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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 14
Date: 01.01.1909
Physical description: 14
aufgedingt werden; wenn derselbe halb ausgelernt hat, ist dem Meister erlaubt, einen zweiten Zungen zu dem ersten anzunehmen. Der Meister hat bei dem Ausdingen die Kosten von 30 Kreuzern, der Lehr- junge 1 si. zu bezahlen. Bei der Ledigsprechung soll der Meister 1 fl., der Lehrling aber 30 Kreuzer geben. — Die volle Taxe tut demnach 3 si. — 16.) Wann unter den Maurern sich ein Geselle befände, welcher nur zwei Jahre gelernt hätte, der soll nicht länger als 14 Tage bei der Arbeit ge duldet werden; falls

der Meister denselben länger behält, so soll er (der Meister) um einen Wochen lohn gestraft werden. 17.) So ein Meister bei Beamtenherrschaft beugt, ihn unter Kuratel setzt; eine Aufteilung der Subventionen, die den Stempel der Ungerechtigkeit und Unangemessenheit an sich trägt; ein Emporschnellen der^ Landesumlagen von 4O o/o auf 63% und endlich eine Erhöhung des Landesschützenkontingentes von 550 auf 730 Mann. Die wichtigsten, eigentlich brennenden Landes angelegenheiten, an denen die neue Mehrheit

und ein anderer Meister die Arbeit tadelt, oder gar den erster« vom Geschäft verdrängt, bevor er den verdienten Lohn erhalten hat, verfällt in Strafe; desgleichen auch derjenige, welcher eine Arbeit verrichtet, welche bereits einem andern Meister vertragsweise übergeben worden ist. — 18.) Wann die Zunft- und Bruderschafts-Meister auf ergan genes Gebot auf den verbergen oder Zunftstuben den zusammenberufenen Meistern und Gesellen einen Borhalt zu machen haben, solle sich jeder Meister und Geselle dabei bescheiden

verhalten, alles harte Gezänk vermeiden, keiner den andern Lügen strafen, noch weniger fluchen oder schwören; die Uebertteter deffen (der Herrschaft ihr Strafrecht Vorbehalten) sollen auch dem Sandwerk der Straf verfallen sein. 19.) Wann ein Meister dem andern sein Gesind und Gesellen verführt oder aufhetzt, der soll dem Sandwerk der Straf auch verfallen sein. 20.) Wann ein Geselle immer in den erster: 14 Täg wandert, ohne Ursach, soll er dem Sand- werk geben als Strafe einen Wochenlohn; hin gegen wann

der Meister innerhalb den gesetzten 14 Tagen einen Gesellen unverdientermaßen be urlaubt, solle der Meister dem Gesellen einen ganzen Wochenlohn zu bezahlen schuldig sein. 21.) Falls ein Geselle dem Meister gekündet, aber dann wieder bei ihm in Arbeit bleibt, soll er dem Sandwerk zur Strafe geben einen ÄZochenlohn. Desgleichen derjenige, welcher bei einem Meister in Dienst treten rvill, bevor er von seinem ftüheren Meister rechtmäßig beurlaubt ist. 22.) Wann ein Geselle von dem Meister Feierabend nehmen

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Der Arbeiter
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Page 11 of 12
Date: 08.09.1912
Physical description: 12
Sie Nrbeitkrfsmüik. »Mhähä !" lachte der Geselle überlaut. „Verzeih mir's l > Meister — ich muß lachen — mähähähä ! daß I h r einen ^ Bergleich braucht. Nun, Euer Wille soll geschehen." — e ler Geselle ging in seine Kammer, rasierte sich und zog sich n Ltb sah mit dem Barte, den er sich hatte stehen lassen, wie J Lebendiges Spottbild auf die ganze löbliche Schneiderzunft * \ hatte einen kohlschwarzen Frack von glänzendem Sommer- iLmt, dessen Schöße bis aus die Erde hingen, und in der Tasche

Drachenkopf bildete, welcher , pn Spiel der Natur so gewachsen war. ch ,Ei Er hat sich ja recht stattlich herausgeputzt, Schwarz- ■ rief der Meister den Gesellen an, der, wie das Wander- m ^ auswies, aus dem Schwarzburgschen stammte. „Nur Sein Dgefällt mir nicht und Sein Käpplein auch nicht, es hat vorn Warne Ecken, just als ob ein paar Bockshörnlein darunter Jen!" jjji, daß Euch der Bock stieße, Meister !" rief der Geselle. „Erst - ‘iiifi armer Schwartenhans einen Bocksbart, dann gar Bocks- Min

haben ! Wisset, wenn Ihr so seid, so kann ich auch bocken, -i auck Feierabend machen." Wede am lieben Sonn- und Feiertage!" gebot der Meister. ter Mt wollen einander nicht gegenseitig ins Bockshorn jagen. Geselle, hat Er ein Gesangbuch — wir gehen in die Kirche." Ägebens hielt der Meister dem Gesellen das Buch hin — ^ N berührte es nicht — und lachte verlegen: h/ Mähähähä, Meister! Legt's hin — legt's hin — ich muß m i zu meiner Schande muß ich's Euch gestehen — ich kann a I- ich kann nicht lesen

." — : en M! hm!" brummte das Schneiderlein verwundert und sprach: M !ij nimmt mich wunder, daß ein deutscher Schneider nicht «> könnte; — indessen nehme Er nur das Buch, lege Er es in , n j) Mche vor sich hin und tue Er, als sähe er hinein — das machen l m ü Tausende so, die recht gut lesen können. Es sieht doch ebenso uf. wie eine Andacht." sie W kann wahrhaftig nicht, verschone mich der Meister damit!" her ite der Geselle beharrlich ab. „Ich kann nicht in die Kirche ;en W — die kühle Luft beklemmt mir meine schwache

Brust itte [iftotll ein wenig spazieren gehen, die N a t u r ist mein Tempel ;en !«d hier ist eine schöne Gegend, nicht wahr, Meister?" ber HL ja," mischte sich die Meisterin in das Gespräch. „Wenn Er K untern Tore hinaus ist, führt gleich links der Weg in ein mg Wal; man heißt diesen Weg nur den Drachengraben, und las sSeihinten steht ein schöner Steinfels, den heißt man die Teufels- :rk- Ä." IIH! Das ist schön ! Da will ich hingehen! Küsse die Hand, ter. ja Meisterin ! Wünsche allerseits gute

