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Innsbrucker Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 29.03.1935
Physical description: 6
Am 27. ds. fand in Feldkirch die Schwurgerichtsver- handlung gegen die Falschmünzer Max Mayr und Genossen aus Bregenz statt.. Zu Anfang des Jahres 1933 fälschte in Bregenz der am 22. November 1890 geborene Schmied Max Mayr 55 Stück 100-L-Noten. Er begab sich dann um Ostern desselben Jahres mit einem gewissen Max Bilgeri nach Innsbruck, um dort seine falschen Scheine in verschiedenen Geschäften abzu setzen. Die beiden hatten jedoch kein Glück mit ihrem verbre cherischen Vorhaben, denn beim zweiten Versuch

wurde Bil geri schon verhaftet, Max Mayr konnte sich damals noch nach Bregenz flüchten, wurde aber nach drei Tagen ebenfalls auf- gegriffen und vom Landesgericht in Innsbruck zu 2 1 /* Jah ren schweren Kerkers verurteilt. Max Mayr hatte sich damals damit verantwortet, daß er die falschen Scheine ohne Zuhilfenahme eines Werkzeuges, das die Vervielfältigung dieser Papiere erleichtert hätte, ver fertigt habe. Die Fälschungen hatte er in Bregenz in einem Zimmer seiner Quartiergeberin Jda Haile

ausgeführt, je doch hätte Jda Halle von seinem verbrecherischen Treiben keine Ahnung gehabt, ebenso hatte feine Lebensgefährtin Maria Ra frei der daran keinen Anteil. Diese Verantwor tung Mayrs blieb unwiderlegbar, um so mehr, als Jda Halle und Maria Rafreider jedes Wissen über die Fälschungen und jeden Anteil daran beharrlich leugneten. Sohin hatte sich nur Max Mayr zu verantworten, denn Bilgeri war im Laufe des damaligen Verfahrens gestorben. Doch in der Folge gelang es, eine Reihe von Tatsachen

festzustellen, die den dringenden Verdacht erweckten, Mayrs Aussagen seien damals falsch gef wesen und er habe sich im Gegensatz zu seinen Angaben doch eines Vervielfältigungsapparates zur Herstellung der Bank noten bedient und sowohl Jda Halle wie auch Maria Rasrei- der seien in dieses Verbrechen verwickelt gewesen. Diese Per- dachtsgründe waren derart stark, daß sie zur Wiederauf nahme dieser Strafsache geführt haben. Im Laufe dieses neu eingeleiteten Verfahrens entschlossen sich die Angeklagten Max Mayr

und Maria Rafreider unter dem Drucke der Belastung, ein umfassendes Geständnis abzulegen. Dieses Geständnis war vollauf geeignet, auch die Angeklagte Jda Halle, die sich bis zum Schluffe immer noch leugnend verhielt, des ihr zur Last gelegten Verbrechens zu überführen. Der Angeklagte Max Mayr hatte im neuerlichen Verfahren einbekannt, auf die Idee der Banknotenfälschung nur durch die Jda Halle gekommen zu fein. Sie war es auch, die ihm das notwendige Geld für die Anschaffung der Mal- und Zeichengeräte

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Innsbrucker Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 10.04.1936
Physical description: 8
licher Arbeiter, auf dem ostasrikanischen Kriegsschau- jatz gefallen. In Gisingen starb Witwe Agatha Schmidle geh. Müller, 83 Jahre alt. Vom Schießatand 0 Bolzfreischießen in Oberpersuß Bei dem am 22. und 29. März und 5. April statlgefun- dmen Bolzfreischießen gingen folgende Bestgewinner her vor: Haupt: 1. Alois Köchl; 2. Joh. Weber; 3. Max Kuen; i Max Heis; 5. Karl Ruetz, Jungfch.; 6. Joh. Kuen; 7. Alois Schlögl; 8. Max Heis (Freibüchse); 9. Max Bartl; 10. Heinrich Gutleben; 11. Anton Ruetz

; 12. Alois Hirschberger. löer-Serie: 1. Max Kuen; 2. Alois Hirschberger; Z. Karl Ruetz, Jungsch.; 4. Johann Kuen; 6. Heinrich Gut- leben; 6. Anton Ruetz; 7. Alois Schlögl; 8. Max Heis; 8. Max Oelhafen; 10. Direktor Moll. Ser-Serie: 1. Max Kuen; 2. Alois Schlögl; 3. Karl Ruetz, Jungsch.; 4. Heinrich Gutleben; 5. Anton Ruetz; 6. Johann Kuen; 7. Alois Hirschberger; 8. Max Oelhasen; 9. Direktor Moll; 10. Max Heis. Jungschützen beste : 1. Rest Kuen; 2. Vinzenz Nie- derkircher; 3. Albin Weber; 4. Max Ruetz

; 5. Anton Spiegl; 6. Max Kirchebner; 7. Anna Niederkircher; 8. An ton Gaßler; 9. Jakob Spiegl; 10. Rudolf Gredler; 11. Hans Gredler; 12. Karl Gutleben; 13. Hermann Hafelwanter; 14. Franz Spiegl; 15. Heinz Gutleben; 16. Robert Hueber; 17. Anton Kuen; 18. Franz Weber; 19. Hermann Weber. Jux: 1. Max Oelhafen; 2. Max Heis. Altschützen-Prämie: 1. Alois Hirschberger; 2. Alois Schlögl; 3. Max Oelhafen. Jungschützen-Prämie: Vinzenz Niederkirck-er. Prämie für die meisten Zentrum: Alois Hirschberger

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 17.10.1933
Physical description: 8
und Aufklärung verlangen!" Er wollte zum Ausgang, während August Stoll an die Kesiel trat. Doch Max Knogge kam nicht bis zur Tür. Ein greller Knall erfüllte den Raum. Die Fenster sprangen klirrend entzwei. Dampf rauschte. Flammen loderten. Schreie tön ten auf. Rennen und Hasten entstand. Max Knogge fühlte einen heftigen Schmerz an der lin ken Hand. Er sah, daß sie stark blutete. Doch er verbiß den Schmerz. Seine Stimme drang laut und befehlend durch den Wirrwarr. „Die Hähne an den Kesseln aus! Die Glut

löschen! Vorwärts!" Ein paar Arbeiter, die aus den anderen Sälen herbei geeilt waren, folgten seinem Befehl. Die Mehrzahl freilich stürzte angstvoll ins Freie. Max Knogge riß einem Ar beiter einen der Handlöschapparate aus der Hand und drang bor zu dem ersten Kessel, um den Qualm und. Flammen und beizende Dämpfe sich breiteten. Ein Mensch schrie dort gellend um Hilfe. Knogge kämpfte gegen die Flammen an. Andere Arbeiter gesellten sich zu ihm, vereint drang man bor. Dämpfte den Brand. Aus dem dicken

Qualm, in den stch ein paar Beherzte gewagt hatten, trug man einen Kör per. Stimmen riesen. „Der Langmann ist es!" „Tot!" -Ganz verbrannt!" „Schrecklich sieht er aus!" Einen zweiten brachten sie getragen. Der schrie gellend um Hilfe. Die Kleider hingen ihm in Fetzen herab. Er hatte schwere Brandwunden an Leib und Beinen. Max Knogge befahl. „Sofort Dr. Ritter holen! Und die Sanitätswache an- rusen! Tragt ihn hinaus in den Hof!" Zwei Arbeiter stürzten davon. Der Wimmernde wurde ins Freie getragen. Max

Knogge schrie. „Wo ist Herr Stoll?" Und noch einmal drang man in den dichten Qualm, der sich nicht verzog. Und fand August Stoll. Schleppte ihn hinaus. Er sah grauenvoll aus. Das Antlitz war nicht mehr kenntlich. Max Knogge taumelte zurück. Ein Schwächeanfall ließ ihn wanken. Die Arbeiter sahen aus ihn und bemerkten jetzt erst das Blut an seiner Hand. „Sie sind ja auch verletzt, Herr Knogge! Kommen Sie hinaus an die Luft!" Man zog ihn hinaus ins,Freie. Er bat: „Seht nach den Kesseln

