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Tiroler Wastl
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Page 6 of 8
Date: 02.01.1929
Physical description: 8
es schlimmer ausgefallen. Wenn mir wieder einer sagt: „Bellende Hunde beißen nicht," dann werde ich antworten: „Das wissen Sie, wissen das aber auch die Hunde?" Und wenn man mir wieder sagt, die Pferde, die so nahe am Bürgersteig stehen, „betteln nur," dann werde ich meine ramponierte Gar derobe zeigen und die Schramme am Oberarm. G. P. Malerisches aus dem Gerichtssaal. Heftere Episoden. Namen sind Schall und Rauch; ein Maler, kein Zim mermaler, sondern so einer, der hundertmal den Staot- turm malt

mit dem Goldenen Dachl oder Stilleben mit Apfel und Weinflaschen, kurz Bilder, die dann in oen Schaufenstern erscheinen mit der Aufschrift „Original", ähnlich wie Glasperlen mit der Aufschrift „Echte Halb edelsteine" oder wetterfeste Damenstrümpfe mit der Be zeichnung „Echte Kunstseide": Dieser Maler also heiratete die Inhaberin einer Gemischtwarenhandlung. Eines Tages nun kam ein Lebeusmittelkontrollbe- amter in die Gemischtwarenhandlung und verlangte die Inhaberin; er müsse im Magazin eine Kontrolle

durch führen. Mit der Kerze in der Hand zeigte ihm die Ge schäftsfrau ihre Vorräte: als sie wieder in das Laden lokal zurückkehrten, entfernte sich der Beamte eigenartig verschnupft und mit einer etwas geröteten Wange! Als der Maler vom Malen nach Hause kam — er hatte gerade wieder das Goldene Dachl uno den Stadtturm in Arbeit — erzählte ihm die Frau, im dunkeln Magazin habe der „Lebensmittelkontroller" zärtlich werden w o l l e n. Sie wußte einiges über „Punktroller", sie sprach daher das Wort Kontrollor

wie „Kont-Roller". Der Maler stürzte mit hochrotem Kvpf davon: senk recht in die Papierhandlung, kaufte einen Bogen Kanzlei papier und einen dazu passenden Briefumschlag und raste heim, solange die Seele heiß kochte. Hier schrieb er nun schwitzend und fluchend eine Beschwerde-Eingabe an das Lebensmittelamt und dieses untersuchte die Anzeige dis ziplinarisch ! Als Zeuge wurde der Maler vorgeladen. Und als der Kontrollbeamte ihm gegenübergestellt wurde, schritt ders Maler auf ihn zu und gab

ihm eine schallende Ohr feige! In Hinsicht auf die Begleitumstände wurde diese Tat gerichtlich schwerer klassifiziert: der Maler wurde wegen Körperverletzung angeklagt und hatte sich vor einem Ein zelrichter zu verantworten. Und das tat er so: „Ich nenne folgende fünf Zeugen, die unter Eid bestätigen können, daß mich der Kontrollbeamte selbst um diese Ohrfeige gebeten hat! Gleich auf meine Beschwerde hin ist der Kontrollbeamte zu mir gekommen und hat gesagt: „Lieber ließe ich mich watschen

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Der Arbeiter
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Page 7 of 10
Date: 21.04.1921
Physical description: 10
; du weißt gar nicht, WaV dn mir für emo Freude machst." .Aber niemanden zeigen darfst du das Bild!" .Kannst versichert sein, Rosele." Das Mädchen saß eine Weile gedankenvoll da. Als der Künstler bat» es möge in das Schifflein steigen und ein paar Klafter in den Sec hinaus fahrest, tat es ohne Einrede seinen Willen. Nach zwei Tagen war das Bild des MadchenS im Schrfflein in sprechender Aehnlichkeit vollendet; der ganze Reiz des anmutigen Bergkindrs lag aus demselben. Erst jetzt, da der Maler fertig

dann wieder der Frieden." An den nächsten zwei Tagen wartete der Maler um sonst auf das Mädchen. Er war sehr unruhig und malte wenig. Am dritten Tage war das Rosele auf einmal wieder da. Es tat sehr aufgeregt und ftagte dann plötz lich: .Ist die Malerei ganz fertig?" „Beinahe," antwortete er, .morgen hoffe ich das Bild zu vollenden" Die Beiden schwiegen. „Rosele, warum bist denn so lang' ausgeblieben?" forschte der Maler nach einer Pause. „Ich Hab' mich gefürchtet, es könnt' nicht recht fein, wenn wir immer beisammen

hocken," entgegnete das Mädchen. ■. ^. „^s^s*,*** « . ^ J pWarum denn nicht recht sei;-?" „Die Leute könnten von uns reden." „Gibst du auf der Leute Reden soviel?" „Es könnt' am End' bei Unserm Herrn auch gefehlt sein." „Warmn denn. Rosele?" Das Mädchen errötete heftig und stotterte: „Weil. . . deswegen ... ja weil ... es könnt' halt doch gefehlt sein." „Rosele," betonte der Maler, „wir werden ehedem nicht mehr lange beieinander sein." Das Mädchen blickte erschrocken aus und fragte ängst lich

, studierter Herr, und ich kann nichts und bin nichts." „Rosele, du bist ein Engel. . . willst du mtt mir durch das Leben gehen?" „Max, mit niemanden lieber als mit dir, wenn du Mch willst, wenn ich dir nicht zu schlecht bin," flüsterte das Mädchen und wandte sein erglühendes Antlitz dem Manne zu. „Rosele, Hab' ich dein Wort?" ftagte der Maler und streckte seine Rechte hin. „Ja," hauchte das Mädchen rmd legte seine Hand in die des Mannes. Länge standen die beiden und schalsten schweigend auf den See hinaus

