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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 06.03.1896
Physical description: 6
es zwischen Gehilfen und den anwesenden Meistern zu scharfen Debatten, die den Beweis liefern, daß die „Zustände im Bäckergewerbe doch nicht so reinlich und zweifelsohne zu sein scheinen", wie die Genossenschafts- Vorstehung gegenüber dem Frhrn. v. Weichs erklärte. — Der von etwa 60 Gehilfen besuchten Versammlung wohnten bei die Meister Theuerl, Schneider, Schöpf, Kreper und Sadrawetz. Nach genehmigender Erledi gung des ersten Punktes der Tagesordnung betreffend die Erhöhung der Krankencasfa-Beiträge und dadurch

Behandlung, manchmal sogar Ohrfeigen ausgesetzt ist. Er weist darauf hin, daß es nicht wahr sei, daß, wie seitens der Meister behauptet wurde, die Arbeitszeit nur 11 Stunden betrage uud Gehilfe Haas hebt hervor, daß die Lehrlinge oft 17 Stunden herumgejagt werden und so frühzeitig bereits der Keim zum Siechthum und frühzeitiger Gebrechlich keit gelegt wird. Bäckermeister Schneider erwidert hierauf, daß, wenn man die durch die Natur des Ge« werbes sich ergebenden stundenlangen Ruhepausen in Abrechnung

bringt, sich eine nicht höhere Arbeitszeit als in anderen Gewerben ergibt. Meister Sadrawetz, unterstützt von den anderen Collegen, bedauert, daß wenn etwas fehlt, der Meister nicht im Hause, sondern in Versammlungen gerügt wird. Mappel meint, daß ersteres in den meisten Fällen von geringem Erfolge sein dürfte. Des weiteren wird das „Duzen" seitens vieler Meister gerügt. Vorstand Theuerl verspricht, daß er energisch auf Abschaffung dieser Ungehörigkeit dringen will. Gehilfe Wollauf rügt

hin, daß entgegen der gesetzlichen Vorschrift der Lohn bei manchem Meister oft monatelang zurückge halten wird und man froh sein kann, wenn man nach langem Bitten einige Kreuzer kriegt. Von Herrn Theuerl aufgefordert, Namen zu nennen, bezeichnet ersterer einen bekannten Meister mit Namen. Die Meister konnten nicht anders als solche Unzukömmlichkeit rügen und Herr Sadrawetz versucht dieses Vorkommniß mit dem früher herrschenden Gebrauch, den Lohn oft jahrelang stehen zu lassen, zu erklären. Doch gaben

alle zu, daß dies nicht Vorkommen soll und darf. Es wird ferner seitens der Gehilfen darüber Klage geführt, daß die Lehrlinge nach dreijähriger Lehrzeit oft sehr wenig Fachkenntniß besitzen und als Gehilfen nicht zu brauchen sind, was nur Schuld der Meister ist, weil dieselben für entsprechende fachliche Ausbildung verantwortlich und verpflichtet sind. Meister Schneider findet diesen Vorwurf für berechtigt und theilt mit, datz er bei der demnächst stattfindenden Genossenschaftsversammlung den bestimmten Antrag stellen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 16
Date: 07.02.1931
Physical description: 16
die Kost, rauh die Sitten der Meister. Und wer von den Gesellen auszumucksen wagte, hatte nicht nur die Meister, sondern auch noch die Obrigkeit gegen sich, die mit den ..Handwerksknechten" nicht viel Federlesens machte. Mancher mittelalterliche Arbeitskamps wurde blutig unter drückt. die „Ausrührer" hart bestraft. Trotzdem aber ließen sich die Knechte nicht immer einschüchtern, und die Geschichte des mittelalterlichen Handtverkes weiß von einer ganzen Reihe von Lohnkämpfen zu berichten, von denen

nicht wenige jahrelang andauerten. Wenn gar zu sehr die Meister an einem Orte die Gesellen gedrückt hatten, wenn alles Protestieren und aller Widerstand, alles An rufen der höheren Gewalten fruchtlos gewesen war dann gab es für die Handwerksburschen e i n Mittel, sie schnürten den Ranzen und zogen aus den Toren der Stadt und ver kündeten in allen Herbergen im Lande und auch über seine Grenzen hinaus, wie man ihnen mitgespielt, was man den Gesellen zugemutet, und da wurde allerorts verboten, die Stadt

zu betreten. Die Meister einer solchen Stadt konnten nirgends „Knechte" finden, die für sie arbeiteten. Es gab auch damals nicht nur Streiks, sondern auch Streikposten. Schildwachen zum Abhalten fremder „Knechte", die noch nicht wußten, daß derjenige für einen Schelm gehalten würde, der in einer gesperrten Stadt arbeite. Und die wandernden Gesellen zogen schneller mit den Nachrichten in alle Windrichtungen, als die Meister es ahnen konnten. Manche Siege erreichten so die Gesellen durch ihre Aus stande

. Ar. beiter, noch andere zum Bergwerk Gehörige wider uns und die Obrigkeit irgendwelche Bündnisse, Ausruhr, Versamm- lung oder anderes machen, mit Worten noch Werken, in keiner Weise. Desgleichen sollen sie sich nicht rottieren, noch versammeln mit kemerlei verbotener Waffe." Neben den Bergknappen hatten auch die Tiroler Hand- rverksgesellen hie und da ein Hühnchen mit ihrem Meister gerupft. Aber auch anderen Leuten war ein Streik durch aus nichts Unbekanntes, und es ist nicht uninteressant, seft

aus fremden Orten mit den Klagen über die heimischen Verhältnisse ausgetauscht. Die Gesellenschenke war Post und Zeitung und Telegraph, Agitationsbroschüre und Volksversammlung dem Gesellen; hier erfuhr man von dem Uebermut der Meister im Norden, von der Art, wie die Gesellen sich den blauen Montag erzwungen hatten, im Süden, hier hörte man. wie irgendwo gestreikt wurde, wie anderswo die Meister klein wurden, wenn die Gesellen drohten, den Zuzug abzusperren. Und blieb auch der zu gewanderte Geselle

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 5 of 6
Date: 26.08.1932
Physical description: 6
Der Dommeisler i Geschichtliche Erzählung (11. Fortsetzung). „0, redet nicht von einer solchen Kleinigkeit, Ge vatter," rief Loy, der seine sonstige Laune nicht mehr zn zügeln wußte. „Ihr macht mich schamrot! Da seid Ihr ganz andere Männer. was vermögt Ihr zu leisten! Schade nur, daß der Diommeister nicht zugegen ist, er würde seine Freude daran haben, wie Ihr trotz aller Mühseligkeit Euch selber aufrecht zu halten sucht und die Ruh' und die Ordnung dazu!" „heda, Meister," unterbrach

