für die Nachwelt bleiben wird. Sicher, er war nicht fchön, der große Meister, seine Gestalt schien lose in den Knochen zu hängen, und nur weny «r den Arm

. Du bist die Himmelskönigin meines Herz-ns, alles für Dich, Carlotta, meine Königin, mein Weib!' Er war zu den Füßen der Comtesse gesunken, die mit triumphireuden Blicken zu dem Meister, welchem eine Welt huldigte^ herniederbtickte. „Nicolo,' flüsterte sie wie beseligt und fast über ihn gebeugt, .schon einmal sprachst Da so, da Du zum Zeichen meiner Herrschast über Dich mir einen goldenen Pantoffel sandtest, als ich Dich um ein An denken an selige Stunden bat. JeneS Zeichen hat seme Kraft verloren. Soll ich Dir heute

hatte, war abgelausen, wieder«» erschien die hohe, hagere Gestalt m sich zerfallen. ' Carlotta sprach kein Wort. Sie zog sich, al» ob. essie fröstelte, den kostbaren Syitzenshawl sest zusam men ; stumm an Meister Nicolo'» Seite einherschrei-» tend, verließ sie da» Wäldchen und bestieg die ihrer harrende Equipage, während der Künstler ernst und in sich versunken seinen Weg fortsetzte. Die Leute auf den Straßen blieben stehen und zeigten ihn einer dem andern: „DaS ist Nicolo Paganini, der einen T«r» fel

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Bozner Zeitung
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Page 12 of 14
Date: 06.05.1865
Physical description: 14
,' versetzte der Meister, „Du hörst da die Antwort auf Deine Werbung, welche auch die meine ist, da ich mein Kind nicht zwingen will; doch danke ich Dir für Deine gute Meinung, die ich nicht verkennen will.' „Laßt heute Euren Dank,' eiitgcgiicte trotzig der beleidigte Brautwerber; „vielleicht dankt Ihr in kur zer Zeit dem Soldaten, der Euch Schutz gegen den Feind bieten wird.' „Wir wollen zu Gott hoffen,' antwortete der Schlos ser, „daß diese unglückselige Zeit vielleicht schon in wenigen Tagen zu Ende

der Schlos ser; „und ich so wie alle Prager werden sie gewiß nicht zu sehen bekommen.' „Im entgegengesetzten Falle stünde es dann wahr lich mit Euch nicht am besten,' fiel der Soldat gering schätzend ein; „die Besatzung von Prag ist gegenwär tig unbedeutend, und was vermöchten denn die unge übten Bürger gegen eine so große, gut organisirte Kriegsmacht, wie die schwedische es ist.' „Schwachkopf!' eiferte der erzürnte Meister, „be greifst Du nicht, daß Vaterlandsliebe sogar Greise und Weiber zu nützlichen

Werkzeugen der Vertheidi gung machen kaun? Laß die Schweden kommen — aber sie werden es nicht wagen und Du würdest Dich überzeugen, welche Macht und Kraft in Böhmens Söhnen liegt, wenn es heißt, den heimathlichen Herd zu vertheidigen: wie ein Mann würde ganz Prag sich erheben.' „Gut, gut, Meister! ich wünsche Euch, daß diese Zeit nie kommen möge: aber wenn der Krieg mich zu hohen Ehren gebracht, dann will ich wieder bei Euch anfragen;' vielleicht haben sich dann Eure und Jungfer Rosalien's Gesinnung

«: geändert,' - Er sagte dies, während er- die Goldstücke auflas und in den Beutel hineinschüttete; ,dann drückte?er Üen Hut tiefer in die Augen, warf''noch ^einen^ herausfor dernden Blick auf Vater und Tochter und schritt-mit kurzem Gruße zur, Thüre, hinaus. . ' u , , ^ I II: Meister Rychly hatte seinen ehemaligen Lehrling sehr richtig beurtheilt. Die Lust zu einem abenteuer lichen Leben hatte denselben gedrängt, sein friedliches Gewerbe zu verlassen, um der Werbetrommel zu folgen die ihn zu Reichthum