, der in himmelblauer Klarheit wie ein offenes Äuge vor ihnen lag. Beide trugen das Herz zu voll — sie konnten nicht reden. „Und hast du mich auch ein bißchen gern, Rosele?" ftagte nach einer langen Pause der Maler. ,-O Mar, von ganzem Herzen! lieber als alles in der Welt, lieber als mein Leben!" beteuerte das Mädchen. Der Maler wollte das Rosele an sich ziehen und Riffen. Es entwand sich feinen Händen und sagte neckisch: „Mar, du hast mich früher einen Engel geheißen . . . Englein darf man nicht anrühren

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Der Arbeiter
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Page 6 of 8
Date: 12.05.1921
Physical description: 8
wurde es vom Wein krampf geschüttelt. Der Maler drehte sich rasch um und ging. Ueber den See warfen die schwarzen Felskolosie einen phantastischen Schatten, die Grasleiten standen im hellen Schein, hinter den Felswänden chnitt der flimmernde Sonnenrauch eine haarscharfe blaue Linie auf den See- spiegel nieder; über dem Schattengrunde tanzten hun> derte von goldenen'Punkten — Mücken und Käfer, die sich im schräg einfallenden Abendstrahl sonnten — mitten durch schwamm träg und traurig ein einsamer

zu. — Das Rosele sah es nicht, weil es, um kräftiger rudern zu können, verkehrt im Schifflein saß. — Näher und näher wiegte das Fahrzeug. Schon vernahm das Rosele die Stimmen; es drehte etwas nach links und griff mit den Rudern weit aus; der Kahn schoß über den Wasser spiegel hin. — Jetzt erhobt das Rosele den Kopf und sah sich den Dreien gegenüber. Der alte Herr klatschte in die Hände, der Maler war blaß und aufgeregt. Das Fräu lein grüßte zierlich mit der Rechten; es war eine blen dende Erscheinung

! . . . allerliebst! allerliebst!" Das Rosele schaute den Maler an. Dieser warf dem Mädchen einen tiefen, unwilligen Blick zu. Der alte Herr drängte: „Wend' ttäyr, schönes Kind! Laß uns emsteigen!" Das Rosele blickte wieder den Maler an, — er schien leise zu nicken — ein paar Ruderschläge, und der Kahn ftthr auf den Sand. Das Rosele erhob sich im Schifflein, und die Drei traten näher. — Jetzt, wo die Mädchen sich gegenüberstanden, drängte sich ein Vergleich zwischen beiden auf. Das Rosele war anmutiger

, das Wiener Fräulein stattlicher und strahlender. — Das Fräulein und der alte Herr betrachteten das Rosele von allen Sei ten und überbäusten es mit Schmeicheleien; das Rosele zitterte und sprach lein Wort; man legte tönt sein Be nehmen als Schüchternheit aus. Der Maler drehte un ruhig an seinem Barte. Nun stiegen sie ins Schiff lein. Der Maler und das Fräulein setzten sich nebenein ander ans die Mittelbank, der alte Herr saß rückwärts, das Rosele stand am Vorderteil, das Gesicht den Dreien zugewandt

. Stehend ruderte es in den See hinaus. Ein fieberndes Rot wechselte mit jäher Bläffe ans seinem Antlitz. — Schon war die Mitte des See's erreicht, lang sam strich der Kahn über den Wasserspiegel. Das Fräulein jubelte: „Max, es ist herrlich! einzig! — Hier möcht' ich blei ben! hier möcht' ich mit dir leben!" Das Rosele zuckte und schlug mit dem linken Ruder fehl, — der Kahn schwankte. Das Wiener Fräulein er schrak heftig und klammerte sich mit einem Angstruf an den Maler. Dieser blickte strena

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 8
Date: 26.03.1930
Physical description: 8
still, schweig still, du schattendunkler Hag! Schweig still, mein Herz, mit deinem Jubelschkagl Das war des Frühlings erster Siegestag. Walther Obrist. Ein Maler ist ins Torf gekommen. Gleich wird es in allen Häusern bekannt. Ein paar Tage lebt er so für sich hin; man sieht ihn nur morgens zum Wolde gehen und abends zurückgehen. Eines Tages — es ist Sonntag und das ganze Dorf ist auf dem Kirchplatze — sieht man den Maler zum Hause des Trollerbauers gehen. Der Drollerbauer hat das schönste

und breiteste Haus auf dem Kirchplatze, mrd die schönste Tochter hat er auch. Sein Nandi ist die Dorfschönheit, «auf die alle Burschen stolz, alle Mädel wütend sind. So gold braune Haare, wie die, hat keine, und ihre Haut ist wie Milch, in der man einen Pfirsich schwimmen sieht. Ms nun der Maler geradewegs auf die Haustür des Drollerhauses zu geht, werden Die Mädel noch grüner als ihre grünseidenen Sonntagsschürzen. Drinnen im Hause, wo der Drollerbauer am Fenster seinen Feierabend- und Sonntagsplatz

einnimmt, hat man den Maler wurmen sehen. Der Bauer ist ein stolzer Vater, und es paßt ihm ganz gut, daß dieser Mälersmann die Nandi malen zu wollen scheint; denn das wird noch mchr Be werber anlocken, und dann beißt der reichste und einge/- bildetste von ihnen, der Großbauer Gustav Fresen, der einzige der noch ein wenig zögert, vielleicht endlich an. Trotzdem bleibt der Drollerbauer sitzen, als der Gast von der Nandi über die Schwelle geleitet wird, und schaut von seinem schweren Pfeifenkopf