Ratsh.ren vollends ab ustd wählest andere dafür!" „Ja, ja, das wollen wir!" riefen alle durcheinander. „Sie sind abgesetzt! Von diesem Augenblick sollen sie es sein!" „Sehr wachere Freunde und ehrbare Herren," rief Loy, sich vordrängeiD,, „Euer Vorhaben ist sicher ebenso löblich wie klug, aber der Augenblick, es auszuführen', scheint mir doch nicht glücklich gewählt! wie wär's, so Ihr Euch belieben ließet, sothane Absetzung und Rats wahl zu verschieben, bis Meister Wölf Noritzer zurüjckh gekommen

d,es Beifalls empfing den Vorschlag des klugen Schniders. „Daß Meister Wastel ein feiner Kopf ist. Hab' ich immer gewußt," sagte 'Rauhenfelser, „aber für so aus- gestochen hätt' ich ihn doch! nicht gehalten ! Er hat recht, Nachbarn und Freunde, hat er nicht, Meister hör- Hammer? was braucht's zu wählen, wo solche Männer da sind; wem könnte ich mein' Stimme gebest, als Dir?"' „Und ich Dir?" erwiderte der Schuster, indem er ihn umarmte ustd küßte. „w!o ist ein Meister, der seinem wolle schöner krempelt

sein?" „wer sonst, als unser Anführer, als Meister Wolf Roritzer?" rief der Zinstgießer. „wir müssen ihm doch eine Ehre asttun und zeigen, daß wir was auf ihn hal ten!" — „Ja, ja, der Dommeister!" riefen viele. „Roritzer' soll Stadtkammerer sein!" „Alles rech!" rief der Tuchscherer dazwischen. „Ich: Hab' nichts auszufetzen an dem Herrn, er hat sich weidlich um uns angenommen. Er soll alle Ehr' dafür haben;, aber wenn wir ihn zum Stadtkammerer machen, wer steht uns dafür, daß er uns nicht über den Kopf

Schrnid. jeden Tag: „führe uns nicht in Versuchung?" Ist es also erlaubt, daß wir einen schwachen Lhristenmen sehest ist Versuchung führen ustd vielleicht zum Uebermut ver leiten, indem wir ihn zum Rammerer erheben? - - - "was sagt Ihr nun dazu, wenn ich vor schlage, jeder sollt Ram merer sein? Das Amt soll wechseln, alle Woche soll ein anderer die güldene Rette tragen?" wieder ertönte lauter, beifälliger Zuruf; der Bild schnitzer aber hielt nicht länger an sich!. „Meister Wastel," rief

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 07.11.1922
Physical description: 8
, wo er sich bewegt, liegen Medaillen ausge streut. „Ja, da sitzen ringsumher an die hundert Mei ster und prahlen jeder mit seiner Auszeichnung: Erstklassige Werkstatt, hier können Sie selbst sehen — silberne Medaille. Aber der, der die Arbeit ge macht hat, der bekam seinen Tagelohn und einen Extraschnaps und dann — fertig, Garibaldi! Was hat man dafür, Meister Jeppe? Da sind Bäume genug, hinter denen man die Wäsche wechseln kann — aber das Hemd, Meister?" Einen Augenblick be fiel ihn Mißmut. „Lorrain in Paris

Garibaldi ärgerlich. Ich fürchte, dies hier langt nicht zur Medaille. Meister, sage ich — da ist zu viel Unruhe in der Luft. Da bot er mir mehr und noch mehr — es langt, weiß Gott, nicht zur Medaille, sage ich nur. Schließlich schickt er die Madame mit Kaffee und Wienerbrot mir heraus — und sie war sonst eine Dame, die mit 'm Lakai auf dem Dock fuhr. Aber man war ja nu mal wütend! Na, 'ne rühmliche Auszeichnung wurd' er denn ja — der Madame zuliebe." *|k*t ic viele Gesellen?" fragt« I :pe. „Ach, woll

so 'n dreißig, vierzig Stück." „Aber denn muß da doch was an ihm gewesen sein." Jeppe spricht in tadelndem Ton. „Was an ihm, ja, 'n Schuft war er also! Was schert das mich, daß er viele Gesellen hat — ich will sie doch nicht um ihren Arbeitslohn betrügen." Nun ist Garibaldi verstimmt, streift die Schürze ab, setzt den Hut schief aus den Kops und geht in die Stadt. „Jetzt geht er hin und sucht sich 'ne Braut," sagt der junge Meister — „er hat 'ne Braut in jeder Stadt!" Um acht Uhr kommt er in die Werkstatt

hinein- aesegelt. „Was, sitzt ihr da noch?" sagt er zu den Lehrlingen. „Anderswo in der. Welt haben sie schon vor zwei Stunden Feierabend gemalt. Was für Sklaven seid ihr doch, sitzt hier und käut vier zehn. Stunden wieder. So streikt doch, zum Kuckuck auch!" Sie sahen einander dumm an. Streiken — was ist das? Dann kommt der junge Meister. „Nun könnt' es gut tun. sich die Augen ein bißchen zu wärmen," sagt Garibaldi. „Ein Bett für dich ist in der Zuschneidekammer ausgemacht," sagt der Meister

. Aber Garibaldi rollt seine Jacke unter dem Kopf zusammen und legt sich auf den Fenstertritt. „Wenn ich schnarche, dann zieh' mich nur an der Nase," sagt er Zu Pelle und schläft ein. Am nächsten Tage macht er zwei Paar Ziegenlederstiesel mit gelber Steppung — für den kleinen Nikas ist das eine Arbeit für drei Tage. Meister Andres hat' alle Pläne fertig — Garibaldi soll Teilhaber werden. „Wir schlagen ! ! ein Stück Fachwerk heraus und setzen ein großes j ! Ladenfenster ein!" Garibaldi ist einverstanden

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 8
Date: 21.11.1886
Physical description: 8
II. Dogen iirr« Tiroler „Sonnlags-Dole" Nr. 47. Bozen, Sonntag, 21. November 188k. Das Kleingewerbe auf dem Lande. Dom Änn, Mitte Nov. „Die Schattenseiten des Gewerbegesetzes vom Jahre 1859 machten sich von jeher auch auf dem Lande sehr stark fühlbar. Geiverbeanmeldungen häuften sich, die Konkur renz blühte in erschreckender Weise, alles wollte Meister, Krämer oder Wirth werden, nach den Fähigkeiten, nach einem Geschäfts-Fonde hiefür fragte Niemand, es wurden Andere ruinirt und man ruinirte

Lehrzeit hinter sich hat, was kann man von einem Bauhandwerker erwar ten, der ein paar Wochen mit einem Landzimmer mann oder Maurermeister auf Arbeit gieng, welcher mitunter selbst kaum eine bessere Lehrzeit hinter sich hat? dazu kam noch, daß das Verhält- niß zwischen Meister und Gesellen ein sehr lockeres wurde, daß schließlich jeder seine eigenen Wege gieng. Der ordentliche, werkökundige Meister hatte keinen Schuß, nicht einmal die Gemeindevorstehungen, in deren Kassen doch die Wustungen rc. fließen

, hatten soviel Verständniß, solche Meister zu unterstützen, rn vielen Landgemeinden haben Pfuscher oder herren lose Gesellen sogar die Gemeindearbeiten inne, zur Feuerbcschau wird der erstbeste Maurer hcrge- nommen, der keinen Meister kennt, oder selbst solche Leute, die weder Verständniß für die Assekuranz noch für Fcuerlöschvorschristen haben — Unver stand, Verwandtschaft oder Gevatterschaftsrücksich- ten sind eben häufig maßgebend, nicht aber die Interessen der Gemeinde oder der steuerzahlenden

