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Schlern
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Page 38 of 82
Date: 01.01.2006
Physical description: 82
Kultur Kunstgeschichte Das Bild der hl. Cäcilia (1824), Ölbild, 175 x 111,5 cm 1808 an seinen Vater: „Das sklavische Studium an den Akademien führt zu nichts. Wenn seit Raphaels Zeiten kein Historien maler mehr gewesen sei, der so das Rechte ge funden hätte, so ist nichts Anderes schuld daran, als die trefflichen Akademien. Man lernt einen vortrefflichen Faltenwurf malen, eine richtige Figur zeichnen, lernt, Perspekti ve, Architektur, kurz, alles, und doch kommt kein Maler heraus. Es fehlt

. Es wurde eher das starre Schema abgelehnt als die Ausbildung. 30 1809 ging aus dieser Künstlergruppe in Anlehnung an mittelalterliche Maler zünfte, die Lukas-Bruderschaft unter der Leitung von von Overbeck hervor. Ihre Distanz zum akademischen Betrieb hat den indirekten Ausschluss der Künstler zur Folge. 31 1809/10 trennten sie sich von der Kunstanstalt. Der anschließen de römische Aufenthalt war kein Pro test, keine „Secession“, sondern eine da mals übliche, geforderte Fortsetzung der künstlerischen

für ein Jahr in die Heimat zurück. An schließend folgte von 1825 bis 1834 ein Aufenthalt bei den Nazarenern, den ehemaligen Lukasbrüdern, in Rom. A n der Akademie wurden an Studen ten Preise verliehen, so neben dem Wettbewerb des „Großen Malerpreises“, der vom Kaiser gestiftet wurde, das Preisausschreiben um den Reichel’schen Preis. Er wurde alle drei Jahre für Male rei vergeben. Dieser 1795 vom k. k. Feldkriegsregistrant Joseph Benedikt Reichel gestiftete Preis war für jenen Maler bestimmt

, der „in der Abbildung eines ihm beliebten Gegenstandes die Leiden schaften und Empfindungen der Seele nach einstimmiger Erkenntnis der Akademie am meisterhaftesten ausdrücken wird“ , 33 Am 29. Jänner 1824 wurden zwei Reichel’sche Preise vergeben; für die Maler beteiligte sich Michael Andersag mit seinem Landsmann Josef Arnold. Während Ar nold sein überarbeitetes Bild „Ananias und Saphira vor dem Heiligen Petrus “ ein reichte, hatte Andersag mit der „Hl. Cä cilia“ teilgenommen. 34 Nach einem zeit genössischen

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Page 52 of 82
Date: 01.01.2006
Physical description: 82
Kultur Kunstgeschichte auch alle Auslagen für Kunstsachen aller Kunstbeschützer unnütz. " 106 Demnach hat Andersag das Stipendium immer noch nicht erhalten und musste sich in tiefs ter Armut in Rom über Wasser halten. Es ist nachzuweisen, dass Andersag das Stipendium nach dem Tode Deglers im Jahre 1829 bekommen hat, erblieb noch bis 1834 in Rom. Über den Maler kann man aus dieser Zeit nichts in Er fahrung bringen. In Rom sind keine Werke dokumentiert, obwohl er wahr scheinlich fleißig arbeitete

. Hans Geller, auf den das Buch „Die Bildnisse der deut schen Künstler in Rom 1800-1830“ zu rückgeht, berichtet über Andersag in Rom, jedoch findet sich darin kein Bild nis desselben. 107 Jörg Garms erwähnt in seinem Katalog zur Ausstellung „Artisti austriaci a Roma“ in Bezug auf das Altar bild der „Madonna von Foligno“ den Künstler Andersag und bezeichnet ihn als Spezialist in der Anfertigung von Kopien Raffaels. 108 Welche Gründe den Maler bewogen haben, nach beinahe neun Jahren Rom zu verlassen

mit der Darstellung des „FH. Sebastian“ sowie das Bild mit dem „Hl. Florian und Wolf- gang“." 1 Im August 1839 befand sich der Maler in Ulten, vermutlich um das Hochaltarbild von St. Pankraz zu ma len. In diesem Jahr entstand auch das Bild mit der Darstellung der „Hl. Mag dalena“. 1840 fertigte Andersag in Ulten für die Grafen Trapp eine Kartonzeich nung an. Zwischen 1845 und 1846 schuf er für die Pfarrkirche in Kuens Entwürfe für Glasfenster. 1846 malte er das Ölbild mit „ Otto dem Großen und dem hl. Ulrich

nach der Schlacht auf dem Lech feld“. Dieses Motiv übertrug er als Fres ko in ein Zimmer des Schlosses Salegg in Kaltem. Das vermutlich letzte Bild, das Andersag in der Heimat schuf, scheint das Altarbild der „Vierzehn Not helfer“ 1849 in Völlan gewesen zu sein. Nach seinem Aufenthalt in Rom führte der Maler 16 Jahre lang ein be wegtes Leben zwischen Südtirol und an deren Auftragsorten, ehe er sich ent schloss, nach Amerika auszuwandern. Andersags Rückkehr nach Südtirol I m jahr 1834 kehrte Andersag