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 3 of 10
Date: 21.02.1925
Physical description: 10
ist, ein Wahlsystem haben, das jeden freien Willen unterbindet. Vor schläge zu teilweisen Abänderungen sind von allen Parteien eingebracht und werden in der nächsten Tagung des Landtages zur Verhandlung kommen, daß dieses Gesetz soweit abgeändert wird, daß es dann wirklich dem Willen des einzelnen Wählers freie Bahn schafft, wäre sehr zu begrüßen, glauben tun wir eö allerdings nicht. — Gegenwärtig findet «Meister eine Neitung vornehmen, bei Bedarf sonstige Ord- „nung schaffen und die Geladenen

bei ihrem Nichterscheinen „um ein halb Pfund Wachs strafen. Beschwerden entgegen- „nehmen,^ Streite schlichten. „Drittens: Soll jeder Meister und jeder Knecht jeden Qua- «tember zur Bestreitung der Gotteödienstlosten in die Herberg „kommen und 3 Krenzer auf die Lad legen. Im Verhinderungs- „fall doppelt das nächstemal. Ungehorsam oder verächtliche „Weigerung des Erscheinen und Zahlen ist bei Meistern mit „4 Pfund Wachs, den Knechten 2 Pfund zu strafen. So das „Auflegen der Kreuzer erfolgt, hat der pixenknecht

bei jedem „Kreuzer zu fragen, wer nach Handwcrköorönung etwas zu „klagen oder färzubringen, so lang die Lad offen steht. Deö- „gleichen sollen weder Meister noch Knecht, so sie bei der Lad „zusammenkommen. keine Wehr oder Waffen bei sich haben, „eö seien Nupier, Degen, Duseggen,' präxen, Dolch. Hacken „bei sich tragen und wer das äbersäh, soll um ein halbes „Pfund Wachs gestraft werden. Ebenso wer den pixenmeister „in die Red füllt und selben Lägen straft oder keine Achtung „zeigt, der soll um ein plund gestraft

„aus der Bruderschaft mit Tod abgehen, so solle solches vom „pixenmeister oder Knecht dem ganzen Handwerk angezeigt „und vom selben der Leichnam ins geweihte Toöreich gebracht, „nicht minder von jedem Bruder und Schwester der Seel zu „Hilf gedacht werden. Weiters dem Seelengottsdienst bei- „wohnen und bei jedem Meister 30 große und kleine Kerzen „gebrannt werden. „Siebtens: Bei welchen Meister ein Knecht mit Krankheit „heimgesucht wurde und selbst weder Mittel noch Heim hat, „den soll der Meister nach Hauöauökommen

14 Tage ver- „pflegen. Nach 14 Tagen hat der Meister Anspruch auf pixen- „hilf, die der Knecht nach Gesundung möglichst ersetzen soll.— Schluß mit diesem Akt von Alttitzbühel. F.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 19.05.1906
Physical description: 8
. Wie der Ausgang der selben sein wird, ist freilich eine andere Frage, und so manche Meister, die sich von Hanck- Weiß und seinen Innsbrucker Kumpanen zu diesem Schritte verleiten ließen, werden zeitlebens an diese Aussperrung denken und dem Tag fluchen, an dem sie den gewissenlosen Ein flüsterungen Gehör schenkten. Da sowohl in der Tagespresse, als auch in den vom Aktionskonlitee der Arbeitgeber ange schlagenen Plakaten den Arbeitern die Schuld der Aussperrung unterschoben wird, wollen wir an dieser Stelle

, in einer so einseitigen Weise für einen Teil Partei ergreift. In den Plakaten des Aktionskomitees der Arbeitgeber wird einleitend die Behauptung ausgestellt, daß es sich bei den Gehilfen nicht um einenLohnkampftzandelt, sondern darum, den Meister vollständig dem Kommando seiner Gehilfen und der von auswärts her- veigezogenen Ketzer zu unterwerfen. Wir möchten demgegenüber zur Steuer der Wahr heit nur sagen, daß die Ausgleichsverhandlungen der Tischler nicht in Punkto Arbeitsordnung gescheitert

. Die Gehilfen verlangten bekanntlich einen Mindestlohn von 3'60 X, während die Meister - trotzdem ein Kommissions mitglied der Meister selbst erklärte, daß er einen .Gehilfen, der unter 3-40 K arbeite, nicht brauchen könne — nur einen Mindestlohn von 3-20 K zuge stehen wollten. Schließlich einigtemansich bezüglich des Mindestlohnes auf 3-40 K. Hingegen wurde über die geforderte Lohnerhöhung für jene Arbeiter, die zur Zeit der Abschließung des Ver trages diesen Lohn bereits beziehen, eine Eini gung

nicht erzielt. Die Gehilfen verlangten bekanntlich eine Lohnerhöhung von 15 %. Die Meister wollten 15-30 Keller per Tag zugestehen, welches Zugeständnis dann auf 20—30 Heller er höht wurde. Die Gehilfen verlangten als Ge genvorschlag eine Erhöhung von mindestens 30 Heller, oder einer Lohnerhöhung von 10°/,,. Die Gehilfen haben also in der Lohnforderung das weiteste Entgegenkommen gezeigt. Auf diesen Vorschlag gingen die Meister nicht ein und so würde die Krage der Lohner höhung einstweilen

bis nach der Htegekung der Arbeitszeit zurückgestellt. Somit wurde bezüglich der Lohnerhöhung eine Eini gung nicht erzielt. Mit dem wiederlegt sich auch die gegenteilige Behauptung des Ak tionskomitees der Meister und des Bürgermei sters. Nachdeni in allen anderen Fragen eine teilweise Einigung erzielt worden war, kam man zur Arbeitszeit. Die Meister wollten von einer Verkürzung der Arbeitszeit absolut nichts wissen. Erst nach langer Debatte erklär ten sie sich bereit, den Neunstundentag nach Ablauf des Vertrages

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Der Arbeiter
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Page 2 of 10
Date: 14.08.1935
Physical description: 10
eine Werkmeisterstelle frei. Ein tüchtiger Arbeiter des gleichen Betriebes bewarb sich um diese Stelle, und wurde dieselbe ihm auf Grund seiner beruflichen Tüchtigkeit übertragen. Einer seiner Kollegen, der im gleichen Betriebe arbeitete, hörte da- yon und gratulierte ihm zu seiner Beförderung. — „Wann trittst du die Stelle an?", fragte er. „Schon übermorgen", gab der Neuernannte freudig zur Ant wort. — „Ich freue mich mit dir", sagte hierauf der Kollege und neckte ihn fröhlich mit dem Gruß „Adieu, Meister", worauf

er wieder seine Arbeit ausnahm. Zwei Tage später sah der Arbeiter den neuen Werk meister im Stehkragen mit seingewichsten Halbschuhen und dem Notizbuch in der Hand. Dabei setzte der „Neue" eine Miene aus, so selbstbewußt und würdevoll, wie sie zu einem Meister wohl gehören mag. Sieh mal einer, dachte der Arbeiter bei sich, wie er sich schon zu geben weiß: als ob er als Werkmeister auf die Welt gekommen wäre. Das mag ich ihm von ganzem Herzen gönnen. — Und wirklich, als oh er seiner Leb tag Werkmeister gewesen wäre