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Bozner Zeitung
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Page 13 of 14
Date: 13.05.1865
Physical description: 14
Übrigen Nachbarn zu wecken. Jakob begann sich nun nieder zu sammeln. „Meister,' sprach er, „hier ist keine Zeit zu verke ttn, wir sind in des Feindes Macht, ^r wird sein Uecht gebrauchen und die Stadt plündern; laßt uns was sür Euch besonders werthvoll und theuer ist, rasch verbergen. Ihr habt hinter Eurem eigentlichen Keller einen zweiten theilwelle mit Wasser angefüllten, der so verborgen gelegen, daß ihn ein Fremder nicht aus spähen wird. Dort könnt ihr Geld und Werthsachen verstecken

. Jetzt kam wieder Leben iv den erschreckten Hausvater. „Mein Weib, mein Kind!' ries er in tiefster Be- sorgniß, „sie sind von mir getrennt.' „Ruhig, Meister,' tröstete Jakob, während ihm selbst schlimm um's Herz war, „sie sind in der Neu stadt in geringerer Gefahr als hier; denn der Feind wird nicht so leicht hinüberlonunen. Die Altstadt muß schon allarmirt sein. Jener österreichische Offizier der vereinzelt über die Brücke floh, yat den Schwe den gewiß noch den Borsprung abgewonnen. Laßt uns nun rüstig

Theil der Habe in Sicher heit gebracht hatten, begann Rychly mit bewegter «Stimme: „dies wäre in Ordnung, und nun laß und k vereint der harten Prüfung entgegengehen, die uns «der Himmel zugeschickt; die Vorsehung hat Dich mir »sichtbar zum Gefährten gegeben, wir wollen treu aus harren. Gott schütze nur mein braves Weib und Kind.' Er hatte des Gesellen Hände ergriffen uud drückte sie heftig. „Verlaßt Euch auf mich, Meister,' entgeguete Jakob, mag es kommen wie es will, ich weiche

, als auch Rychly auf der Hausflur Waisen- geklirre und Männerlrilte vernahm und durch die sich rasch öffnende Thür — Wenzel in der militärische!, Rüstung eines schwedischen Unteroffiziers hereiiilvar und, den Blick aus den alten Schlosser geheftet, ror demselben stehen blieb. „Meister Rychly kennt Ihr mich?' Dieser hatte feinen ehemaligen Lehrling gleich er - kannt und dunkle Röthe war in seinem Gesichte aus gestiegen. Er begann an allen Gliedern zu zillern und seine mächtige Faust ballte sich kampshast

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 15.06.1864
Physical description: 6
und hat Truppen »ach Acapulco gebracht, die auf Befehl veS Generals Bazaine dort garnisoniren werden. / Lokales. Bozen. 14. Juni. Gestern gab Hr. Friedrich Brath sein zweites Concert im Theater mit einem außerordent lich glänzenden Erfolge. Er spielte 1. „daß erste Bio- linconcert von Pagamni.' 2 „I^e Ltreglie.' Varia tionen von demselben Meister, und 3. den „Carneval von Venedig' von „Ernst' mit einer wahrhast un übertrefflichen Meisterschaft. Die gewaltige Kraft seines Tones, die Reinheit und der Wohlklang

hatte den besten Erfolg. Ueber 80 Theil nehmer aus allen Gegenden dieser beiden Länder hatten sich eingefunden. Sie wurden vom Bürger meister der Stadt Vöcklabruck und der Bürgerschaft unter Musikklängen und zahlreichen Pöllerschüssen am Bahnhöfe feierlich begrüßt und in die fahnengeschmuckte Stadt geleitet. Daselbst begann für die überraschten Thellnehmer ein Fest, welches so heiter und ohne Mißlon verlief, daß die Erinnerung Jedem unvergeß lich und die Wiederholung erwünscht sein wird. DaS war ein fröhliches

