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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 08.01.1897
Physical description: 12
und wenn sie daran denken, daß sie ein halbes Leben lang von einander getrennt waren, seufzen sie schwer. Einen förmlichen Stich hatte es dem Josef gegeben, als vor nun 4 Jahren die Kathrin zum ersten Mal als Einlegerin auf den» Brunnenhofe er schienen war; ihr Sohn weilte damals bei den Soldaten, sie selbst war krank und gebrechlich und ausschließlich auf die Hilfe guter Menschen angewiesen. Mit aufopfernder Hingebung hatte der Alte seinen einstigen Schatz gepflegt und sich dabei so rührend benommen

: „Jetzt red' aber a Mal, wie weit seid's denn?' „Na halt so is kommen,' beginnt die Gefragte ihre Beichte, „Du weißt ja selbst, daß der Franz sich bei uns bedankt lzat für die Pflege von seiner Mutter, wie er von den Soldaten zurückkommen is und mir hat er ganz besonders schöne Worte geb'n, für All's, was i der Kathrin than hab. So san wir halt in Diskurs kommen und i hab g'sehn, waS er für a guter und a solider Bursch ist und dann is er wieder kommen, und am letzten Kirtag haben wir unten beim Bärenwirth

mit einand tanzt und da hat er niir's g'sagt, daß er mi halt a gern hat. No ja.' — „So und dann, wie is denn dann g'west?' fragt der Josef streng und blickt dem errathenden Mädchen in'S Auge. Das Blut steigt ihr wohl noch mehr in'S Antlitz, aber sie hält den Blick tapfer aus und erwidert: „Ja du mei, wie soll's denn g'west sein? Etli Mal hab' i ihn im Dorf 'troffen und etli Mal iS er aufi kommen, b 'sunderS wenn sei Mutter bei uns ihre Zeit g'habt hat, dös weißt ja, aber jetzt san schon 5 Wochen

Geschöpf ihm so sorgenvoll in 'S Antlitz schaut, aber eS kommt ihm kein rettender Gedanke. TaS ist halt eine schwierigere Sache, als die kranke Sau, oder das „i' von Hansl und Peterl. „Tu Joses,' beginnt die Resi aus's Neue, „gelt Tu bist nit harb, wenn i Ti waS frag n Ihn. Tie Kathrin is a Mal Tei Schatz g'west, gelt? Warum seid's denn von anand kommen?' „O du mei, dös kann i Dir nit a so sag'n, mei lieb'S Dierndl. Siehst, die Andern fangen schon wieder zuarbeiten an, da hab'n wir nimmer Zeit

zu unserm TiS- kurS, i verzähl Tir 'S schon a ander Mal. Nur döS Ane kannst wissen, gern hab'n thn is no alleweil, die Kathrin und dessentwegen hab i a 'n Franzl gern und was i sür Enk zwei thun kann, doS soll g'scheh'n. Weiß sie was von der Sach, die Kathrin ?' „Wissen grad nit, aber mir scheint, a iveng was ! g'spannen thut sie schon. G'scheidter is aber, wir thun j ihr jetzt nir sagen, sie that sich am End verplauschen und ! damit wär unS nir g'nntzt.' ! Mit diesen Worten erhebt sich das Mädchen

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Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 17.11.1892
Physical description: 10
' nur 'mal, wie schlecht sie . aussieht/ Herr Verhooghe hatte sehr viel im Geschäft zu thun, so daß alles Uebrige seine Aufmerksamkeit nur halb in An spruch nahm; jetzt war er nicht wenig erschrocken. „Hör' ein i'ial, Louise,' sprach er entschieden, „nun muß ich dazwischentreten: heute Nacht gehst Du ruhig schlafen/ „Aber, lieber Mann! Tante Julia stöhnt immerzu vor Schmerzen, und Mariechen bekommt fortwährend Hustenan fälle, so daß beide alle paar Stunden Arznei nehmen müffen. Es muß also gewacht