, kam er zu dem Ar beiter und forderte ihm aus, ihm zu sagen, welche Ak kordarbeiten er in den letzten Tagen verrichtet und welche Arbeifen er gegenwärtig zu machen habe. Der Arbeiter tat, wie ihm geheißen. Aber sein Kollege von gestern kam ihm doch heute recht sonderbar vor. Der 'hatte etwas Neues in der Stimme und in seinen Ge- sichtszüaen, das der Arbeiter vorher gar nie bemerkt hatte. Sonderbar! Und der Arbeiter wagte ihn kaum noch anzuschauen. — Der neue Meister hatte die An gaben des Arbeiters

notiert. Er klappte das Notizbuch zusammen und sprach mit rauher Stimme: „Das will ich Ihnen nun sagen: Ich habe vor, Sie in strenge Kontrolle zu nehmen — man'hat mir gesagt, das sei notwendig, und es hängt nun vollständig von Ihnen ab, ob und wie wir zukünftig miteinander fertig wer den. Merken Sie sich, Sie haben den alten Meister nun nicht mehr, der sich sowieso alles Mögliche und Unmögliche gefallen ließ. Mit mir kann man also nicht machen, wie man es mit jenem gemacht hat." — Ob dieser Rede

hat der Arbeiter zuerst erstaunt aufge- schaut; aber Blitze schossen aus seinen Augen, und spitz gab er zurück: „Sie werden auch als Meister noch ler nen müssen, mit uns zu verkehren, denn Sie tragen ihren Stehkragen erst einige Stunden!" — „Das ist meine Sache, verstehen Sie", gab der „Neue" zur Ant wort; „diese Uaulerei wird bei mir absolut nicht ge duldet!" — In demselben Augenblick aber zerriß etwas in dem Arbeiter, das nie mehr ausheilte. Uno nach her, nach Arbeitsschluß, erzählte et auf dem Heimwege

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 4
Date: 07.04.1899
Physical description: 4
) Klagen laut, die auf einige Saalmeister ein ziemlich schiefes Licht werfen, und wovon, wie wir vermuthen müssen, die Firma-Inhaber keine Kenntniß besitzen. Den wiederholten Beschwerden Ausdruck ge bend, sei bemerkt, daß, abgesehen von anderweitigen Drangsalirungen, sowohl des männlichen, wie auch insbesondere des weiblichen Arbeitspersonals seitens der Meister, hier lediglich das Gehaben eines derselben gebrandmarkt zu werden verdient, weil dem Personal infolge der bestehenden Einrichtungen

in der Fabrik ein anderes Abwehrmittel abgeschnitten ist. Da ist z. B. der Meister Jos. Schüler im Kartensaal, dem die zehn Gebote Gottes unbekannt sein dürften, da er das 6. und 9. Gebot Gottes leichten Herzens zu über treten sich verleiten läßt. Trotzdem dieser Ehrenmann verheirathet und Vater von erwachsenen Kindern ist, sucht er sich nichtsdestoweniger mit Vorliebe junge Fabriksarbeiterinnen aus, die er mit unsittlichen An trägen und Betasten ihrer Körpertheile belästigt. Er lauben

sich diese dann zum Chef beschweren zu gehen, dann wird ihnen einfach eine Geldstrafe vom Meister dictirt, an die sich dann noch verschiedene andere Chi- kanirungen knüpfen, wie dies so bei allen aus anderen Gründen erfolgten Beschwerden von Seiten der Meister practizirt wird. Wir wollen hoffen, daß die Fabriks chefs in Zukunft es sich angelegen sein lassen werden, die „Thätigkeit" ihrer Meister besser im Auge zu be halten und, anstatt ihnen in Allem und Jedem blinden Glauben zu schenken, sich dafür mehr

mit den Meistern in der Genossenschafts- Versammlung vom 25. März ihre bescheidenen For derungen durchzusetzen, scheiterten an dem Widerstande der Meister. Dieselben erklärten, daß der ihnen von Seite der Gehilfen vorgelegte Tarif für die hiesigen Verhältnisse unannehmbar sei, welche Behauptung aber ganz entschieden in Abrede gestellt werden muß. Herr Rößler, der in dieser Versammlung über den vor gelegten Tarif das Referat erstattete und denselben zur Ablehnung empfahl, jedoch hierauf den Antrag stellte

, mit den Gehilfen auf Grund des 85er Tarifes (der den Gehilfen bei dem verloren gegangenen Streik von damals seitens der Meister aufgezwungen worden war) zu verhandeln, zog diesen seinen Antrag im Verlaufe der Debatte mit Rücksicht auf die allseitigen abfälligen Aeußerungen der Meister wieder zurück, worauf die Verhandlung in dem Chaos der Erregung resultatlos verlief. Die Meister wiesen jegliche Unterhandlungen mit den Gehilfenvertretern zurück und wollen von dem im Jahre 1885 aufgestellten Tarif nicht abgehen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 12
Date: 17.11.1906
Physical description: 12
. Ein eigenarti ges System der Ausbeutung hat sich der Tischlermeister Kurz in Sistrans zurecht- ge.egt. Er hat nämlich in seinem Betrieb die Einführung getroffen, daß Zahltage nur dann sind, wenn es Herrn Kurz beliebt. An „gewöhnlichen" Samstagen werden die Arbeiter in der Regel mit ein paar Kro nen abgefertigt, was Meister Kurz „Vor schuß nennt. So kommt es, daß Arbei ter oft 40 bis 60 Kronen, manche noch mehr bei dem Unternehmer gut haben. In vorletzter Woche ersuchte ein Arbeiter Herrn Kurz um Auszahlung

des Verdienstes, aber er bekam die lakonische Antwort: I ch h a b e kein Geld und ü b e r n e h m e a u ch g a r keine Garantie, ob Sie überhaupt eines b e ko m m e n. Meister Kurz scheint demnach der Meinung zu sein, daß Ar beiter nur zum arbeiten da sind; von was sie leben, geht ihm nichts an. Damit seinen Arbeitern der Sonntag ohne Geld (bekannt lich kann man auch in Sistrans ohne Geld nichts anfangen) nicht zu lange wird, ge stattet Meister Kurz gnädigst, daß die Ar beiter in seiner Wohnung- Karten

spielen dürfen, wenn sie wollen. Meister Kurz er klärte sogar, daß er sein Weinfaß zur Ver fügung stellen würde — natürlich auf Ge- gemechnung! - Auf diese Art glaubt der Mann zu billigem „Betriebskapital" zu kommen und an dem Weinschank sich et was zu verdienen. Wir fragen: entweder schätzt Meister Kurz seine Arbeiter so nied rig ein, daß er ihnen keinen Lohn aus- zuzablen zu dürfen glaubt, vielleicht in der Meinung, daß die Arbeiter das Geld nicht verwerten können; oder ist es mit dem protzigen

Meister Kurz schon so weit ge kommen, daß er zu solch schäbigen Mit teln greifen muß, um sich noch kurze Zeit über Wasser zu halten. Oder ist es Bos heit? Daß sich Meister Kurz derlei Dinge erlauben kann, ist eine Folge, daß ihm keine Organisation gegenübersteht. In Sistrans ist noch ein zweiter Meister, der es mit der Zahlung auch nicht so genau nimmt: wir wollen von einer Namensnen nung absehen, weil wir bei ihm noch eine Besserung voraussetzen. Sollten diese Zeilen den zweiten Tischlermeister

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 15.04.1937
Physical description: 16
und in manchem gemodelt von Loses S ch e i d l e. „Triefauge," rief endlich Langhanns, „geh hinaus auf die Warte ober dem guten Wässerlein und spähe, ob etwa der Meister kommt. Er Zöge seine Brauen tüchtig zu sammen, wenn er uns in so heilloser Wirtschaft träfe." „Da bin ich," rief der Meister, der bei dieser Red' plötzlich in die Stube getreten war. „So macht ihr's, wenn ich einen Augenblick aus dem Hause bin? Ich will euch Mores lehren. 'Zur Strafe müßt ihr mir nun heute das ganze Füßchen leeren

