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Innsbrucker Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 29.10.1933
Physical description: 8
in unserer Stadt einen neuen Auftrieb erhält. Ueber die Art der Durchführung, die Stundeneinteilung usw. wird der Musikverein Näheres bekanntgeben, sobald die Zahl der Anmeldungen feststeht. Von der Zahl der An meldungen hängt auch die Höhe des Schulgeldes ab; es wird auf jeden Fall der wirtschaftlichen Not der Zeit angepaßt werden. ™i—mmiiiiiii — Impulsiv streckte Magdalena ihr die Hand entgegen. „Ich danke Ihnen nochmals, Frau Calonni!" Plötzlich verzog sich ihr Gesicht. Sie spürte einen heftigen

Schmerz am Fuß, sank mit einem Wehlaut zu rück. Es war ein Glück, daß in diesem Augenblick der Arzt erschien. Der Schuh mußte losgeschnitten werden, da es un möglich war, ihn von dem stark geschwollenen Fuß herunterzuziehen. Es stellte sich heraus, daß der Knö chel gebrochen war. Erst als der Arzt einen festen Ver band angelegt hatte, wurden die Schmerzen erträglich. Magdalena beruhigte sich. Zugleich aber trat die Frage an sie heran, was nun aus ihr werden sollte. Frau Calonni zerschnitt

der Hausherr. Seine Frau erzählte ihm alles, was vorgefallen war. Er war mit alledem einverstanden, was seine Frau be schlossen hatte, und er richtete freundliche Begrüßungs worte an Magdalena in dem etwas verwirrten Deutsch, das er sich aus seiner deutschen Arbeitszeit gerettet hatte. Magdalena war beschämt von so viel Herzlichkeit. Aber sie hatte keine Zeit, länger darüber nachzuden ken. Man hatte ihr ein Lager hergerichtet, in dem klei nen Zimmer, in dem Cesares Schwester Coletta schlief. Gleich nachdem

man sie aus dieses Lager gebettet hatte, war sie eingeschlafen. Am anderen Morgen erzählte sie Edith Calonni, daß sie ein armes Schreibmaschinenfräulein war, das durch das Los eine kleine Summe gewonnen und das Geld u schönen Kleidern und einer Italienreise benutzt alte. Sie schämte sich, vor dieser einfachen Frau ihr gan zes Schicksal auszubreiten — schämte sich, von ihrem vielen Geld, ihrer Genußsucht und ihrem Leichtsinn zu erzählen. Edith Calonni war liebenswürdig und herzlich wie am Tage zuvor, und Magdalena

der Wiener Erstausführung Sie hatte sich die Koffer von der Bahn holen lassen, ohne indes ihre teuren und kostbaren Kleider auszu packen. Nur ihre einfachen Sommerkleider trug sie; das ander mochte bleiben, wo es war. Magdalena erfuhr mit der Zeit alles aus Edith Ca- lonnis Leben. Sie war die Tochter eines Berliner Por tiers und hatte Cesare in Berlin kennengelernt. Ihre Eltern waren damit einverstanden, daß Edith ihm nach Italien folgte. Bald nach der Heirat waren beide El tern kurz nacheinander

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 03.11.1933
Physical description: 6
sen." „Das alles wird immer geheimnisvoller. Und woher wußtest du, daß ich unglücklich war, daß ich Hilfe brauchte? Du bist doch in Barcelona vom Schiff ge gangen?" „Ja, Lene, jetzt wirst du Augen machen. Das Schick sal hat es ganz besonders gut mit dir gemeint, wenn du dir auch die größte Mühe gegeben hast, alles zu verderben. Gib mir deine Hand, Kind, und höre mir zu. Ich bin dir nachgereist, um dir dein Geld wieder zubringen." Unbeweglich, starr saß Magdalena da und sah August Richter an. Ganz

weiß war sie geworden vor innerem Schreck. Sie verstand kaum, was er sagte. Ihr verlo renes Geld. — Dann war sie nicht arm? Aber Joe und Titus? — Alles drehte sich in ihrem Kopfe. „Quäle mich nicht, Gust. Sage mir alles. Ich kenne mich nicht mehr aus." Fester preßte er ihre Hand. Er hätte sie jetzt so gern in seine Arme genommen, wenn er allein mit ihr ge wesen wäre. „Du bist nicht arm, Magdalena, bist eigentlich nie arm gewesen. Hast nur nichts von deinem Reichtum gewußt. Durch einen Zufall

