genießt, von oben herab straflos be schimpfen zu lassen. Kleine Geschichten von der Saison. Zn der äußeren Anichstraße, in der Gegend des Spitals, redet mich eine barhäuptige Dame unvermittelt an, ob wohl ich mich selbst mit einem Herrn im Gespräch befinde. „Sie, fachen Sie mal, wie komme ich hier in die UjEver- sitütsstraße?" „Ja," sage ich, „die Universität steht ge rade hier in der Nähe, da brauchen Sie nur um die Ecke zu gehn." Ich dachte mir nämlich ganz logisch, wenn jemand in der äußeren
Anichstraße die Universitätsstraße sucht, hat er sicher in der Universität zu tun. Vorsichtig setzte ich aber trotzdem noch hinzu: „Aber die Universitätsstraße ist ganz wo anders!" Darauf ereiferte sich die Dame und sagte: „Wo die Universität ist, wird wohl auch bei Ihnen diie Universitätsstraße sein!" „Nein, Gnädige, das ist bei uns nicht so. Aber übrigens, sagen Sje mal, was suchen/ Sio eigentlich in der Unjversitätsstraße?" „Ich möchte, mal Wastl" zum Hotel „Zum grauen Bären!" „Ja," antwortete
sich hunderte von Leuten, denen bedeutet wird, daß alle Plätze schon auf Stunden hinaus ausverkauft sind. Darauf sagt ein Fremder: „War um läßt man da nicht mal mehr Wachen hinter einander verkehren, das Seil is doch lang genug!" * __ Fuhr da eine lustige Gesellschaft, lauter Fremde aus ^üddeutschland, Damen und Herren mit bem Personenzug in der dritten Klasse durch das Obermnital dem Arlborg zu. In Völs stieg in den schon ziemlich besetzten Zug ein biederer Bauer ins Kupee und begann sofort seine Pfeift
seine Zigarrentasche, entnahm ihr eine große sehr schön anzuschauende reichsdeutsche Zigarre mit einer rotgoldenidn Bauchbinde und hielt sie dem Bauern hin: „Da, lieber Mann, lassen Sie mal die Pfeife und rauchen Sie ein, mal eine gute deutsche Zigarre!" sagte er freundlich. Der Bauer betrachtete die Zigarre von allen Seiten, bedankte sich brav und sagte dann: „I bin schon so frei, ober gellns, a so guite Zigarr ischt für an gewöhnlichen Werchtqg zu schod, dö berf i schun einstöckn und in Sunnkig rachen!" Dabei