, den er mit besonderer Auf merksamkeit klopft, erst auf, als sich der Maler räuspert.j Tie Nandi bleibt an der Tür stehen und wirft dem Maler Augen. Sie hat ihn schon ein paarmal im Torfe gesehen und trägt seit einigen Tagen ihr Sonntagskleid auch mitten in der Woche. Zwischen denr Maler und dem Bauer kommt ein um ständliches, stockendes Gespräch in Gang. „Ein schönes Mtwesen habt ihr!" meint der Maler. „Ehem. Man muß Gott dafür danken.^ „Und herrliche Pferde habe ich heut in dem Pferch beim Friedhofe gesehen

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Tiroler Wastl
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Page 13 of 16
Date: 27.05.1921
Physical description: 16
WIDERHALL BILDENDE KUNST. Ausstellungen Ernst Nepo — Alfons Walde. was könnten Dir die Bilder selbst von dem Eindruck geben, den sie auf mich machten und der vermutlich etwas völlig Persönliches ist, ein Geheim nis zwischen meinem Schicksal, den Bildern und mir." * „Und warum sollten nicht die Farben Brüder der Schmerzen sein, da diese wie jene uns ins Ewige ziehen?" Hugo von Hof mannsthal, Prosaschriften, III- ,Die Farben" (aus den Briefen des Zurückgekehrten). Daß die Maler unserer Zeit

Sinn als bloße Nachahmung oder Wiederholung. Darin aber liegt die Größe des schaffenden Menschen, hier sind die Wertmaßstäbe für alles Können anzulegen; man versucht, sest- zustellen, wie weit es dem Künstler gelungen ist, aus den Bah nen des Gegebenen sortzuschreiten, ohne daß er ein Nach ahmender blieb oder gar einer, der die Klänge der alten, ewig gleichtönenden Melodie mißverstanden hat. Dieser Versuch einer Feststellung ist eine zweite Schöpfung neben der ersten — denn, wie hier der Maler

dieses erhabenen Etwas ist, von dem ich eben sprach. Gleich zeitig wollte ich erfahren, ob beide auf demselben Weg zu ihrer Kunst gelangten, ob beide deshalb Maler wurden, weil sie zu erst der Drang dieses Ueberweltlichen dazu trieb, weil sie die. ser Impuls entdecken ließ, daß sie Maler sind — oder ob einer von ihnen zuerst Maler war und erst in der Ausübung dieser Kunst (ich sage mit Unrecht hier Kunst, ich will jedoch nicht Fertigkeit sagen!!), erst in der Arbeit sich ihm die Augen und Ohren öffneten

Kompositionen, die man sogleich als Unharmonie fühlt. (Alles Beabsichtigte gleitet leicht in das Unharmonische.) Als Beweis für meine Behauptung möchte ich das Frauen bildnis, das als vorzügliches Porträt die Stimmung des Rau mes beherrscht (Theater!), dieses seelenblaue, tiefe Frauenbild nis erwähnen, zu dem sich der ergriffene Maler einen exotischen Hintergrund hinzudachte. Aus diesem Gesicht sprießen keine Palmen und aus diesem Körper, der sich, von innen heraus krank, wie in irgend einem Schmerz

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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 01.09.1927
Physical description: 6
m Vene- 9 vor dem Kriege kennen gelernt zu haben. Er machte auf ^ keinen angenehmen, aber einen suggestiven Eindruck. ^ Tiefer Maler ließ uns fühlen, daß er besonders kraftvoll di» ^ nicht ausdrucksvoll wie ein Südländer, aber hart, j) 5 [. cs einem Nordischen geziemt. Seine Pinselstriche waren c ' ne Farben waren matt, die Sonne war immer ein °U 5 und seine Männer waren hölzerne Puppen wie die Groden, die sich immer wiederholen, gx^'ch^destoweniger hat dieser Maler in Italien Erfolg ein Selcher

, »ne er Verrückte. Kst Personen waren, besonders wenn es Männer waren, "ivr entweder ergebene Bestien oder rasende Rebellen. Die ganze Menschheit bestand für Egger-Lienz aus einigen Gal gengesichtern mit einem Irrenhaus oder Spital als Hintergrund. Es ist gar nicht verwunderlich, daß dieser Maler auf viele Leute Eindruck gemacht hat und daß er sich einen billigen Ruhm geschaffen hat, wenn er auch jetzt, nach seinem Tode, etwas aus der Mode gekommen ist. Es ist leicht, aus die Italiener Eindruck

zu machen, die so viele Jahrhunderte guter Malerei hatten, daß sie ohne Ver letzung ihres guten Geschmackes auch einen schlechten Maler annehmen können. Der Einfluß dieses Malers reichte so weit, daß in einer Stadt Italiens für ein Kriegerdenkmal eine seiner bekanntesten Gestalten in Marmor gehauen wurde. Aber das alles schützt ihn nicht vor einem traurigen Los. Indem er sich fortwährend wiederholte, enthüllte dieser Maler den Kniff seiner Kunst. Seine Eintönigkeit wurde zu einer Art Schule. Einige unbekannte Maler

spekulierten mit Fälschungen der Sachen des Meisters, die noch verkauft werden, trotzdem sie bereits ermüdend geworden sind. Es ist ein grausamer Scherz, der nicht jedem widerfährt, Egger-Lienz ist in die Falle gegangen, die er selbst jenen willigen Käufern grotesker Dinge gestellt hat, die der Krieg geschaffen hat. Dieser Maler, der von der Menschheit nicht nur eine pessimistische, sondern eine groteske Ansicht hatte, hat sein Glück gemacht, indem er seinen Nächsten mit dem Pinsel so beschimpfte