sie ihn an. Jetzt durste sie alles Bittere vergessen! Jetzt hatte sie ihren August. Daß sie wieder reich war, war recht schön; aber es war neben sächlich durch die Tatsache, daß sie den geliebten Mann besaß, und daß sie bald seine Frau werden sollte. * In dem schönen Speisezimmer der guten Mutter Hahn hatte am anderen Mittag das Verlobungseffen stattgesunden. Mutter Hahn nahm daran teil in dem schönen Schwarzseidenen, das ihr Magdalena in Ber lin gekauft hatte. Außerdem kam noch Teutobert Fischer

, der seinem Schreibmaschinenfräulein herzlich die Hand drückte. „Ich hatte mir immer ein wenig Sorgen gemacht um Sie, Fräulein Winter, als ich Sie mit dem schönen Geld so umgehen sah und hörte, wie Sie es in die Winde verstreuten. Es ist ein Glück, daß Sie August Richter kennenlernten, und daß Sie einen Mann be kommen, der weiß, wie man mit Geld umgehen muß. Auf diese Weise hat das Große Los erst seinen rech ten Sinn bekommen." Magdalena und August waren sich einig geworden, mit der Hochzeit nicht lange zu warten. In vier Wo chen konnte

Magdalena mit allen Vorbereitungen zu Ende sein. „Ich habe noch einen Wunsch, Lene", sagte August. „Ich möchte gern, daß du Löbbau erst siehst, wenn wir verheiratet sind. Erst als meine Frau sollst du dort ein- ziehen. Ist dir das recht, Kind?" „Mir ist alles recht, Gust, was du haben willst. Ich freue mich so auf meine neue Heimat und aus das Glück, das dort auf uns wartet." Vier Wochen später wurden Magdalena und August getraut. Eine kleine Feier schloß sich an, an der Mut ter Hahn teilnahm, Teutobert

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 17.10.1933
Physical description: 6
jenes er habene Ziel zu schaffen, auf das sie der Herrgott hin gestellt: als die Urzelle der Familie, des Vol kes. Wie die Frau in der Familie die Perle sein soll, so soll sie auch in der Sturmscharbewegung die Arbeit der Männer unterstützen durch das tiefe, weiblich- sozial-karitative Denken und Fühlen ihres Wesens. Die Frauen sollen nicht verpolitisiert werden; die Sturmschar will, daß der christliche, katholische Ge- Magdalena tat es nicht anders, Mutter Hahn mußte abends mitkommen, in das vornehme Hotel

, das sie noch nie in ihrem Leben betreten hatte. Sie mußte ihr gutes Schwarzseidenes anziehen, und sah sehr stattlich aus, als sie jetzt neben Magdalena aus dem Wagen stieg. Magdalena hatte eines der neuen Abendkleider an- gezogen, ein schmuckloses weißes Chiffonkleid, das ihre entzückende Figur voll zur Geltung brachte, und das herrlich patzte zu ihrem tiefschwarzen Pagenkopf, der strahlend aus dem hohen Hermelinkragen der schwar zen kurzen Samtjacke herausschaute. Wie eine kleine Prinzessin wurde Magdalena

vom Hoteldirektor empfangen. Er hatte sich wirklich bei Teutobert Fischer erkundigt und erfahren, daß Fräu lein Winter sehr reich sei und daß man alle ihre Wünsche ruhig erfüllen konnte. Bald waren alle in dem blumengeschmückten Raum versammelt. Selbst Hippolyt fehlte nicht und der Stift Heinrich. Alle starrten wie verzückt auf Magdalena, die ihnen wie eine Märchensee erschien. Lange dauerte die Bedrückung nicht. Man saß an der Tafel und ließ sich die aufgetischten Herrlichkeiten gut schmecken. Man ließ

