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Bozner Zeitung
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Page 11 of 12
Date: 03.12.1864
Physical description: 12
. Es wär in den Tagen von Kissingen und Karlsbad, als Meister Immer, welcher stets ein eifriger Zeitungs- lescr gewesen, von seinem behaglichen Antlitz ein ge wisses schlaues, überlegenes Lächeln gar nicht mehr hinwegbrachte, — ein Lächeln welches sich jedesmal zu einem förmlichen Sonnenschein verklärte, so ost er in einem Journal die Nachricht las: Kaiser Na poleon sei heute wieder zu einem Ministerrathe von Fontaineblean nach Paris gereist. Bei solchen Ge legenheiten pflegte er von der Zeitnng

einen scharfen Blitz; sein langer Ober leib ließ einen höher gewachsenen Mann erwarten, als er (Dank seinen nnverhältnißmäßig kurzen Beinen) wirklich war. Meister Immer, der seit der Zeit, da er als Bä ckerjunge das Brod in die Villa Metternich am Renn weg getragen, stets etwas vom Diplomaten in sich verspürte, auch manchmal nicht undeutlich merken ließ, daß er weniger für den Backtrog als für den grünen Tisch geboren sei — unser trcsflicher Meister also witterte in dem Fremden gleich etwas Ungewöhnliches

. Als rascher und scharfsinniger Denker war er über Nacht mit sich im Reinen, daß der nene Tifchgenosse kein anderer sein könne, als „Er' — nämlich Kaiser Napoleon (l'ein^orenr! pflegte der polyglatte Mei ster zu sagen), welcher nach Wien gekommen sei, »m während der Fürstenbegegnungen in Kissingen nnd Karlsbad Oesterreich überhaupt, und die Stimmung im „Blumenstöcke!' insbesondere zu „studireu.' Als Meister Immer diese Ueberzeugung in sich ausgebildet hatte, war er auf alle Weife bestrebt, dem Fremden

Fallstricke zu legen, in denen er sich fangen und vcr rathen sollte. Er band in französischer Sprache mit ihm an, deren Kenntniß der Fremdling jedoch mit einem Ansluge der schwäbischen Mnndart ablehnte; aß der Fremde Franksnrter Würste, so frng ihn der pfiffige Meister ob er denn nicht lieber „AugSburger' essen wolle (eine verblümte Anspielung ans Napoleons Jugendanfenthalt in Augsburg); war von dem ein beinigen Spanier Donato die Rede, so pflegte Herr v. Immer wohl zn sagen, daß es in Spanien „fesche

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 10.08.1865
Physical description: 4
gcwünscht hatte, eröffnete sie dem Meister, daß sie Garn bringe und wieder Wolle mitnehmen wolle. Dieser sagte, sie solle sich einstweilen auf eine an der Thüre stehende hölzerne Lehnbank setzen, bis er sein Quarkbrod ge gessen und sein Tischgebet gesprochen haben würde. Geduldig setzte sich die' Herzogin auf den ihr ange wiesenen Platz und wartete, als die Meisterin ihrem Ehehcrrn ins Ohr flüsterte, „daß sie der armen Frau ein Quarkbrod streichen wolle.' Der Meister nickte beifällig, und nun erhielt

die Spinnerin das Brod mit den Worten: „Da, gute Frau, nehmt das Euren Kindern mit, denen wird es ja wohl etwas Seltenes fein.' Denn Quarlbrvd, wie gesagt, war dazumal eine gar leckere Kost. Frei ndlich dankend nahm die Fürstin das Brod, betete dann andächtig mit der Fa milie das Tischgebet und erhielt ihren Lohn, nachdem der Meister sorgsältig die Gebinde gezählt und das Gespinnst gelobt hatte. DaS Bündelchen mit frischer Wolle unter dem Arme wanderte die Fürstin dem Schlosse wieder zu, erzählte

ihrem Gemahl das ge habte Abenteuer, wobei sie ihm das erhaltene Brod zeigte, und srenle sich mit ihm in herzlicher Eintracht. DeS anderen Taace wunderte sich Meister langen bach nicht wenig, als er durch einen Hosbedicnlcn auf'S Schloß beschiedcn wurde; noch größer war ober sein Erstaunen, als er, in der Herzogin Zimmer geführt, diese am Spinnrade feine Wolle spinnen nnd daneben das Qnartdrvd liegen sah, welches seine mildthätige Ehehälfte der armen Fron für ihre Kinder gegeben Und Herzog Christian