Hausverstand. Die von dem besprochenen Maler bevorzugten Gestalten sind offenkundig Tiroler. Sie gehören zu dem fanatischen und mißgestalteten Menschen schlag, der jenseits des Brenners lebt. Es sind die Kropfigen und Alkoholiker des Jnntales. Sie sind die Gespenster aus hundert Rebellionen im Namen, der Unbedachtsamkeit und der Verirrung. Es sind die Ueber- bleibsel vieler lasterhafter Generationen. Mit einem Wort: Sie sind Tiroler, nicht Oberetscher. Man mußte darüber ein Wort der Beruhigung sagen

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 17.12.1922
Physical description: 12
; Pro« 15.90; Budapsst 0.2251; Bukarest 3.07; Agram 1.40; Sofia 4.02; Warschau 0.0351; Wien 0.0075; d-rubschösterreichische Noten 0.0076. M MB Bet KZiligi!!. Novelle von Greke Alafss. Der junge schwodifche Maler Rosen saß allein in der Halle des alten Schlosses von Don Joseph Folch, das, in völliger Einsamkeit gelogen, etwa vierzehn Mellen von der Hauptstadt entfernt war. Don Joseph Folch, dem der Maler von einem spanischen Künstler wann empfohlen war, hatte die kaum begonnenen Sitzungen plötz lich

begleitet, um in der Hauptstadt die nsuen Moden zu studieren und eilig und eifrig ihre Garderobe zu ergänzen. Seit der Maler im Schlöffe weilt«, entdeckte Blanko Maria plötzlich, daß es ihr an diesem und jenem fehlte, was geeignet war, die natürlichen Vorzüge einer Frau zu unterstützen und ins rechte Licht zu fetzen. Dem Diener Petro, der in diesem weltverlassenen Hause «irre große Vielseitigkeit entwickeln und Kutscher, Gärtner und Koch m einer Person vorstellen mußt-, hatte der Maler den erbetenen

des Mantels und seinem eigenen Hellen Teint, selbst überrascht, wieviel Fremdartigkeit ihm dos fremde Gewand zu verle'/hen wußte. Am vierten Abend seiner völligen Isoliertheit brach ein Unwetter aus, wie man es in diesem Lande nur selten erlebte. Regen klatschte nieder, horte auf und brach mit erneuter Wucht hervor. Der Sturm heulte und gegen die Fenster schlug es schwer wie von den Schwin gen mit Gewalt gegen sie geschleuderter großer Vögel. Der Maler, der in der Halle faß und eine Skizze Blanko Marias

korrigierte, empfand sin fröstelndes Unbehagen, denn Eiseskälte zog durch den Raum. Dieses Schloß, dessen Inneres an vielen Dingen von der landesüblichen Bauart abwich, hatte in der Halle glüMcher weise einen gutheizenden Kamin. Der Schwede trug Holz herbei und entzündcnte ein Feuer. Bald kroch der rosige Schein der Glut über den steinernen Boden. Der Maler sah in die Flammen und blickte dann auf das Holz nieder, das er in den Händen hielt. Es war das Stück eines jungen Baumstammes. Es roch noch ein wenig

« trugen. Das Licht ihrer Fackeln warf seltsam glühende Reflexe auf di« Frau und das schwere Tuch, das die Bahre verdeckte Wie durch ein Zauberwort gebannt, hatte der Sturm nachgelasien. Die Bäume standen Mi und das Licht der Fackeln schwankte nicht Der fünfte Mann, der an die Tür geklopft, bot höflich um Obdach für die Herrin, da ihr Wagen gebrochen sei und man unmöglich in dieser Rocht noch die Reis« forbsietzen könne. Der Maler erklärte, daß der Dame das Schloß zur Verfügung stehe

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Tiroler Wastl
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Page 11 of 12
Date: 15.03.1922
Physical description: 12
WIDERHALL Ein Tiroler Maler ln Berlin. Der Tiroler Maler Kaan-Albest. der seine Werkstatt seit längerer Zeit in Berlin-Steglitz ausgeschlagen hat, wird gele gentlich einer Ausstellung von Bildern aus den Alpen in Ber lin von der dortigen Presse sehr anerkennend beurteilt. „Kaan- Albest", schreibt der Kritiker, „ist der ausgesprochene Maler der Alpen. Seine oberbayerischen und Tiroler Landschaften atmen die erhabene Schönheit der Alpenwelt und spiegeln eine gesunde natürliche Freude an der Natur

und schöner sein, als im Hochgebirge. Das An ziehende seien weniger die Bäume, als der Waldboden, der, selbst bergig und voller Steine, ein gain anderes Bild böte, als der Waldboden in der Ebene. Die Bäume im Hochgebirge, na mentlich Lärchen mit ihren verwachsenen, pittoresken Formen, seien ein überaus günstiges Objekt für den Maler. Aus dem Walde herauskommend, habe der Künstler an der Hutweide ein einzigartiges Modell: der Reiz der Almgegend mit den kleinen Häuslein, dem Vieh an den steilen Hängen

und dem Blick auf die fernen Berge müste jeden Künstler anregen. Den Blick vom Gipfel des Berges auf das sich dem Auge bietende Panorama will von Kaan-Albest malerisch nicht an die erste Stelle setzen, weil es des fehlenden Vorder- und Mittelgrundes wegen nur mit ganz raffinierten Mitteln dazustellen sei. Neue Reize bieten sich, wie der Maler fortfuhr, in den Gebirgsseen und Bächen, den kleinen Rinnsälen durch verwitterte Steine im romantischen Hochgebirgswald. In wenigen Worten erwähnte der Künstler