Magdalenas Glück immer wieder hochleben und begoß es mit allen möglichen feinen Weinen — und zuletzt mit Sekt, den Magdalena verschwenderisch fließen ließ. Für alle hatte Magdalena Geschenke besorgt; keinen hatte sie vergessen. Dem Kollegen Müller hatte sie ein Kuvert überreicht mit einem Tausendmarkschein. Er war die Ursache ihres Glücks, und er brauchte sich nicht zu Zieren, das Geld anzunehmen. Er würde das Geld für feine Frau und den neugeborenen kleinen Jungen gut brauchen können. Die ersten Tage

kamen unzählige Bettelbriefe. Mag dalena gab und gab, bis Mutter Hahn ein energisches Veto einlegte. So könnte es nicht weitergehen, sonst sei das Geld schnell alle. Magdalena hörte auf den Rat der verständigen Frau und sie beide überlegten, was nun geschehen sollte. Es stand für Magdalena fest, daß sie nicht hier bleiben würde. Zunächst also würde sie nach Berlin gehen. Aber — allein in der großen Stadt? Das war gar nicht nach Magdalenas Geschmack. Sie bestürmte Frau Hahn, mit ihr zu gehen

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Innsbrucker Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 01.11.1933
Physical description: 8
waren hier und da hübsche Arbeiter häuser entstanden. Herr von Löwen hatte anläßlich der Verlobung sei ner Tochter eine Summe für diese Siedlungsbauten gestiftet. Teutobert Fischer hatte sich auch nicht lumpen lassen, und die reichen Bauern der Umgegend taten es ihnen nach — und es herrschte eine emsige und er sprießliche Tätigkeit. Zwischendurch fuhr August immer wieder einmal nach Berlin, um etwas über Magdalena zu hören. Er hatte einen geschickten Detektiv mit den Nachforschun gen beauftragt, erkundigte

sich auch immer wieder beim Polizeipräsidium, ob sie sich nicht inzwischen dort gemeldet hatte. Es war, als ob sie vom Erdboden verschwunden war. August mußte immer wieder unverrichteter Sache nach Löbbau zurückkehren. Trotz alledem ließ er den Mut >Mt sinken. Eine innere Gewißheit sagte ihm, daß er Magdalena finden, daß sie beide glücklich würden. Theobald und Lucie verlebten inzwischen einen wunschlos glücklichen Brautstand. Theobald war mit seinem Vater einig darüber, daß er noch einige Jahre in Löbbau

in unsere Zeit lehrt uns, daß Oesterreich oen Ansturm verschiedener Völker und radikaler Bewegungen ab gewehrt hat, wir sind als Ostmärker mit den Avaren Magdalena Winter wohnte noch immer bei den Ca- lonnis in Genua. Sie war zu müde, um sich zu irgendeinem Entschluß aufzuraffen. Hier hatte sie wenigstens ein Zuhause: ein paar Menschen, die sich um sie kümmerten. In Deutschland hatte sie niemanden. Mutter Hahn wollte sie nicht Wiedersehen; sie schämte sich vor ihr, wollte nicht mit leeren Händen dorthin

dauern, dann stand Mag dalena dem völligen Nichts gegenüber. Sie wußte nicht, was dann werden sollte. Sie war glücklich, als Cesare Calonni eines Tages mit der Botschaft nach Hause kam, daß sie in seiner Fabrik eine Stelle als Makkaroniarbeiterin bekom men konnte. Sie bekam zwar einen Hungerlohn, kauln zehn Mark in der Woche; aber — sie konnte wenig stens den Calonnis ihren notdürftigen Unterhalt ver güten, wenn sie auch die ganze Woche schwer dafür arbeiten mußte. Magdalena war ein anderer Mensch

schicken wür den; ich will es nicht geschenkt haben, ich würde cs abarbeiten, in irgendeiner Stellung bei Ihnen, auch wenn Sie keinen SchreibmaschinenpostLn mehr frei haben — ich will jede Arbeit verrichten, wenn ich nur m Deutschland sein kann, in der Heimat. Sie sind der einzige Mensch in der Welt, der mir Helsen kann. Ich klammere mich an Ihre Güte, und ich will Ihnen ewig danken, wenn Sie mich erlösen." Magdalena lebte wie im Fieber, als sie den Brief abgeschickt hatte. Sie rechnete

