908 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1922/05_07_1922/TIRVO_1922_07_05_6_object_7626581.png
Page 6 of 8
Date: 05.07.1922
Physical description: 8
," antwortete Lasse unsicher, «nich' daß ich wüßt'. Aber ich Hab' auch keinen Kops für so was." „Ja, steh mal, Anna, das bleibt sich genau dasselbe, ob man es von hinten oder von vorne liest — ganz akku rat dasselbe. Das sollst du gleich mal sehen." Er nühm eine Kindertafel, die an der Wand hing, mit einem Stum mel Griffel daran, und sing mühsam an, den Namen zu schreiben. „Guck mal her, Bruder!" „Ja, ich kann ja nich' lesen," sagte Lasse und schüttelte verzagt den Kopf. „Also das bleibt sich ganz gleich

von vorne und von hinten? — Das is doch des Deubels, — nee, wie sonderbar das is!" Er konnte sich gar nicht von feiner Verwunderung erholen. „Aber nu kommt noch was Merkwürdigeres!" -sagte Kalle und sah den Bruder über die Tafel an. „Sieh, dies is doch 'ne Acht, und wenn ich die nu ruf den Kopf stell', so bleibt cs doch dasselbe. Sieh bloß mal, du!" Cr schrieb eine Acht. Lasse drehte di« Tafel hin und her und starrte. „Ja, bei Gott in’ Himmel, da« bleibt sich ganz egal, guck bloß mal, Pelle

sich sein für das Kindelbier. Likör von schwarzen Johannisbeeren — und mit Vergoldung rundherum — das macht sich fein!" Er hielt die Etikette gegen das Licht und sah mit strahlenden Augen um sich. Dann öffnete er zögernd den Wandschrank. „Der Besuch muß doch mal davon probieren!" sagt« die Frau. „Ja, da zerbrech' ich mir ja gerade den Kops über," sagte Kalle und lachte verzweifelt, — „natürlich müßtet ihr das. Aber wird sie erst mal angeschentt, denn schleicht .«3 sich so pöh um pöh weg. Das kennt man!" Er langte langsam

. Alfred und Albinue, sie waren aus ihren Sommerstellen, um Anteil an dem guten Festesten zu haben, und kamen nicht vor St. Knud nach Haus«. „Aber der da is auch nich' Zu verachten!" sagte Kall« und zeigte auf den langen Burschen in der Bettbank. „Woll'n wir uns den mal an- sehen?" Er zog «inen Strohhalm heraus und kitzelt« den Jungen damit in der Nase: „Na, mein lieber Anton, nu mach' man, daß du 'raus kommst und spann' dich vor die Schubkarre, wir woll'n aus fahren!" Der Junge fuhr in die Höhe

1
Newspapers & Magazines
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/17_08_1921/ZDB-3059538-1_1921_08_17_10_object_8084374.png
Page 10 of 12
Date: 17.08.1921
Physical description: 12
Briefe an die guten Freunde. Und in jedem Briefe lag ein Stück von seiner großen Seele drin. Dann drängten Pläne und Entwürfe. Und Generaldirektor Weiermonn diktierte seine Briese an die besten Freunde. „Lieber Freund" dik tiert? Ei. das war kein schöner Klang. Adoch, was wollen Sie — er hatte keine Zeit. Und wieder eine Weile später hieß es auf die lebenswarmen Briefe alter Kameraden: „Herr Mttermaier, bitte, schreiben Sie mal dem Manne da was — was Nettes — Sie verstehen schon — so recht persönlich

, Salzburg, Graz, Leoben. Klahrs nt. Innsbruck und Bregenz ( errichtet. Ankunft eines HermkehrerdampserS. Wien, 17. August. Laut Mitteilung des internationalen Steten Kreuzes hat der Dampfer „Wighort" mrt 203 österreichischen Heim kehrern an Bord aus Noworossijsk kommend, auf der Duühreiserimch Trieft Kvnstantinvpel am 10. August verlassen. „Sagen Sie mal. Bester, könnten Sie mir einen — die Kosten spielen keine Rolle — könnten Sie mir eine Art Ersatzmann für das Mittagessen konstruieren