, wie oft Hilst ein Meister mit einem leicht fertig ausgestellten Zeugniß zur Berechtigung für ein Gewerbe, das wieder anderen sehr große Kon kurrenz macht und trotz Befähigungsnachweis von einem Unkundigen oder Pfuscher erworben wird, wie oft stellt ein Meister gerade seinen schlechtesten Arbeitern gute Zeugnisse aus, nur um sie anders wo untcrzubringen und aus seinem Geschäfte fort zuschaffen. Wer auf dem Lande Kenntniß hat von solchen Zuständen, der muß nur auf's tiefste bedauern

, daß der Gewerbestand selbst seine Aufgabe eben auch vielfach nicht richtig erfaßt und anstatt mit Vereinten Kräftrn sich das traurige Loos zu ver bessern in allerlei Eigennutz - Kleinkrämereien sich ergeht; bedauern muß man die guten, verstän digen Meister, welche schuldlos so viel darunter leiden müssen, aber erklärlich ist dieser Mangel an richtigem Verständniß immerhin, denn wie sollen auch schlichte Handwerksleute des verwickelten Kno tens Lösung finden? wie sollen just arme, nnr auf ihrer Hände Arbeit

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 13 of 16
Date: 05.05.1901
Physical description: 16
!" Berblinger erhob seine Hand zu einem Schlage, um das Lästermaul seines Weibes zum Schweigen zu bringen, da ward plötzlich an die Thüre ge klopft, und ein stattlicher junger Mann trat ein, der in einem Athen: fragte: „Ihr seid Meister Berblinger? Seid Ihr nicht in dem Hause des Bürgermeisters Besserer bekannt?" „Beides richtig," antwortete der Schneider, „aber was soll's?" „Nun, Ihr habt wohl in diesen Tagen ein Geschäft bei dem Bürgermeister zu besorgen, das auch Euer Geselle ausrichten

kann?" „Wir haben keinen Gesellen," bemerkte die Frau. „Wollte Gott ..." „Ich bin für jetzt der Geselle," erklärte der Fremde und drückte dem verblüfften Schneider meister einen Goldgulden in die Hand. „Ihr habt wohl einen alten Anzug, der für den Gesellen paßt, oder schafft einen solchen gegen Zahlung herbei; dann gebt Ihr mir einen Auftrag, am besten morgen vormittags, wenn der Bürgermeister in der Session ist; den Auftrag kann ihn: ja daNn—" „Auch seine Tochter ausrichten," fiel mit pfiffiger Miene Berblinger ein, „verstehe

, verstehe fchoir; ja, wahrlich, einen stattlicheren Gesellen könnte der erste Meister des ehrsamen Schneider handwerkes in unserer freien Reichsstadt nicht be kommen, als mir das Glück heute in Euch zuge führt hat. Für den Anzug will ich sorgen, und wenn sonst meine Dienste Euch genehm sind, werdet Ihr mich stets willfährig finden. Doch, darf ich Euren Namen wissen?" „Nennt mich Werner, weiter braucht Ihr Euch um meine Verhält nisse nicht zu künttuern. Morgen also," worauf er sich verabschiedete

. Endlich faßte der Schneider ein XX Abbruchstelle. Jetzt war der Schneidermeister wieder Herr im Hause. Er sagte seiner Frau, sie könne jetzt braten und kochen, was sie wolle, und meinte, wo das eine' Goldstück sich gesunden, wiirden sich wohl noch andere finden lassen. Pfiffig schloß er seine Rede: „Erbraucht mich, ich brauche ihn; ei! solch' ein Meister und Geselle taugen ja

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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 01.05.1933
Physical description: 8
. Von der Unterdrückung des Süd tiroler Deutschtums hat der Vortragende begreiflicherweise nicht gesprochen. Und «doch gehörte dies zum Thema „Wesens art des Faschismus" sicherlich. Die Schneiderzunfk im Dinischgarr. In Schlanders bestand seit 1704 bis in die zweite Hälfte des verflossenen Jahrhunderts eine geordnete Schneider zunft, der die Meister und ^Inhaber der 32 zunftgerechten Schneiderwerkstätten des Gerichtsbezirkes Schlanders ange hörten. Aus dem „Meisterbuch" kann man entnehmen, daß der Zunftgeist mehr

rege war, denn es gab immer wieder Anlässe, um die Meister zum „Handwerk" zu laden, wie die Zunfttagung genannt wurde, wo dann vor „offener Lad und Pix" zu Nutz und Frommen der Zunft Rat und Tat ge pflogen wurde. Stiftungsgemäß traten die Meister vor allem zu den Quatemberzeiten und am Tage des heiligen Michael, ihres Handwerkspatrons, zusammen. Aber auch jede Lehrlingsfreisprache und Gesellenauf nahme, die Meisterprüfungen, der Dinseltag, die Familien ereignisse unter den Kollegen

und die Teilnahme an religiösen Feierlichkeiten sahen die Meister der Zunft versammelt. Wer dem Rufe des Brudermeisters t —so wurde der Vor stand der Zunft tituliert — nicht Folge leistete, zahlte auch zumindest ein Pfund Wachs als Strafe für sein Nichter scheinen. Ohne den Ernst der Standesinteressen im entferntesten nahezutreten, mag wohl auch damals mancher Meister zu Hause die vielen Zunftgeschäfte, Versammlungen u. dgl. vor geschützt haben, um irgendwo Vorwand zum Ausgehen zu haben und irgendwo

mit Berufskollegen ein Viertel für- trefflichen Vezzaner Weines zu trinken. Aber die „Hausehre" konnte darob ganz beruhigt sein, es wurde nicht über die Stränge geschlagen. Denn gemäß Artikel 21 der Zunft ordnung durfte der Meister nicht „im offenen Scholderhaus oder auf Plätzen spielen", sonst bestrafte ihn der gestrenge Zunftmeister ohne Gnade um ein ganzes Pfund Wachs. Die selbe Strafe erwartete den reputationsveÄgessennen Schlan kerer Schneidermeister, wenn er sich „überfüllt, mehr als die Natur vertragt

". Denn unter diesen Artikeln der Zunft ordnung stand Siegel und Unterschrift des römisch-deurschen Kaisers Leopold I., gegeben am 8. November 1704. Wieviel die Natur eines Schlanderer Schneiders vor 200 Jahren vertrug, ist in Herr Chroniken leider nicht ver merkt. Die Standesehre hielten die Schneider überhaupt sehr hoch, so daß manche vorwitzige Lästerer „gerichtlich zu Fall kamen", wie es in den Protokollen heißt. Einem Meister, der nebst der Schneiderei auch die WebMnst ausübte, wurde von der Zunft die energische