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Der Arbeiter
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Page 5 of 8
Date: 14.04.1921
Physical description: 8
? Jetzt gewahrte das Mädchen erst mit Scham und Schrecken, daß es dm Kranz noch immer auf dem Haupte lmg; seine Wangen Mergossrn -sich m\i mner Mut, Mtzschnell riß es den' Kranz herunter und schleuderte ihn in das Wasser, dann griff es hastig Zu den Rudern und schiffte sesinwärts: Ms .das Roftle spät abends in dm Seegrand hiMuskmn, -erfuhr .es, der. stemve Wann sei der Sohn vom Kandellerüauer in Niederangedaun, der Mar, der früher studiert habe/und jetzt in Wien als Maler lebe; — bn Max könne wunderschöne

. 7,Ich muß jetzt heimfahren? sagte es, * gute Nacht!"' «Kouuirst du morgen nicht herauf?^ forschte der Maler. «Wohl — ich utnß da oben hüten? erwiderte das Mädchen. «Dann sehen wir uuä morgen wieder? sagte der Malor, „gute Nacht!" Das Nosele ging still Himmler in den SeearaM», «S träumte lange vor dern Hanfe, kam spät ins Bett und schlief sehr unruhig. Am nächfterl. Tage war der Maler früh an der Arbeit, das Nosele war aber noch früher droben irr den Bergen über -dem See imd blickte gedanken voll

hermrter auf den trefblauerr Spiegel. ~ Der Maler arbeitete sehr zerstreut nun schaute öfter Zum Berge hinauf als aus den See hinein; es wurde Mittag/ aber das Nosele kam nicht. Am Nachuftt- tag jedoch siüub das MäNcheü plötzlich wt« ans M\n Boden aewachstii da. «Grüß Gott." sagte es Leickn erröteiw', «int Hhr nullen?" „Wohl ein-' bißchen? erwiderte der Kuustler. „Mb?s ein schvues Bild?? ?W mein' .wohl, es W ßw». herrliche m« sgrtch? - / / . mm- ein. biMen tz-rcckM?^ m 18 . mV* R KGenug

HG Maler, ohne von der Arbeit aufzuschauen. «Rosele heiß' ich? erwiderte das Mädchen. «So, Nosele! — Das ist ein hübscher Rams x §» Wft du brftn Sonnscheider im Dienst?" KIch bin die Tochter vom Sonnscheidsr? «Ah so - die Tochter! ftent mich . « , dm Bnter kenn' ich wohl «... mich wirst dp nicht kennen?* . ' - „Ich Hab' wohl gehört, wer Ihr seid? „So, schon gehört!" Er uralte ein« Zeiilang schweigend fort, dann sagte er plötzlich: ^ -«Ich möcht gern einmal in den Oes himiM fahren." «Das könnt

' Ihr ja tun, das Schisftein ist dazu da? meinte das Nosele,' „Aber ich kann nicht rüdem? sagte der. Mal m und schaute dem Nosele bittend ins Gesicht, i „Heute geht's nicht;" sagte das Mädchen m \ rötend, „vielleicht ein andermal könnt' ich Euch ew' bißchen hernmfahren . . . ich muß zu meinen Aiye^ schauen . . , b'hüt Gott!" j Und fort war es. Der Maler schaute ihm vsr» blüfft nach. Einige Tage später an einem nrärchenschönen Sonnabende fuhr das Rofele den Maler auf dew See hemm. —» Der See leuchtete

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 2 of 10
Date: 05.12.1925
Physical description: 10
von Alfons Walde's Kunst gesprochen wird. Auch Egger- Lienz, der größte heutige Meister muß sich solche Kritiken gefallen lassen und Alfons Walde, der nach den jüngsten reichööeutschen Kritiken u. a. der „Köl nischen Leitung" der erste nach Egger-Lienz ist, wird sicher auch nicht mehr als ein Lächeln über solche .Zweifler übrig haben. Es soll und kann auch nicht der Zweck dieser Zeilen sein, Maler Walde aus je nen Kreisen, welche einzelne seiner Werke noch nicht verstehen können, hier Freunde

kann erst richtig gewertet werden, wenn sie sich der Gefahr der großen Konkurrenz aussetzt, wo die Urteile einflußlos und rücksichtslos gefällt werden. Zn Westfalen und im Nheinlande hat sich die gesamte Tiroler Künstlerschaft mit ihrem Werke zu einer großen Ausstellung vereinigt. 70 Maler und Bildhauer Tirols, welche zum Teil fern von der Heimat schaffen, waren dort vertreten. In Gelsenkirchen wurde die 1. Ausstellung feier lich in Anwesenheit der höchsten Persönlichkeiten er öffnet. Das Staötmuseum

hat das große Bild „Kaisergebirge" erworben. Gegenwärtig ist dieselbe Bilderschau in Düssel dorf, der Kunstzentrale Deuffchlands. Gleichzeitig hat Maler Wa de die große Herbst ausstellung im Künstlerhaus in Wien mit 5 großen Bildern beschickt, welche sämtlich angenommen wur den. Darunter befinden sich 2 Werke, welche be reits auf der internationalen Ausstellung in Nom großen Erfolg hatten. Die gesamte Wiener Presse berichtet das beste darüber. „Der Abend" schreibt u. a.: Die geringere Zahl der Besucher

, Maler Walde als Mitarbeiter zu gewinnen. Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten. TageSneuigkerten. (3n Urlaub.) Aus der Magrsträtskanzlei wird uns mitgeteilt, daß Herr Bürgermeister Hirns- berger am 2. Dez. einen rückständigen Gebühren urlaub angetreten hat und während dieser Zeit, also bis 2. Jänner 1926 Herr Vizebttrgermeister planer