an ihrem Tische spräche. Wieder ging der Generaldirektor zu dem tüchtigen Mechaniker — für die Seinen war ihm nichts zu viel — und sagte: „Hören Sie mal. Bester, mein Ersatzmann soll auch sprechen, nicht nur effen — das Geld spielt keine Rolle, Sie verstehen/ Der Mechaniker verstand und konstruierte einen SpvechmechamS- nms in das Innere des Ersatzmannes. Der funktionierte wunder- irvll. Das war ein JubÄ bei den Kiickery, als der Ersatzpapa zu sprechen anfing unterm Mittagessen. Das sprach und sprach

und wurde niemals müde auf irgend eine Frage eine Antwort zu erteilen. „Ach sieh, Mama, ach sieh, so viel und so geduldig hatte unter alter Vater nie zu uns gesprochen!" Die Mutter aber seufzte. „Was fehlt Dir, Mutter?" fragten die Kinder. „Das Herz fehlt noch, das Herz, bei Eurem neuen Vater." „Ach. Mutter, weißt Du, fei nur ganz getrost: wir wollen? ein- mal dem Herrn Mittermaier sagen." Und sie fagtens dem Herrn Mttermaier. Und der trug es zwischen zwei

Aktiengesellschastsgründungen in einer gestohlenen Minute dem Herrn Generaldirektor vor. „Das Herz?" murmelte er, „das Herz? Was ist das doch gleich für ein'Ding, Herr Mittermaier? Ich Hab es rein vergessen. Sehen Sie mal nach unter H, bitte." Da sah der Herr Mittermaier unter H nach wtb berichtetet „Das Herz, Herr Generaldirektor, das Herz ist das Antalorgan deS Gefäß systems und somit der ganzen Ernährung, des Stofpvechsels oder Lebens im Körper des Menschen und der meisten Tiere. Auch die Seele hat. sofern sie überhaupt vorhanden

2
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1922/30_10_1922/TIRVO_1922_10_30_6_object_7626167.png
Page 6 of 8
Date: 30.10.1922
Physical description: 8
—> wenn man so mit ansehen muß, was für ein großes Un recht vor den eigenen Augen begangen wird. Denn siehst du. Andres, ich bin woll ein Schweinigel in bezug auf so allerlei gewesen — aber ein munterer Bursch, der bin ich auch gewesen; die Leute moch ten immer gern mit mir zusammen an Bord sein. Und Kräfte Hab' ich auch gehabt zum Sausen, zu einem Mädchen und zu harter Arbeit bei bösem Wetter. Das Leben, das ich geführt Hab', is gar : nich' übel gewesen — ich würd' es gleich noch ein- j mal wieder durchmachen

. Aber Sören, was is da? für ein verirrter Jammerlappen, der nich' wieder 'veinsinden kann. — Wenn du mal mit ihm schnak- ken wolltest — du hast ja Macht über ihn." „Ich will es gern versuchen." „Danke — aber hör' mal, ich glaub', ich bin dir noch Geld schuldig." Jörgen nahm zehn -Kronen und legte sie aus den Tisch, indem er ging. „Pelle, du Teufelsjunge, kannst du eine Besor- gung für mich machen?" Der junge Meister hinkte in dre Zuschneidekammer, Pelle folgte ihm auf den Fersen. (Fortsetzung folgt

?" Meister Andres war * unsicher. „Denn sollt' also der Schiffsjunge ebensoviel ha ben wie der Käpten, nee, zum Teufel noch mal!" l Der Bäcker schlug sich auf die Schenkel und lachte. „Den König woll' sie nu auch abschasfen", sagte Holzbein-Larsen eifrig. „Wer zum Kuckuck soll uns denn regieren — denn käme der Deutsche woll gleich angelaufen. — Das is denn doch das Schlimmste, daß dänische Leute ihr eigenes Land dem Feinde ausliefern wollen! Ich wundere mich bloß, warum man die nich' ohne Gesetz

