da ist cs gut, wenn du den Berus Deines Katers ergreifst. Er hat sein Geld gebracht, so »iel, wie unser einer braucht. Und er ist ehr licher. als mancher andere. Gut. daß Du den Listen nehmen willst. Die jungen Leute, die heutzutage mit Mandolinen und Harmonikas u»d wie diese neumodischen Instrumente alle 'sitzen, durch die Straften ziehen, mögen ja manchmal eine ganz schöne Musik machen. Aber sich mal an: ist keine Musik, die immer gleich bleibt. Wenn diese Musikanten schlechter Laune sind, diu» spielen
Glück und Freude. Keiner wuftte, wie luir zu Mute war. Das brauchen die Leute auch j gar nicht zu wissen, wies einem ums Herz ist. Das hat jeder mit sich selber abzumachen. Deinen Kummer. Deine Freude mutzt Du lernen, allein zu tragen. Die Walzen, die wir abrollen lasten, die lasten das alles nicht durchklingen. Die bleiben immer die gleichen. Wenn ich mal mit mir selber nicht recht fertig wurde, habe ich für mich allein die Geige gespielt. Du weiftt es ja. auch ganz gut. Ich kenne die Menschen
auf den Jahrmärkten und in den Höfen viel zu gut und weift, daß die Freude und das Leid der anderen ihnen doch nicht so nahe geht, wie sie sagen. Die Walzen mutzt Du von Zeit zu Zeit er gänzen. Das gehört zum Geschäft und das springt auch dabei heraus. Immer mit der Zeit mitgehen, mein Sohn, nicht den Anschluß ver- pasten, sonst machen andere das Geschäft und Du wirst vorzeitig alt. Und nun kommt die Hauptsache: Sieh mal, ich bin zwar vorige Woche siebzig Jahre alt ge worden — hast nicht dran gedacht, ich glaube
. Ich habe ja leidlich verdient und kann mit der Mutter jetzt in Ruhe leben. Ich kann kogar Dein neues Geschäft im Anfang etwas unterstützen. Noch eins: ich habe bei jedem Pfennig — halte den Pfennig in Ehren, Junge l — die Mütze ge zogen. Wie oft habe ich die jungen Sirnften- musikanteu von heute beobachtet, die können ja nicht einmal richtig danken. Siehst Du, lieber Sohn: die Jugend hat wohl ein gutes Recht, zu kämpfen, auch mal zu schreien. Und ein bistel Ellbogen mag heute mehr nötig tun
, auch jetzt noch, obwohl mein Bart längst weift geworden ist. Ich habe, wenn ich fertig war, nach allen Seiten gegrüßt. Und da hat mancher: Auf Wiedersehen! gesagt. Das wollte ich dir schreiben. Und nun leb wohl und Glück auf die Fahrt. Die Mutter läßt grüßen und wenn Du mal in unsere Gegend kommst, darfst du ein paar Tage bei uns bleiben. Sollte ich dann nicht mehr da fein, dann nimm Dich der Mutter ein bistel an. Sie meint auch, daß ich recht habe. Es grüßt Diq 3£in alter Vater.