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 8
Date: 29.05.1929
Physical description: 8
losgeworden ist. Und der Hias läßt seinen H>ofrat nicht mehr allein gehen. Der letzte Ausweg. Humorvolle Geschichte eines Bilderverkaufes. Als der Wiener Maler Fixerl ein Bild vom Sem mering gemalt hatte, da sprachen Freunde des Malers und Kenner des Semmering einhellig in Begeisterung: „An Ihrem Bild kann man sich gar nicht sattsehen!" Der Maler nickte und legte insgeheim entscheidenden Wert auf das „nicht satt" und entgegnete: „Deshalb wünsche ich das Bild auch möglichst rcpch günstig zu ver kaufen

!" Aber die das Bild so hingebend bewunderten, fuhren lieber zum Semmering, um das Bild des Sem mering in der Natur zu bewundern. Und der Maler kam dabei 'zu kurz. Erst als er mit dem Bild auf den Semmering ge fahren war und hier an einem der seltenen Nebeltage das Bild in der Hotelhalle eines der Luxushotels ausstellte, da stiegen seine Chancen. Das Bild wurde viel und lange bewundert, viel besprochen und gelobt. Ein Käufen fand sich aber nicht. — Das verdroß den Maler. Da er ein findiger Kopf war, so entäußerte

er sich nicht der Hoffnung, duvch irgend ein stärkeres Reizmittel doch noch einen zahlungsfähigen Käu fer unter der illustren Gästeschar zu finden. Er ließ fol genden Tags seine Braut auf den Semmering kommen. Diese stand nun lockend und einladend neben dem Bild. Eine blendende Schönheit. Aber man sah jetzt nur das schöne Mädchen — und nicht das Bild. Der Maler be merkte es hinter der Beobachtungssäule hervor und ballte zornig die Malerfäuste. Das Mädchen fand raschen Ab satz. Am Abend war es bereits abgereist. Das Bild

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 29.10.1926
Physical description: 8
für schweinische Lieder zu sein, daß ein Rintelen und andere gesinnungsverwandte und geschäftstüchtige Profit schinder und Volksvermögenverschleuderer über das Tun der Sozialdemokraten nicht entzückt sind. Feuilleton. R-netta. (Schluß.) Unter den Gästen war ein deutscher Maler, der wollte vom ersten Tage an Nina malen und der Wirt redete auch zu und sagte, er wolle ihm die ganze Zeche erlassen, wenn er von der Nina ein schönes Bild machen würde, das man an die Wand hängen könnte. Und schließlich gab Nina

nach und saß joden Morgen im Garten vor ihrem roten Hause rm Geflimmer der Sonne, die das seine Geäst der Oliven durchdrang. Lustiges Ge schwätz ging hinüber und herüber. Der Maler wunderte sich, was die kleine italienische Dorfwirtin für kluge Gedanken im Kopfe hatte. „Mit solchem Gesicht braucht man wirklich nicht so klug zu reden, schönste aller Wirtinnen," sagte er. Kosen in Blick und Stimme. Er verschwendete viele Salonschmeicheleien an sie, die nie zuvor dergleichen gehört hatte. Bei Tische pries

- rationen. »Ach. das Geld ist nur Chimäre." pfiff der Maler, heiß ««» Sonne und Wein, und versuchte ^ina im Haufe zu Als der Wirt ins Zimmer trat, sagte der Berliner: „Mensch, warum 'bauen Sie eigentlich kein Hotel? Ein Mann mit Ihren Mitteln!" Der Wirt lächelte und sagte ruhig: „Das werd' ich viel leicht einmal tun, wenn mein Bub mir zur Seite steht und auch mitreden kann. Die Jugend weiß immer alles besser. Bau ich jetzt, reißt er am End' alles wieder ein, wenn ich unter der Erd' bin." „Und inzwischen

?" fragte der Berliner in zornigem Ton. „Inzwischen lasi' ich 's Geld liegen und denk', es wird mit ihm nicht anders, wie mit dem Wein sein. Je länger es liegt, je besser." Draußen aber, wo der Olivengarten an das Seeufer stieß, stand der Maler vor der erschreckten Olivenwirtin. „Du liebst mich, Ninetta. Ich weiß es längst, und daß ich vernarrt in dich bin. weißt du Schlai'*"'ff auch." „Was soll werden, was soll nur we'- " stieß Ninetta hervor. „Selig werden wir sein," flüsterte der Maler und zog

sie an sich. „Soll ich's ihm sagen, daß er mich freigibt? Aber was werden deine Leute sagen, wenn du eine Italienerin zum Eheweib bringst?" Der Maler trat zurück. „Du Närrchen." sagte er „wir werben doch unsere Liebe nicht an den Pranger stellen." Er zog sie wieder an sich und flüsterte singend: „Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß. Ms heimliche Liebe, von der niemand was weiß." „Zum Eheweib wollt's mich nicht?" sagte Ninetta er schreckt. Der Maler zog die Stirn kraus. ..Aber Kind, du bist doch sonst vicht

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 8
Date: 04.09.1929
Physical description: 8
" lesen wir folgende Groteske: Oskar war Maler in München. Er malte still und friedlich Landschaften, Blumenstilleben, ein Burgunderglas mit einer Dose Oelsardinen daneben und alles Gute, was seine märchenhafte Phantasie ihm vorspiegelte. Seine Be haglichkeit ging ihm über alles. Er hatte eine gewisse Skepsis, wenn nicht sogar Ab neigung, gegen alle Dinge der Technik — und das Ein schlagen eines Nagels dünkte ihm schon eine komplizierte Leistung der Feinmechanik. Eine Vorhangstange selber an zubringen