!" „Es sind ja noch etliche von uns drin. Passieren kann nichts mehr. Alles ist abgestellt." Einer rief: „Bringt Wasser, für Herrn Knogges Hand!" Aus dem Wohnhaus kam Lina Stoll herbeigelaufen. Mit angstweiten Augen. Sie sah Max blutend stehen, sah den Verwundeten liegen und hörte sein Wimmern. Sah an der Mauer dicht gedrängt die Leute um einen am Bo den Liegenden stehen. Schrie. „Max, wo ist August? Was ist geschehen? Wo ist er?" Er sah sie an. Fand keine Antwort. Deutete zu den Arbeitern hinüber. Folgte

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 30.12.1936
Physical description: 6
„26.000 Kilometer durch Asien." Im Rahmen einer Veranstaltung des Oesterreichischen Touring- klubs, Land Tirol, hielt Max Reisch, vom Klubpräsidenten Alten- eder begrüßt, am 29. d. M. abends im großen Saale des Groß- gasthofes „Maria Theresia" in Innsbruck einen Lichtbildervortrag über seine Trans asienfahrt mit dem „Steyr-100", aus der schließlich eine Fahrt rund um die Erde wurde. Es sind nun etwas über zwei Jahre her, daß Max Reisch das letztemal am Vortraqspult in Innsbruck stand. Damals

, am 19. Dezember 1934, sprach' Max Reisch über „13.000 Kilometer durch Asien auf dem Motorrad". Es war dies einer seiner vielen Vorträge, die er darüber in Oesterreich gehalten Hatte. Der diesmalige Vortrag in Innsbruck hatte insofern den Vorzug, als er die Einleitung einer Vortragsreise Max Reischs durch ganz Oesterreich bildete, wenn man von einem Lichtbildervortrag absieht, den er, wie berichtet, bereits in seiner Heimatstadt Kufstein hielt. In den zwei Jahren seit dem letzten Reisch-Vortrag in Innsbruck

hat sich allerhand geändert, vergrößert: Aus 13.000 Kilometer in Asien wurden 26.000, bzw. mehr als 40.000 der gesamten Erdumfahrung, aus dem einspurigen Kraftrad ein zweispuriger Kraftwagen, und wenn sich die Reiseroute ums Doppelte verlängert hat, so' sind auch die Schwierigkeiten zumindest ums Doppelte gestiegen. Ueber die Trans- asien-Fahrt Max Reischs haben die „Innsbrucker Nachrichten" fort laufend, und Zwar aus der Feder Max Reischs selbst, berichtet. Auf den Inhalt seines Vortrags einzugehen, erübrigt

sich daher in dieser Besprechung. Reisch selbst ist seit seinem letzten Vortrag sozusagen ausgereist. Aus einem Namen, den er damals vor zwei Jahren hatte, wurde inzwischen ein Begriff. Max Reisch ist der österreichische Kraft fahrer, der als Erster mit einem rein österreichischen Wagen automo- bilistisches Neuland in Asien erschloß, und zwar in Gegenden, für die man eher die Briten für zuständig halten würde. Max Reisch hat Propaganda für Oesterreich im besten Sinne des Wortes gemacht

wird, dann weiß zweifellos auch die ganze Welt, wen sie sich'dazu auserwählen wird ... Die Vortragsweise Max Reischs ist mindestens gleich gut geblieben, wenn nicht besser geworden. Er versteht es, aus' dem ohnedies sehr schmackhaften „Gugelhupf" die „Rosinen" fürs Publikum heraus zuziehen, das von A bis Z (auch mit Zwischenrufen und Beifalls unterbrechungen) begeistert mitgeht, auch wenn der Vortrag gute drei Stunden dauert, und besonders, wenn der Vortragende ein' — manch- Ein preisgekrönter Rassehund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 30.08.1933
Physical description: 8
und der 23 Jahre alte Max Söller, haben sich in den letzten Jahren in der schamlosesten Weise an einer Reihe von Schulmädchen vergangen. Ein erst 14 Jahre alter Bursche aus dem gleichen Orte führte dem alten Söller nicht weni ger als zwölf Schulmädchen zu. Der Junge erhielt für jedes Mädchen, das er von der Schule zu seinen Schändern brachte, als Belohnung 15 Pfennig. Söller und seine bei- den Söhne wurden sestgenommen und in das Gerichtsge^ fängnis Regensburg eingeliefert. Wahnsinnsrekord — Bootsfahrt

die rechte Schulter des Mädchens war stark ausge wachsen und wirkte häßlich. Max Knogge ging sichtlich erfreut dem Mädchen einige Schritte entgegen, er sah in ihren Augen das Staunen und Fragen, und schließlich ein Ahnen. „Ich stehe so formlos hier vor Ihnen, Fräulein Anna, und habe dabei doch eine Frage auf dem Herzen, die sehr wichtig für uns beide ist." Lina Stoll bedeutete ihrem Mann durch einen Wink, mit ihr das Zimmer zu verlassen. Er wehrte. „Unsinn, baut doch keine Rührszene. — Also, Anna, Herr

Knogge hat mich gefragt, ob ich einverstanden bin, wenn du seine Frau wirst. Ich habe nicht nein gesagt. Mutter auch nicht. Jetzt sollst du entscheiden, ob du seine Frau werden willst." DaS Mädchen stand, dunkle Röte auf den Wangen, der- legen da. Ein Zittern lief durch den zierlichen Körper. Max Knogge sah auf sie nieder, und eine Art Mitleid mit ihr stieg in ihm auf. Er ergriff ihre Rechte. „Ich habe Sie gern, Fräulein Anna, und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie meine Frau werden wollten

. Haben Sie Vertrauen zu mir? Wollen Sie Ihr Schicksal mir anvertrauen? Bitte, sagen Sie es mir." Sie hob die Augen zu ihm auf. Ihre Lippen flüsterten, zögernd, und doch drängend. ^Za, Ich will. Ich will ja so gern!"' „Wirklich? Willst du meine Frau werden, Anna? Bist du nun meine Braut?" Und wieder stammelte sie. »Ja, ja — Max." Es gab nun doch eine rührselige Szene. August Stoll schüttelte dem zukünftigen Schwiegersohn nochmals die Hand. „Auf eine gute Zukunft." Damit empfahl er sich und begab sich wieder hinüber

in seine Fabrik. Max Knogge saß indessen auf dem Sofa zwischen Anna und ihrer Mutter. Er hielt die kleine Hand des Mädchens in der feinen und sprach mit ihr von der Zu kunft. Die Mutter aber hörte ihnen still, froh und glücklich zu und stimmte, irgendwie um Rat gefragt, ihrer Ansicht bei. Max Knogge erklärte. „Wir heiraten natürlich noch dieses Jahr. Du bist doch damit einverstanden, Anna? Das ist doch auch dein Wunsch?" „Ja, Max, das ist auch mein Wunsch." „Ich dachte es mir. Nun spielt die Wohnungsfrage

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 8
Date: 13.07.1933
Physical description: 8
der persönlichen Tätigkeit Max Reinhardts in seiner größten und glänzendsten Zeit zu verdanken ist, galt neben dem B u r g t h e a t e r als die füh rende deutsche Prosabühne. Nach der „Nationalen Revolution" zog eine Doppeldirektion ein: der Herr Achaz (Sohn des angeblich reichsten • Mannes Deutschlands, Geheimrat Duisbergs) und der Volksbühnenfachmann Ne ft als geschäftlicher Leiter. Und damit war auch schon das Ende dieser Bühne besiegelt. Herr Nest mußte '„auf höheren Wink" von seinem Posten verschwinden