werden.' „Dann werde ich es thun/ „Nachdem Du den ganzen Tag so angestrengt gear beitet hast! ? Nein, Franz, das geht nicht, das weißt Du selber wohl. Auch mußt Du heute Abend zu einer Ver sammlung/ „Darf ich denn tiefe Nacht wachen?' bot Fritz sich an. „Sage nur ja, Mama, ich thue cs mit all-.r Liebe.' „Wir wollen cs ein Mal versuchen: die Hälfte der Nacht.' — „Dann muß Leonie die andere Hälfte übernehmen.' Leonie kämpfte schon lange mit sich selber; ihr beffercs Gefühl gebot ihr dringend, sich anzubieten, aber anderseits

gemacht. Nun gib Acht, was Du zu thun hast. Schau her! da sind zwei Fläfchchen, dies hier ist flir Tante Julia, ich habe ihr ein Mal Medizin gegeben, als sie schellte, und dies ist für Mariechen... So. gib doch Acht!' „Ich gebe ja Acht!' „Nein Du schaust nach der andern Seite und bist zer streut. ... Sie schläft jetzt ruhig; aber wenn sie wach wird, dann gibst Du ihr einen Löffel, hier auS dem Fläsch- chen mit dem gelben Zettel. Verstanden?' „Meinst Du, ich sei schwachsinnig?' „Nein, aber Du schläfst

noch halb.' „Du schläfst selber. Ich habe noch kein Auge geschloffen.' „Binde das einem Andern auf! ES ist keine schwere Arbeit, die Du zu thun hast; nur wach bleiben mußt Du. Tante wird Dich vielleicht rufen und die Kleine hat öfters Hustenanfälle.' „Tu stellst Dich ja an wie ein Großvater mit Deinen weisen Rathschlägen.' „Gute Nacht! oder lieber angenehme Nachtwache! Du kannst auch ein Mal erfahren, daß Du nicht nur zu Deinem Vergnügen auf der Welt bist.' „Naseweis!' „Still, Du machst die Kleine

-, doch die eine Flüssigkeit war etwas dmckler als die andere. Sie nahm beide in die Hand und lai:der Zettel; dann setzte sie dieselben wieder hin und blickte? auf die Uhr. Noch keine fünf Minuten waren vergangen, tsrit Fritz fort war. Wie sollte sie cs aushalten! Noch drei Äolle Stunden! Drei volle Stunden, das wären hundertachzig Minute»; sie wollte ein Mal zählen bis sechzig, ganz langsam, «dai war eine Minute. Sie zählte ein Mal, aber schon zwffchen den dreißig und vierzig begann sie sich zu irren, sie verzählte

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 24.01.1896
Physical description: 4
werden. Und wenn auch feiten» de« Ministerium« eine Erhöhung de» LandeS- beitrageS und der Beiträge der Interessenten gesordert wird, so ist doch auch die Regierung zu gewissen Leistungen bereit, welche einen Lortheil für da» ganze Land darstellen. Die Regierung ist bereit, gleichzeitig mit der Tracirung der Bahn strecke Meran—Mal» eine Regulirung der Ttsch zwischen Spondinig und Laa» in einer Länge von fast neun Kilometer einseitig, und in den übrigen Partien zirka 1100 MUer beiderseitig vernehmen zu lassen

. Daß eine solche Regulirung für dir Bevölkerung de» ganzen Etschthale» und besonder» aber der berührten Strecken von großem Werthe wäre und eine« direkten Vortheil bedeutet, dürste wohl kaum geläutet werden können. Al» ein weiterer günstiger Umstand niug hervorgehoben werden, daß die Regierung in ihrer gestrigen Erklärung mit einer Verlängerung der ursprünglich al« nächst zu vollendenden Strecke vorgegangen ist und gleich bi» Mal», da« ist nahe an die Landetgrenze, vorrücken will. So dient denn der gegenwärtige