3
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1921/29_12_1921/TIRVO_1921_12_29_5_object_7626692.png
Page 5 of 8
Date: 29.12.1921
Physical description: 8
es ein anderes Mal bestimmt." Aber aus der Art, wie er sich bemühte, sie zu beruhigen, alles leicht und harmlos darzustellen, fühlte ihr Fraueninstinkt, daß da noch etwas Ungesagtes dahintersteckte, das er vor ihr verheimlichte. Was mochte es fein? War es etwas von Bedeutung, so sollte sie es wissen. War es nichts, was tot er so, als müßte er sie trösten, und machte ihr damit Angst. Viel leicht kannte er sich selbst nicht aus und versteckte seine Ratlosigkeit hinter diesen Beruhigungsworten, die soviel sagten

darum Valentin, schon morgen reisen zu dürfen. „Gut, wenn es dir so lieber ist. Weißt im auch, Lori, daß es das erste Mal ist, daß wir uns trennen?" Sie hängte sich fester in seinen Arm. „Aber nicht für lange, Valtl; in zwei, drei Tagen bin ich wieder bei dir." Organisationen und ihrer ausgezeichneten Vertretung im Nationalrate die gefährlichsten Wirkungen des Abbaues abzuwenden. Kinderversicherung, Erhöhung des Arbeits lohnes und verschiedene Zuschüsse sind'Erfolge, welche wir Kleinbauern vermissen

eurer Presse! jj „Und doch fällt es mir schwer," sagte er warm und sagte es wie in Gedanken versunken noch einmal. Er begleitete sie am Morgen zur Bahn, besorgte ifj r «inen Platz und war voll Aufmerksamkeit und Sorge, daß er sie allein reisen lassen mußte. „Du schreibst gleich," bat er noch zu ihr hinauf und reichte ihr ein letztes Mal die Hand. „Ja," kam es zurück. Ihr war so schwer zumute, daß sie ihn jetzt ein paar Tage nicht sehen sollte, und ihr „Leb' wohl!" klang ganz gepreßt

. Und als sie ihm vom fahrenden Zuge aus ein letztes Mal winkte, wandte sie sich rasch ab, um nicht zu weinen. Je näher sie Innsbruck kam, desto mehr zerstreute die Freude, nach jo langer Zeit wieder einmal nach Haus« zu kommen, die trübe Abschiedsstimmung und ihre Sorgen. Sie freute sich auf das Wiedersehen mit den Eltern, auf ihr altes Heim, auf ihr Mädchenzimmer, auf alles und jedes, auch auf Suse und Kristin, deren sie doch so wenig gedacht hatte. Mein Gott, sie hatte anderes zu denken gehabt als an Kristin und deren

4
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1929/22_03_1929/TIRVO_1929_03_22_6_object_7644642.png
Page 6 of 8
Date: 22.03.1929
Physical description: 8
vor der Gartentür der Villa von einem Fuß auf den airderen balancierenden dicken Detektiv. Der nahm verwundert die Karte in Empfang, zog aus der Westentasche einen schwachgliedrigen Kneifer und las mit offensichtlicher Anstrengung die wenigen Zeilen. „Nee, mein Guter, rennen Sie mal nicht wieder so fix weg. Das geht auf keinen Fall. Ich komme in amt licher Eigenschaft und verlange, vorgelasien zu werden! Das Fräulein hat mich beauftragt, und ich bin für sie tätig. Dumms. hat sie mir auch Rede zu stehen! Ver

Diener, achselzuckend und ungerührt durch den elementaren Aus bruch zurückziehen wollte, wurde der kleine Herr freund licher und sagte mit vertraulichem Augenzwinkern: „Na. kommen Sie mal her, Johann." Dem alten Diener gab es einen fühlbaren Ruck. >Sie irren sich, ich bin kein Kutscher." „In doch, ja doch, kriegen auch keine Kutscherzigarre. Feine Marke, riechen Sie nur mal. Nehmen Sie ruhig. Soll keine Bestechung sein. Will bloß ein paar Worte fragen." Mißtrauisch kam der Diener näher. „Aber bitte

, machen Sie es kurz. Ich bin stark beschäf tigt des Morgens." „Nur fünf Bierminuten." versetzte der Detektiv. „Sa- gen Sie, kennen Sie einen gewissen Baron Hochheim?" Der Diener nickte verwundert. „Gewiß." „Wissen Sie, wo der Mensch steckt?" „Nein." „Nun, nun, seien Sie mal fein Frosch. werde» es schon wißen." „Ich sagte Ihnen, daß ich es nicht weiß." „Hat er vielleicht hier gewohnt?" „Ja. bis gestern." „Sieh mal einer! Wann ist er denn da weg?" „Gestern mittag." „Zum Bahnhof?" ... (Fortsetzung folM #