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.12.1871
Physical description: 8
jener blutigen Tragödie selber in den Mund gelegt. Die Verse Hatte der Hostantor HilariuS GrundmanS aufs Schönste und Großartigste in Musik gesetzt und sein «enesteS „Oratorium' seinem allergnädigsten Herrn Kurfürsten devotest zu Füßen gelegt. „Mein lieber Meister HilariuS, das Stücklein sollt Ihr mir und meinem Hofe baldigst einmal als Ohrenschmaus auftischen -- uns jücken schon die Ohren darnach !- sagte der Kurfürst huldvoll. „Eure kurfürstliche Gnaden, wenn wir unr die richtigen Muftci und Instrument

» und Sänger dazn hätten — für Bierfiedler und grasgrüne Chorfchüler ist daS keine Musika. Solch' großartiges Oratorium verlangt auch eine großartige Ausführung . . . das wird immerhin ein hübsches Stücklein Geld tosten !' „O das thut a cht«, mein lieber Meister HilariuS, wir Haben's ja dazu. Rüstet nur Alles auf's Außer ordentlichste zu und spart mir keine Batzen. Las muß mir ein solcher Musiklärm werden, wie die Welt »och keinen Hörte, ü0ch viel gewaltiger als die Posau nen, bei deren Blasen die Mauern

. Magister Mathefius Pflaumentern, hin und schrieb 476 würdevolle Briefe an alle berühmtesten Musiker nnd Sänger in Deutschland, Helvetica, Welschland, Polen und Italien und lud fie zierlichst ein. fich mit ihren Gesellen auf kurfüi stliche Kosten am Tage Cy- rilli, dem 9. Juli 1615 zur ersten Probe seine» wun dervollen Oratorii in Dresden einzufinden. ?ostserixtllia: Frei Bier In iaLnitnm aus den kurfürstlichen Hofkellereien wird zugesagt! O, Meister HilariuS Grundmaus war nicht nur ein großer Musikus

, sondern auch ein gewaltiger Menschenkenner. Er wußte, daß einem solchen kost- serixtiua kein echter Jünger Apollo'S widerstehen könne... Und so zogen denn am Tage Cyrilli —. ja die Durstigen schon wochenlang vorher — 570 Musici mit ihren Instrumenten und Viele mit Weib und Kind und 9l9 fremde Sänger zu allen Thoren Dresdens ein und wurden vom strahlenden Meister HilariuS und dem Poeten Mathefius Pflaumentern im Triumph zunächst in dte turfürstlichei, Kellereien zur Erquickung von Leib und Seele geführt. Ganz Dresden tam

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 16.10.1869
Physical description: 8
, die sich im Vereinsbezirke vor finden, und deren interessanteste er ebenfalls in Skizzen den Mit gliedern vorlegte. — Koop. Schenk besprach schließlich die geeignete Herstellung der Emporkirche (Orgelbühne oder Musikchor). Von der mit. der Versammlung verbundenen kleinen Ausstellung erwähnen wir vor allem einen äußerst fleißig und mühevoll gearbeiteten gothischen Hausaltar, bei dessen näherer Besichtigung man wohl be greift/ daß der Meister desselben, der Hochw. Herr Kurat von Karneid, die freien Stunden einer Zeit

erntete die herrliche gothische Monstranze, welche Meister Ertl für den hiesigen Anbelungsverein eben erst vollendet hat; — es läßt sich leicht begreifen, daß die Mitglieder dieses frommen Vereines, dessen erster Zweck die Anbetung und Verehrung des höchsten Gutes ist, diese ihre Hochachtung und ihren Eifer fürs heiligste Sa^ krament auch durch ein möglichst würdiges Gefäß für selbes ausdrücken wollen, und wahrlich die neue Monstranze ist ein ehrendes Zeugniß, sowohl für die Kunst des Verfertigers

Kommissar anwesend, der voriges Jahr richtig sich einsand. nach Kräften und mit Liebe erfüllt. Auch ein hübscher Kelch, ein früheres Werk von demselben Meister für denselben Verein, ist vor gezeigt worden. Eine kleine Fahne mit Bildstickerei' (der Kirche zu Terlan gehörig) gab eine schöne Probe dieser von Kunstverständigen so sehr empfohlenen Fahnengattung. Paramentenhändler I. Egger von Klausen und dessen Bruder Benedikt Egger stellten verschiedene Stoffe zu kirchlichen Gewändern, Meßkleider, Velum

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