"-Jnszenierung eingeleitet. Dabei blieb es, denn andere entsprechend interesiante ; und zugkräftige Werke hatte das Dritte Reich nicht auszuweisen. Das Erbe Max Reinhardts ist in eine unermeßliche Pleite ein gegangen. Die Nazioten wußten hinter den Kulissen schon, was auf ■ dem Spiele stand, denn sie wollten um jeden Preis, die dem „jüdi schen Theatergaukler" Reinhardt „entwundene" größte Berliner Bühne behaupten. Die Flucht des Publikums sollte durch eine mög- ' lichst scharfmacherische Rekrutierung

von Besuchern ersetzt werden. SA. wurde zur „Kunst" besohlen . . , Kein Stück, kein Spielplan und kein Publikum. Da halsen auch die braunen Kunstjünger nichts mehr, die übrigens ousblieben, als sie einen Reg eb.itrag zahlen sollten. Die naziotiscke Oualitätsergün- zung Max Reinhardts wurde ein nun weltbi'kannter Neinfall und wird in der Theatergeschichte als „Ehrenmal der Hunnenkunst" für immer bestehen bleiben. Es mutet einem dabei nur tragisch-paradox an, wenn die „Neue Wiener Tageszeitung

" (die Nachfolgerin der „Dötz") dem genialsten deutschen Regisseur folgende Glossierung wid met. die bei diesem Blatt als „Kulturnachricht" gewertet werden muß: „Die Universität Oxford, das Zentrum der englisch-jüdischen Intelligenz, hat Max Goldmann-Reinhardt zum Ehrendoktor er nannt. Die Ueberreichung des Doktorhutes war mit ansehnlichen Feierlichkeiten verbunden und Max Goldmann-Neinhardt nahm die Gelegenheit wahr, um in selbstbewußter Weise sein Judentum und seine Sendung zur Wiederbelebung, beziehungsweise

neuen Schaffung einer jüdisch-nationalen Kultur zu betonen. Man wird mit den ganz Bornierten nicht mehr darüber debattieren müssen, ob Professor Dr. Max Reinhardt, dem man zum Teil ergebenst und submissest zu Füßen liegt, dem zu Ehren sie den Platz vor dem Festspielhaus in Max-Reinhardt-Platz umbenannt haben und dessen Büste sie noch zu seinen Lebzeiten im Festspielhaus auf stellten. wirklich der Max Goldmann und wirklich ein Jude sei. Er hat es endlich selbst deutlich genug gesagt und das ist ganz

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 28.03.1935
Physical description: 6
Musikdirektor Max Köhler — ein Vierteljahrhundert Kapellmeister. Innsbruck, 27. März. 2111 die Jahre, die Innsbruck Max Köhler kennt, ist er immer auf seinem Platz gestanden, hat bienenfleißig seine Arbeit getan, ist auch manchmal in die Bresche gesprungen, insbesondere, wenn das Schicksal des Stadttheaters es for derte. Aber er hat von all dem nie geredet, weil es nicht in seiner Art liegt, von sich viel Wesens zu machen. Max Köhler hat sich seine Musik, der mit ganzer Kraft dienen

und größere Opern heraus zubringen. Gerade angesichts der Festausführung des „Lohen grin", durch die am heutigen Abend Musikdirektor Köhler geehrt werden soll, wird es nicht ohne Interesse sein zu erfah ren, daß nach einer besonders geglückten österreichischen Pre miere der „Toten Augen" von Eugen d'Albert im Jahre 1921 Richard Wagners „Lohengrin" unter Max Köhlers Direktion und Leitung zu würdiger Aufführung gelangte und ganze 20 Mal wiederholt werden mußte. Wir erinnern uns noch gut jener Aufführung

len, sie werden hier sicher durch Radioaufführungen genü gend bekannt sein. Eines aber möchte ich noch hervorheben, über das ich mich besonders freue. Das sind die Bühnenbilder, die Herr Repo entworfen hat. Silles ist in ihnen auf große, einfache Linie Musikdirektor Max Köhler. angelegt, nirgends hat man das Gefühl von Pappendeckel und Leinwand oder von sonst irgendeinem durchsichtigen Firlefanz. Nachdem auch der Chor und das Orchester tüchtig verstärkt werden konnten- nachdem die Ansregung sogar

an einigen auswärtigen Bühnen kam Max Köhler nach Innsbruck. Er übernahm neben der Kapell meisterstelle am Stadttheater die Leitung des städtisch unter stützten Orchesters. Durch viele Jahre dirigierte Max Köhler die gelegentlichen Opernausführungen sowie die Operetten und Singspiele am Stadttheater, deren Einstudierung er be sorgte. Er leitete aber auch die Fremden- und Promenaden konzerte des Orchesters, die am Rennweg und im Hofgarten stattfanden. 2lls in den Nachkriegsjahren das Stadttheater in Schwierig keiten

. Unter den späte ren Direktoren litt auch die Führung des Orchesters, das da mals noch allein von der Theaterdirektion abhängig war. Erst mit der Verselbständigung des Orchesters im Jahre 193g wurde dieses auch finanziell gesichert. Max Köhler aber hat sich durch die Uebernahme des Theaters in schwerer Zeit ein großes Verdienst erworben. Seit einigen Jahren ist Köhler auch als Dirigent der Innsbrucker Liedertafel erfolgreich tätig. Das 25jährige Dirigentenjubiläum wird vom Stadttheater mit einrr Festaufführung

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Innsbrucker Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 06.05.1934
Physical description: 8
vom 3. Scharfschießen der Schützengilde Absam Kompagniescheibe: 1. Lechner Friedrich; 2. Sei- wald Hans; 3. Rödlach Roland: 4. Bücher Josef; 3. Rath geber Josef; 6. Wirtenberger Sepp; 7. Stöcker Toni; 8. Poßmoser Klaus, 9. Schwaninger Josef: 10. Rödlach Kon- rad; 11. Schaar Engelbert; 12. Seiwald Max: 13. Spötl Johann: 14. Marchsteiner Andrä; 15. Dir. Weller Bruno; 16. Nagl Max; 17. Feichter Julius. A b s a m - T i e f: 1. Rathgeber Josef; 2. Schaar Engel bert; 3. Bücher Josef; 4. Seiwald Haiis; 5. Dir. Weller

Bruno; 6. Rödlach Roland; 7, Rödlach Konrad. Abfam-Kreis: 1. Schaar Engelbert; 2. Rathgeber Josef; 3. Rödlach Roland; 4. Bücher Josef; 5. Seiwald Hans; 6. Rödlach Konrad: 7. Dir. Weller Bruno; 8. Feich ter Julius: 9. Stöcker Toni. Haupt: 1. Schaar Engelbert; 2. Marchsteiner Andrä' 3. Rödlach Konrad; 4. Rathgeber Josef; 5. Rödlach Roland' 6. Bücher Josef; 7. Poßmoser Klaus. Gilde: 1. Seiwald Hans; 2. Schwaninger Josef; Z Schaar Engelbert: 4. Rathgeber Joses; 5. Bücher Josef; 6 Nagl Max

; 7. Marchensteiner Andrä; 8. Rödlach Konrad' 9. Poßmoser Klaus; 10. Rödlach Roland; 11. Lechner Frieds rich; 12. Stöcker Anton. Jungschützen.Gruppe B: 1. Seiwald Max; 2 . Kiechl Anton; 3. Poßmoser Paul; 4. Lechner Friedrich; 5 Posch Josef; 6. Seiwald Karl. Jungschützen-Gruppe A: 1. Seiwald Josef; 2. Kiechl Anton; 3. Poßmoser Max; 4. Seiwald Karl; 5. Röd lach Hans; 6. Debich Bruno; 7. Poßmoser Paul; 8. Debich Aldus; 9. Straffer Alois. Prämie: Schaar Engelbert; Rödlach Konrad; Stocher Anton; Nagl Max; Marchsteiner