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Der Arbeiter
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Page 11 of 12
Date: 01.09.1912
Physical description: 12
; wo er arbeite, da sei das Uda gebe es genug zu schaffen, alte w wohl! Wir wollen es auf acht Tage versuchen," sagte eißeMeider, der leicht Hoffnung schöpfte, und wäre es auch nur digemgerhut voll gewesen. Einiges fand sich noch zu flicken vor, lten U andern Morgen begann die Arbeit. Meister und Geselle Heinander gegenüber und dem ersten stand die Nadel still, wie flink und fertig der neue Geselle nähte. Dessen Nadel darlv so, man sah kaum die arbeitende Hand, als:»» betrachtete ^ j, er Meister seinen neuen

und Arbeitgeber, es kann durch den Mitsvertrag alles vereinbart werden, was vicht vom Gesetz als unzulässig erklärt wird. Der weiter hat die Arbeit als Hilfsarbeiter (im Meister nicht angenehm, es ähnelte aufs Haar dem eines Ziegen- bockes, und nebenbei hing der Geselle an alles, was er sprach, ein seltsam klingendes Gelächter, das gerade so wie Meckern klang. Kaum hatte die Arbeit begonnen, als es an die Türe klopfte und ein fremder Herr eintrat, welcher ein neues Gewand bestellte und das Geld für das Tuch

gleich auf den Arbeitstisch legte. Zitternd vor Freude hüpfte das Schneiderlein um den Fremden herum und nahm das Maß. Ach, es hatte so lange nicht das wonnige Gefühl empfunden, ein Maß zu einem nagelneuen Gewände zu nehmen. Der Fremde empfahl Eile und ging, und die Frau Meisterin sollte geschwind in den Tuchladen gehen, das Tuch zu holen, und konnte sich nicht schnell genug anziehen. „Sieht der Meister, daß ich recht hatte!" fragte der Geselle. „Mit mir kommt das Glück ins Haus, mähähähä!" „Freut

mich, freut mich sehr!" antwortete schmunzelnd das Schneiderlein. „Zehn Taler hat der Herr zum Tuch dagelassen?" fragte der Geselle weiter. „Da schickt man achte in den Tuchladen und zwei behält man — mähähähä!" „Gott soll mich behüten und bewahren!" rief erschrocken das Schneiderlein. „Nein, das wäre eine Sünde, das wäre Unrechtes Gut, das bringt kein Gedeihen!" „Lasse mich der Meister aus mit der Sünde — solche Worte kenn ich nicht — mähähähä!" erwiderte mit einem ungemein spöttischen Gesichte

der Geselle, immerfort fleißig arbeitend. „Man riecht dem Meister recht das kleine Stadtnest an, darin wir sitzen. Da sollte einmal der Meister in einer großen Stadt leben, und ein Kunde sollte so dumm sein, wie der unsrige, das Geld zum Tuche voraus zu bezahlen! Dort mußte man von zehn Talern- gleich fünfe behalten, weil so gar viele andere Kunden das Tuch, das die Schneider zum Gewand tun, nie und niemals bezahlen, und Auslagen nebst Macherlohn — zum Teufel sind — mähähähä!" Das fromme Schneiderlein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 6
Date: 16.11.1951
Physical description: 6
geute Entscheidung im Ringen Heute um 20 Uhr wird im Saale des Gast hofes „Adambräu“ mit dem Vergleichskampf TRC I—TRC II der Meister in der Tiroler Mannschaftsmeisterschaft im Ringen ermit telt. Für die derzeit führende zweite Garnitur der TRC genügt bereits ein Unentschieden, um sich die Meisterwürde zu erringen, an dernfalls die erste Mannschaft als Landes meister hervorgehen würde. Man darf sich also überaus spannende und erbitterte Kämpfe erwarten, von denen die Paarungen Valteiner — Peer

machen und ihren Willen, zu kämpfen, stärken. Ich bin über rascht, wie gut sich manche von ihnen nach einer Woche Training auf dem großen Platz halten." Stuttgarter Boxer in Innsbruck Ana 22. November empfängt der ESV Inns bruck die kampfstarke Staffel von Rot-Weiß Stuttgart, in dessen Reihen sich ein süddeut scher und mehrere württembergische Landes meister befinden. Die Paarungen dieser gu ten Boxsport versprechenden Veranstaltung lauten: Vom Fliegengewicht aufwärts: Beg (Süddeutscher Meister)—Biedner, Luther

(Stuttgart)—Eder, Rublin (Meister von Würt temberg)—Lechner oder Sturm, Prüfert (Stuttgart)—Moser, Frank (Stuttgart) — Comina, Jonas (Meister von Württemberg)— Reich, Ginther (3. deutscher und württem- bergischer Meister)—Kollarits, Hellfayer (Meister von Württemberg)—Komposch, Keß ler (Meister von Württemberg)—Pfitscher, Warth (2. württembergischer Meister)— Senn, — Der Kartenvorverkauf beginnt am kommenden Montag im Sporthaus Hummel und Lederbekleidungshaus Bemarello. Fecht-Länderkauipi verschoben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 20.01.1953
Physical description: 6
veranstaltet, in denen vielfach Wiener Klubs Mitwirken, Die Wiener Austria trat am Sonntag im Rahmen ihrer Mexikotournee gegen den mexikanischen Meister Tampico an und siegte 6:3 (4:0) Toren. Die Wiener demonstrierten eine eindeutige technische Ueberlegenheit, mußten aber in den ersten 20 Minuten nach dem Wechsel dem mexikanischen Meister die Initiative überlassen und in dieser Zeit 3 Tore hinneh men. Der Erfolg der Wiener kam in diesem Ausmaß überraschend, war aber völlig ver dient. Die Treffer erzielten

werden ab 26 d. M. angewiesen. Wer bis 31- ds. nicht im Besitz seines Gewin nes ist, kann bis 11. Februar reklamieren. Von den Zwölfern entfallen auf Wien 28, Niederösterreich 10, Steiermark 6, Kärnten 5, Burgenland und Salzburg je 4, Oberösterreich und Tirol je 3 und auf Vorralberg einer.. Diesmal kamen hauptsächlich die System spieler zum Zuge. (Kalifornien) errang der Norweger Bamse Woronowski den Sieg mit 1:15.0 vor dem Oesterreicher Hannes Böhm. (1:18.0). Brändle nordischer Meister Die heurigen Vorarlberger

sichern konnte. Im Spezialsprunglauf gewann der Junior Siegfried Desnz mit Weiten von 57 und 56 m, Note 214.7 vor Arno Gisinger 54 und 55 m, Note 214.6 Vorarlberger Meister in der nordischen Kombination wurde Oskar Brändle (SC Dornbirn) mit 425.68 Punkten, gefolgt von Martin Eberle (SC Dornbirn) 411.94 und Josef Blank (WSV Andelsbuch) 410.07 Punkte. Tiroler Siege bei den italienischen Rodei Meisterschaften am Jaufen Bei den italienischen Rodelmeisterschaften ging eine starke Tiroler Auswahl

an den Start. Die Tiroler konnten auf der 7 km langen Naturbahn (Kalch-Gasteig) nicht nur in zwei von den drei durchgeführten Disziplinen über zeugend den Meistertitel an sich reißen, son dern überdies durch das Doppelsitzerpaar Raffi-Schöpf (Matrei-Fulpmes) den bestehenden .Taufenrekord um volle 17 Sekunden — alter Rekord 9.030 Minuten — unterbieten. So haben unsere Landsleute bei den Meister schaftswettbewerben am Jaufen am selben Tage wie ihre Kameraden bei den Schweizer Meisterschaften in Davos

und bei den Salz burger Meisterschaften in Lend (Pinzgau) die rodelsportliche Vormachtsstellung Tirols wie derum deutlich unterstrichen. Bei den Frauen war der Sieg der Exeuropameisterin Frau Dr. Scheimpflug-Sterzing nicht zu nehmen. Ergebnisse: Männereinsitzer: 1. und talie- scher Meister 1953 Erich Raffl-Matrei mit 9.352 Minuten; 2. Pepi Kolb-Matrei 9.43.0; 3 Richard Feistmantel-Halltal 9 44 0. Doppelsitzer: 1. und italienischer Meister 1953 Erich Raffl- Stephan Schöpf (Matrei-Fulpmes) 8.46.1 (Ta gesbestzeit