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Page 69 of 82
Date: 01.01.2006
Physical description: 82
der „Madonna di Foligno“ reproduzierte er die Landschaft mit großer Ausdruckskraft. Die Gattung des Porträts ist mehr fach nachzuweisen. Nach dem Studium soll sich Andersag in Meran als Porträt maler durchgeschlagen haben. 174 In Rom ist die Reihe von Papstporträts entstan den. Abt Röggl aus Wilten berichtet über ein Selbstporträt des Malers für sei ne Mutter. Die beiden Porträts von Dr. Blasius Pardatscher und seiner Frau Maria Klara von Aichner konnten kürz lich wieder entdeckt werden. Im März 1856 liest

, Skulptur und Archi tektur geprägt hat. 175 Andersag nahm an dieser Entwicklung teil. In der grapholo gischen Analyse der Handschrift des Künstlers wird darauf verwiesen, dass „die Umsetzung von neuen Ideen ebenso wie die von neuen Richtungen auch auf künstle rischem Gebiet“ ständige Änderungen in ihm bedingten. 176 Kunstkritik: Die Kunstkritik, soweit sie dem Maler zukam, hat sich kurz und teils in Unkenntnis über ihn geäußert. Objektiv beurteilt wurde Andersag von Joseph Anton Koch. In einem Zeugnis

Beurteilung kam dem Ma ler noch zu Lebzeiten auch durch den Verwalter Pardatscher des Grafen Trapp zu: der von Trapp in Auftrag gegebene Karton „schien ihm sehr gut“. Aus einer späteren Biographie beur teilt das „Allgemeine Künstlerlexikon “ den Maler folgendermaßen: „Andersags De korationen in Kirchen und Schlössern Tirols sind vom Einfluss Josef Schopfs geprägt, die Tafelbilder zeigen eine starke Tendenz zu den Nazarenern. “ 178 Karl Atz berichtet in sei nem Werk „Kunstgeschichte von Tirol

und Vorarlberg“: „Dieser Maler gehört zu den Ausläufern Josef Schopfs; er nahm von der neuen kirchlichen Richtung nichts an, aber seine rohen und derben Deckenbilder in der Pfarrkirche von Girlan 1839 zeigen die alte Tradition in ihrer äußersten Entar- tung.“ m Dies ist eine falsche Beurtei lung, zumal sich Andersag sehr wohl mit den neuen Tendenzen, sei es dem Nazarenerstil als auch der späteren His torienmalerei auseinander setzte. Auch DERSCHLERN 67 Heft

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Page 26 of 82
Date: 01.01.2006
Physical description: 82
mit 40 angegeben (er wurde 1585 geboren). Im folgenden Jahr wurde die Hochzeit zwi schen Leopold V., Erzherzog von Öster reich, und Claudia de’ Medici gefeiert. 4 Wie die beiden Medaillons bezeu gen, kommt Bartholdt mit dem Erzher zogspaar in Kontakt und verdankt ih nen offensichtlich seine Stellung. Die Tatsache, dass er sich wahrscheinlich in Innsbruck aufgehalten hat, lässt mich vermuten, dass er dort den Maler ge troffen hat und ihn mit seinem Porträt beauftragt hat. Der Künstler, der das Gemälde

aus geführt hat, wird in einem Inventar der Sammlungen des Stadtmuseums von et wa 1930 als „venerischer Maler“ bezeich net. 5 Die künstlerische Entwicklung Martin Theofil Polaks (?, 1570 - Brixen, 1639) orientiert sich an Palma il Giova- ne (1548/1550-1628) und anderen Ve nezianern des späten 16. Jahrhunderts, die in seinem Umkreis arbeiteten, sowie an nordischen Malern wie Hans Rotten hammer (1564-1625). 6 Eine interessante Besonderheit stellt die ausdrucksvolle Ausführung der Hän de dar. Der Künstler

des Fürstbischofs Wilhelm von Welsberg (1628-1641). Hier starb er am 25. Januar 1639. 8 Am Hof von Innsbruck war er im Dienst von Leopold V. und Claudia de’ Medici tätig und erhielt ein Jahresgehalt von 150 Gulden. Der Maler wohnte in der Sommerresidenz des Erzherzogs, ge nannt „Ruhelust“, und hatte einen Die ner zu seiner Verfügung, dessen Name jedoch nicht bekannt ist. Dank seiner Stellung am Hof kam er mit Künstlern wie Lucas Kilian (1579-ungefähr 1637) in Kontakt, welcher im Jahre 1629 die Porträts

