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Lienzer Zeitung
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Page 24 of 26
Date: 17.01.1903
Physical description: 26
ein. „Js aber auch was wert,' entgeguete Kapitän Brathering. „Dat kommt ja woll öfters vor, dat so 'u paar Weiber sich nich verdrägen können. Aber hier an Bord könnt' se sich je gor nich mal ut 'n Weg gähn.' „Wenn wir ihnen Vorreden möchten, das Schiff wär' nich see tüchtig,' meinte der Steuermann. „Dann bleiben sie erst recht an Bord; dann würden sie uns nich verlassen.' „Das glaub' ich auch,' gab Fretwurst zu. „Aber wenn wir 'ne ansteckende Krankheit an Bord hätten, dann würden sie doch wohl auskneiseu.' Grunzend

,' erklärte Frau Brathering und erblaßte. „Dummes Zeug,' sagte Frau Fretwurst und faltete nervös ihre Hände zusammen. „Sehr wohl, Madam,' sagte der Koch ruhig. „Sie müssen das ja natürlich besser wissen. Aber ich bin mal auf 'ne Bark an Bord gewesen, wo alle Mann mit die Pocken lagen, un ick denk', wenn ick dat sehen tu', so weiß ick, wat dat is ' „Ja, und nun glauben Sie bei jeder Krankheit gleich, daß es die Pocken sind,' sagte Fran Brathering sehr beunruhigt. „Sehr wohl, Madam,' meinte der Koch

und breitete seine Hände aus. „Wollen Sie vielleicht mal nach vorn kommen und sich den Jungen ansehen?' „Nein,' schnappte Frau Brathering und retirierte einige Schritte. „Woll'n Se nich mal in t' Logis kommen, Kaptein?' fragte der Koch. „Du bleibst, wo du bist, Paul,' rief Frau Brathering mit schriller Stimme, als der Kapitän sich anschickte, nach vorne zu gehen. „Koch, gehen Sie doch 'n bißchen weiter weg!' „Und wenn wi in 'n Hawen kohmen, Kock, denn Hollen Se dat Mul,' ermähnte der Steuermann. „Lopen

wird es wohl noch dauern,' erklärte der Schiner. Beide Damen seufzten, begaben sich so weit wie möglich nach achtern und richteten ihre Blicke sehnsuchtsvoll auf den Hafen. „Ich fahr' mit der Eisenbahn nach Hause,' nahm Frau Brat hering das Wort. „Es ist ein Jammer, daß man nicht mal so 'ne kleine Pfingsttonr ungestört machen kann!' „Das liegt eben außerhalb aller menschlichen Berechnung,' be merkte ihr Gatte weise. „Gib mir nur lieber etwas Geld, Paul,' suhr sie fort. „Ich werde doch wohl 'n paar Tage

. „Oder wenn du sie vielleicht selber bekommst, Paul!' ermähnte Frau Fretwurst. „Keine Sorge!' beruhigte sie der Steuermann. „Unser Patient wird schon etwas besser.' Die Damen schienen zufriedengestellt, riefen ihren Männern noch ein letztes Adien zu und begaben sich auf den Weg zum Bahn hofe. Alle Augenblicke blieben sie stehen und winkten mit den Taschentüchern, bis sie schließlich aus Sicht waren. „Eh' ick noch mal 'n Frauenzimmer an Bord nehm', Paul,' erklärte der Schiffer, „lieber setz ick den ohlen Kahn up 'n Strand

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