der Au«bau der Vinstgauerbahn bi» nach Mal«, al« dem Hauptorte de« oberen VinstgaueS und dem richtigen Anfangspunkte der eventuell von dort aus weiter zu führenden schwierigen Gebirgsbahn als wünschenSwetth be zeichnet werden. Nach den vorerwähnten Studien des h. o. LokalbahnamtcS sind nun die effektiven Kosten der ca. kl Kilometer langen, als normalspurige Adhäsionsbahn mit Marimalsteigungen von 25'/^ und einen im Allgemeinen anzuwendenden MinimalradiuS der Bögen von 250 Metern projektierten Lokalbahn

durch Beitragsleistungen dcS Lande« der Interessenten, sowie auch der mitbeteiligten k. k. priv. Vozen-Meraner Eisenbahn-Gesellschaft sollständig gedeckt wird. In dieser Richtung bemerke ich, daß die k. k. priv. Bozen Meranerbahn sich vorläufig unter gewissen Bedingungen bereit erklärt hat, einen Nominalbetrag von 500.000 fl. in Stamm aktien für die Localbahn Meran-SchludernS zum Parikurse zu zeichnen und einzuzahlen. Mit Rücksicht auf die nunmehr in« Auge gefaßte Verlängerung ^der Vinstgauerbahn bi« nach Mal

anhei«, eine neuerliche Beschlußfassung de» Landtage« über die finanzielle Un terstützung de« in Frage stehenden Bahnprojekte« Meran-Mal« durch da» Land im Sinne der vorstehenden Anregungen herbei zuführen und im verein mit dem Action»comite a»f die Interes senten im Sinne einer ausgiebigeren Beitragtleistung derselben zu dem intendirten Bahnbau im Gesammtwerthe von mindesten« 400.000 bis 500.000 fl. mit allem Nachdrucke einzuwirken. Ich will nicht unterlassen, hiebei nochmal» antdrücklich her

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 25.08.1893
Physical description: 8
gestellt, daß er sich schon erlauben durfte, täglich einige Kreuzer dem guten böhmischen Stoff zu opfern. — Fritz war aber ein Schlaukopf in feiner Art, wenn eS seinen Vortheil galt; bei Ausführung feines Herrn Befehlen manches liebe Mal ein großer, aber ehrlicher Tölpel. Fritz fah recht gut ein, daß seine heimliche Zecherei Geld koste, daS heißt, sein Geld koste, und er sann nach, wie er diese Ausgabe auf eine andere Börse ablenken könne. DaS war bald gesunden. In der Schlackenburg befand

in ihrer unvoll kommenen Wortbildung der deutschen Sprache: „Ein Prenß schöniges!' Excellenz hatte seinen Spaziergang erst vierzehn Tage in großem Sonnenbrand und ein paar Mal unter starken Regengüssen unterbrochen, zur festgesetzten Stunde pünktlich unternommen, da sagten solche Personen, die den stattlichen Herrn dahin schreiten sahen und dessen Namen nicht kannten: „DaS ist Excellenz von der Schlackenburg'. — Diese Be zeichnung wurde, wie alle derartigen Dinge, leicht weiter verbreitet und kam somit

auch unter die speciellen Bekannten des hohen Militärs. Fritz war während dieser ersten vierzehn Tage schon weiter avancirt und hatte in Nanni'S Herz Bresche geschossen. Ms sichtbares Zeichen ihrer Gunst erhielt Fritz wiederholt einige Glas Bier, für welche man nicht Bezahlung annahm. Fritz suchte und fand Gelegenheit, mit Nanni, wenn auch nickt ein Plauderstündchen, so doch einige Plauder minuten zu erhäschen, die ihm ein jedes Mal sehr kostbar erschienen und welche er auch trefflich auSnutzle, weil es ihm unmöglich