, und zwar bis zum letzten Tropfen. Ich will aber mithelfen!" Wenn auch anfangs alle über die unvermutete An kunft des Meisters betroffen waren, so hatten sie es ihm doch bald angemerkt, daß er heute die frühere gute Laune hatte. „Nun, das soll unsere ärgste Sorge eben nicht sein," sprach Langhanns. „Wir glaubten schon, nun werde ein rechtes Donnerwetter losbrechen." „Nein, nein," sprach der Meister, „fürchtet euch nicht und fahrt nur fort. Wie soll ich euch in eurer Fröhlichkeit stören, wir haben schon

noch andere Fässer im Keller. Bis der Purlepaus geleert ist, können wir etliche Mal kirch- tagen. Im Etschland haben sie des Weins genug und an Geld "gebricht's uns nicht." „Aber Meister," fragte nun der Langhanns, „wie kommt es denn, daß du auch wieder ein christenmensch liches Gesicht herzeigst? Hast etliche Wochen ja grimmiger gelugt und geblickt als ein Eisenfresser droben in der Paterkirche zu Innsbruck." nur dann gegeben, wenn ein Futterwechsel erfolgt. Der Boden ist zwar kalkhaltig, doch ist der Kalk

du dich noch länger abhärmen? Ich ging in eine Schenke, griff zum Krug und guckte ihm so lange in den Leib, bis meine alten Lebensgeister wieder erwachten. Als ich das Zechhaus verließ, kam mir die ganze Welt wie ein großes Narrenhaus vor, in dem alles leichtsinnig herumtanzte. Es drehte auch mich im Kreise; ich ließ es gehen und tanzte mit. Ihr werdet sehen, daß ich von nun an wieder der alte Meister bin. Es hat mich nur wieder einmal eine alte Iugendkrankheit zeitweilig befallen." „Das heiß ich ein gescheites

Wort reden," sprach das Breitmaul, „dein düsteres Wesen hätte uns den Glocken hof bald verleidet. Du kannst uns auf's Wort glauben, wir Gesellen redeten schon von der Wanderung." „Dazu kommt es wohl nicht mehr," sprach der Meister. „Ihr bleibt und ich werde wieder sein, wie ich war. Und nun laßt uns den Bund mit Wein besiegeln. Trinkt, trinkt wacker. Kein Tröpfchen soll im Fasse bleiben!" Nun ging der alte Tanz von neuem an, nur mit dem Unterschied, daß jetzt der Meister auch dabei

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Der Arbeiter
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Page 1 of 10
Date: 09.04.1924
Physical description: 10
, also auf das gänzliche Fehlen des Beispiels der Arbeits freude von Seite seines Meisters Zurückzuführen. Es ist ja so bequem, über den Achtstundentag zu schimpfen und wer das Jammern und Klagen über die schlechten Zeiten so gewöhnt ist, wie so viele un serer Gewerbetreibenden, wird die Ursache für sein Elend immer eher bei andern als bei sich selber suchen. Wo ein Meister selbst mit gutem Beispiel vorangeht, ist sein Geschäft auch beim Achtstunden tag noch immer konkurrenzfähig. Ja logischerweise müßte gerade

durch die verkürzte Arbeitszeit seine und seiner Gesellen Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Nicht der Achtstundentag an sich ist schuld am „schlechten Geschäftsgang" (über den viele Handwerker zu allen Zeiten klagen), denn wo genügend Aufträge und Bestellungen vorhanden sind, wird ein tüchtiger Meister von selbst trachten, diese Aufträge trotz kürzerer Arbeitszeit möglichst bald und prompt zu erledigen. * Siehe auch „Arbeiter" Nr. Ö bis 9 und 11 bis 13. Was die Erfahrung lehrt. Daß auch beim Achtstundentag

wird es auch dem kleinen Meister gelingen, etwaige, zeitweise Schwierigkeiten des Achtstunden tages zu überwinden. Indessen sind nicht alle Gewerbetreibenden so kurzsichtig, den Achtstundentag als den Ruin des Gewerbestandes zu betrachten. Ich kenne selbst etliche Ausnahmen und möchte hier einen befreun deten Handwerksmeister — seit vielen Jahren auch ein treuer Abonnent des „Arbeiter" — zum Worte kommen lasten. Er schreibt: Geständnisse und Ansichten eines Kleingewerbe treibenden. Man mag über den Achtstundentag

sagen, was man will, wenn der Gedanke durchdringt, daß in den acht Stunden tatsächlich ordentlich gearbeitet werden muß. so wird beiden, dem Arbeiter und dem Meister geholfen sein. Ich war leiner- eit als Gehilfe ein eifriger Verfechter einer kürzeren Ar- eitszeit. In jungen Jahren mußte ich oft 12 bis 14 Stun den arbeiten und habe in mehreren Fällen meinen damali gen Meistern bewiesen, daß man bei kürzerer Arbeitszeit mehr leisten kann, als bei übermäßig langer. Auf Grund meiner Erfahrungen ging

ich unbedenklich daran, in Inns bruck als Erster unter den Kleingewerbetreibenden den Acht stundentag in meiner Werkstätte einzuführen. Ich habe mich nicht getäuscht und bin mit der Einrichtung zufrieden. Wenn sich noch nicht bei allen Arbeitern der Gedanke festgewurzelt hat, daß es nicht darauf ankommt, lediglich seine acht Stun den zu arbeiten, sondern daß man in dieser Zeit gut irbei- ten muß. so ist vielfach der Meister selbst schuld daran. Der Meister muh sich eben den Gesellen und den Lehrjung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 17.11.1922
Physical description: 8
, eine schärfere Kontrolle dnrchzuführen. Diese Kontrolle ergab ein sehr be merkenswertes Resultat. Cs wurde eine Reihe von unberechtigten Anschlüssen konstatiert, sogar bei Personen, die dies nicht notwendig gehabt Hütten. uui»7i wMHTOTBWL.3is.ay«iewaa m r w—w v gerte an dein Schuhzeug herum, um den Fehler ausfindig zu machen. Seine Gedanken umkreisten beständig dies Neue: es kam kein Lobgesang über das Fach mehr von seinen Lippen. Wenn die jün geren Meister kamen und um seine Hilfe in einem schwierigen Falle

llaten, sagte er nein; er fühlte kein Bedürfnis mehr, mit den alten Kunstgriffen über die Jugend zu triumphieren, sondern schlürfte umher und fiel zusammen. „Und alles, was wir so hoch gestellt haben, was is eS damit?" konnte er fragen. „Denn Maschinen machen doch wohl nich' Meisterstücke und Mvdaillenarbeit, wo bleibt da die Tüchtigkeit?" Der junge Meister sah nicht so weit, er dachte hauptsächlich an das Geld., das ihnen jetzt fehlte. „Zum Teufel auch, wie sollen wir jetzt jedem ge recht

werden, Pelle?" fragte er trübselig. Der kleine Nikas mußte sich nach etwa? anderem umsehen, die Mittel erlaubten ihnen jetzt nicht mehr, einen Gs- lelle« zu hakten. So beschloß er denn, sich zu ver heiraten und sich als Meister nach Norden zu nie derzulasten. Der Schuster der Baptistengemeinde war gerade gestorben, und er konnte Kunden ge- , nuq bekommen, wenn er fich in die Sekte einschlich, er lief schon zu ihren Ä^rfammlungen. „Geh aber vorsichtig zu Werkel" sagte Jeppe,' „sonst geht die Sache schief