, hätte er mit allen Zeichen des Schreckens und Grauens von sich gewiesen, und er glaubte, daß dazu min destens einige Semester ernsten Studiums an einer tech nischen Hochschule notwendig gewesen wären. In dieser Welt der Idylle hätte er auch weiterhin unangekränkelt von aller Mechanisierung des Daseins fort gelebt, wenn nicht eines Tages ein Bekannter aus den Vereinigten Staaten von Amerika ihn besucht hätte. Dieser Bekannte hatte eigentlich nichts Besonderes, er war auch Maler und unterschied

sich von Oskar, außer durch male rische Qualitäten, nur durch den Besitz eines Motor- , rades, wie es Tausende auch haben. Das war Oskars erste Berührung mit der Welt der ! Technik. Der andere war auch Maler und fuhr doch j Motorrad. Das hiejt Oskar für ein Symbol der neuen i Zeit. Natürlich, man mußte sich umstellen, man mußte der i neuen Zeit ihren Tribut zollen, ein Mensch des zwanzigsten ; Jahrhunderts werden. Die Technik gehört in unser Leben. - Sich nicht gegen sie sträuben, im Gegenfei) sie benutzen

durch den Gedanken, so schnell in das Wesen der modernen Technik eingeführt zu werden. Schließlich aber wollte, er sich als moderner Maler keine Blöße gehen, trank drei Kognaks und ging mit. Der Freund zeigte ihm die einfachen Handgriffe, hier dieser Hebel, jene Bremse, dort die Umschältung. Dis Sache war denkbar einfach. Radfahren konnte er schon,

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 19.08.1923
Physical description: 6
der ungeduldige Gast gar nicht aufhören zu wollen. Der Maler mußte er wachen. Fred schlich auf den Korridor — wenn es ge schähe — dann mußte er sich verstecken. Nein — man fand Kurten die Stiefel — er mußte — Er mußte auch den Maler töten — ein zweiter Mord — und dann? Dann konnte doch dieser nicht den Alten erstochen haben. Minuten vergingen, in denen ihm der kalte Schweiß über das Gesicht rann. Das Klingeln wiederholte sich nicht. Offenbar glaubte der Nächtliche Besucher, daß niemand daheim sei

, und war wieder ge gangen. Fred getraute sich nicht, Licht zu machen. Er schlich, auf dem Fußboden kriechend, zu dem Maler — seine Hände faßten in etwas Warmes, Klebriges, Feuchtes. Wieder der Schauer — das gerinnende Blut des ermor deten Oheims! Jetzt mußte er dicht bei dem Maler sein — er lauschte — nichts regte sich — er konnte nicht einmal einen Atem- 8ug bemerken. War er auch tot? Er hielt es im Dunkeln nicht aus. Er fiihlte sich von Hunderten böser Geister umschwebt — er hatte das be stimmte Gefühl, nicht allein

, sondern wie ein kleiner Brunnen hatte sich das Blut ergossen, es war hoch bis zur Decke ausgesp ritzt und verbreitete sich nun aus dem noch teppichlosen Fußboden als dunkle Lache. Er beugte sich über den Maler. Als er den Kops auf dessen Brust drückte, hörte er ein leises Atmen. Er letzte. Was nun? Plötzlich fiel Freds Auge aus ein kleines Etui, das dem Maler beim Hinstürzen aus der Tasche gefallen war. Er öffnete es — es war eine Morphium spritze und ein kleines Fläschchen mit dem Betäubungs mittel. Fred nickte

. Der Maler war Morphinist. Das kam ihm zustatten. Schnell füllte er die Spritze mit einer gro ßen Dosis — einem anderen hätte sie tödlich sein können, aber der Mann war ja daran gewöhnt. Er streifte des Malers Aermel zurück — er selbst hatte oft in ähnlicher Weise Betäubung der Nerven gesucht - er wußte Bescheid. Als die spitze Nadel in die Haut stach, zuckte der Ohnmächtige zusammen. Die Augen össneten sich blinzelnd, aber sie fielen gleich wieder zu. Nun stand Fred auf — der war unschädlich — die Dosis

mutzte ihn aus Stunden in Schlaf halten, und wenn er etwas bemerkte, das Mittel konnte wiederholt werden! Zunächst steckte er die Morphiumspritze vorsichtig in Alfouses Tasche zurück. Er hatte für die Einspritzung die linke Hand gewählt, da konnte es leicht glaubhaft sein, daß der Maler sie selbst gemacht, besonders, da es nicht die einziae kleine Narbe war, die am Arme vorhanden. Nun war Fred ganz ruhig, jetzt hatte er Zeit. Zunächst eilte er hinunter und legte an der Boröertür noch von innen

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 9 of 10
Date: 10.10.1930
Physical description: 10
V. b. b. wzelklimmer 25 Mosche». Bezugspreise: Vierlelj. 8 2.50 halbjährig 5'- und ganzjährig 8 10 mit freier Zustellung ins \Si evs B hr müßt mir Geld leihen!" sagte der Maler Leonardo da Vinci zu dem reichen Geld verleiher Francesco Giocondo. — „Warum muß ich?" fragte belustigt Giocondo und sah den Maler in seinem abgetragenen Anzug ein wenig geringschätzig an. — „Weil ich nichts mehr habe!" antwortete treuherzig der Künstler. „Und Ihr habt mehr als Ihr brauchen könnt!" „Wenn ich allen Leuten