5
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1922/17_03_1922/TIRVO_1922_03_17_5_object_7630679.png
Page 5 of 8
Date: 17.03.1922
Physical description: 8
rung" in Gemäßheit der §§ 16 und 17 des Ge setzes vom 21. Dez. 1921, BGBl. Nr. 716, betref- fenb den Abbau der Lebeusmittelzuschüsse, er gibt. Die Träger der Krankenversicherung (Krankenkassen) müssen nämlich an die bei ihnen Versicherten (samt deren Angehörige) im Krank heitsfall für gewisse Zeit den Brotzuschuß zah len und ist für diese Leistung der Krankenkassen von den Versicherten ein Beitrag zu zahlen, des sen Ausmaß berechnet wird. wie. folgt: Anzahl der -zuschußberechtigten Arbeitnehmer mal

Be- fchästiguugsdaucr (Anzahl der Wochen) mal Be trag des Vrotzuschusses (bis 25. Februar l. I. Pro Woche 325 !<, von: 25. Februar bis 1. April l. I. per Woche 490 K) und 0.2 (für die Zeit vom 5. Jänner bis 26. Februar 1922). bezw. 0.15 (für die Zeit vom 26. Februar bis 1. April 1922). Die Vorarlberger Auswanderer im Jahre 1921. Nach den Veröffentlichungen der amt- lichen Auswanderungsstelle sind im Jahre 1021 495 Personen aus Vorarlberg ausgewandert. —- Insgesamt aus Oesterreich 14.536 Personen. Von diesen wurden

mit 2y 3 Meter Flügelweite. Bregen;. Märzfeier. Die Lokalorganisaion Bregenz ver- anstaltet am Samstag den 18. März im Sternen mal (Vorkloster) eine Märzfeier mit Prolog und Festrede des Genossen Nansen. Genossen und Genossinnen, erscheint vollzählig! Bregenz. Derlcauensmännecsitzung. Montag den 20. d. findet in der „Helvetia" in Bregenz eine Sitzung der Straßenvertrauensmänner statt. Zutritt ist nur gegen Vorweis der Einladungskarte gestattet. Beginn der Sit zung 8 Uhr abends. Hard. Verband der soz

9
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1922/24_08_1922/TIRVO_1922_08_24_5_object_7630719.png
Page 5 of 8
Date: 24.08.1922
Physical description: 8
. Roman von Martin Andersen Nexö. „Rein, heute nich', es könnt' zuviel für mich auf einmal werden. In meinen Jahren muß man bedachtsam fahren, ich bin ja nich' mehr so jung wie du. Aber wenn du die zwölf kleinen Propheten noch mal mit mir durchnehmen willst —" Pelle sagte sie langsam vor, und Lasse wiederholte sie, einem nach dem anderen. „Verteufelte Namen, die sie dozumals ausfindig machen konnten!" rief er stöhnend aus. Der Mund tut einem förmlich weh, fo wie man ihn verdrehen muß

nicht daran, sondern tat nur so, um den Jungen zu veranlaffen ins Geschirr zu gehen. Er wußte nichts Herrlicheres, als die Gelehrsamkeit mit vol lem Wind dahinbrausen zu hören, aber es wurde immer schwerer und schwerer, den Jungen zu veranlassen, daß er sich äußerte. „Kannst du nu auch ganz sicher sein?" fuhr er fort. „Is es nich' am rieften, mal nachzusehen? Es is so beruhigend, zu wissen, daß dir nichts weggekommen is — so viel wie du im Kopf haben mußt." Pelle fühlte sich geschmeichelt und ergab

ja doch mal was werden — könnt'st du denn nich' bei Fris gehen und ihm das Handwerk ablernen, gegen eine anständige Bezahlung, und zu Hause essen und trinken? Dann sollt' man das doch woll können!" Pelle antwortete nicht. Er spürte kein Verlangen, bei dem Küster in die Lehre zu kommen. Er hatte sein Mes ser herausgezogen und stand nun da und schnitzte an etwas in dem Eckpfeiler eines der Ständer. Es stellte einen großen Stier vor, der den Kopf zur Erde senkte und dem die Zunge aus dem einen Mundwinkel