Andrä; Schwaninger Josef: Bücher Josef. Serie: 1. Schaar Engelbert; 2. Rathgeber Josef; 3. Rödlach Konrad: 4. Rödlach Roland; 5. Wirtenberger Sepp; 6. Poßmoser Klaus; 7. Bücher Josef; 8. Stöcker Toni; 9. Feichter Julius. U e b u n g: Schaar Engelbert; Rödlach Konrad; Bücher Josef; Schwaninger Josef; Stöcker Anton; Rathgeber Josef; Marchsteiner Andrä; Nagl Max; Rödlach Roland: Spötl Hans; Seiwald Max; Seiwald Hans; Dir. Weller Bruno. Schützengilde Bbfam Iungfchützenschießen am 22. April Bestgewinner

von der Gruppe 8: 1. Poßmoser Paul 3 8, 2. Posch Johann 1.80 8, 3. Lechner Friedrich 1.60 6, 4. Seiwald Max 1.50 8. — Bestgewinner von der Gruppe A: 1. Kiechl An ton 1.20 8, 2. Poßmoser Paul 1.10 8, 3. Kofler Josef 1.— 8, 4. Rödlach Hannsi —.90 8, 5. Debich Bruno —.80 8, 6. Poßmoser Max —.80 8, 7. Debich Aldus —.80 8, 8. Seiwald Josef jmi. —.70 8. -Schöner« Zukunft" Wochenschrift für Religion und Kultur, Soziologie und Volkswirtschaft Die neueste Nummer enthält u. a. folgende interes sante Beiträge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 16.10.1933
Physical description: 8
, da sich herausgestellt habe, daß Geld als verantwortlicher Führer nicht anzusprechen sei und unter den Innsbrucker Nationalsozialisten keinerlei Autorität und Einfluß be sitze .... „Erlebnisse" eines Lokalberichterstatters Wels, 12. Oktober. (-) Am 26. Mai wurde der Gmun- dener Lokalberichterstatter des „Oesterreichischen Morgen blattes" Max Narbeshuber nach einer Versammlung von dem als Nazi bekannten Adjunkten Gustav Bendsen mit dem Ausruf: „Du Hund, wirst mir keinen Bericht mehr schrei ben!" überfallen

aus in Betracht kommen. Von diesem Standpunkt aus gesehen hat die sozialdemokratische Gemeinderatssraktion gegen eine Neu besetzung nichts einzuwenden. -jedoch, daß in absehbarer Zeit eine Teilhaberschaft in Frage - kam, bestand für Knogge in keiner Weise mehr. — i — Und diesem Leben hatte er alle Opfer gebracht? jDenn, daß er ein großes Opfer gebracht hatte, indem er .'Anna heiratete, davon war Max Knogge überzeugt. — ! Ebenso seststand bei ihm der Entschluß, baldigst so oder so einen Wandel

in seinen Verhältnissen zu schassen. Einen Weg zu finden, der ihn dort Herr werden ließ, wo er jetzt nur als Angestellter gehalten wurde, trotzdem er her Schwie gersohn war. — Es war ihm schließlich jeder Weg recht, der ihn zu diesem Ziele führte. — Er reichte Anna zum Abschied die Hand. Sie lächelte ihn stolz und glücklich an. „Leb wähl, Max! Und sei recht vorsichtig!" „Bin ich, habe keine Angst!" — Als er die Fabrik betrat, war August Stoll schon an wesend und stand bei den Kesseln, die die dem neuen Versuch dienen

sollten. Er begrüßte ihn. „Guten Morgen, Vater. Ich bin so früh gekommen, um alles vorzubereiten. Scheinbar willst du aber alles selbst leiten. Stoll nickte. „Unbedingt. Ich muß das doch. Ich kann doch sonst den Wert der Erfindung gar nicht überprüfen." „Der Wert liegt auf der Hand!" „Auf der Hand, ja; aber wie groß ist der Wert? Das fragt sich eben! Du urteilst zu rasch, Max! Wie so oft. Du mußt ruhiger, überlegender werden. Dazu brauchst du aber noch viele Jahre." »Ich glaube nicht, du hast

genug zugeredet. Aber nein! — Nun schöpft die Konkurrenz das Fett ab." „Besser, als wenn wir einen Verlust erlitten hätten." „Wie du meinst." Die äußerlich bewahrte Ruhe während dieses Wort wechsels war bei Max Knogge nur Hülle für «inen wüten den Groll, der in ihm tobte. Und als er sich allein in seinem Büro befand, tat er sich diesen äußerlichen Zwang nicht mehr an. Sein Gesicht verzog sich zu einer zornigen Grimasie. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Einen Stuhl, der chm im Wege stand, stieß

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 5 of 6
Date: 25.05.1934
Physical description: 6
(12. Fortsetzung.) Sie werdejn mich übetrläftig s-.-v-ei,-., Herr vonj Mrkbolm," sagte sie, als drJex aus feimCrn Arbeits- ^iimi.ev den Satoic ihr o'nitgejgcintrat — aber. . „5täuletli! El s. betd ga h l . d s f.vm fe Dokumej..t ergattert zu halbem!" fiel Max ein. Sie reichte ihm das Pergament, ihre Hand zitterte Sabei ein wenig. Max beobachtete, (Jf-afc sein Onkel .das Pergame t mit eintet auffallende, Gleichgiltigkeit anNahm; er leigte ^ still auf den Tisch vor dem Sopha 'U--d rückte

da,.§tz diese!k Tisch etil we ig, um Elisabeth mehr Rarrm zu schaffen, sich «aufden Sopha -iederzulassesn. „Setzei: Eie sich bitte!" sagte, er eintönig und -nah,» Van»! lässig das Dokume.t auf, au dein er zunachjsti die m kle-'n-en Pergamlntsttzeifen hängendem. Eiegel l'»/ trachtete. • „Gieb nur einen Stuhh Max. . . woher habe, . Sie das Dokument?" ' Seine Stimme batte etwas eigentümlich Gedämpf tes, lässiges. Llisabetl' sagte sich, das etwas Besonderes, iu ihm vorgegange sein müsse. Max fixierte ausmerk- merksam

. Es hat nur <noH eit-»/ histo^ listen AVert 'für Die "Familie u,id die Lla.Zesgeschichte.^ Elisabeth ,n-ähm T,e Urkunde mck eistenr 'Seufzer B'er LiittäuschnN.g zurück, als er sie ihr über de r Tisch hi'n^ reichte. / „Ich dacht- es mir," sagte Mar. „Und ich," sagte Elisabeth schmerzlich lächelnd, „glaubte schon-, eine wahre vorsehn, g habe es uns m die Hände gespielt!" „Man traut iunner em we,.ig zrr viel auf diü Vorsehung! Max, sei so gut, aus meiner Bibliothek die Abschrift der rechten Urkunde zu hole

. , ich will sie dem» Fräulein zerge'r." Max ging, um den wu sch des Makels zrr erfüllhä »ährend Elisabeth sagte: „Besitzen 9t* ds,lN eiit'e Abschrift?" „Eine Abschrift freilich!" „Und reicht dre nicht hl., um . . . ." „Eine bloße ^'-beglaubigte Abschrift? Wre sollte sollte sie! So Etwas kain'n sich Jeder a. fertigest." Als Max zurückkam, legte er einige. Blätter vor ihm auf de>i! Tisch, em dü. nes verbleichtes Heft, das sei- »ifeni Äußern ach etwa Hundert Jahre alt sehr mochte NaMolni schlug es auf, und indem er es vor Eli

. Ich bin -der Urenkel je'nos zweite. S>ohn'es uind der Llnkiel des ätWeI ist ohne män...liche Defzeftdeinb vor drei Jahrein' gcstorbe:« Max hatte sich während dieser 21». teirhaltu. g ehit- feint. Elisabeth Nützte ihrem Arm auf de Tisch- Und riebr-eb sich wie i-r Gedanke vorf-nlend bist die >Neißcl Stirn. ' ^ ^ „Und den,, och," Hub Moxkholm nach einer kurzem Pause wieder an, sich tu se,i.M Stuhl zurückwerfend und feine Arme über der Brust verschG. gehd, „mag etwas Providentiellejs dabei sein, ive ,'n Jhjnickl

