und wenn sie daran denken, daß sie ein halbes Leben lang von einander getrennt waren, seufzen sie schwer. Einen förmlichen Stich hatte es dem Josef gegeben, als vor nun 4 Jahren die Kathrin zum ersten Mal als Einlegerin auf den» Brunnenhofe er schienen war; ihr Sohn weilte damals bei den Soldaten, sie selbst war krank und gebrechlich und ausschließlich auf die Hilfe guter Menschen angewiesen. Mit aufopfernder Hingebung hatte der Alte seinen einstigen Schatz gepflegt und sich dabei so rührend benommen
: „Jetzt red' aber a Mal, wie weit seid's denn?' „Na halt so is kommen,' beginnt die Gefragte ihre Beichte, „Du weißt ja selbst, daß der Franz sich bei uns bedankt lzat für die Pflege von seiner Mutter, wie er von den Soldaten zurückkommen is und mir hat er ganz besonders schöne Worte geb'n, für All's, was i der Kathrin than hab. So san wir halt in Diskurs kommen und i hab g'sehn, waS er für a guter und a solider Bursch ist und dann is er wieder kommen, und am letzten Kirtag haben wir unten beim Bärenwirth
mit einand tanzt und da hat er niir's g'sagt, daß er mi halt a gern hat. No ja.' — „So und dann, wie is denn dann g'west?' fragt der Josef streng und blickt dem errathenden Mädchen in'S Auge. Das Blut steigt ihr wohl noch mehr in'S Antlitz, aber sie hält den Blick tapfer aus und erwidert: „Ja du mei, wie soll's denn g'west sein? Etli Mal hab' i ihn im Dorf 'troffen und etli Mal iS er aufi kommen, b 'sunderS wenn sei Mutter bei uns ihre Zeit g'habt hat, dös weißt ja, aber jetzt san schon 5 Wochen
Geschöpf ihm so sorgenvoll in 'S Antlitz schaut, aber eS kommt ihm kein rettender Gedanke. TaS ist halt eine schwierigere Sache, als die kranke Sau, oder das „i' von Hansl und Peterl. „Tu Joses,' beginnt die Resi aus's Neue, „gelt Tu bist nit harb, wenn i Ti waS frag n Ihn. Tie Kathrin is a Mal Tei Schatz g'west, gelt? Warum seid's denn von anand kommen?' „O du mei, dös kann i Dir nit a so sag'n, mei lieb'S Dierndl. Siehst, die Andern fangen schon wieder zuarbeiten an, da hab'n wir nimmer Zeit
zu unserm TiS- kurS, i verzähl Tir 'S schon a ander Mal. Nur döS Ane kannst wissen, gern hab'n thn is no alleweil, die Kathrin und dessentwegen hab i a 'n Franzl gern und was i sür Enk zwei thun kann, doS soll g'scheh'n. Weiß sie was von der Sach, die Kathrin ?' „Wissen grad nit, aber mir scheint, a iveng was ! g'spannen thut sie schon. G'scheidter is aber, wir thun j ihr jetzt nir sagen, sie that sich am End verplauschen und ! damit wär unS nir g'nntzt.' ! Mit diesen Worten erhebt sich das Mädchen