!" Es war ein harter Stoß für sie alle. Klausen machte Bankrott und mußte Arbeit am neuen Hafen annehmen. Wohin nahm Reißaus und hinterließ Frau und Kinder, die mußten nach Hause zu ihren Eltern gehen. I« der Werkstatt war es schon lange zurückgegangen. Nun kam das noch dazu und warf ein grelles Licht auf den gan zen Rückgang. Aber der junge Meister schob es »von fich. „Jetzt bin ich bald wieder gesund/ sagte .er, «und dann sollt ihr nur sehen, wie ich das Ge- schM m dik Hohe -ringen werde!" Er lag jetzt Ueber

hin und pumpe!" sagte der Meister nur. Und wenn Pelle mit einem Nein zurückkam, sah er ihn mit seinem großen, verwunderten Blick an. „Solche Krämerseelen!" rief er aus. „Da müssen wir die Sohlen festpflöcken." „Bei Damenlackschuhen geht das nich'!" erwi derte Pelle sehr bestimmt. „Verdammt und verflucht, das geht! Wir putzen den Boden mit schwarzem Wachs über!" Aber als das Schwarze abgetreten war, kamen Fräulein Lund und die anderen und waren böse. Sie waren nicht daran gewöhnt, mit gepflöckten Schuhen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 05.07.1912
Physical description: 8
nehmen mit den Fabriksbetrieben" die Gehilfen an, daß sie leichtfertig den Streik vom Zaune gebrochen haben. Die einfach lächerlich geringen Zugeständ nisse der Meister werden natürlich zu einem ganz ungeheuerlichen Entgegenkommen aufgeschwindelt, „die Unternehmer haben das äußerste geboten, w as zugegeben werden konnte, sollte das Tischlergewerbe in Innsbruck nicht gänzlich ruiniert werden", so beteuern die Unternehmer wörtlich und bitten dann die Kundschaft um Güte und Nachsicht. Das Eingesendet

soll den Eindruck Hervorrufen, als ob die Tischlermeister und Fabrikanten nicht höhere Löhne als die zugestandenen zahlen könnten. Man appelliert an das Mitgefühl der Kunden, in dem man sie belügt. Es ist nämlich nicht nur un wahr, daß die Tischlermeister nicht höhere Löhne zahlen können, sondern auch unwahr — wenig stens bei einem großen Teil — daß sie nicht höhere Löhne zahlen wollen. Mehrere Meister haben, wie wir vorgestern berichteten, bereits den Frieden mit den Gehilfen geschlossen und andere wollten

eben falls durch Einzelverträge Frieden schließen. Aber da kamen die Scharfmacher dahinter und die setzten sofort alle Hebel in Bewegung, die Abschließung von Einzelnverträgen zu hintertreiben. Vorgestern wurde z. B. vom Verhandlungskomitee der Tischler meister - darin sind die größten Scharfmacher ver treten — das folgende Rundschreiben an die Tisch lermeister verschickt: Achtung! Es wird von den Arbeiterführern der Versuch gemacht, einzelne Meister zur Unterfertigung von Einzelverträgen

zu überreden und zwar unter dem Hinweis, daß dies bereits mehrere Meister getan hätten und andere mit ihnen diesbezüglich in Unterhandlung stehen. Alle diese Ausstreuungen beruhen größtenteils auf Unwahrheit und wird damit nur beabsichtigt, die Meister uneinig zu machen. Tatsache ist, daß zwei Meister, welche von An- fang an sich nicht solidarisch erklärten, separate Verhandlungen gepflogen haben und damit eine Handlung begannen, welche zu beurteilen wir je dem Einzelnen selbst überlassen. Es wird hiemit

ausgefordert, auf keinen Fall in separate Unterhandlungen einzutrcten oder solche Verträge abzuschließen, weil jeder so han delnde Meister seinen Kollegen in den Rücken fällt. Laut gefaßtem '-Genossenschaftsbeschluß ver weigert jeder Mnschinenbesitzer denjenigen Mei stern, welche,,sich nicht solidarisch erweisen, die Maschinenarbeit. Innsibtzuck, am 2. Juli 1912. ‘-f* Das Verhandlnnaskomitee.

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Tiroler Wastl
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Page 10 of 32
Date: 22.12.1901
Physical description: 32
„Heine", „An die Tugendheldinnen", Adam, warum verbirgst Du Dich". Auch in Stimmungsbildern ist Greußing Meister. Ein besonders schönes Stim mungsbild scheint mir unter vielen anderen „Der Alpensee", welches Gedicht ich hier als Probe an- sühren will. Der A l p e n s e e. Im Traume ruht der Alpensee Von Erika umblüht; Der Wetterstrahl — die Sternennacht Aus seinen Tiefen sprüht. Und jauchzt Natur aus Lerchenbrust Schäumt froh der See empor —! Die Ahnung neuer Wunder haucht Ter Mai durch Schilf

und Rohr! Doch wenn ein herbstlich' Requiem Die letzte Biene summt. Dann rauscht er seine Träume aus.... Erstarrt — und ist verstummt. 6- D. Tr. Otto Rudl's „Lustige Geschicht'n vom Tiroler Hiesl" sind bei Bacmeister bereits in zweiter Auslage erschienen, hier im Lande aber fast in Ver gessenheit gerathen, und das ist sehr schade, denn sie sind ganz zweifellos das weitaus Beste, was im Tiroler Dialect vorliegt. Ist der Einfluß Carl Wols's auch unverkennbar, überragt Rudl seinen Meister doch ganz

beträchtlich, denn er beherrscht und schreibt den Dialect wie kein anderer. Dort, wo er sich weniger an sein Vorbild hält und nur aus seiner ungemein scharfen und feinen Beobachtung schöpft, wie z. B. in der kleinen Schilderung, wie der Much und der Hiesl „bieten", ist er einfach ein vollendeter Meister. Um das prächtige Büchlein rascher populär zu machen, als es sonst geschehen würde, drucke ich mit Erlaubniß des Autors einige ab, denn dies ist seine beste Empfehlung. Wieder ein neues Buch von Robert Hey

, von dessen Inhalt Einzelnes be reits der Affenspiegel gebracht hat. Heymann greift da mit mächtiger Hand in das Leben hinein und hebt heraus was er braucht, und nachdem er es je der Trughülle und Schminke, aber schon der aller letzten entkleidet, weiß er es einem in einer Weise vorzusetzen, die unbedingtes künstlerisches Können be weist. Heymann's Vorzug ist seine Knappheit, darin ist pr Meister. Freilich haben die meisten seiner Sachen ihre Point — sonst müßte er nicht der hieb- sichere Herausgeber

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 20
Date: 29.11.1913
Physical description: 20
ideales Getränk. Kleinere Packutlgen 50 bis 110 Heller. ** Generalversammlung der Tischler-Ge nossenschaft. Letzten Sonntag hielt die genannte Genossenschaft ihre diesjährige Geueralverfam- lung ab. Obmann begrüßte die Erschienenen und besonders Statthalterei-Sekretär von Ströbele. Nach Verlesung des Protokolls der letzten Ge neralversammlung erstattete der Obmann seinen Tätigkeitsbericht. Demselben entnehmen wir, daß 50 Meister das Gewerbe ausübeu. Gehilfen-An- meldungen erfolgten 37, von denen