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Haller Lokalanzeiger
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Page 4 of 4
Date: 29.01.1949
Physical description: 4
fassend. „Wir wissen schon, warum du uns entgegengekommen bist, obgleich dir von der Obrigkeit die Weisung zuging, zuhause oder in deiner Mühle weiteren Bescheides gewärtig zu bleiben.” Der Dorfmeister wobt e eine Ent schuldigung Vorbringen, aber der Erzher zog bedeutete ihm. er möge seine Reden sparen bis zum bevorstehenden Augen schein über Meister Hannsens, des Zie lers, angeblich ungebührliche Schädigung der Gemeinde durch Mißbrauch fürstli cher Gnadenverleihung. Der alte Zieler war eben

.” Im Nu waren die Jungen an ge kleidet, und Meister Hanns, der eben falls eilig in den grünen Sonntagsjanker gefahren war, trat mit ihnen gerade aus der Haustür, als er schon den Fürsten mit Gefolge am untersten Ende seines Neurautes bemerkte, während der fürst liche Leibjäger den eingeebneten Platz wahrscheinlich im Aufträge des Erzher zogs der Länge und Breite nach ab: ch itt. Ehrfurchtsvoll nahte sich der Meister Hanns mit den zwei Buben dem Erzher zog, der ihm jedoch mit finsterer Miene bedeutete, an seiner Stelle

zu bleiben, wo rüber sich eine heimtückische Schaden freude auf dem grinsenden, faltenreichen Gesichte des kleinlaut gewordenen Dorf mei sters bemerkbar machte. „Der Platz, fürstliche Dur;h 1 au:ht, ist 180 Schritte lang und 90 breit”, sagte der Leibjäger nach der Begehung, worauf der Erzherzog Meister Haans zu sich be- schied und ihn ernst und fast derb mit den Wort anließ: „Meister Hanns, du bist ein alter Schalk, der mein lürst.iches Wort mißbraucht und anstatt eines Grasangerls, worauf deine Enkel

über den Neuraut hinaus diese besonders durch die außerordentliche Schnelligkeit der Bewegung bewunderte Kunstfertigkeit fortsetzten und wahrscheinlich noch eine gleiche Strecke von 180 Schritten rad schlagend zurückgelegt haben würden, wenn sie nicht vom Erzherzog selbst zu rückgerufen worden wären. Da reichte der Landesfürst dem alten Meister Hanns gnädig die Hand und sagte mit einem wohlgefälligen Blick auf die beiden Knaben: „Wir haben d ch vor eilig gekränkt, Alter, und sind bereit, gerne

unser vorschnelles Urteil zurückzun h* men. Darum erklären wir in Gegenwart aller, besonders aber vor dem Schützen meister und seinen anwesenden Räten den Meister Hanns als einen ehrenfesten, auf richtigen Mann ohne Falschheit und Hin terlist, da er durch seine beiden Enkel den augenscheinlichen Beweis geliefert hat, daß das ihm verliehene Einfangl als Übungs platz der zwei Buben eher zu klein, als zu groß ist. Und so mögen sich seine Enkel und ihre Nachkommen auf ewige Zeiten dieses Einganges

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 17.09.1914
Physical description: 8
? Stellt mir den vor die Augen, der sagt, daß ich betrunken bin!" „Versteht mich nur recht, Meister," entgegUete Lov, sich zurück- ziehend, „ich sagte, ich würde betrunken werden; Ihr seid ja nüchtern wie ein Kind im Mutterleib!" „Nicht wahr? Nun, da seh' ich doch, daß Ihr ein Mann von Verstand seid." „O, redet nicht von einer solchen Kleinigkeit, Gevatter," rief Loy, der seine sonstige Laune nicht mehr zu zügeln wußte. „Ihr macht mich schamrot! Da seid ihr ganz andere Männer. Was ver mögt

ihr zu leisten! Schade nur, daß der Dommeister nicht zugegen ist, er würde seine Freude daran haben, wie Ihr trotz aller Müh seligkeit Euch aufrecht zu halten sucht und die Ruh' und die Ordnung dazu!" . „Heda, Meister," unterbrach ihn der Tuchscherer, „mir kommt's vor, als wolltet Ihr Euch über uns. lustig machen ... das köPrtz»- Ihr lassen, sonst . . ." „Ich mich über solche Männer lustig machen?" sagte Loy mit beteuerndem Ernste. „Wie könnte mir solches zu Sinn kommen! Ich bin ja die lautere Verwunderung

löblich wie klug, aber der Augenblick, es auszuführen, scheint mir doch nicht glücklich ge wählt! Wie wär's, so ihr euch belieben ließet, sotane Absetzung und Ratswahl zu verschieben, bis Meister Woif Roritzer zurückgekommen sein wird, den ihr doch einmal zum Anführer gewählt und dem ihr Gehorsam gelobt habt." „Nichts da!" rief Hörhammer. „Warum sollen wir verschieben, was gleich geschehen kann? Was wir tun, ist kein Ungehorsam gegen den Dommeister, denn wer nicht befehlen

und die Gefahr auf uns genommen für alle? Sollen wir das umsonst getan haben? Ich vermein', sind wir die Anführer gewesen im Krieg, so sollen wir auch die Ratsherren sein im Frieden, und darum sollen wir alle uns selber dazu wählen!" Ein Geschrei des Beifalls empfing den Vorschlag des klugen Schneiders. „Daß Meister Wastel ein feiner Kopf ist, Hab' .ich immer ge wußt," sagte Rauhenfelser, „aber für so ausgestochen hätt' ich ihn doch nicht gehalten! Er hat recht, Nachbarn und Freunde. Hat er recht, Meister

Hörhammer? Was braucht's zu wählen, wo solche Männer da sind; wem könnte ich meine Stimme geben als dir?" „Und ich dir?" erwiderte der Schuster, indem er ihn umarmte und küßte. „Wo ist ein Meister, der seine Wolle schöner krempelt als du? Hat dein Tuch nicht einen Glanz, als käm' es geraden Wegs aus Brabant? Kann man einen besseren Ratsherrn finden?" „Sicher nicht!" rief Loy, den der Aevger immer toller machte. . „Krempeln, scheren und auf den Glanz Herrichten, das sind ja die .Haupterfordernisse

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Tiroler Post
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Page 9 of 16
Date: 07.12.1901
Physical description: 16
brauchte auch etwas mehr, und nur ganz selten sah man den Meister in Gesellschaft eines klein winzigen „Spitzen". Bloß zu allen heiligen Zeiten und bei jenen Anlässen, wo der Schmied in großer Aufregung sich befand, wurde aus dem Spitz ein Pudel und nach und nach ein viel größeres Thier, das sich zuletzt in eine Kanone verwandelte. An jenem Abend, wo der große Schmuggler zug stattfinden sollte, war der Bärenschmied im Bärenwirtshaus. Ein Theil der Schmuggler hatte sich auch dort eingefunden