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 20.10.1933
Physical description: 6
eine neue Zeit anbrechen. Bäckerbur schen erzeugten Hitler-Brötchen, Fleischergesellen und Meister überboten sich einander im Verkauf von ko scherer Wurst, rassenamtlich untersucht von einem Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle (Saale) Vier Wochen lebte Magdalena Winter schon in Ber lin. Man hätte sie kaum wiedererkannt, so hatte sie sich in dieser kurzen Zeit verändert. Sie war in einem der großen Lindenhotels abge stiegen, hatte dort ein luxuriöses Appartement belegt. Sie hatte sich vollkommen

an das Leben einer gro ßen Dame gewöhnt. Morgens kam die Masseuse, der die Friseurin folgte. Stundenlang ließ Magdalena an sich herumarberten, bis ihr vollendetes Bild ihr aus dem Riefenspiegel entgegenlachte. Magdalena hatte Geschmack genug, nicht zu über treiben. Sie verwendete Puder, Schminke, Lippen- und Augenbrauenstift sehr diskret. Ihre schönen, schlanken Hände .mit den wundervoll polierten, schmalen Nägeln trugen kostbare Ringe; große Perlen hingen von den rosigen Ohren herunter. Der Duft

. Man war schnell auf die schöne Frau auf merksam geworden und man umschwärmte sie, als man ihren Reichtum sah. Nicht, daß man sie in der bodenständigen Berliner Gesellschaft ausgenommen hätte. Die war nicht weni ger exklusiv als anderswo Aber — es gab in dieser Riesenstadt internationales Publikum genüge das nicht nach Herkunft fragte oder andere Unterlagen ver engte als Reichtum und Schönheit und Unabhängig en dieser Gesellschaft wurde Magdalena Winter mit offenen Armen aufaenommen. Sie hatte eine ganz gute

eingefunden. Kühl und überlegen stand Magdalena allen diesen Männern gegenüber. Sie hörte sich die Liebesbeteue- rungen und die Komplimente an, ohne auch nur einen Augenblick aus ihrer Ruhe zu kommen. Daß alle diese Männer nichts wollten als ihr Geld, darüber war sie sich klar. Alle diese Grafen, Barone, Contes oder Lords dach ten mit diesem Geld ihre Wappen neu zu vergolden, und meinten dem kleinen, bürgerlichen Goldfisch noch eine Ehre anzutun, wenn sie sich zu ihm herabneigten. Vorläufig dachte

sie nicht daran, zu heiraten. Sie amüsierte sich über die Liebesworte, die man ihr Zuflüsterte, und sie gab sich nicht einmal Mühe, diese Amüsiertheit zu verbergen. Diese jungen Lebemänner sollten sie nicht für dumm genug halten, auf ihre Ge- raspel hereinzufallen. Magdalena hielt Augen und Ohren offen. Sie hatte den Ton und das Gehabe dieser eleganten Welt sofort begriffen. Solange sie noch ein kleines Tippmädel ge wesen war, hatte sie von nichts anderem geträumt als von diesen Leuten und von dem Leben

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 31.10.1933
Physical description: 6
will. Vielleicht erzählst du rllir alles der Reche nach; ich werde dir dann helfen." August Richter erzählte — erzählte von seiner er wachenden Liebe zu Magdalena Winter, von der leisen Zuneigung, die er bei ihr zu bemerken glaubte — er zählte von ihren Triumphen, von seiner Werbung und ihrer Zurückweisung — erzählte, daß er trotzdem an die Liebe de? Mädchens glaube. Dann berichtete er von seiner Entdeckung in der kleinen spanischen Stadt und davon, wie er Magdalena gesucht und nicht gefunden

hatte. Und daß er nun da wäre und nicht wüßte, was er für das geliebte Mädchen tun könnte. „Sie ist übrigens aus deiner Heimatstadt, Theo! Viel leicht kennst du sie!" „Dtagdalena Winter? Ich kenne doch eigentlich alle Leute, die in Frage kommen» daß heißt, die reich sind. Aber Magdalena Winter . . ." „Ich Hab ja vergessen . . . Magdalena Winter war früher nicht reich; sie ist erst reich geworden durch eine Erbschaft oder durch ein Los — ich weiß es nicht geau. Sie war früher Tippfräulein." „Du, Gust, beschreibe