10
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1922/26_10_1922/TIRVO_1922_10_26_5_object_7628789.png
Page 5 of 8
Date: 26.10.1922
Physical description: 8
. Und weiter phantasierte Jörgtznsen im Rausch: „Sie stehen da und glotzen — und warten; aber laß sie warten, es geschieht nichts — denn nu hat die Kraft Macht über sich! — Und denn auf ein mal is es da hinter einem: Schlag zu! Mitten in dm Haufen 'rein! Schick sie all' in die Hölle, das Pack!^ Denn muß man woll trinken — um die Kräfte im Zaum zu halten! Na, und da sitzt ihr! Kann mir einer von euch 'ne Krone leihen?" „Ich nich'!" antwortete Jens. • „Nee, du — das müßt' ein schöner Dummbart

' auf den Kopf schlagen.soll'n." Er nickte anerkennend. „Nein, aber hier is ein Kopf, der kann einem was zu schassen machen — da sind Verstandesknorren im Holz, wie?" Die drei. Jungen mußten ihn oben am Kopf befühlen. Er stand da wie ein schwankender Baum und lauschte mit wechselndem Ausdruck dem ersterben den Schluchzen der Frau, sie saß jetzt auf dem Herd, dicht vor der Tür. „Sie weint ja man bloß," sagte er mitleidsvoll — „das is nu mal so die Manier der Frauenzimmer, sich zu amüsieren. Das Leben is hart

sie lächelnd von sich ab und lief barhäuptig davon. Einen Augenblick sah es so aus, als wolle sie hinter ihm dreinlaufen, aber dann sanken die Hände und alles an ihr herab. „Laßt ihn laufen," sagte sie müde, „nu muß es gehen, wie es will. Da is doch nichts bei zu machen, so knallbetrunken Hab ich ihn noch nie gesehen. Ja, ihr seht mich an, aber ihr müßt bedenken, daß er einen Rausch an ders trägt als alle anderen — er is nu mal in allem was ganz Apartes!" Das letzte sagte sie mit einem gewissen Stolz

14
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1922/25_08_1922/TIRVO_1922_08_25_6_object_7624908.png
Page 6 of 8
Date: 25.08.1922
Physical description: 8
wußten die Unterneh mer von „Erfolgen" dieses Gesetzes zu brichten. Nach FvMag den 35. August 1922 Nr. 193 neueren Nachrichten müssen diese aber doch zu wünschen übrig lasten. Me die „Wirtschaftliche Korrespondenz" (Heidelberg, Nr. 33, vom 12. August) mitteitt, haben di« Kosten der Verwaltung den Wert der unentgeltlichen Lei- stungm ausgewogen, wobei der Ausfall der Produktion infolge der Entziehung von Arbeitskräften noch nicht ein- mal ^berücksichtigt worden ist. Immerhin habe die Arbeits pflicht

und Wärm« aneinander zu suchen." „Ihr habt viel Freud, an allem gehabt, Großmutter!" rief Laste. «Ja, und ich gehe mit Frieden davon und kann ruhig in meinem Grab liegen. Ich bin hier auf der Erde um nichts betrogen, und ich Hab' nichts, warum ich wiederkommen müßt'. Wenn Kalle bloß dafür sorgen will, daß sie mich mit den Füßen voran 'raustragen, denn denk' ich nich' daß ich euch beunruhigen werd'." „Ihr könnt gern kommen und uns ob und zu mal be suchen, wenn Ihr Lust dazu hobt

. „Da feh' nu mal einer an!" sagte Kalle. „So 'n Gerede will ich nich' mehr hören. Keiner von. uns hat Mangel um Euretwillen gelitten. Wenn Ihr iju nich' vernünftig seid, dann geb' ich 'n großes Fest, nfcnn Ihr tot seid, aus lauter Freude, weil Vir Euch end-uch los sind!" „Ree, das tust du nich'!" sagte Großmutter kratzbürstig. „Daß ihr mir keinen dreitägigen Leichenschmaus anrich tet, das sag' ich euch! Versprich du mtt das, Marie, daß ihr euch nich' zugrunde richten wollt, um Staat aus mir alter