17 ausschie den, es verbleiben nuunrehr 20. Weiters er folgten 7 Lehrlings-Aufdingungeu und 6 Frei sprechungen. Hierauf erstattete Kassier Hilbert den Bericht. An Einnahmen sind 399.89 Kronen, an Ausgaben 339.76 Kronen zu verzeichnen. Es sollte nun die Neuwahl des Kasssiers erfolgen. Da der fünfjährige Kassier schon so viele Lasten auf seinen Schultern trägt, wollte er die Stelle nicht mehr annehmen. Auf Zureden mehrerer Meister und eindringliche Zusprache des Herrn Statthalterei-Sekretärs v. Ströbele

ließ er sich jedoch dazu bewegen, den Posten noch zu behalten. Weiter sprach nian noch über den Postsparkassen- Nerkehr. Nach anregender und sehr lebhafter Debatte wurde beschloffen, das Poftsparkassen- Konto aufzulassen. Unter Verschiedenes ermahnte der Genossenschafts-Sekretär die Meister, die Abgangs- und Zugangs-Meldungen in genauer Weise vorzunehmeu, da eine Evidenzhaltung not wendig und gesetzlich vorgeschrieben sei. Nach einer teilweise sehr anregenden Ansprache schloß der Obmann

die Versammlung, nachdem Herr v. Ströbele die Versammlung mit einer lehr reichen Ansprache beehrte. Im inoffiziellen Teile gaben einige Meister ihre auf Reisen im abge laufenen Jahre gesammelten Erfahrungen zum .Besten. Einem alten erfahrenen Meister wurden zu seinem 63. Geburtstage die herzlichsten Glück wünsche ausgedrückt. Der übrige Teil des Abends wurde in animiertester Weife verbracht, trotz der schwachen Beteiligung der Haller Meister. Korrespondenzen Kt Johann. Fremdenverkehr. In der verflossenen

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Unterinntaler Bote
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Page 6 of 14
Date: 11.12.1903
Physical description: 14
schule, welche bekanntlich für die Lehrlinge aller Gewerbe errichtet wurde und zu dessen Besuch alle Lehrlinge von Hall und den benachbarten Dörfern verpflichtet sind. Baldermair wies darauf hin, daß die Lehrlinge, sollte ihr späteres Fort kommen gedeihen, auch in geistiger Hinsicht fort- und auS- qebildet werden. Deshalb sollte eS jeder Meister als seine erste Pflicht erachten, seinen Lehrling fleißig zur angesetzten Stunde in die Schule zu schicken. Die Stunden seien jetzt von 5—7 Uhr abends

angesetzt. Leider werde damit auch der Meister mit einer Stunde getroffen. Man kann aber dies dem Lehrling bei einigem guten Willen schon gewäh ren, denn dadurch erleidet der Meister wohl keinen erhebli chen Schaden, und der Lehrling wird andererseits nicht all zusehr belastet, was bei der Anberaumung der Stunden von 7—9 Uhr abends, wie es manche auch gewünscht hätten, der Fall wäre. An der lebhaften Debatte beteiligten sich mehrere anwesende Meister, die ihr Für und Gegen zum Ausdrucke brachten

. Nachdem noch Herr Vizebürgermeister Faijtenberger und Herr Lehrer Kühlwein zu diesem Gegen stände gesprochen hatten, einigte man sich dahin, daß die auf 5—7 Uhr abends anberaumten Schulstunden doch am günstigsten sowohl für Meister, Lehrlinge und Lehrer seien und zur Annahme gelangen sollten. Hierauf nahm Herr Obmann wieder das Wort und beglückwünschte den mittler weile angekommenen hochw. Herrn Kaplan Nikolaus Recheis zu seinem werten Namensfeste, hob kurz seine ersprießliche Tätigkeit im Vereine

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 14.05.1907
Physical description: 8
, für den Prevot (Oberrichter) bestimmt, war noch unbesetzt; links von demselben auf einer Bank saß der Auditor (Hilfsrichter), Meister Florian; vor diesem der Gerichts schreiber, die Feder in der Hand. Gegenüber, vor den hölzernen Schranken, hatten die Zu schauer ihren Platz. Meister Florian, der Hilfsrichter, war taub, was aber bei einem Richter nicht viel zu bedeuten hat, und speziell bei Meister Florian nicht, denn er richtete darum nicht minder gut, und zwar ohne Appellation. Es ist hinreichend

, wenn ein Richter sich nur den Anschein gibt, zuzuhören, und und Meister Florian erfüllte diese Bedingung, die einzig wesentliche einer guten Rechtspflege, um so besser, als seine Aufmerksamkeit durch kein Geräusch gestört werden konnte. „Aufgepaßt, Robain Poussepaint! Wen bringen sie denn jetzt, daß soviel Sergeanten auf den Beinen sind? Beim Jupiter, die ganze Meute ist in Bewegung! Das muß ein Haupt stück der Jagd sein!"' so sagte ein Zuschauer hinter den Schranken zu einem seiner Freunde

Bludenz-Land: JofefBrügge- ler, Oberkondukteur d. k. k. Staatsbahn in Bludenz. Glöckner von Notre-Dame, gebunden und unter starker Bedeckung. .Es lag übrigens, seine Miß gestalt ausgenommen, in Quasimodo nichts, was diesen ungewöhnlichen Aufwand von Spießen, Büchsen und Schwertern rechtfertigte; er war düster, schweigsam und ruhig. Kaum warf von Zeit zu Zeit sein einziges Auge einen zornerfüllten Blick auf die Bande, die ihn fesselten. Inzwischen blätterte Meister Florian in der gegen Quasimodo

- gab, so hielten die einen dies für tiefe Gelehr samkeit, die anderen für Dummheit. Meister Florian gab sich so viele Mühe, seine Taubheit zu verhehlen, daß es ihm meistens gelang. Nachdem er nun Quasimodos Sache wohl auf gefaßt und sich einverleibt hatte, bog er das Haupt rückwärts und schloß die Augen zur Hälfte, um sich ein majestätisches und unparteiisches Ansehen zu gebeu, so daß er jetzt sowohl blind als taub war, ohne welche doppelte Bedingung es keinen vollkommenen Richter gibt

, so heftig, so soll, daß es selbst den beiden Tauben nicht entgehen konnte. Quasimodo zuckte die Achseln und blickte verachtungsvoll um sich. Meister Florian, gleich ihm verwundert, bildete sich ein, daß irgendeine unehrerbietige Antwort des An-