: je mehr er redete, desto trockener wurde Lunge und Leber, und desto herz hafter und ergiebiger schüttete er sich den Reben saft hinter die Binde. Es war längst kein Spitz Mehr, sondern ein Ungeheuer, das sich an ihn ge hängt hatte; schließlich wusste der Meister nimmer, ob er der Schmied oder der Hammer sei. Er schlug mit seiner wuchtigen Faust in einemfort aus den Tisch, so dass die Gläser und Teller lustig herumhopsten. Bald verlor der Meister die Gabe der Sprache. Er hämmerte noch eine Zeit lang

mit seiner Faust, dann hörte auch dieses auf — der Meister schlief. Die Schmuggler hatten ebenfalls des guten genug gethan, ihr Herz wurde immer thaten- durstiger. Sie erklärten endlich, heute müsse den „Grasrutschern" ein Streich gespielt werden. Man rieht hin und her; schließlich brachte der „dicke Jörgel", der Verwegenste und Leichtsinnigste von allen, einen Vorschlag, der allgemeinen Anklang fand^ Man führte den schlafenden Schmiedmeister in ein Extrazimmer; dort wurden ihm Gesicht und Hände fein

säuberlich gewaschen, der lange Vollbart rasiert, der Schnauzer keck aufgedreht, die Haare gekämmt; — dann betrachtet der „dicke Jörgel" seine Finanzmontur, die Uniform des Obercommissärs, die er sich in der Stadt besorgt hatte. — Die Uniform wurde dem schnarchenden Meister unge zogen, dann wurde ihm der Sckleppsäbel an geschnallt, der Mantel nmgelegt, die Dienstkappe aufgesetzt und zum Ende noch seine Augenbrillen auf die Nase geschoben. Der Schmiedmeister ver hielt sich gegen all diese Hantierungen

— zur Finanzwachkaserne. Auf der Bank vor der Kaserne setzten sie den Meister nieder, brachten ihm Kappe, Mantel, Säbel nnd Äugenbrillen hübsch in Ordnung und rissen dann gröblich an der Nachtglocke. Bald öffnete sich das Fenster, und eine schnarrende Stimme fragte, was denn los sei. — Der dicke Jörgel ries hinauf: „Der Herr Obercommissär ist da — es ist ihm nicht wohl!" Nun liefen der Jörgel und seine Spießgesellen davon, so eilig ihre Beine sie tragen konnten. Ueber eine Weile öffnete sich die Kasernen thür

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Alpenland
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Page 2 of 8
Date: 17.05.1924
Physical description: 8
Gesichtchens sprach. Ter schmucke, junge Meister Paul, der als tüchtiger Handwerker allge nrein geachtet war. hatte ihr empfängliches Herz im Sturm erobert, und da ihnen von Seite ihres Vaters kein Hindernis in den Weg gelegt wurde, hatten sie lange als Liebesleute mitsammen verkehrt. Ihre Verlobung sollte bald erfolgen. Ta wurden die Besuche des Meisters bei der -Geliebten immer seltener, und als aus dem Paul der Paolo -wurde, hörten sie ganz auf. Ter Ungetreue hatte sich nämlich eingeredet

, von denen der eine insbesondere die gegenseitige Vollstrek- k u n g gerichtlicher Entscheidungen in weitgehendem Mäße sichert, während der zweite die Notwendigeit der umständlichen diplomatischen Beglaubi gung von Urkunden für den Gebrauch im anderen Staute so ziemlich beseitigt. Es ist dabei bemerkens wert, daß das Deutsche Reich zum erste n- mal seit seiner Gründung sich zu einer ver- verleumdete Unschuld zu spielen, so daß der Meister ihr im Innern jeden Verdacht abbat. «Lv ivar der Herbst ins Land

gezogen und die Zeit der Heimkehr der Arbeiter ans den deutschen Gauen gekommen. Meister Paul mar an einem 'Sonntagnachmittag auf seinem Rade zu seiner geliebten Luzia nach S. gefahren »nd hatte seine Kamera mitgenommen, um die Geliebte zu verewigen. Er sitzt mm schon lange Zeit auf seinem Lieblings platze in der Weinlaube vor dem dunklen Rebensäfte und harrt voll Ungeduld ans das Erscheinen seiner Luzia, welche heute nicht sichtbar werden will. Endlich sieht er sie an einer; Tisch nächst

der Gartenlaube zueilen, an welchem ein junger Bursche sitzt. Was er nun sieht und hört, läßt ihr; abwechselnd erblassen und erröten, je nach dem ein bitteres Weh oder der auflodernde Zorn in ihm vorherrschen. Die beiden jungen Leute scheinen sich um seine Gegenwart gar nicht zu kümmern. Sie flüstern zärtlich mitsammen, indem die falsche Kellnerin ihren Arm vertraulich um die Schultern des Burschen legt. Als derselbe -mm seine giftigen Blicke auf den erstarrten Meister richtet, wird es in ihm plötzlich hell

, daß kein - tinent den Großmütigen spielend. „Aber, soll ich dir glauben, Luzia, so tue jetzt, was ich als Bedingung ver- k langte", fordert er sic arif. Diese entfernt sich i»id i schleicht von rückivärts an der; nock) immer ivie gelähmt I da sitzenden Meister heran. Indem sie nun ihre Hände k ans seine Augen legt fragt sic im zärtlichen Tone: „Wer \ ist es?" Diese Jndasberührung zuckt wie ein elektrischer k Strom ourch seine Glieder, und mit vor Empörung fast k erstickter Stimme irrurmelt er: ./Weiche

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 03.04.1908
Physical description: 8
trägt als einstweilige Erinnerung hieran die Merkmale int Gesichte herum. Letzten Montag wurde das obere Werk (Graus werk) gesperrt und wurde den bisher dort be schäftigten Streikbrechern angeordnet, daß sie in der Feldschmiede Weiterarbeiten müssen. Tat sächlich haben sich dieselben noch weiter erniedrigt, daß sie alle im unteren Werke angetreten sind. Herr Pumpernik, bisher Direktor im Grauswerke, muß sich herabsetzen und muß Ausmachmeister spielen. Die bisherigen Meister Franz Eder, Krämer

, und auch heute noch die Tarifregulierung friedlich aus tragen, was aber bei den Meistern nicht der Fall zu sein scheint. Bis heute haben die Gehilfen noch keine Antwort; die Meister springen nur einer zum andern und beratschlagen, wie man am leichtesten Streikbrecher auftreiben oder wo sie ihre Aufträge machen lassen können. Wahr scheinlich in Wien, da bei Herrn Eugen Löffler die Meisterkonferenzen öfters abgehalten werden. Der Herr Burger fühlt sich wahrscheinlich als Komiker und nicht als Meister

, wenn er mit seinen Gehilfen über den neuen Tarif spricht. Sie, Herr Burger, wollen doch gewiß ein christ licher Mann sein, Sie sind ja landauf und land ab in allen christlichsozialen Versammlungen und Versammlungen und Unterhaltungen der Spaß macher, warum geben Sie Ihren Arbeitern nicht eine Lohnerhöhung; Ihre Arbeiter sind ja keine Sozialdemokraten, sondern christlich organisierte Schneider; wo bleibt da die christliche Solida rität der Meister und Gehilfen, die der Abg. Dr. Drexel so schön anpreist? Der Meister