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 3 of 8
Date: 20.04.1934
Physical description: 8
vo» LEVIN SCHÜCK1NG ff. 5-ktsetzung.) ihrem Ende nay«w;'' «eycrin^ er plötzlich wie mit einsemj „Gr ist dach eigentlich gut, daß Deine Ferien sich Mug übler Launen „Du treibst mir das Verhältnis, zu weit, es wird zu ernst . . was soll daraus werden!" Max sah ihn erstaunt an. Bisher hatte der Minksl nichts geäußert, was darauf hindeutete, daß er sich Wsten Verbindung zwischen seinem Neffen und der Tochter des Pfarrers, dom der Max nach der ersten Bekanntschaft ihm vorgeschtvärmt

hatte, widersetzen wür- Se. Ls kannte was er jetzt sagte: unmöglich etwas An deres sein als ein Ausbruch übler Laune . . . Max hielt es deshalb, für" tätlich, zu schweifen !und njcht energisch Widerspruch hervorzulocke»:. Er sagte nach einer stum- m Pause nur: „Mein Verkehr im Pfarrhaus läßt mich dach Aller lei erfahren, tyas auch Dich interessieren wird . . sei hat mir Elisabeth heute etwas erzählt, was merkwürdig Miug ist. . . van Margenfeld drüben!" „Sie hat Dir votn MorgesufiÄd erzählt? Uud

der Alte," fuhr Max fort, „denn der Rittmeister ist' so empört gewesen, daß er bis jetzt seine kür jedes Essen nicht vergessen Eltern nicht wieder gesehen hat; und vor Einigen Wo chen hat er an den Vater geschrieben, er wolle mit den Markholm'schen Gütern nichts zu schaffe.: haben, er verzichte darauf feierlich für imtner!" „Ein Edelmut, der sich wohl daraus Erklärt, daß er sich mit einer Bankierstochter verlobt hat, die ihn: unsere Güter überflüssig macht!" „wahrscheinlich", sagte Max

. ^,Aber die Freundin ist nun dcke Erbin der Güter — ein Umstand, der sie jedoch über das Zerwürfnis zwischen ihren: Vater, und ihrem Bruder nicht tröstet. . . sie soll darüber außer sich sein.!" ,>Das ist eben der Fluch der bösen Tat!" sagte» Markholm achselzuckend. ' „Und I>as AWs hat daH Fräulein von Morgenfeld Deiner" Elisabeth so offen anvertraut und diese Dir wieder?" „Heute!" versetzte Max. „Seltsam!" sagte Markholm ironisch, in des Neffen. Zügen spähend. v !>as Gespräch stockte. Markholm schien heute

nicht zum Sprechen aufgelegt und Max nahm ein Buch, um die Zeit bis zum Schlafengehen herumzubrmgen. Mark holm erhob rsich und schritt in: Salon auf und ab— so lange, daß Max sich endlich fragte: „wie ist es möglich, nicht vor Müdigkeit mnzu- sijnken, wenn man so stundenlang auf- uud abge sch ritten ist! In welche langweilige Gewohnheit kö.nen doch die Menschen auf dem Lande verfalle!.,!"— An: anderen Morgen machte rnarkholn: wie au dm zwei frühere,n Tagen, seinen weg durch de»: Garten, durch das Gehölz

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 25.03.1933
Physical description: 16
Zehntausend Kilometer aus Sem INotoeraS. Afrikaerpedition des Tirolers Max Reisch. Motiv aus der Röhrenstadt Medenine. Flickschuster auf dem Markt von Oran. In der Röhrenstadl Medenine. Lager in der tunesischen Steppe. Ein Tiroler, der junge Kussteiner Student Max Reisch, ist dieser Tage von einer Motorradexpedition nach Wien zu rückgekommen, die in der Geschichte dieses Sports einzig da steht. Der Student — Architekt möchte er werden — hatte schon lange die Sehnsucht, eine Studienreise

— bereits drei Jahre alt. Die Belastung durch das Gepäck und die geringe Geldsumme wird durch reichlichen Unternehmungsgeist ausgewogen und los ging die Reife, trotz der Warnungen aller Freunde. Nun ist Max Reisch nach Wien zurückgekehrt, wo er studiert. Er erzählt eine unglaubliche Fülle von interessanten sport lichen Ereignissen und man muß den bescheidenen jungen Mann erst darauf aufmerksam machen, daß er vom sport lichen Standpunkt eine Großtat vollbracht hat: zehn tausend Kilometer wurden

. So setzt sich Max Reisch halb zerschlagen aus das Rad und schafft es wirklich. Auf der „Cuidad de Ali cante". der sie nach M e l i l l a in Nordafrika bringt, kann ec sich ein wenig ausruhen. Ein Ausflug in das Rif-Gebirge kostet sie sämtliche Zelt stöcke. Gott sei Dank, daß es in Afrika ganze Wälder mit Bambus gibt. Rasch werden die Stäbe geschnitten. Primitiv, aber stabil genug, um auch dein stärksten Samum standzu halten. Die afrikanische Reise beginnt mit einem Motorradrennen, das international

in Spanisch-Marokko gehts über Franzö- fisch-Marokko, über Algier nach Oran. In Algier gab es noch ein böses Erlebnis. Der Begleiter von Max Reisch hatte einen nächtlichen Bummel durch Algier gemacht und wurde in der Frühe von zwei französischen Kolonisten, bewußtlos und seiner Barschaft beraubt, in einem Winkel der Einge-- borenenstadt aufgesunden. Auf der Polizei gab's nur Achsel zucken: das Eingeborenenviertel K a s b a darf bei Nacht nicht betreten werden. Nicht einmal die Polizei kennt

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 11.05.1939
Physical description: 6
Landesordnung". — Platz vor der Alten Universität (Universitätsstrahe), heute 20.30 Uhr. Von Hanns Lerch „Ja, ja", seufzte Max, der zwar einen netten Posten im väterlichen Porzellangeschäst, sonst jedoch nur einfaches Kauf mannsdeutsch sein eigen nanrlle. „Ihr Schriftsteller wißt immer die schönsten Worte. Da fliegen euch die Mädel zu!" Lorenz meinte: „Dafür hast du Geld, ich nicht. Und da flie gen die Mädel auch leicht wieder fort!" „Bei dir ist das nicht so schlimm!" seufzte Max, „du findest gleich

wieder eine andere. Aber bei mir handelt es sich um die Tochter des Porzellan-Krüger... Verstehst du, ,Krüger & Müller, feine Porzellane, sechs Filialen'. Und die liebt schöne Worte, schwungvolle Reden." „Max, es ist doch so einfach, einem Mädchen irgendetwas Nettes zu sagen." „Ja, aber..." „Du kannst bei deiner Porzellan-Krügerin bestimmt schon eine ganze Menge erreichen, wenn du deine Rede, so wie du sprichst, nett und liebevoll ausschmückst... Du sagst zum Bei spiel zu ihr, wenn sie ein neues Kleid anhat: Verehrteste Bri gitte

, dieses blumige neue Kleid, sicher die Erfindung einer ge schmackvollen Phantasie, verleiht Ihnen eine beschwingte Fro heit, eine leichte Grazie, eine elfenhafte Schlankbeit..." „Großartig, Lorenz! Doch wie komme ich auf solche Worte?" „Wenn's weiter nichts ist", lachte Lorenz und schrieb schon: blumig, elegant, leicht hingegossen, fabelhaft, erfreulich, pfun dig, köstlich, eindrucksvoll... Kurz, es vergingen keine zehn Minuten, und Max hielt eine große Liste in der Hand. „Sei jedoch vorsichtig", warnte

Lorenz, „mit den Beiwörtern ist es ähnlich wie mit der englischen Gewürztunke, ein Tropfen zu viel und die Pastete schmeckt so stark nach Pfeffer, daß die Leute den Husten bekommen!" Zwei Tage daraus wollte Lorenz einer sehr niedlichen jungen Dame eine Tasse schenken. Natürlich ging er zu Max und traf ihn hocherfreut hinterm Ladentisch. „Deine Beiwörter", begann Max, sind eine pfundig erfreu liche Sache. Gestern abend habe ich einer alten Dame ein bun tes Geschirr mit fabelhaftem Schwung verkauft

, weil ich so glutvoll schön gesprochen habe... Und was steht zu deinen Diensten, mein Freund... Eine Tasse? Oh, sieh dir dieses vor nehm zurückhaltende Muster an! Es ist in seinen gedämpft verblassenden Farbtönen von solch hingegossener Grazie, und in seiner vollendeten Veränderung von solch mattverdämmern dem Beige, daß du sicher mit fest entschlossenem Griff deine Geldbörse ziehen wirst..." Lorenz nahm die Tasse, er kaufte sie mtt Blitzschnelligkeit und ging wortlos. Zu Hause schrieb er an Max einen flehent