des erzhöglichen Paares aus führte, sowie mit Kunstliebhabern wie Phillip Heimhofer, Agent von Phil lip II., Prinz von Pommern. Einem Be richt Heimhofers zufolge, der den Ma ler am 6. Mai 1628 in seiner Werkstatt aufgesucht hatte, befanden sich dort Werke holländischer Maler sowie seine Selbstporträts, die nach Florenz ge schickt werden sollten. 4 Der Tod Leo polds V. im Jahre 1632, der Brand von „Ruhelust“ 1636, bei dem sein ganzer Besitz vernichtet wurde, und weitere Gründe führten dazu, dass Polak Inns

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Page 60 of 82
Date: 01.01.2006
Physical description: 82
Kultur Kunstgeschichte Charakteristisch für den Maler sind die Ausführungen der Arme und Hän de, die weich und anatomisch nicht im mer korrekt sind. Dieses Merkmal ist auch in anderen Bildern festzustellen und erleichtert die Zuschreibung. Kartonzeichnung für den Grafen Trapp (1840), 270 x 270 cm Michael Andersag: Kartonzeichnung für den GrafenTrapp I m Herbst 1837 fasste Graf Johann Ne pomuk von Trapp den Entschluss, das Wandgemälde des Grabmals der Familie oberhalb der Sakristeitüre links

in der Pfarrkirche von St. Pankraz in Ulten (ge schaffen 1623 vom Künstler Wehr) aus bessern beziehungsweise neu anfertigen zu lassen. Die Maler „Rißmaier und Bendl (Pendl)“, mit denen der Urbarver walter Dr. Blasius Pardatscher Kontakt aufnahm, waren nicht interessiert. Nachdem sich Andersag bereit erklärt hatte, einen Entwurf vorzulegen, erbat Pardatscher vom Grafen die Genehmi gung, Andersag den Auftrag zu erteilen. 135 Auf Weisung des Grafen ver fasste Andersag ein Gutachten mit Kos tenvoranschlag

die Verwaltung in Ulten an, Andersag die Anfertigung des Kartons zu überge ben. Andersag sollte „das Gemälde genau abbilden und das Mangelhafte ersetzen ... das Maximum der Kosten 50 fl. R. W. (50 Florin Reichswährung) sein soll“ und „als Acconto nur 3 Luis d’Or zu leisten seien “ und „die Differenz des Honorars für den Carton als die Hauptarbeit dem Sohn Leo pold Vorbehalten bleiben soll“. 131 Am 10. Ju li bestätigte der Maler, dass der Karton fertig sei: „Das Ganze stellt das Innere eines Presbyteriums

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Page 57 of 82
Date: 01.01.2006
Physical description: 82
betrogen hat und ich mir in dieser Lage un möglich den Frieden um Geld kaufen kann “. Der Pfarrer beabsichtigte, den Maler des Betruges zu beschuldigen, da er den hl. Sebastian nicht, wie vereinbart, nach Knoller getreu kopierte „nun aber anstatt der Kopie höchstens den Knollerschen Gedan ken geliefert und unter Beteuerung, dass die verlangte Kopie gelungen sei, in accordierte Zahlung erzweckt habe, obgleich er vom treff lichen Originale in der Schattierung, Größe, Lage und Physiognomie der Figuren

(1836) und Anton Bachlechners Seitenaltarbild in Terenten (1850). Für das Bild in Gir lan wurden (nach Zani) teilweise Aqua rellfarben verwendet. Darauf hatte Franz Plattner anlässlich der Restaurie rung 1867 hingewiesen. I m Januar 1839 war das Altarbild mit dem hl. Sebastian fertig gestellt und Andersag konnte an den harmlos schei nenden Auftrag des dritten Altarbildes herangehen. Bei der Anfertigung glaub te der Maler, größere künstlerische Frei heit in der Anfertigung zu haben, doch es kam

zum Konflikt. Das Altarblatt sollte den knienden hl. Florian und den hl. Wolfgang mit Gottvater und Engel putten auf Wolken schwebend darstel len, zu Füßen der Heiligen das Dorf Girlan vor dem Umbau der Kirche. Da zu brauchte es keine Vorlage, es sollte „ganz nach dem Konzept des Pfarrers“ ge malt werden, wie Andersag behauptete und sich vom Bild später distanzierte. Man wurde nicht handelseins, zumal der Maler vom Pfarrer wünschte, eine Seitenaltarbild in Girlan: hl. Florian und hl. Wolfgang (1839)

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