an ihnen, und auf den Gemälden niederlän discher Meister läßt sich, ohne daß man etwas hineingeheimnift, was nicht darin ist, förmlich verfolgen, wie der Menschen schlag freier, selbstbewußter wird! Und daraus wieder kann man umgekehrt fol gern, wie notwendig die Hingabe war, zu der sich da ein Volk aufraffte: erst auf dem Wege über sie fing es wieder an, in der europäischen Kultur eine Rolle zu spielen, in der es schon einmal, als Lehr meister großartiger Kunstbewegungen (man denke nur an den Einfluß der De- rey
: nicht nur der Herkunft ihrer Mei ster, nicht nur einer gewissen schulenmä ßigen Gemeinsamkeit und ständischen Ge wohnheiten nach, sondern auch stofflich — kurz umrissen: Niederländer matten Niederländisches niederländisch! » Es ist nun ein nicht ungünstiges Zu sammentreffen, daß gerade Heuer für drei der niederländischen Meister ein Sonder- anlaß des Gedenkens geboten ist, eines Centenargedenkens: 1638 starb Adrian Brouwer, gebürtig aus Oudenaarde. so daß er nach heutigen Staatsgrenzen ein Belgier wäre; 1638 starb
ferner der Haarlemer, also dem jetzigen Holland ent stammende, Cornelius Cornelisz; geboren aber wurde 1638, desgleichen im jetzigen Holland, zu Am bema. Und es tri terdam, Meindert Hob ft sich weiterhin günstig, daß diese drei Meister, was bei den nie derländischen garnicht so ausgeschlossen wäre, einander durchaus nicht ähneln, sondern daß zwei von ihnen niederlän disch im strengsten Sinne sind, einer aber hiervon abweicht, und daß sie in ihrer Individualität sehr verschieden vonein
des — Publikums! Gewiß bedeutet diese Stoffverteilung zunächst einmal eine We sensverschiedenheit der drei Meister: wenn Brouwer Genremaler war, so mal te er niederländisches Genre; wenn Hob bema Landschafter war, so malte er nie derländische Landschaft: aber wenn Cor- nelisz Bibel, Mythologie, Allegorie mal te, so malte er ja etwas, was stofflich, auch wenn seine Modelle selbstverständlich niederländische Menschen waren, nicht niederländisch war! Und das war zum einen wohl von vorneherein eine Ver wurzelung
Jahren, die dem Meister sein kurzes Leben zum Schaffen beließ! Freilich, daß feine Prügeleien und Völ lereien nicht jedermanns Sache waren, wen soll das verwundern?! Und wer so wieso beharrlichere Ansichten hatte, der kaufte lieber bei einem von der „alten Schule', und darunter verstand man die „Italisten' — wie Cornelis Cornelisz einer war. Der war 1562 geboren, holte sich Unterweisung zuerst bei Pieter Pie- tersz, ging dann, erst 17 Jahre alt, zu Gillis Coignet nach Frankreich und emp fing wohl