nicht zu ermitteln, da mir nur von seiner Seite bekannt wurde, daß die Vorsicht seine Mutter ist, daher er noch jetzt mit Vorliebe lauf dem Welt theater die Vorsehung spielt, wogegen ich heute noch nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ob ich überhaupt eine Mutter gehabt habe. A s er das erste Mal als Junker die öffentliche Meinung mit der Reitgerte bearbeitete, war er, das sah man ihn an, ganz in seiner Rolle, wie er auch als „Mann von Blut und Eisen' mit „schlagendem' Erfolge debütirtc. Die Art, womit er später
die geriebensten Diplomaten aus der alten und die deutsche Kaiserkrone in eine neue Fassung brachte, war mindestens originell. Weniger glücklich war die Idee, den Büßer vor Cauossa mit Spornstiefel und Schlachtschwert darzustellen, wie ich nicht genug die Vielweiberei zu tadeln finde, welche er sich gestattet, indem er heute mit den Liberalen, morgen mit den konservativen, ein anderes Mal wieder mit den Freisinnigen eine Liaison „auf Kündigung' unterhält. Als er aber gar mit den Sozialisten eine Mischehe
und besonders Damen gegenüber unfein abzulehnen. — Major Mal dougan und Miß Roger begegneten sich zufällig am Brunnen. Er hatte eben sein GlaS gefüllt, als sie her antrat; er bot ihr dasselbe an und die junge Dame lieb ihr Battisttuch fallen, während sie das klare Wasser nippte. Galant hob er das Taschentuch auf und reichte es der Eigenthümerin, welche erröthete und in ihrer holden Verwirrung den Sonnenschirm auS der kleinen Hand gleiten lieb, den der feingebildete Krieger ihr mit einer ehrerbietigen
wieder mit ihr spaziren. Während ihrer Abwesenheit verbreitete die tausendzüngige Fama unter den Badegästen, daß Major Maldougan und Miß Roger in einem benachbarten Dorfe das Band der Ehe geschlossen hätten. Und dies mal hatte das Gerücht wirklich die Wahrheit gesagt- AlS der Officier mit der Lady zurückkehrte, sah man, daß sich die Schüchternheit des Liebhabers in das mand erblickte aber iu diesem Leiden eine ern stere Gefahr. Erzherzog Leopold befand sich auch im Laufe des verflossenen Sommers
, den er wie alljährlich auch Heuer auf seinem Schlosse in Hörnstein (nächst Pottenstein) verbrachte, ziemlich wohl und hatte während dieser Zeit nur Ein mal für einige Tage das Bett hüten müssen. Vor drei Tagen schien sich der Erzherzog noch ganz wohl zu fühlen und traf persönlich Anordnun gen wegen der Uebersiedlung nach Wien welche für den 15. d. in Aussitt genommen war. Es scheint, daß sein rheumatisches Leiden iu Schultern uud Armen gegen welches der Erzherzog in Wien häufig eine Massagecur gebrauchte