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 12.08.1937
Physical description: 16
ihre Gebeine- und ihre Seelen — wo sind sie? Hanns hatte jetzt nicht mehr viel Gelegenheit, traurige Betrachtungen anzustellen- denn er mußte sich beeilen, um die Glocke für die Milser in der gewährten Frist fertig zu bringen. Das Gericht hatte sechs Wochen Aufschub be willigt. Der Meister bestellte sich ein paar Gesellen von Büchsenhausen, die mit ihm rüstig arbeiteten. In der Dammgrube wurde die Glockenform hergestellt. Als dies geschehen war, bereitete man den Guß vor. Das Metall kam in den Schmelzofen

zu ihrer Bestimmung geeignet. Nun kniete man nieder zu einem kurzen Gebet Hüd dann ergriff Meister Hanns die Anstichftange und stieß damit den Zapfen aus dem Anstichloch in den Gußofen. Sogleich stürzte mit Ungestüm rauchend und glühend der metallene Brei aus rem heißen Gefängnis und floß durch das Rinnwerk in die Glockenform. Betäubend pfiff die verdrängte Luft. „Gott sei Lob und Dank, die Glocke ist fertig!" rief der Meister freudig aus, als er die Form gefüllt sah. Der Guß schien glücklich vollendet

zu sein. Nach einigen Tagen wurde die Glocke, als sie sich ab gekühlt hatte, von ihren Hüllen befreit und blank gefegt. Tadellos hing sie da, schön und glänzend, fast wie Silber taler, die eben den Prägstock verlassen haben — wahrhaft ein Werk, auf das Meister Hanns stolz sein konnte. In schriften und Heiligenbilder waren trefflich gelungen. „Zu Gottes Lob erschall' ich. Die Feste der Heiligen verkünd' ich, Die bösen Wetter vertreib' ich, Die Lebendigen ruf' ich, Die Toten bewein' ich. Vor seinem Ende goß mich Hanns

Gatterer, Glocken- gießer-Meister in Volderwald. — Gott gnade seiner Seele." So war auf der Glocke zu lesen. Verklärten Antlitzes stand Hanns vor dem letzten Merk seiner kunstfertigen Hände. Nachdem er es lang und genau betrachtet und den Ton noch einmal mit Wohlge fallen geprüft hatte, nahm er Abschied und ließ sich Zurück nach Hall in den Kerker führen. Auf den nächsten Freitag nach 9 Uhr morgens war die Enthauptung vom Richter festgesetzt. Zu dieser Stunde sollten die Milser die neue Glocke Hanns

Gatterers zum ersten Male läuten, nachdem sie zuvor mit der großen Glocke seines Meisters „des Herrn Scheidung" verkündet hatten. „Ich verlange," sagte Meister Hanns, „keinen anderen Dank von den Milsern, als daß sie in meiner Todesstunde, in der ich vor Gottes Nichterstuhl trete, ein Vaterunser beten und ein Gott gnad seiner Seele und gib ihm die ewige Ruhe. Vielleicht werden sie auch später im Gebet statt, als dadurch weder in dre Rechte eines Dritten ein Ein griff geschieht, noch die in den Gesetzen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.04.1908
Physical description: 8
" teilzunehmen. Bregenz. Donnerstag den 16. April im „Münchnerhof" gemeinsame Sitzung und gleich zeitig Plenarversammlung der Gewerkschaften. Alle Funktionäre der Gewerkschaften und der Partei haben diesmal zu erscheinen, da eine wichtige und umfangreiche Tagesordnung zu er ledigen ist. Bregenz. Die hiesigen Schuhmachergehilfen im Kleingewerbe treten heute Montag den 13. April in Streik, da die Meister von Verhand lungen wegen 20prozentiger Lohnerhöhung und zehnstündiger Arbeitszeit gar nichts wissen wollten

. Die Meister drohten, die Arbeiter mit der Polizei in die Werkstätten zu bringen. Be teiligt sind am Streik sämtliche 24 Gehilfen. Ein Meister in Vorkloster hat bereits genehmigt. Zu zug ist streng fernzuhalten. Näherer Bericht folgt. Bregenz. Sonntag den 12. d. M. sprang ein schon älterer Mann aus unbekannter Ur sache am Hasen in den See, konnte aber noch rechtzeitig dem nassen Elemente entrissen werden. Bregenz. Die Schneideraussperrung treibt schon sonderbare Blüten. Gehen da zwei Schneidergehilfen

die Kirchgasse hinaus. Schon waren sie bei dem in ganz Vorarlberg als christ lichsozialer Komiker bekannten Schneidermeister Burger vorbei, als ein Genosse zurückschaute. Zuerst war der Herr Meister von der Elle nicht zu sehen; als die beiden Genossen nun den aus sperrenden Meister sahen, lachten sie vor sich hin. Das erregte aber den Zorn des christlichen Herrn Burger, er sprang heraus auf die Straße und rief einem der Genossen „grüner Lausbube" zu. Der Genosse hat bereits drei Jahre Kaisers - Rock getragen

und ist verheiratet. Der so Be schimpfte trat nun dem Herrn Burger entgegen; letzterer versetzte dem Gehilfen nach einem Wort wechsel eine Ohrfeige, welche allerdings prompt zurückbezahlt wurde. Jetzt stürmte der christliche Meister in seinen Laden und holte seinen Meter stab und zielte nach dem „Lausbuben", doch ohne sein Ziel zu treffen. Das Stehenbleiben der Leute ernüchterte Herrn Burger endlich und er zog sich in seine Bude zurück. Burger wird sich vor Gericht zu verantworten haben. — Auch der Herr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 18.10.1922
Physical description: 8
Wirtschafts- und Geschäfts leben ist unterbunden. Welch ein Zusammenbruch nach den herrlichen Verheißungen, welch eine trau rige wirtschaftliche und soziale Bilanz auf den stol zen Siegeszug der nationalen Revolution des tschechischen Volkes. Das alte reaktionäre Oester reich wurde zu Grabe getragen, ein zweites Oester reich gleicher Marke ist auf unserm Boden wieder- erstanoen. Das alte österreichische Vorbild ist übertrumpft, der Meister übertroffen. Unsere Hoff nung ist das Wiedererwachen

hatte — aber da M ihm ejn, daß es ja das Geld des Meisters war. Dr hatte es gestern für ein Paar Damen- Versohlungen bekommen und nicht daran gedacht, es abzuliefern, und der Meister hatte merkwürdi- gßttveift ganz vergeffen, danach zu fragen. Pelle stand kopfüber draußen am Brunnen in Änem Kübel und schrubbte sich, so daß das Blut brannte» Dann fuhr er in seine besten Kleider, er zog die Schuhe aus die nackten Füße, um das peinliche Gefühl der durchlöcherten Strümpfe zu Vermeiden. Der Gummikragen wurde

vor tratschen — und ihn aufgeräumt hinschicken, um eine halbe Flasche Portwein zu holen. Das Geld für das Versohlen bekam er nun nicht; die Hälfte hatte er für Leder ausgegeben, und mit dem Rest hatte es lange Beine, denn der Bäckerjunge war ein armer Tropf. Aber er zweifelte nicht an feiner eigenen Redlichkeit — der Meister konnte feines Geldes so sicher sein, als stünde es auf der Bank. Noch ein paarmal ver gaß er es, kleinere Beträge abzuliefern — wenn irgendein Bedürfnis unabweisbar über ihm schwebte