15
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1924/30_12_1924/NEUEZ_1924_12_30_3_object_8153677.png
Page 3 of 4
Date: 30.12.1924
Physical description: 4
: daß es ein klein wenig gezwungen klang, merkte sie felbst nicht und die Mutter noch weniger. „Sieh mal, ich habe dir auch etwas mitgebracht, das haben wir in Harzburg gekauft. Das ist so recht was Weiches und Warmes für mein Mütterchen." Sie wickelte ein kleines Paket auf und ein ganz weiches, feines Oren- burger-Tuch kam zum Vorschein: in das hüllte sie die Mutter und küßte sie auf beide Wangen. „Ach, Kind, liebes Mädelchen, das ist ja viel zu schön und zu kostbar für mich." „I wo, keine Spur, Mütterchen

, aber fein ist's freilich, so fein und dünn, daß man es durch einen Trauring ziehen kann. Guck mal her!" Und sie streifte den breiten, goldenen Reif vom Finger und zog das zarte Gewebe hindurch. Hand in Hand saßen sie nebeneinander auf dem Sofa und hatten sich hunderterlei zu erzählen. Mit einem Mal aber stockte Helene in ihrem Bericht, wurde rotz wandte den Kopf zur Seite. „Was hast du, Kind, der erste Streit? Na, so was kommt auch wohl in den Flitterwochen vor und wird noch öfter Vorkommen

, die Hauptsache ist nur, daß die Frau hübsch verständig und nicht starrköpfig ist. Wovon kam'S denn her?" „Ach, nein, Mutti, gezankt haben wir uns nicht, nicht ein einziges Mal: es war um anderes." Und nun berichtete sie von der Begegnung mit ? i- ming. Die Mutter war anfangs erschrecken, aber a.s Helene ihr die Versicherung gab, sie brauche sich ihretwegen keine Sorgen zu machen, das sei endgültig überwunden, war sie beruhig

16
Newspapers & Magazines
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1924/16_08_1924/ZDB-3059538-1_1924_08_16_6_object_8090100.png
Page 6 of 8
Date: 16.08.1924
Physical description: 8
nach heißen, verlockenden Weltdingen; Stu dent in München, ohne daß er sich im Arbeiten übernähme. Nach einander kreuzen nun die holden, verführenden, gierigen, rasch gefälligen, jungfern- haften oder Gemeingut gewordenen Frauenwesen seinen Weg; immer wieder entbrennt er, das eine- mal für stärkere Dauer, für die Ewigkeit, wie er wähnt, für flüchtiguen Genuß etn anderesmal. . . aber ein beseligtes Ruhen in der Geliebten gibt es nie und nie. Aus irgendwelcher Höhe, rrgenwelchem Heiligtum der Reinheir

. Dr. Paul Roffl. Gesetzestabelle von Gew.-Jnsp. Ing. Löbel. Format mal 1-25 Meter mit Gesetzeslegende, 120 Seiten Oktav, 70.000 Kronen. Verlagsanstalt Wilhelm Merkel, Klageuiurt. Die soeben erschienene Gesetzestabelle von Gewerbe-Jnspecktor Ing. Löbel in Graz, die einzigste in ihrer Art, gibt den Erstreck ngsbererch der österr. sozialpolitischen Gesetzgebung ans die Dienstverhält nisse aller Betriebe, Unternehmungen, Anstalten Be- riite. bezw. de en Dienstnehmer an. Die in vier Farben ansgesührte

Wandtabelle im Ausmaße von l*/ 4 mal 1 Meter enthält in 84 vertikalen Spalten alle Ge setze und Verordnungen, die sozialpolitische Be stimmungen zum Gegenstände haben, in horizontalen Reihen 270 Arten von Dienstnehmern, Berufen nnö Betrieben, die tn einem der 84 Gesetze als Regel oder als Ausnahme angeführt sind. Die Tabelle erfaßt daher alle Dienstverhältniffe, für die irgendwelche so zialpolitischen Bestimmungen Geltung haben. Sie erstreckt sich demnach nicht nur aus Gewerbe, Industrie und Handel