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 12.12.1894
Physical description: 4
s' D i! A » und hoffnungsvoll zugleich. Sie brachten den letzten Mann an die Wahlurne und haben auch an allen dieseu Orten gegenüber der Ichlcii Wahl erheblichen Stimmenzuwachs gewonnen. Selbst in Nattcnbcrg, wo der klerikale Kandidat seinen ganzen Einfluß als Brauer und Gutsbesitzer in die Wagschale legen konnte, erreichten die Liberalen geradezu Stimmengleichheit. In der Sadt Hall aber, welche das letzte Mal mit einer Zweidrittelmajorität liberal wählte und wo das hauptsächliche Gegengewicht

dieser alten Familien den Thron umgäben und den Kern der Hofgesellschaft bildeten. Aber diese Herrschaften langweilen sich lieber in ihren steifleinenen Salons in Gesellschaft von Car- dinälen und Monsignori, und die Aussicht auf einen Platz in der Ehrenquadrille der Königin hat für sie nichts Verlockendes. So ist der mehr bürgerliche Ton am italienischen Hofe weniger Tugend als Noth. Die piemontesifchen und toskanischen Granden, die vene- tianischen und genuesischen Nobili sprechen wohl ein mal bei Hofe

-Bezirksgenoffenschaften wurde vom Verbände der landn,. Bezirksgen offenschasten dahier für das Frühjahr 1895 der Firma „Hnngaria' Kunstdünger- und Schwefelsäure-Fabrik in Buda pest, vertreten durch Herrn Josef Trafojer, Kaufmann. Laubengaffe in Bozen, übertragen. ES ist dies das erste Mal. daß eine inländische Fabrik bei der Konkurrenz den Sieg davontrug, wodurch das viele Geld, welches durch viele Jahre früher in's Ausland wanderte, dem Jnlande erhal ten bleibt. Nachdem der Verband genaue Kontrolle bei der Lieferung

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 26.08.1891
Physical description: 4
und in der Umgebung von Aldein. Der Herr Kurat sprach vor dem Schul hause gerade mit einigen Ausschußmännern über den Blitzableiter und die bessere Einrichtung dieses Apparates zum Schutz von Menschen und Thieren; da machte es einen gewaltigen Krach, es war bald nach 4 Uhr; der Blitz schlug in die Kirche ein, glücklicher Weise ohne zu zünden, jedoch wurden einige Andächtige betäubt, Leuchter umge worfen, die Mauer beschädigt zc. Noch ein zweites Mal am selbigen Abend fuhr der Blitz strahl in die auf exponirtem

Punkte stehende Kirche nieder. Beim Gärber in Aldein, einem allein stehenden Hof, hat es desgleichen zwei Mal ein geschlagen; dortselbst wurden schon vor zirka ähnlich, e« folgert daraus aber durchaus noch nicht, daß sie das Ebenbild Deines Satten sein müsse.' Eine Wolke beschattete Frau von Paget'S Stirn, und Elise Boltou sah fich veraulaßt, der Freundin zu Hilfe zu kommen. „Soweit ich mich des Majors erinnere, besteht doch einige Aehnlichkeit zwischen ihm und Martha,' legte sie fich inL Mittel. Max

' fragte Elise Boltou, sich zum zweites Mal in das Gespräch mischend. „Wenn Anna Ehester eiue so große Schönheit gewesen ist, so kaun das für Martha nur ein Gewinn sein.' „Ja,' antwortete der junge Offizier nnd seine Stirn runzelte fich, „aber ia diesem Falle hat sich Van Dyk weder eine gute noch glückliche Frau zum Modell auserlesen, und eS thnt mir fast leid, daß ich den Namen meiner jungen Base in gleichem Athem mit dem Anna Ehester? genannt habe.' „Nun, da sie Martha ihr schönes Antlitz gegeben

