's Todesgang' auf der Berliner Kunstansstellung» (Fortsetzung.) Maler: Gewiß, kein Modell hat lange in dieser Stellung aushalten können, das ist im Flug gesehen und gefaßt. Laie: Ja, hier ist künstlerische Andacht nnd zu gleich patriotische. Ach, Alles ist ja Eins, wir müssen 'S nur in Worte und Gedanken zerlegen. Wie die Natur wissenschaft lehrt, ist Wärme und Bewegung EinS; so ist hier Anschauung, Geranke, Empfindung mit einander geboren, unzertrennlich, Leib und Seele. Maler: Und welche Leiber
! welche Seelen! Laie: Diese rauflustigen Gesellen —- Maler: Mau sieht diesen Söhnen der Berge frei lich : die Kerkerluft au. Diese Männer voll Mark und Kraft sind in den Gefängnißmanern von Mantua abgeblaßt, aber ihre feste Grundnatur hat der Kerker doch nicht brechen können. Diese rauflustigen Ge sellen, die sich dem Kriegs fast wie einer Jagdsreude Hingaben, sind nun eben ganz vom Scheitel bis zur Sohle Schmerz und Erbitterung. Da ist Niemand, der nur so thut, als ob er dabei wäre
. sind die orchestrale Instrumentation der einen Melodie in ihm. Maler: Und wenn ich auch über Licht- und Schattenvertheilung Einiges finden könnte, wie ist das Alles doch echt malerisch! Da sitzt Alles natürlich und ist malerisch wiedergegeben. Das ist realistische Wahrheit, aber die Wahrheit der realistischen Kunst. Da ist meisterhaste Jndividualisiruug — L äi>: Und von selbst sich! fügende Gruppirung. > Maler: Ja, denke dir, der Maler hätte Hofer be reits 'die Treppe inl den Festungshof hinabsteigen lassen
. O wie wohl thut 'S, der schaf fenden Künstlerseele, der vom göttlichen Geiste ange hauchten nachzuempfinden. Maler: Bemerkst du die coloristische Stimmung der Beleuchtung? Laie: Wahrscheinlich ist es geschichtlich, und wenn eS so ist, hat die Geschichte dem Künstler gut vorge arbeitet. ES ist früher Morgen. DaS fahle Licht eines kalten Wintermorgenö fällt durch die Schieß scharten der UmfassnngSinanern. Der Tag bricht an, der Todestag. Hoser hat mit dem Geistlichen, .der hinter ihm steht, den Morgen
über die Welt weg. Sein Mund ist offen, aber spricht nicht, er athmet nur — heut zum letzten Mal. , Maler: Ja, und daS ist mir das Liebste. Die Verklärung ist ehe« so, daß wir sie nicht nur glaub haft finden, sondern, daß wir sie gar nicht ander« denken können. Und das ist der wesentliche Punct. Diesen <Srad von Verklärung hat der Künstler fein bedacht, mußte in ihm so werden und mußte in uns so werden. (Schlub folgt.) ' Hof- untzP.ersonal-Na chrich t en. Kron^> Prinz Rudolph hat ein Exemplar des von ibm