» unwillkürlich erröthet, daS hingegen allen Aeug.ru ngeu deS Wahren. Schönen und Guten mit lautem Beifall hulvigt. Allerdings ist es gut, wenn der mit Mag und Zahl vielfältig Beschäftigte, zum Erwerb und zu kluger Berechnung deS Vortheils Ausgebilvete jene Stufe der Besonnenheit erreichte, aus welcher derselbe dem Strome der Empfindung gebieten, seiner oft über schwenglichen Gefühle Meister weiden und der zuwei len in daS unendliche Leere ausschweifenden Phan raste Zügel anlegen kann; aber in den wichtigen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 01.06.1871
Physical description: 4
man auch nicht verschweigen, waS die Kirche, das heißt die Hierarchie, gegen die Schule gethan, gegen d i e Pädagogen gethan hat und noch thut, die aus dem Kreise der Theologen selbst hervorgegangen sind. Diesterweg, den erhabenen Meister der Metho dik, muß man todtschweigen, weil er kein Theolog war. Aber daß ihn die Hierarchie wegen seiner Ver dienste um eine freie Schule seines Amtes entsetzte, diese Thatsache kaun keine Gewaltthat auslöschen. Läßt die Hierarchie Schleiermacher als Päda goge« gelten, der als Theolog

, aber nicht zum Schulaufseher tauge; weil sie ihn deßhalb verfolgten, seine Amtsentsetzung bewirkten und sich dieser That doch der Schule gegenüber nicht rühmen wollen. Und Dinter, den Meister der Katechet», vergessen sie auch, obgleich er Theolog war. Warum? Er hält die Aufklärung für unschädlich und eine ver nünftige Bibelnklärung für die Seele der lutherischen Schule, welche die Wuudertheologeu nicht brauchen können. Warum vergißt die Hierarchie den verdienst vollen Graser und den wohlwollenden Hergen- röther

und ihn nur doppelt liebe! hinaus, sage ich!' — Schrittweise wich er zur Thür vor dem aufgebrachten Mädchen zurück. Auf der Schwelle blieb er noch einen Augenblick stehen und feine dunklen, ernsten Augen ruhten mit einem Ausdruck unsäglichen Mitleids auf der Jugendgefährtin. „Ich habe meine'Pflicht gethan — Gott helfe Dir, armes Kind — Lebe wohl!' Die Thür fiel hinter ihm zu; Babette starrte ihm wie versteinert uach. Sechs Jahre waren darüber hingegangen. In der zweiten Etage des Hauses, in der wir den Meister

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 26.05.1866
Physical description: 8
„energisch ausgezischt.' — Dasselbe Schicksal hatte die Aufführung von Liszt's „Credo' aus der Grauer Messe iu Paris, im Saale Pasdeloup's, dessen Concerte sehr besucht sind, wie seiner Zeit die „Prometheus-Musik' iu Wien; es mußte Mozart zu desto größerem Erfolg verhelfen, ,indem aucd diesmal' ein darauffolgendes Stück von diesem Meister mit ungeheurem Jubel begrüßt wurde. (Allg. Musik-Ztg.) Es machte Jemand folgendes Impromptu auf die Zukunfts musik: „Wir »verbell immer weniger empfänglich Für dick

Brillanten. (Ein Stück Frei ma urerisch es.) In der Loge der „Menschen freunde' in Brüssel hat jüngst bei der Aufnahme ein neues Mitglied auf die Frage des Meisters vom Stuhle sogar geradezu geantwortet, er sei ein Gottesleugner. Das war dem Meister doch etwas stark. Er suchte also dem Candidaten begreiflich zu machen, daß es sich hier nicht um den „Gott der Priester', sondern nur um ein „höchstes Wesen', den „großen Baumeister des Universums' handle. Der Kandidat ließ sich aber nicht irre

machen, sondern blieb bei seiner Gotteßleugnung. Er wurde nun vorläufig hinausgeführt, und der Meister vom Stuhle hielt mit seinen Beisitzern eine Berathung über diesen Fall. Das Ergebniß der Berathung war, daß man den Gottes leugner zuließ und bei dem Ceremoniell die Frage nach dem Glauben an den „großen Baumeister' überging. In Folge dieses Lorfalles wurde von einem Mitgliede der Antrag gestellt, ob die „ehrwürdigen Brüder' an das Dasein Gottes glauben müssen, oder ob die Statuten der Logen so abzuäudern siud

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