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 23.10.1891
Physical description: 8
, daß einer auf'm Weg zum Armen- Haufe ist.' „Freilich!' seufzte Jener. „Das sollt' ich meinen. Doch 's ist 'mal so in der Welt. Geld schwindet aus 'm Kasten, wie die Schönheit von 'n Wangen — nicht als ob Du etwa jemals besonders schön ge wesen wärst, Sammy, daS wollt ich nicht gesagt haben.' „Verrenk' Dir'S Maul nicht, alter Freund. Ich hab' niemals Anspruch gemacht ans Schönheit. Das hab ich Dir überlassen. Und mehr als 'ne glatte Fratze hast Du auch nie gehabt.' „Du bist halt jetzt verbittert, Sammy; daher

kommt's, daß Du so 'ne böse Zunge hast.' „Böse Zunge hin und her,' antwortete Sammy. „Den Einen nimmt's eben mehr mit, den Andern weniger. Dir thät's freilich nicht viel, wenn Du 'mal in die Patsche kommst. Wer eben nichts zu verlieren hat, wie Du sammt der ganzen Lumpengesellschaft —, dem kann's Unglück verdammt wenig anhaben, 's kommt halt auf eins 'raus.' „Heda, Sammy I' schrie ein junger Taugenichts auf der anderen Seite der Wirthsstube. „Was hat denn der Pfarr von Dir gewollt? Thlvaite hat mir's

gleich brühwarm erzählt, wie er 'n Alten mit sein'm Gebetbuch ankommen sah. Er hat Dir wohl 'ne Standpauke gehalten, oder gar. 'ne Seelenmesse, da mit Dir'S Herz nicht ganz in d'ie Hosen fällt?' „Ja, und 'n ganzen Katechismus 'runtergehaspelt; nicht wahr?' rief ein Anderer dazwischen. „Wie war's denn, Sammy, beichte doch 'mal.' Sammy's Gesicht begann sich aufzuhellen, seine runzligen Züge glätteten sich ein wenig. Um seine Mundwinkeln zuckte es, als ob sie sich in der nächsten Minute

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 05.05.1892
Physical description: 8
unter dem Geplärre partout leiden muß, ist nicht recht einzusehen. Es bleibt also beim kalten Wasserstrahl, der sich eventuell auch „nach oben' gegen die Nachljacke der „menschenfreundlichen Lausch erin' richten würde! Abwechslungshalber mal „Einer'. Oberuiai?, 3. Mai. Um Ihren zwei Beispielen von „Furcht vor Anarchisten' ein Drittes zuzugesellen, kann ich folgendes berichten: Eine sonst recht muthlge Dame in Untermais hat beschlossen, nicht mehr bei geöffnetem Fenster zu schlafen, um vorbeiziehenden

Mädchen, und dieses ist jung. „Pfui', sagte Julie, „wie kann mau uur so etwas schreiben I' Aber sie las in athemloser Spannung weiter, ohne es zu bemerken, daß es Mitternacht schlug. Ein einziges Mal spricht Sappho zu dem Jung« llng von ihrer Liebe, aber in diesem Augenblick erhebt sie sich über sich selbst. Phaon ist gerührt, kniet vor ihr, findet, daß er ihrer nicht werth sei. Aber er sagt nicht, daß er sie wieder liebe. Sie entsagt, ehrlich, vollständig. Sie wird in ihrem^Beruse Ruhe und Frieden

finden, uud eiue Zeit lang scheint eS ihr zu gelingen. Sie kann den jungen Maun mit Gleichmuth wiede» sehen, aber ein geheimes Sehnen bleibt in ihrer Brust. Sie unter nimmt eine Reise nach Italien. Dort findet sie ein- mal auf einem Schiffe ein junges Ehepaar auf der Hochzeitsreise. Sie halten sich an den Händen und küssen sich mit den Augen. „Es lohnt nicht der Mühe zu leben!' ruft Sappho und springt iu's Meer. Julie löschte mit einer instinetiven Bewegung die Lampe aus. Schwer athmend