, es soll wieder etwas Großes werden:" lachte Giocondo. „Wieviel muß es sein?" Der Maler sah ihn ruhig an. „Es müssen etwa dreitausend Gulden sein!" „Seid Ihr sicher, damit die schönste Frau verliebt zu machen? Ich besitze weit mehr und bin es doch nicht Der alte Glöckner (Phot. Johanna Stelnhauer) imstande! Ich will Euch etwas sagen, stolzer Mann: Ihr sollt die dreitausend Gulden haben und die schönste Frau malen! Denn sie ist die meine! Aber sie ist eine kühle Schöne, sie liebt mich nicht und sie wird Euch nicht lieben

!" „Wie heißt sie?" fragte hastig Leonardo. Der reiche Mann sah den Maler prüfend an. „Sie heißt Mona Lisa! — Und wenn es Euch gelingt, einen glücklichen liebevollen Ausdruck auf das ewig kalte Gesicht zu zaubern, so dürft Ihr die dreitausend Gulden behalten und mir gehört das Bild!" „Abgemacht!" lachte Leonardo, und sein hübsches Männergesicht leuchtete so auf, daß Giocondo einen Moment glallbte, es könnte dem Vierzigjährigen vielleicht gelingen, was ihm, dem Sechzigjährigen, versagt blieb

. Aber dann lächelte Giocondo überlegen. Tr wußte, wie kalt seine schöne Gattin war. Leonardo war aber nicht nur ein gewandter, ritterlicher und schöner Mann, sondern er besaß auch Geist und Witz, und die Gabe, zur Gitarre, zur Viola und Lyra allerliebste Lieder zu singen, so daß ihm die Frauen meistens hold waren. Es war ihm noch nie mißlungen, wenn er ein Herz hatte gewinnen wollen. Mona Lisa, die Schönste von Florenz, war aber ein verwöhntes und eigenwilliges Ding, und sie ließ dem Maler sagen

leicht. — Silbenrätsel: 1. Fledermaus, 2. Epilog. 3. Hußmann, 4. Liter, 5. Eisleben, 6. Reißschiene, 7. Bleriot, 8. Elvira, 9. Speiche. 10. Turgenjew. 11. Redslob. 12. L-moll, 13. Impfung, 14. Töpfer, 15. „Elektra", 16. Nilpferd. 17. Handball = „Fehler bestreiten heißt sie verdoppeln." — Ergänze die W o r t m i t t e: Hobel, Biene, Feile, Maler, Trost, Leben, Lauge, Linde, Puder, Weber, Stein, Polen, Freia, Weide. Nadel, Reise, Zügel, Bauer, Lanze, Degen, Eifer, Barke. Stahl, Regal, Odeon, Bowle

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 12.11.1921
Physical description: 6
hatten doch ein Echo in ihr erweckt. . , „Ruhe, Besonnenheit! Ich darf nicht wieder krank wer ben, schon um meines Kindes Mllen," sprach sie sich selbst vor und küßte ihre Jungem Immer noch klang die Glocke, immer noch — und dann endlich Stille. .. , . Herbert fragte, ob es noch nicht so wett wäre, ob Nicht bald der Onkel Maler käme. Elisabeth nickte. „ . , ,, „Gewiß, bald wird der Onkel Maler hier sein. Und dabei durchzitterte es sie plötzlich, nue sonderbar es doch war, daß sich die Glocke nun gerade <etzt

, so dicht vor Brunkendorffs Ankunft meldete. Ob das etwas Boies für ihn oder sie bedeutete? Herbert sagte' ~ „Ich habe den Onkel Maler sehr lieb, Mnttel. sage, hast du ihn auch sehr lieb?" , , ^ ^ .. ... Die dunklen, treuherzigen Ktuderaugen sahen ne seit an. Elisabeth wies rasch auf den Dackel. „Schau nur, was der Waldi da macht, d.. will oas Stuhlbein anfr essen." anständiger Dackel keine Stuhlbeine, sondern eine Wurst oder Knochen fresse, was Waldi auch einsah, denn er hielt Umschau

glücklichem Tone: „Nun ist Herr von Brünkendorfs da." Ilse lächelte spöttisch, die Fürstin sah es deutlich. Die drei Damen traten fast zugleich aus dem Garten häuschen, und ein Stück davon hielt der Wagen. Klein- Herbert umarmte in stürmischem Jubel den Onkel Maler. “ Also das war der Mann, um dessentwillen die kühle, stolze Schloßfrau errötete. Die Fürstin stellte mit Befriedigung fest, daß der Maler äußerst vornehm aussah. GZ war am nächsten Vormittag. Lothar saß vor der Staffelet und Elisabeth wenige

Schritte entfernt von ihm. Abseits am Fenster die Fürstin in einem feuerroten Gewände, über dem sich ihr von Reismehl dicht bestaubtes GesichtHen wie eine weiße Maske ausnahm. „Die Glocke!" Elisabeth stieß aufhorchend heftig den Stuhl zurück unö auch der Maler war aufgesprungen. Richtig! die Geisterglocke! Ganz langsam, mit ihren müden weichen Bewegungen verließ die Fürstin das Zimmer. „Dem Unfug müßte doch ein Ziel zu setzen sein," grollte der Maler und sah ratlos auf Elisabeth von Balberg, die blaß

doch keine natürliche Erklärung für diese Glocke, deren Aufenthaltsort niemand kennt." Der Maler hatte Pinsel und Palette fortgelegt. „Darf ich mein Heil versuchen, vielleicht spüre ich die Glocke auf." Elisabeth sah chn bittend an. „Bleiben Sie jetzt bei wir, bis dieses gräßliche Läuten aufhört." Herbert besah ein großes Bilderbuch, das ihm der Onkel Maler aus München mitgebvacht. Er kümmerte sich weder um das Läuten, noch um die beiden Menschen, die sich bei ihm im eigenen Zimmer befanden. Lothar trat näher

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