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 31.08.1938
Physical description: 6
an den Skoda-Werken interessiert ist — neben der Route Gdingen—Frankreich neuerdings die Schwarze-Meer-Route nach Rotspanien bevorzugen, liefern nichts auf die Versprechen der „Genossen" von Barcelona hin. Neben diesen Waffenschmugglern auf eigene Rechnung aber gehen unablässig die „offiziellen" Lieferungen aus Sowjetruß land, das über seine eigenen Kontrebande-Dampfer — unter britischer und griechischer Flagge — verfügt. Max spricht eine Dame an Von E. C. Christophe Neulich treffe ich meinen Freund Max

, den alten Schwere nöter. „Junge", sage ich, „du siehst ja aus, als wenn dir wer weiß was Glückliches passiert wäre." „Ist mir auch", erwidert er und schnalzt mit der Zunge. „Aha", meine ich, „schon wieder mal. Aber denkst du denn gar nicht daran, daß du verheiratet bist?" Er zuckt die Schultern und grinst niederträchtig. „Pfui Deibel", zische ich, „war sie denn wenigstens hübsch?" „Gar kein Ausdruck", erklärt Max, „schön sozusagen!" „Wo habt ihr euch denn getroffen?" forsche ich weiter. „Denke

dir", berichtet Max, „ich gehe nichtsahnend spazieren, da sehe ich drei Schritte vor mir eine Frau. Eine Frau mit einem Gang, sage ich dir! Mir wurde ordentlich heimatlich ums Herz!" „Das kenne ich", fahre ich erbittert dazwischen, „und dann hast du sie natürlich angesprochen?" „Klar", sagt Max und macht Augen wie ein verliebter Kater. „Und dann seid ihr in ein Cafe gegangen?" fahre ich im Examen fort. „Wie du alles weißt", bestätigt Max. „Uebrigens war es schon sehr spät

, und ich habe ... ich habe ..." „Was denn", fauche ich, „du Hundsfott, hast sie doch nicht etwa ..." „Doch", erwidert Max leise, „weißt du, in dem Cafe war es nicht sehr gemütlich, und da habe ich, und da haben wir uns denn entschlossen, noch eine weitere Tasse Kaffee in meiner Wohnung zu trinken." „Max", sage ich und spüre, wie meine spärlichen Barthaare vor Zorn mit verstärkter Eile wachsen, „Max, du bist ein... mir fehlen die Worte für dich! Und hat denn deine Frau nichts bemerkt, du niederträchtiger Don Juan und Casanova, du?" „Meine Frau

", erwidert Max und lächelt mich unverschämt an, „das ist es ja, es war ja meine Frau!" Die Millionäre des Spanien-Krieges öüntler mit dm rede: Geschütze in Gold ausgewogen - Mit zwei Frachten zum Millienür geworden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 14
Date: 14.09.1933
Physical description: 14
du mir nicht aus, Anna! Du stehst Max. ja immer bei. Weiß ich. Weiß ich. Aber daß das deine Ueberzeugung ist — das glaube ich nicht. Gerade du warst doch sonst nie so oben hinaus. Was ist denn da nun weiter dabei, wenn sich sein Bruder mit der Tochter seiner Wirts leute verlobt hat? — Sie ist arm. Na, soll denn ein armes Mädel nicht auch heiraten dürfen? — Deshalb brauchte Max gestern abend, als wir» es in der Zeitung lasen, nicht so außer sich zu sein. Und daß du ihm auch jetzt, nachdem du nun darüber geschlafen

hast, noch beistehst, das verstehe ich nicht." Anna Stoll verteidigte jedoch ihren Verlobten. „Es ist schon sehr unrecht von seinem Bruder gehan delt, daß er seine Verlobung so überraschend bekannt gab. Max hatte doch gestern noch mit ihm gesprochen. Da hat sein Bruder noch gar nichts Bestimmtes geäußert." „Ja, weil Max ihm wahrscheinlich gesagt hat, daß er nichts von dieser Verlobung wissen will, daß er neben seiner Verlobung mit dir nicht diese Bettelverlobung zu sehen wünscht

! — So hat er sich ja gestern abends ausgedrückt. — Na, und da hat sein Bruder eben auch gezeigt, daß er seinen eigenen Willen besitzt." „Das Mädchen wird ihn schon dazu aufgehetzt haben." „Kennst du es?" „Nein. Aber wenn Max sagt, daß sie einen sehr schlech ten Eindruck auf ihn gemacht hat, so wird er damit wohl die Wahrheit sagen. Er ist eben der Ansicht, daß sein Bruder nicht glücklich wird." „Das soll er nur erst abwarten! — Und daß er ihn gar nicht zu uns hierher laden will und ihn sozusagen verstößt, das gefällt

mir gar nicht. Zuletzt sagt man noch, wir seien daran schuld, wir seien Geldprotzen und Gott weiß was. — Ist ja äber gar nicht so! Ich bin ja gar nicht stolz. Und was man so gehört hat, soll dieser Bruder von Max doch ein sehr solider, tüchtiger Mensch sein! Na also, da laßt ihn doch schon tun, was er will. Max hat doch sicherlich seinen Bruder auch nicht gefragt, ob er dich hei raten darf!" „Das ist ein anderer Fall." „Egal! — Was sagst du, Lina?" Lina Stoll sagte am liebsten gar nichts dazu. Wem

sollte sie recht geben? Wem unrecht? — Sie wich aus. „Vielleicht ändert sich noch manches in der Zukunft. Es ist za auch ganz nebensächlich." „Ganz und gar nicht! Ich will nicht, daß man mich für die treibende Ursache hält, wenn die zwei Brüder sich entzweien." Es klingelte. Max Knogge kam, die Braut und die Schwiegereltern zu begrüßen. Er lächelte verbindlich. „Hast du gut geschlafen, Anna. Etwas Schönes ge träumt?" Das Mädchen sah glücklich zu ihm aus. „Ich träumte von der Villa, Max." Er nickte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 14
Date: 14.09.1933
Physical description: 14
der Eisenbahnlinie auf der Landstraße daherkommenden Autobus, dessen Lenker er durch Drohungen zwang, ihn mitfahren zu lasten. Cr hatte aber kein Glück, denn wenige Stunden später wurde er von der Gendarmerie neuerlich verhaftet und nunmehr in Ket ten nach Olmütz gebracht. Wir sind fertig miteinander! — Das läßt ihn vorderhand natürlich kalt." Anna Stoll beobachtete, wie der Vater unruhig ward und sie ergriff sogleich für den Verlobten Partei. „Du wirst natürlich am besten wissen, was du zu tun hast, Max

! — Und mir und uns allen wird es kein Mensch verdenken, wenn wir uns von Heinrich beleidigt fühlen und uns zu rückziehen." August Stoll knurrte. „So siehst es du an? Ob es aber die anderen so arischen?" Max sah mit überlegenem Lächeln auf den alten Mann. „Bitte, keine Sorge! Ich werde schon entsprechend Stim mung machen. — Uebrigens ist es ja tatsächlich so. Heinrich hat mich beleidigt." „Na, nun höre aber —" „Doch! Es ist so. Heinrich hat mich offensichtlich belei digt. Er ist in diese — Person sinnlos verliebt

