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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 19.02.1913
Physical description: 8
; wie weit er recht hatte, mag dahingestellt bleiben, jedenfalls hatte Max sich mit einem wahren Feuereifer daran beteiligt; er schwor aus den Verein und hatte sich mit Enthusiasmus den Satzungen desselben unterworfen, die voll von unbestimmten schauerlichen Strafandrohungen für die Abrrünnigen und Verräter waren; er brannte darauf, sich aus zuzeichnen und fühlte sich den Arbeitern, die diesem Geheimbunde nicht angehörten, himmelhoch über legen. Je weniger ein Mensch weiß, desto argwöhn- lscher

er während eines AuSstandeS daheim sitzen, seine Pseise rauchen und mit ansehen, wie seine Frau sich am Waschfasse abquälte, um ihm Geld zum Vertrinken zu schaffen. Aber er hegte einen tiefen, unversöhnlichen Haß gegen die Reichen und er bildete sich ein, daß dieser Haß nichts sei, als Sympathie sür die Armen und Notleidenden. Er war auf diese Weise ein Stück Fanatiker; Max hielt ihn für einen der großen Reformatoren des Jahrhunderts, der alte Thomas aber nannte ihn wegwerfend nur einen Schwindler. Eines Tages trat

auch Wilhelm, sein Aeltester, wieder in die Fabrik ein, und Wilhelm war ein guter Sohn, ein strebsamer Mensch, der Stolz des Hauses. „Der neue Direktor soll noch ein ganz junger Mensch sein, kaum trocken hinter den Ohren', warf Max gelegentlich höhnisch und mißvergnügt hin, als zu Hause die Rede aus die veränderten Ver hältnisse kam. „Hm,' entgegnete der alte Thomas, „daß er jung ist, ist kein Fehler, im Gegenteil. Er fing als Schlosserjunge an, besuchte dann die hohe Schule und stellte sich hieraus

wieder ay den Schraubstock. In der Fabrik kann keiner ihm was vormachen, er sieht mit dem halben Auge, ob ein Stück Arbeit gut oder schlecht ist. Auch eine neue Drehbank hat er erfunden.' „Necker sagt, er ist ein Spion', grollte Max weiter. „Er hat bloß am Schraubstock gestanden, weil er auskundschaften wollte, wieviel die Leute leisten könnten, wenn sie sich dranhielten. Hernach hat er den Lohn heruntergedrückt ' „Der Schwindler, der Necker, hat scüher ein mal m der Werkzeugsabrik des alten Dorn ge arbeitet

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