Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
entflohen seinen Lippen, und vor dem Bilde in die Kniee sinkend, rief er ein über das andere Mal: „Ach, meine Frau, meine Königin! Selig, der z dich lieb hat, selig, der dich tief im Herzen trägt!' Diesem treuen Diener der Hochgebenedeiten entging aber auch keine Gelegenheit, die Verehrung und Liebe zu Maria ^ m den Herzen der Menschen allenthalben zu entflammen. Keine ^ ^ Predigt hielt er, in der sein beredter Mund nicht Maria ^ gepriesen, und zum Vertrauen auf diese Arche des Heiles ' aufgefordert
hätte. In Neapel predigte er in der ganzen Fastenzeit täglich Abends ein zweites Mal, und zwar nur s über Maria. Bei diesen Predigten geschah es öfter als ein mal, daß Lorenz auf der Kanzel in Entzückung gerieth, und er geraume Zeit durch kein Stoßen und Rütteln zu sich M bringen war. Er pflegte sich oft bitter zu beklagen über Me Prediger, die es unterlassen, recht oft von Maria zu« Volke zu-sprechen, weil dieselben den Gläubigen das lieb lichste und süßeste Mittel, zu wahrer Gottesiiebe