." Sie freute sich. „Du denkst immer an mich." Ihr Vater seufzte. „Und an mein schönes Geld denkt ihr zwei auch." Anna staunte. „Freust du dich schon nicht mehr über meine Verlobung? Bereust du deine Zusage betreffs der Villa?" „Unsinn! Gesagt ist gesagt. Wenn aber Max schon wieder von Neuerungen spricht, dann steckt dahinter doch gleichzeitig wieder eine Erhöhung der Baukosten." Max Knogge wehrte lästig. „Es macht höchstens 10.000 Mark aus." Da fuhr August Stoll hoch. „Donnerwetter! Und das stellt

du gewistermaßen als Lappalie hin!" „Was ist denn das sonst für dich?" „Eine unerhörte Ausgabe, ja! Du weißt doch, wie ich verdiene. So leicht geht das denn doch nicht." Da legte Max Knogge besänftigend die Rechte auf die Schulter. „Nun höre schon mal! Eben weil ich weiß, wie du ver dienst, darum sage ich: Dir tut diese Ausgabe nicht weh! — Du verdienst nämlich unverschämt viel." August Stoll stand starr. „Nun ist's gut. Ich verdiene unverschämt viel! Na, du mußt es ja wissen!" „Natürlich weiß

ich es. Als dein Geschäftsführer und baldiger Prokurist muß ich schon im Interesse des Geschäftes genau über die Rentabilität des Unternehmens unterrichtet sein." Solche Worte gefielen nun freilich August Stoll. Er dachte: Ein tüchtiger Kerl ist er schon, und schätzt mein Unternehmen nicht zu gering ein. Aber — — Ja, da war immer ein Aber, das ries: Es ist alles gut und schön, aber du darfst die Zügel nicht aus der Hand geben; denn Max versteht das Geschäft zwar gut zu leiten, — da» Geldaus geben versteht er aber noch bester

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 16
Date: 04.03.1933
Physical description: 16
auch noch Max ver dächtigen?" Profesior Klüber griff nach des Mädchens rechtem Arm. „Wer ist Max? Heraus damit! Auf der Stelle will ich es wissen!" kam es gebieterisch über seine Lippen. „Er ist nicht groß und stark, Herr Profesior. Er kann nicht der gewesen sein, den^Sie nachts sahen. Und das würde Max auch nie tun." „Wer Max ist, will ich wissen!" „Er ist Gehilfe in der Gärtnerei von Uhlmann." Klüber furchte die Stirn. „Uhlmann? Gehilfe bei Uhl- mann? Dort soll doch auch . . . Wie heißt der Mensch, Agnes

, lügen Sie nicht schon wieder! Cs kommt ja alles an den Tag. Und dem Max Ohlemark traue ich schon gar nicht!" Er sah sich wieder am Abend zuvor im Theater, sah Max Ohlemark aus Lia Nisianders Ankleide- raum kommen. Er befahl: „Alles haben Sie mir zu sagen. Ich warne Sie vor den Folgen, n>enn Sie mich jetzt an- lügen. Agnes! Hüten Sie sich?" Das Mädchen jammerte: „Wenn ich äber doch die Wahrheit sage! Er war nie hier. Nur einmal, als er sich bei Ihnen um eine Anstellung bewarb." „So, und da kannten

! Wer nach dreiundztvanzig Uhr traf ich ihn ja im Theater!' „Den Max Ohlemark?' „Ja, hinten im Bühnenraum.' Klüber warf einen hastigen Blick auf die Tochter. „Ich wollte noch mit dem Direktor sprechen. Wir kennen uns ja gut. Da kam Ohlemark. Er soll Blumen zu Lia Nisiander' gebracht haben." „Ach so!" Klaus sah den Vater nachdenklich an. Cr ahnte längst, was den Vater öfter abends au» dem Hause lockte. „Und du denkst. Vater?" „Ach, denken, denken! Ich mutmaße! Wenn der Mensch aber um dreiundzwanzig

Uhr im Theater war, kann er nicht hier gewesen sein." Agnes beteuerte: „Max ist kein Einbrecher, Herr Pro fesior!" „Still! Gehen Sie! Oder halt! Was sprachen Sie denn zusammen, wenn Sie sich trafen? Heraus damit!" Agnes errötete. „Oh, wir — von nichts Besonderem." „Erzählten Sie ihm von hier, von uns?" „Ach. nein." „Agnes, lügen Sie nicht! Befragte er Sie nicht nach der Lag« unserer Zimmer?" ..Ich — ich weiß es nicht mehr." „Hinaus mit Ihnen!" Hastig eilte das Mädchen aus dem Zimr Ruth bat

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 15.05.1934
Physical description: 6
, windstill, Fernsicht mittel. Da stand plötzlich Hermann Kniephake vor ihm. „Wie kommst denn du hierher?" raunte er Max Twester zu, und seine Augen funkelten, als wolle er dem früheren Freunde in der nächsten Minute an die Kehle. Max Twester war einen Schritt nur zurückgewichen und hatte sich schnell gefaßt. „Was willst denn du von mir?" gab er ein wenig spöttisch zurück. „Halt mich nicht unnötig auf . . . wir beide haben doch nichts mehr miteinander zu tun!" „Wie du hierherkommst, will ick wissen

!" beharrte Hermann Kniephake und gab keinen Zentimeter Boden frei. In ihm arbeitete es. Sein Verstand, für komplizierte Kombinationen nicht zu haben, griff nach dem Naheliegendsten: er brachte Max Twesters unverhofftes Auftauchen mit Peter Stolls Ver schwinden in Verbindung. Daß Twester aus dem Zimmer Jenny Marenos kam, spielte für ihn vorläufig nicht die ge ringste Rolle. „Das geht dich gar nichts an, mein Lieber, laß mich gehen!" Hermann Kniephake packte seinen Arm. „Nich so eilig, oerstehste? Erst

will ick wissen, wat du hier verloren hast!" drohte er. Max Twester überlegte. Er kannte Hermann Kniephakes Körperkräfte und wußte, daß er es im Ernstfall nicht auf einen Ringkampf ankommen lassen durfte, wenn er auch — Boxer — seinen Mann stehen würde. Aber er mußte Lärm vermeiden. Wenn ihr Zusammentreffen hier Aufsehen er regte und zufällig der Boy vom Abend zuvor auftauchte und in ihm den Mann erkannte, der nach Stolls Zimmernummer fragte . . . „Wenn du dich mit mir unterhalten willst

, dann nicht hier auf dem Korridor!" sagte er ruhig. Hermann Kniephake ließ ihn nicht los. Zerrte ihn in sein Zimmer. Schloß die Tür. Wandte sich dem früheren Freunde zu und sah ihn drohend, herausfordernd an. „Na?" Max Twester lachte. „Was willst du denn eigentlich von mir? Ich war bei einer hübschen Frau zu Besuch, die zufällig in derselben Etage wohnt wie du! Das geht natürlich nicht 'rein in deinen Gehirnkasten!" Hermann Kniephake suchte Lösungen, Begreifen der Si tuation. Twester war bei Jenny Mareno. Jenny Mareno

war die Geliebte Seltrups, den Peter Stoll bekämpfte. Twester war raffiniert. Vielleicht... „Wo ist Peter Stoll?" platzte er heraus, ohne selbst recht zu wissen, wieso er gerade zu der Frage kam. Die Sorge um Peter diktierte sie wahrscheinlich und eine dumpfe Ahnung, daß Max Twester seine Hand im Spiele habe. Twester lachte wieder. „Was geht mich dein Peter Stoll an?" „Du bist scharf uff sein Ield! Du hast . . ." „Ich habe gar nichts! Laß mich jetzt endlich in Ruhe, ver stehst du? Und schlaf erst mal richtig

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Page 5 of 6
Date: 29.03.1935
Physical description: 6
hier die Schwurgerichtsverhandlung gegen den Falschmünzer Max Mayr und Genossen aus Bregenz burchgeführt. Zu Anfang des Jahres 1933 fälschte in Bregenz der 44 Jahre alte Schmied 'Max Mayr 55 Stück 100-Schilling-Noten. Zu Ostern v. I. fuhr er dann mit einem gewissen Max Bilgeri nach Inn § Tb r u ck, um dort seine fälschet! Scheine in verschiedenen Geschäften anzubringen. Die beiden hatten jedoch dabei kein Glück, denn schon beim zweiten Versuch wurde Bilgeri verhaftet, Max Mayr konnte damals noch nach Bregenz flüchten, wurde aber nach drei Tagen

ebenfalls festgeuommeil und vom Landesgericht in Innsbruck zu 2% Jahren schweren Korkers v c r u r t e i l't. Max M a y r hatte sich damals dainit verantwortet, daß er die falschen Scheine ohne Zuhilfenahme eines Werkzeuges, das die Ver vielfältigung der Roten erleichtert hätte, angefertigt habe. Die Fäl schungen hätte er in Bregenz in einem Zimmer seiner Quartier geberin Ida H a i l e ausgeführt. Ida Harle hätte jedoch von diesen Fälschungen keine Ahnung gehabt, ebenso hatte seine Lebensgefährtin Maria