. Es waren ja alles Darlehen — bis die goldene Zeit kam. Und die war nie fern. Eines Tages kam er nach Haufe. Der junge Meister stand in der Haustür und starrte zu den treibenden Wolken empor; er krallte die Hand vertraulich in Pelles Schulter: „Wie war doch die Sache, Käm merers haben ja gestern die Schuhe nich' bezahlt?" Pelle wurde dunkelrot, feine Hand fuhr in die Westentasche: „Ich hatte es vergeffen," sagte er leise. „Na ja, ja!" Der Meister schüttelte ihn gut mütig — „nich' weil ich dir mißtraue. Mer der Ordnung

es auf der ganzen Welt nicht mehr. In Zukunft konnte ihm ja kein Mensch mehr glauben, und er selbst konnte niemand mehr ftei in die Augen sehen — falls er nicht sogleich zum Meister hinging und sich und seine Schande auf Gnade und Ungnade auslieferte. Eine an dere Rettung gab es nicht, das wußte er. Mer er war nicht sicher, daß der Meister die Sache vom großen Gesichtspunkte auffaßte und daß sich alles zum Guten wenden würde — das Märchen hatte er ja aufgegeben. Dann würde er ganz einfach weggejagt, vielleicht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 12.02.1914
Physical description: 8
aller Mitglieder. Achtung, Maler Bozens! Am Samstag den 14. Februar abends 8 Uhr findet im „Naturfreunde"- Zimmer des Gewerkschastshauses die Monatsver sammlung der Ortsgruppe. Bozen des Oesterr. Ma lerverbandes statt. Alle Kollegen sind zu derselben sreundlichst eingeladen. Gegenwärtig herrscht im Innsbrucker Schlosser- gelverbe eine förmliche Anarchie. Unsere „ordnungs liebenden" Meister, die sonst über die „Zuchtlosig keit" der Gehilfen sich ereifern, haben einen Ver tragsbruch begangen. Im Jahre 1912

Woche lietzen sie an: Samstag um 3 Uhr bezw. halb 2 Uhr Arbeitsschlutz machen. Einige Meister, und unter diesen vor allen: der Herr Gemeinderat Zösmayr, kürzten den Ar beitern den Lohn um den Betrag für eineinhalb Stunden, obzwar im Jahre 1912 die Vertragsverein barung ehrenwörtlich unter der Bedingung erfolgte, datz ein Lohnabzug nicht eintreten dürfe. Damit hat sich der Herr Zösmayr noch gar nicht begnügt, und damit ihm sein „Plan" gelinge, ist ihm der Herr Kirchebner aus Pradl Gevatter gestanden

. Schon in der zweiten Woche hatten die ehrenwerten Zünftler eine Kundmachung der Genosienschaft in den Werk stätten anschlagen lassen, worin es heitzt, datz die Meister und ein Großteil der Gehilfen mit der der zeitigen Arbeitszeit nicht zufrieden seien, weshalb die Genossenschaft den Vertrag vom Jahre 1912 kün dige! Die Gehilfenschaft wird aufgefordert, ihre Delegierten für die einzuleitenden Vertragsverhand lungen bekanntzugeben. Der Gehilfenausschutz kam dieser geradezu will kürlichen Aufforderung

nach. Als nun die Ver sammlung der Meister tagte, wurden die Gehilfen- vcrtreter nicht geladen, dafür aber erhielt die Ge hilfenschaft eine neuerliche Aufforderung, binnen acht Tagen eine Gehilfenversammlung einzuberufen und die Meister hievon zu verständigen, damit sie ihre Vertreter entsenden könnten. Am 24. Jänner tagte nun auch die Gehilfenver sammlung, an welcher Herr Genossenschaftsvorsteher Sontacchi, Herr Gemeinderat Zösmayr, Herr Kirch ebner und der Herr Magistratskommissär Zotti teil- nahmem

Nach langwierigen und erregten Ausein andersetzungen kamen die Gehilfen mit den Meistern dahin überein, datz es bei der 54stündigen Arbeits woche zu bleiben habe. Bezüglich Einteilung der selben wurde auf Wunsch der Meister und auf Vor schlag des Herrn Kommissärs Zotti beschlossen, datz ein dreigliedriges Komitee mit dem Genossenschafts vorstand verhandeln solle. Tatsächlich ist es denk gemeinsamen Komitee auch gelungen, sich zu einigen. Anstatt sich nun an diesen Beschlutz zu halten, ha ben die Meister

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 6
Date: 22.10.1949
Physical description: 6
de wohl von 3 auf 10 Beamte erhöht, aber von diesen 10 sind nur 3 im Bauamt selbst tätig, die restlichen 7 Beamten sind ausschließlich Handarbeit leistende Arbeitskräfte aus der Stadtarbeiterschaft. Das Bauamt selbst wurde aus Ersparungs gründen bereits früher um zwei techni sche und eine Kanzleikraft gekürzt. * Die Faustballmannschaft der österr. Turn* und Sportunion „Alpenrose” Hall trat am Sonntag, den 16. Oktober, in Innsbruck am Beselesportplatz im Meister schaftskampf gegen die spielstarken Mann

schaften des I. S. G. und A. T. V. Wüten an, wobei unsere braven Fünf einen schö nen Doppelerfolg erringen konnten. — Am Sonntag, den 23. Oktober tritt un sere Mannschaft zu weiteren Meister schaftsspielen in Innsbruck an. Ergeb nisse : Union Alpenrose Hall : I. S. G. I 32 :35, Union Alpenrose Hall : A. T. V. I 19:48. * Die Gesellschaft der Dampfbadfreunde wird sich am Donnerstag, den 27. Okto ber gründen. Alle Dampfbadfr eunde und regelmäßigen Besucher des Dampfbades werden gebeten, an diesem Tag

, der jeden Donnerstag ab 20 Uhr im Weinhaus „Elefant” stattfindet, abgegeben werden. Nennungsschluß ist Mittwoch, der 9. No vember. Lischler-Jahrlag in Hall Nach mittelalterlichem ehrwürdigem Brauch beging die Tischlerzunft des Be zirkes Hall am Kirchmontag ihren 326. Jahrtag. Meister, Gesellen und Lehrlinge nahmen an einem von Dekan Mons. Dr. Haidegger in der Stadtpfarrkirche zele brierten Amte teil, worauf die Meister in der Zunftheirberge, dem Gasthof „Schwar zer Adler”, zusammenkamen

, um den Re chenschaftsbericht des alten Zunftmeisters entgegenzunehmen und zu billigen und für das folgende Jahr den neuen Zunft meister zu wählen. Anwesend war auch der Landesinnungsmeister Franz Stoll aus Innsbruck. Meister Anton Menardi sen. wurde zum Ehrenzunftmeister und Josef Schuster zum Zunftmeister ernannt. Am Abend war im Gasthof „Thöml* schlößl” eine gesellige Zusammenkunft, an der als freudig begrüßte Ehrengäste teil* nahmen: Als Vertreter der Stadt Solbad Hali Bürgermeister Dr. Schumacher

mit Magistratsdirektor Dr. Verdroß, Landes* innungsmeister Franz Stoll und Landtags* abgeordneter Anton Haller. In seiner Be grüßungsansprache führte der Bürger meister u. a. aus: „Als Bürgermeister habe ich täglich Ge legenheit, das hohe handwerkliche Kön nen zu bewundern, das die Tischler un serer Stadt bewiesen haben. Das altehr* würdige Getäfel, die schönen eingelegten und geschnitzten Möbel des R ithauses zeigen, daß in alter Zeit Handwerk und Kunst eng verbunden waren. Es möge das Bestreben der Meister

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