Kr. 259 „Bozner Nachrichten', Dienstag, 11. November 1913 zeitigt/beweist die Tatsache, daß uns heute von wackeren Turisten, einem Herrn und einer Dame, welche gestern den „Salten' bestiegen hatten, uns prächtige Alpenrosen übermittelt wurden, welche dieselben oberhalb der be kannten Gaststätte „Tomanegger' gepflückt hatten und mit welchem „Vergißmeinnicht der Alm' die Wanderer auch ihre Hüte geschmückt hatten. Martini» der Gedenktag des ehemaligen römischen Reitersmannes und späteren Bischof
von Tours, wird heute noch in vielen Orten unseres Landes gefeiert; be sonders aber bei der bäuerlichen Bevölkerung, bei wel cher am Martinitag die Arbeit ruht, und dieser daher als Bauern-Feiertag gilt, wird St. Martin festlich gefeiert. Altgermanische Bräuche wie Martinsfeuer, Martins männchen, Martinischmaus (Martins-Gans) haben sich in vielen Orten Tirols bis aus heute forterhalten. Auch die schöne Sitte des Martini-Gansschießens, wie dieses schon seit uralten Zeiten gebräuchlich war, hat sich trotz
der allgewaltigen fortschrittlichen Zeiten bis zum heutigen Tage erhalten. An fast allen Schießständen unseres Lan des werden zu Ehren St. Martins sogenannte Martini- Gansschießen veranstaltet, bie sich bei den Schützen, in der Aussicht einen saftigen Gansbraten als Best zu erobern, allseitiger Beliebtheit erfreuen. Besonders am Bozner Hauptschießstande hält man an dieser schönen alten Sitte fest, zählt doch das Martini-Gansschießen, das Heuer am 16., 23. und 24. ds. abgehalten wird, zu einem der größe ren
,' d. h. folgt auf den Martiniregen ein Winter mit gefähr lichem Glatteis. Weniger bös gestaltet sich nach dem Volksglauben der Winter, wenn der Martinitag Nebel bringt. Das Loswort sagt: - ' „Wenn zu Martini Nebel sind. Wird der Winter nur gelind'.' ° Einen strengen Winter hingegen soll es bedeuten, wenn am 11. November Schnee fällt: ^ . ... ..Hat Martini (11. November) einen Bart, Wird der Winter streng und hart.' - . Auch die Kirche feiert St. Martin in altherkömmlicher Weise. Nach dem morgigen