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Der Burggräfler
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Page 4 of 12
Date: 02.02.1892
Physical description: 12
Mannt nicht verrechnet, denn „Knödl, Gselchts, Rindfleisch, Schweinernes, Kölberncs, Turt'n und sölla Zoik' ist gerade im Ueberfluß gekommen, daß die langen Tische nur so »g'ochazt' haben. Wein versteht sich von selber und geriebener Zucker zum Dreinthun, was bei den Bauern als recht „schieche guit“ gilt. — „®irobt' wird zuerst nicht viel, denn Jung und Alt muß ein mal eiupackkn, wobei jeder „Bui' seinen .Huit' fest aus dem Kopse sitzen läßt, denn er hat ein „fuirroats' Tüchl droben über den Gupf

», im Jän. (Der Landstreicher Jö igele.) DaS vorige Mal haben wir „Nudigier's Fränzele' bei seinem geistlichen Bruder im „Frühmesscrstüble' in SchrunS verlaffen und dort wollen wir es auch wieder aufsuchen. Bon 1823 bis 1825 genoß unser Fränzele bei seinem hochw. Herrn Bruder den Vorbereitungsunterricht in den Gymnasial- gegenständen und machte unter diesem vorzüg lichen Lehrer und seiner immer mehr wachsenden Ü1Ä Mäiil*: “Ä ***<#*_** »°»« «»°° mannl erlebte, und erst spät abends kam es prächtig

ihm die Propstei Jnnichen. Dies war eine sehr ehrenvolle und einträgliche Stellung, jedoch der Fürstbischof wollte seinen Liebling näher bei sich haben und er nannte ihn im Jahre 1850 zum Domherrn und Regens des PriesterseminarS in Brixen. Jetzt war der 82jährige Oberhirte erst mit sich selbst zufrieden und sagte: „Jetzt darf mir der Ru digier nicht mehr von Brixen weg.' DaS war der Wille eine» Fürstbischofs, daß e» aber der liebe Gott anders gelenkt hat, erjahrt Ihr das nächste Mal. -TQ- Bon der salzb.-dayr

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 17.01.1900
Physical description: 6
es nicht — das ist nichts weiter als eben solch' ein Irrthum, wie das erste Mal!' „Dies ist kein Irrthum. Hier ist der Brief; lies ihn selbst!' Frau von König las den Brief und überzeugte sich, daß es diesmal kein Irrthum sein konnte. Richard von Münster lebte und ihre Gedanken wandten sich gleichfalls zu ihrer Tochter. „Und Lucie?' fragte ihr Mann mit zittern der Stimme. „Luciel Was hat Lucie damit zu thun?' antwortete Frau von König hastig und das Blut strömte ihr wieder in die Wangen. „Lucie gedenkt sich übermorgen zu oerhei

. So liest man zum Beispiel „Theeladen der himmlischen Prinzipien', „Das Gute und Gerechte dem Himmel gemäß', „Der ehrliche Federladen von Li', „Das Stahlgeschäst zur pockennar bigen Kinnlade' und ein Oel- und Weinge schäft ist die „Nachbarschaft der vollkommen sten Schönheit.' Eine Opiumhöhle wird nicht sehr zweckentsprechend genannt: „Zum drei mal Rechtschaffenen' und ein Restaurant führt gar den Titel: „Der Hammelfleisch laden der Morgendämmerung' . . . — Eine Kinderqnäterei in Paris. Vor der achten

Kammer des Pariser Zucht- polizeigerichtes stand dieser Tage eine un menschliche Stiefmutter unter der Anklage, ihren 8'/z Jahre alten Stiefsohn durch Miß handlungen in den Tod getrieben zu haben. Das arme Kind, das schon einmal versucht hatte, sich mit einem „schönen Messer' zu todten, das die Stiefmutter ihm mit den Worten geschenkt hatte: „Ich hoffe, du wirst dich» damit ums Leben bringen', wurde in der Küche der elterlichen Wohnung erdrosselt aufgefunden. Es hatte sich einen Strick zwei mal