R a f r e i d o r daran keinen Anteil. Diese Verantwortung Mayrs blieb unwiderlegbar, um so mehr als Ida Halle und Mariä Rafreiüer jedes Wissen über die Fälschungen und jeden Anteil daran beharrlich leugneten. Daher hatte sich nur Max M a y r zu ver antworten, denn Bilgeri war im Laufe des damaligen Verfahrens gestorben. In der Folgezeit gelang es den Behörden, eine Reihe von Tat sachen sestzustellen, d'ie den dringenden Verdacht erweckten, Mayrs Aussagen seien damals falsch gewesen und er habe sich zum Gegen sätze

seiner Angaben doch eines Vervielfältigungsappa rates zur Herstelluirg der Banknoten bedient, auch seien sowohl Ida Halle als auch Maria Rafreider in dieses Verbrechen ver wickelt gewesen. Diese Verdachtsgründe verdichteten sich derart, daß es zur Wiederaufnahme dieser Strafsache kam. Jin Laufe dieses neu eingeleitcten Verfahrens entschlossen sich die Angeklagten Max Mayr' und Maria Rafreider, unter dem Drücke der Belastung, ein umfassendes Geständnis ab zulegen. Dieses Geständnis war vollauf geeignet

, auch die angeklagte Ida H a i l e, die sich bis zum Schlüsse immer noch leugnend verhielt, des ihr zur Last gelegten Verbrechens zu überführen. Der Angeklagte Max Mayr hatte im neuerlichen Verfahren ein bekannt, aus die Idee der Banknotenfälschung nur durch die Ida Haile gekommen zu sein. Sie war es auch, die ihm das notwendige Geld für die Anschaffung der Mal- und Zeichengeräte verschaffte und sie gab ihm auch eine echte 100-Schilling-Note als Vorlage. Max M a y r 'versuchte zuerst die Fälschungen rein

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Page 3 of 8
Date: 13.05.1934
Physical description: 8
spätestens hoffe ich zurück zu fein!" Max Twester betrat die Hotelhalle mit der nachlässigen Sicherheit eines Menschen, der gewöhnt ist, sich hier zu be wegen. Die gute Schule, die er vor Jahren einmal als Hotel kellner durchgemacht, hatte er noch nicht vergessen. Er schleu derte durch das Foyer der großen Diele zu, aus der die Klänge einer fabelhaften Jazzband ihn anzogen. Setzte sich hier, trank einen Cocktail, tanzte zwei-, dreimal, Zahlte und ging wieder. Stieg, ohne sich umzuschauen, gleich rechts

er auch im Felde eine schwere Nierenentzündung, ohne überhaupt behandelt zu werden. Noch nicht genesen, rückte Hauptmqpn von Stransky 1915 zur neu aufgestellten Militär- Stoll ist nicht da ... ich habe ihn vor zwei Stunden fort- gehen sehen!" „Vielleicht ist er schon wieder zurück!" meinte Max Twester. Der Boy nickte höflich. Max Twester stieg höher. Der Boy sah ihm kurz nach und grübelte, ob er es mit einem Hotelgast zu tun habe. Der Mann wanderte ohne Hut hier herum (er konnte nicht wissen, daß der späte

es ging. Nur den Vorwurf, seine Pflicht vernachlässigt zu haben, wollte er sich nicht noch einmal machen lassen. Max Twester hatte inzwischen das zweite Stockwerk erreicht und orientierte sich mit ein paar schnellen Blicken über die Nummernfolge. Stand still und lauschte aufmerksam nach allen Seiten. Alles war ruhig. Die Luft schien also rein zu sein. Leise Wich er über den Gang. Verwaltung Polen ein, wo er als Leiter der Militärabteilung in Kielce und später in Lublin einen besonderen Anteil

, den nachfol genden Stellungskrieg und die Iunioffensive 1918 als Batail lons- und Interimsregimentskommandant mit. Nach vorüber- Hinter einer Tür, an der er unhörbar vorüberglitt, klang das gedämpfte Kläffen eines Hundes, dessen Größe man auch festzustellen vermochte, ohne ihn gesehen zu haben: So kläffte nur ein Köterchen, das nicht mehr als ein Kilo wog! Auf der andern Seite etwas weiterhin war das Zimmer 82. Max Twester sah sich abermals um. Holte einen Spezial dietrich aus der Tasche. Schnell mußte

, der sich yuf seine Lippen zwängte. Blickte sich um. Da kamen Menschen . . . und ein Gefühl war plötzlich in ihm, sie müßten ... sie könnten nur seinet wegen kommen. Vielleicht war er dem Boy vorhin aufgefallen und . . . Max Twester wußte, daß alles an einem Faden hing. Mit einem Satz war er auf der andern Seite des Ganges an der Tür, hinter der er eben das Kläffen des Hündchens gehört hatte. Er setzte alles auf eine Karte. Gab die Tür nach, konnte er hineinschlüpfen, war er gerettet. War sie verschlossen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 18.10.1933
Physical description: 8
mit Max heimgehen. Er ist doch auch ver wundet. Ich kann ihn nicht ganz verlassen. Zur Nacht bin ich wieder da und bleibe bei dir!" Sie bekam auch jetzt keine Antwort. Max Knogge war dann gegangen, hatte in der Fabrik seine Dispositionen erteilt. Die Arbeiter, durch seine tat kräftige Hilfe bei dem Unglück und seine Fürsorge für die beiden betroffenen Genossen sehr für ihn eingenommen, versprachen treueste Pflichterfüllung und gewissenhafte Ar beit. Später daheim ließ er sich willig von Anna umsorgen

, bat um etwas Essen, um Wein, und hieß sie dann wieder zur Mutter gehen. „Die braucht dich noch nötiger als ich!" Anna trennte sich freilich schwer von ihm. Die Sorge um ihn überwog bei ihr jedes andere Empfinden. Schließ lich machte sie sich aber doch auf den Weg zur Mutter. — Und nun lag Max Knogge allein in seinem eleganten Zim mer, hielt die Augen halb geschlossen und ruhte aus. In seinen Gedanken erlebte er nochmals die Ereignisse des Tages. — Es war viel geschehen in diesen zwölf Stunden

, daß er mit Leichtigkeit jetzt eine Leiche sein könnte, verursachte Max Knogge immer von neuem ein starkes Unbehagen. Er griff nach der Kognakflasche, die er sich vorsorglich auf einen Stuhl neben den Diwan gestellt hatte, und füllte sich wieder das Glas. Trank hastig. Und legte sich dann erleichtert aufatmend in die weichen Kissen zurück. — Es gab natürlich in den nächsten Tagen ein ungeheures Aufsehen in der Stadt, als man von dem Unglück in der Stollschen Fabrik und vor allem von den Einzelheiten die ses traurigen

Ereignisses erfuhr. Man bedauerte das rasche Hinscheiden August Stolls, der in weiten Kreisen beliebt war, vor allem deshalb, weil sein Reichtum ihn nie stolz und hochmütig gemacht hatte. Man bemitleidete die Witwe, man sprach von dem toten Arbeiter und dem Ver. mundeten, von der umfassenden Fürsorge der Family Stoll für die Angehörigen der Verunglückten. Und man Dvach von Max Knogge, erzählte sich fabelhafte Heldentaten, die er bei den Rettungsarbeiten geleistet haben sollte, bewun derte ihn und sprach

mit Bedauern von seiner Verwun dung. Die Berichte der Arbeiter wurden von Mund zu Mund weitergetragen, und jeder ergänzte dem Nachbar gegenüber die Neuigkeiten um eine neue Tatsache. Am Tage der Beerdigung staute sich die Menge. Der Zug, der August Stoll aus seinem letzten Weg begleitete, wollte kein Ende nehmen. Das meiste Interesse erregte je doch bei der Menge der Neugierigen Max Knogge, der, den Arm mit der verbundenen Hand in einer Binde tragend, sehr ernst und würdig zwischen Anna und ihrer Mutter

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