17
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1928/28_10_1928/ALABO_1928_10_28_7_object_8270026.png
Page 7 of 14
Date: 28.10.1928
Physical description: 14
zufrieden. Die Qualität ist ebenso sehr gut, allerdings nicht wie im vorigen Herbst. Der unter Kontrolle der Genossen schaft gekelterte Tropfen ist bereits im voraus ver kauft. (O jegerl! Da bin ich wieder mal daneben ge kommen.) — Am Montag der vorigen Woche fand in Vaduz eine Huldigungsfeier aus Anlaß des Jubiläums der 70jährigen Regierung des Landesfürsten statt. Sie gestaltete sich zu einer imposanten Volkskundgebung. 1500 Schulkinder, die meisten Vereine des Landes, eine große Zahl

als ihrem treuen, ehr- Die Whaglücksalm 4 Von Georg Stöger. Wenn die Mutter in spekulativer Hinsicht ihrem Alten das „Daheimbleiben" stets ausredet und manch mal ganz unwirsch krittelt, versucht es die Tochter mit Schmeichelworten, ihn willfährig zu machen, daß heuer wie sonst zu Alm gefahren wird, und daß er sie als Sennerin oben läßt. Gegen das letztere hat auch die Bäuerin Bedenken, denn das Zenzerl ist noch so jung, und wenn es auch schon in allen Arbeiten recht erfah ren und ihm Zuzutrauen

T... in Gott's Namen — morg'n fahren mir gen Alm!" Die Bäuerin macht auf einmal wieder ein ganz manierliches Gesicht, und das Dirndl singt und jauchzt den ganzen Tag über. Ist doch endlich sein Wunsch er füllt: Morgen darf es als Sennerin zum ersten Mal auf die Alm! — Hinter dem Stadel steht an einem Hackstock der Mentl und spitzt Zaunpfosten. Er ist nicht mehr der heitere, fröhliche Bursche, der er vor Jahresfrist ge wesen. Verschlossen, finster, wortkarg; er redet nur, was er reden muß, das Lachen

19
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1927/27_06_1927/TIRVO_1927_06_27_5_object_7643023.png
Page 5 of 8
Date: 27.06.1927
Physical description: 8
und suchte seit einigen Minuten in den Lumpen herum, die bei ihm die Stelle der Kleidung vertraten. Endlich richtete er den Kopf empor mit einer Miene, die nur Zufriedenheit ausdrücken sollte, in Wirklichkeit aber einen Ueberschwang von Glückseligkeit wiederspiegelte. „Jetzt Kinder, laßt alle Sorgen fahren. Seht mal her. Hierfür können wir uns alle drei den Wanst vollschlagen." Mit diesen Worten zeigte er ihnen einen Sou, den er in einer seiner Laschen gefunden hatte. Er ließ den beiden Kleinen

gemacht werden. So kann man am Saggen häu fig beobachten, daß Motorradfahrer fast stundenlang mit ihren Fahrzeugen um den Claudiaplatz herum ihre Kunst verächtlich zurück. „Wenn ich poniere, nehme ich nur Weiß brot." Der Bäcker konnte sich nicht enthalten zu lächeln und musterte, während er ein Weißbrot zerschnitt, voller Mit leid die drei großkozigen Kunden. „Sagen Sie mal. Sie Teigmanscher, haben Sie was an uns auszusetzen?" Als das Brot geschnitten war. nahm der Bäcker seinen Sou und Gavroche sagte

zu den Kindern: „Prumpst euch voll!" Die Kleinen sahen ihn verlegen an. Gavroche lachte. „Gott bewahre! Das versteht noch nicht mal seine Muttersprache. Essen sollt ihr." Dabei verteilte er das Brot, indem er das größte Stück dem ältesten Knaben gab und das kleinste für stch behielt. Die armen Kinder, die wie Gavroche halb ohnmächtig vor Hunger waren, fielen sofort über das Brot her und blieben, während sie tapfer einhieben, im Laden stehen, wo sie hinderlich waren und von dem Bäcker mit unfreundlichen

21