, da der Sieg dann desto schneller da wäre. Aber die Phrase von dem „Streik vom Zaune brechen" der Gehilfen muß dann aufhören, weil die Meister jede friedliche Verständigung von der Hand weisen. Die Schneidermeister mögen nun machen, was sie wollen, die Gehilfen sind gerüstet. Bregenz. Ein schneidiger Wachmann ist der Herr Gr ab her. Am Samstag den 27. März wurde eine des Weges gehende Frau plötzlich vom genannten Wachmann beim Arme gefaßt mit den Worten: „Wo halten Sie sich denn eigentlich

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Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 05.04.1928
Physical description: 16
Vom Goldschmied WM Maler Aus AlLrecht Dürers Lehrjahren. Erzählt von Max Karl Böttcher. „Gehe nun heim, Albrecht! Schau» schon dämmert der Abend, und dein Vater braucht dich vielleicht noch in der Werkstatt.' „Keine Sorge, Meister Wohlgemut! Seit Vater geschworener Meister der Eold- schmiedezunft und Silberwäger unserer Stadt Nürnberg ist, hat er oft auf dem Rathause zu tun! Und da ist er auch heute. Laßt mich noch eine Weile den Malknechten zusehen! Dieses Altarbild, was Ihr für die Stadt Ulm

in Arbeit habt, wird doch so schön! Ach, Meister Wolgemut, dürfte doch auch ich Maler werden!' seufzte der junge Albrecht Dürer und reichte dabei den Ge hilfen des damals — gegen Ende des fünf zehnten Jahrhunderts — bekannten und an gesehenen Malers Michael Wohlgemut Pin sel und Farbentiegel zu, wie sie es brauchten. „Gelt, Albrecht, die Malkunst hat es dir angetan?' fragte nun einer der „Knechte', wie man zu jener Zeit auch die Gehilfen einer großen Künstlerwerkstatt nannte. „Ja, Andreas, das ist wahr

! Wie gern, ach, wie gern wollte ich malen und ein Künst ler werden. Aber mein Vater leidet es nimmer!' erwiderte traurig und hoffnungs los der junge Dürer. „Hm, hat jedes Handwerk Licht und Schat ten, Bub! Du bist nun halt ein Eold- schmiedelehrling und noch in des Vaters eigener Werkstatt! Solltest zufrieden sein. Coldschmiedekunst ist doch auch ein ehrsam und hochachtbar Handwerk. Und nährt Mann und Weib und Kind! Gehe nun heim und sei froh mit dem, was du bist!' befahl ernst der Meister. Da stülpte

der schmächtige Knabe sein Käppi über das lang herabfallende Kopf haar, bot allen eine gute Nacht und ging. Aber unter der Türe drehte er sich noch ein mal um und fragte Michel Wolgemut: „Sagt noch, Meister, wenn mein Vater mich nun Maler werden lasten wollte, würdet Ihr mich in Eure Werkstatt aufnehmen?' „Das versprech' ich dir, Bub! Ich wollte schon einen rechten Maler aus dir machen, denn die kleinen Blätter, die du für dich mit dem Silberstifte zeichnetest, gefallen mir. Nun aber mache, daß du heimkommst

» sonst wird dich deine Mutter schelten!' Da huschte der junge Albrecht hinaus. — Fröhlichen Sinnes, denn die Worte Meister Wolgemuts hatten ihn in seinem Willen, Maler zu werden, bestärkt, wanderte er nun die stille, dunkle Gaste hinauf, die damals im alten Nürnberg „unter der Vesten' hieß, denn sie führte nach der kaiserlichen Burg, dieselbe Gaste, die man heute die „Burg straße' nennt. Dort besaß der Vater Dürer, der aus Ungarn eingewanderte Goldschmied Albrecht Dürer der Aeltere das Haus Nummer 493, welches das Eck

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 21.04.1909
Physical description: 8
einen Tag- lohntarif anstelle des früheren Akkordtrrifes, sowie die Kündigung des Arbeitsverhältnisses. Die Her ren Meister fanden es nicht für nötig, innerhalb der 14 Tage sich zu einer Verhandlung herbeizulas sen, woraus die Gehilfen gezwungen waren, in den Streik zu treten. Nun waren die Herren Meister zur Verhandlung genötigt. Sie erklärten aber rund weg, daß sie über den Taglohntarif, trotzdem die ser sehr bescheiden gehalten war, nicht verhandeln werden, jedojch bereit sind, nach Stücklohn

die weit gehendsten Zugeständnisse zu machen. Nachdem nun einige Besprechungen, bei welchen die Gehilfen erklärten, über Stücklohn zu verhandeln, resultatlos verlaufen sind, machten die Herren Meister den Vorschlag, die Gehilfen rnögen die Arbeit zu dem alten Hungerlohn rvieder aufnehmen und sie würden innerhalb 14 Tagen einen neuen Tarif ausarbeiten, welcher die Gehilfen gewiß znfriedenstellen wird. Daraus gingen die Gehilfen aber nicht ein, da sie sich bereits von dein Worthalteu der Herren Meister

überzeugt haben und blieben im Streik bis auf 2 Streikbrecher namens Heinrich Maurer (taubstumrn) und Martin Preysl. Dieses vernünftige Verhalte:! der Gehilfen brachte die Herren Meister, welche es nur daraus ? abgesehen haben, die Bewegung über die Saison ; hinauszuziehen und danach nichts zu bewilligen, - ganz aus dem Häusel. Besonders der Herr Tscher- ) mit sch bezeichnte die Gehilfen in öffentlichen j Lokalen als „Bagage, Gesindel" und mit noch so j verschiedenen anderen Kosenamen, welche die Bit

- ; hung dieses Herrn kennzeichneten. Auch erklärte der ‘ Herr Tschermitsch, den Verfasser des Artikels der Volkszeitung, in welchem die Wattenser Genossen die Herren Schneidermeister anläßlich dieser Be- : wegung boykottierten, zu klagen, unr ihm vor Ge- ; rieht die Gelegenheit zu geben, die im genanntest. Artikel der Volkszeitung angeführten miserablen ? Zustände zu beweisen. Er möge nur klagen, das wäre nur unser Wunsch. Da alle diese Künste der Meister nichts ge fruchtet haben, legten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 23.07.1909
Physical description: 8
Beginn dieses Jahres die. Konstituierrmg eines allgemeinen Gewerkschaftsvereines vorgenommen. Ein Teil der Meister der dortigen Kleineisen-Jn- dusttie beteiligte sich an Zusammenkünften und Ver sammlungen des Vereines und gaben etliche sogar vor, Sympathien für denselben zu hegen. Nach einiger Zeit fand in Fulpmes eine von den Unter nehmern und Meistern aller Branchen einberusene Versammlung statt, wozu laut Einladungen alle „Freunde der Ordnung" des ganzen Tales geladen

waren. Bei derselben wurden Maßnahmen gegen Wseren Verein beschlossen, eine Reihe von als Mitgliedern bekannten Genossen namhaft gemacht Md die Meister derselben aufgefordert, sie zu ent lassen. Jenen 'Meistern, welche 'sich weigern soll- trn, dieser Forderung nächzükommen, wurde die Entziehung der Arbeit der Werkgenossenschaft, be ziehungsweise der geschäftliche Boykott angedroht. Unter diesem Drucke wurden denn auch die betreffenden Arbeiter entlassen und es war sonach erwiesen, daß jene Meister, welche unsere Ver