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 25.01.1893
Physical description: 4
AVnmmtnlspkels: Tätliche Ausgabe: jär Sojen oter» «elj. si. Z.«Z, hawj. <1. S.Z«. zan», st. jianc» x« Post viertelj. Z.4», halbj. st. S«. zan». !. jSr Deutschland i>aib>. il. 1.10, «anzj. st. lt 60. — Schweiz »nd Italien halbj. fi ?.?i Zwei mal!« A-izabe jür Sozen »ter. t»lj. st. I —, halbj. st. 2 ganz,, fl. 4.—. jraxco pkr Post oiertelj. st. t.ZI. haibj. st. Z.7U, ganj, st. S.V>. 2»st,ll§ebil>r p«> Zähe für an» für den Kurort Sele» P.Z.—. Lestellnngen franco. m»n»t» - Abonnement sir Bozen

Tißa's ein für allemal unmöglich macht, ist nicht ansge- schlossen. Die nächsten Wochen werden große Beden- tnng für die ungarische Politik haben, und sehen die ungarischen Politiker mit Spannung der Entwicklung der Verhältnisse entgegen.' Politischer Tagesbericht. Bozen. 24. Jänner. Oesterreich-Ungarn. (Vom Tage.) Das würt- tembergische Königspaar ist am Montag Vormittags in Wien eingetroffen und am Bahnhofe feierlichst empfangen worden. Die Monarchen küßten sich zwei- mal. Se. Majestät der Kaiser

primas statt. Im Prager Stadtverordneten-Kollegium gab es kürzlich einen Sturm, wie er seit langer Zeit nicht vorgekommen ist. Hu Beginn der Sitzung machte der Bürgermeister Dr. Scholz die Mittheilung, der Präger Stadtrath habe beschlossen, für die Er richtung eines Huß Denkmals in Prag einen jähr lichen Beitrag von will) sl. in das Pröliminare eiu- Ulstellen. KanoniknS Krasl erklärte hierauf, gegen die Bewilligung eines Beitrages für das Huß-Denk- mal im Kamen der katholischen Bevölkernng PragS

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 28.02.1895
Physical description: 10
nicht in seinen so lange fruchtlosen Aufmerksamkeiten, und endlich war's geschehn, — in einer verhängnißvollen Stunde hatte er des Mädchens Aufmerksamkeit rege zu machen gewußt, und seit vierzehn Tagen ging sie nicht mehr, wie sonst, ge senkten Blickes an der Schmiede vorbei, sondern gab den feurigen Gruß ihres unermüdeken Verehrers mit freundlichem , Blick und sanft errötendem Lächeln zurück; ja, sie war so- j gar schon einmal stehn geblieben bei der Schmiede und hatte - — zum ersten Mal in ihrem Leben

mit glühenden Wangen und pochendem Herzen, aber ach! das junge, arglose, leichtgläubige, gutdenkende Herz war schon gefangen von dem einschmeichelnden Wort und Wesen des jungen Ausländers! Innerlich war sie bereits entschlossen. — ihm zu lieb! — zum ersten Mal in ihrem Leben den Tanzboden zu betreten, eine Stätte, wohin es sie bisher nie gezogen hatte! Deshalb war sie vorher in ihre Freundin gedrungen, doch mit ihr den Dinz'lball zu besuchen. Aber den eigentlichen Grund, der sie bewogen, und das ganze

Liebesgeständniß des Schmiede-Jörg'ls hatte sie ihrer Anna verschwiegen, trug so zum ersten Mal in ihrem Leben ein Geheimniß vor ihrer Herzensfreundin auf dem Herzen. Warum das? Ob sie sich heimlich vor sich selber schämte, den Worten eines land'sfremden Mannes Gehör gegeben zu haben, sie. die bisher so ängstlich jede Annäherung und Bekanntschaft vermieden hatte! Ob sie sich eines Unrechtes Gott, ihrer Base und ihrer Freundin gegenüber bewußt fühlte? Genug, sie schwieg, und Anna ahnte

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