haben, wurde der Boykott von den rasenden Meistern verhängt, doch blieb dieser vollständig unwirksam. Tie Landesgewerkschaftskommision hat es aus bestimmten Gründen unterlassen, gegen das Vor gehen der Meister und Geschäftsleute von Fulpmes Gegenmaßnahmen zu treffen. Sollte indeß ein gleich rücksichtsloses Vorgehen gegen unsere Organisierten bezw. Genossen in Fulpmes geplant werden, so wüßten wir demselben wohl zu begegnen. Tie Stu baier Kleineisenindustrie-Produkte, so auch Eispickel k , Werden vielfach

durch 'den Klerikalismus ein Ende nehmen könnte. Mit Nachdrulck wurde dabei verlangt, daß die „christlichen" Gewerkschaften, die katholischen Arbeitervereine und die Bildung von christlichen Jugendorganisationen zu unterstützen seien. Wir haben bereits im letzten Jahresberichte unternom men, die Bedeutung dieser Arbeiterorganisationen zu würdigen. Wir konnten bei allem Bemühen da mals nichts positives berichten und vermögen die ses auch heute nicht. Bon Leistungen ist uns nur bekannt, daß bei einem kleinen Meister

: die Tarifbewegung der Maler. Dieselbe erscheint indeß noch nicht abge schlossen, dürfte aber angesichts der .Hal tung der Unternehmer einen friedlichen Ver lauf nehmen. Tie Friseure haben die Forderung nach Aufstellung eines Lohntarifes an ihre Meister ge stellt. Auch diese Bewegung ist zur Zeit nicht abge schlossen und dürfte es angesichts der mehr als brüsken Haltung der letzteren voraussichtlich zu ernst lichen Differenzen kommen. — Der Vertrag der Spengler läuft ab und sind von den Gehilfen den Meistern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 8
Date: 29.01.1935
Physical description: 8
Die am Sonntag abgeschlossene Bobsportwoche hat fol gende Ergebnisse gezeitigt: Oesterreichischer Meister im Zweierbob für 1935: Stürer-Rottensteiner (Innsbrucker Eis laufverein) auf Bob „Innsbruck" mit der Gesamtzeit von 2.41.26 (1.21.02 und 1.20.24, neuer Bahnrekord und Tages bestzeit); 2. Bob „Blitz" (Böbgesellschaft Blitz-Innsbruck) mit 2.45.93 (1.23.51 und 1.22.42) und 3: Preiner-Bednar (Sport verein Enzian-Semmering) ans Bob „Murli" mit 2.46.91 Z.22.44 und 1.24.47) Min. Weiters wurden gewertet: Bob

„Semmering" (Sportverein Enzian-Semmering) mit Wag ner als Lenker und Fuchs als Bremser (2.47.57) und der hoff nungsvolle Pischinger-Wohlgemnt (Böbgesellschaft Blitz) auf „Blitz 3" mit 3.37.95 Min. Tie Skeletonmeisterschast von Oesterreich und Tirol 1935 Die Skeletonmeisterschaft wurde am Sonntag vormit tags zur Austragung gebracht. Lois Hasenknopf-Kusstein, der Senior der österreichischen Skeletonfahrer und österreichische und Tiroler Meister konnte sich gegen seinen schärfsten Kon kurrenten Diechtl

(Sportverein Jgls) nicht durchsetzen und mußte beide Meistertitel an seinen Klubbruder abtreten. Die Ergebnisse sind folgende: Oesterreichischer und Tiro ler Meister im Skeleton für 1935: Erich Diechtl-Jgls mit der Gesamtzeit von 3.09.31 (1.20.33 und 1.20.58); 2. Lois oasenknopf-Kufstein 3.18.88 (1.21.93 und 1.21.45); 3. Franz Steinbacher (Sportverein Enzian-Semmering) mit 3.30.83 (1.43.67 und 1.47.16) Mn. Vierervobmeisterschaft von Oesterreich und Tirol Ergebnisse: Meister von Oesterreich im Viererbob

in der Gesamtzeit von 2.40.29 (1.19.81 und 1.20.48 Min.). Meister von Tirol: In der gleichen Reihenfolge Meister: 2.35.89; 2. 2.37.99 und 3. 2.37.99. Altmeister Preiner (Sport verein Enzian-Semmering), der bekannte österreichische Mel- sterfahrer, konnte sich leider nicht placieren Oesterreichische Siege im internationalen Slalom San Martina di Ca strozza, 28. Jänner. (Sportdienst der amtlichen Nachrichtenstelle.) In Anwesen heit des italienischen Thronfolgers wurde gestern hier die internationale

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 16
Date: 14.05.1936
Physical description: 16
forbgetragen habe. Die Namen der vier Ge fallenen sind: Karl Tschaupp aus Vals im Pustertale, Karl Obkircher aus Dorf Tirol, Josef Ehristanell aus Tartsch und nun Josef Plattner. ver Velller. (Fortsetzung von Seite 6.) Meister Nenk stand breit und behäbig !m Nahmen, aber Wolfram blickte nicht hin, kratzte sich den Nacken, als hält' ihn eine Mücke gestochen, und wollte weiter wandern. Als er zwei Schritte weiter war, hörte er hinter sich ein lautes, schallendes Lachen. ,/Gilt das mir?" wandte

er sich um, zornrot im Gesicht. ,^ber keine Spur..." ries Meister Nenk ebenso kaut. „Du darfst auch nicht meinen, daß ich etwa deinet wegen die Straße herauf bin . . ,/Was fällt dir ein, Nachbar!" „Ich habe nur geglaubt, weil . . . wlr haben doch einen anderen Boten, wenn wir uns was antun wollen." Er sah schief lnS Tor. ,>Ia, da hast du recht." ,Zta also- und daS Lachen. . „Ich habe doch nur gelacht, well ich der gleiche Esel bin wie du ..." „Das läßt sich hören." „Die halbe Stadt lacht schon über uns. Wer

das soll sie bleiben lassen, sag' ich . . ." „Ich fag's auch, Nachbar. Sie sollen über sich selber lachen, nicht -Über uns." „Gelt?" „Sie sollen zuerst vor ihren Düren wegkehren und sich erst dann um uns kümmern." ,-und die Bettler soll die Stadtgemeinde erhalten, nlcht wir. Wie kommen wir dazu?" „Ja, wie kommen wir dazu? Wir zahlen Steuern und die Umlagen, aber damit lst's^fertlg." Den ganzen Tag blleben sie zwischen Tor und Straße stehen und redeten sich aus. Als Meister Wolfram schließ lich wieder nach Hause

zurückkchrte, war er völlig über zeugt, daß er ein rechter Esel gewesen war, und auch Meister Nenk hatte von sich dieselbe Ueberzeugung. So war das Geld doch nicht umsonst hinausgeworfen gewesen. Der Bettler freilich bedauerte sehr, daß es so gekommen war. Aber allen kann man eS auf der Welt nicht recht machen, daS war auch ein Grundsatz, auf den Meister Wolfram und Meister Nenk an jenem Nachmittage ge kommen waren. Var sollte ich doch wissen! (Antwort auf die Fragen von Seite 6.) 1. Der Heilige Petrus

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