sie mir dach einmal! Wie sieht sie den aus?" August Richter schilderte Magdalena. Noch während er sprach, sprang Theobald auf. „Ach, Gust. natürlich kenne ich diese Magdalena Winter! Sie war Tippfräulein, ber uns, in unserem Betrieb. Ein nettes Mädel, ein wenig hochnäsig; aber ick weiß, daß Vater sie gut leiden mochte. Zu dumm, daß ich mit Vater nicht gut bin; er könnte uns sicher helfen!" „Ja, Theo, das ist freilich dumm! Aber was soll man da machen?" „Ich will dir was sagen, Gust! Ich muß dir ohnehin

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Innsbrucker Zeitung
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Page 8 of 12
Date: 21.10.1933
Physical description: 12
"; ein Liftboy führte sie hinauf in das Zweite Stockwerk. Magdalena Winter war fast ein wenig müde. Sechs Damen waren schon dagewesen, ohne daß ihr eine davon sonderlich gefallen hätte. Sie wollte keine dieser ein wenig armseligen, lar moyanten Damen, denen man die Erziehung und die Kinderstube Zwar an der Nasenspitze ansah; aber auch die Langweile und die Unmöglichkeit, amüsant zu sein und angenehm. Eine war spießbürgerlicher gewesen als die andere; alle hatten sie angestaunt wie ein Wundertier

! Ich bin zwar sehr viel gereist, aber immer mit Verwandten, habe aller dings hier und da Gesellschafterin bei ihnen gespielt.. „Sie sind keine Deutsche?" „Nein, ich bin Russin, habe aber viele Jahre in Deutschland gelebt. Ich spreche ebenso perfekt deutsch wie russisch, französisch, englisch und italienisch." Magdalena war entschlossen, Joe Nowakowska zu engagieren. Ein Glückszufall hatte diese Frau zu ihr geführt. „Wie alt sind Sie, wenn ich fragen darf?" „Dreißig Jahre, gnädige Frau!" „Dreißig Jahre? Oh, ich hätte

war und ihr jetzt nicht mehr helfen konnte, so daß sie gezwungen war, sich selbst ihr Brot zu verdienen. Magdalena Winter war sehr befriedigt von dem, was sie erfuhr. Das alles bestätigte ihre gute Meinung und ihr Gefallen an dem schönen Mädchen. Schnell war alles erledigt, die Bedingungen festgesetzt. Magdalena hatte ihrer neuen Gesellschafterin die äußeren Umstände ihres Lebens auseinandergesetzt: daß sie unverheiratet fei und ihr Leben nach Möglichkeit genießen wolle — daß sie beabsichtige, zunächst ziem lich lange

, Sie machen mich so glucn- lich. Sie sind so gütig ... ich weiß gar nicht, wie «Y Ihnen danken soll." Lächelnd winkte Magdalena ab. Sie war zufrieden ; mit ihrer Wahl, und sie wurde es noch mehr, als Joe am Nachmittag wiederkam, um ihren Stiefbruder Titus van Jolliet vorzustellen. Was waren das für liebenswürdige Menschen, diese Geschwister! Man merkte ihnen die gute Kinderstube an, die Erziehung und den Takt. Sie hatte wirklich großes Glück gehabt, die beiden zu finden. Frau Hahn war schon am nächsten Tage abgereist

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 31.10.1933
Physical description: 6
Fischers zusam men, und der Vater erfuhr, wie tüchtig sich sein Sohn erwiesen, wie sehr er daran beteiligt war, daß es in Löbbau wieder aufwärts ging. Teutobert Fischer versprach, mit nach Löbbau zu fahren, sich die Bergwerksanlagen anzusehen und Au gust Richter zu helfen, so schnell als möglich vorwärts zu kommen. Später — man trank den Mokka, nach einem solen nen Verlobungsessen — fragte Theobald seinen Vater nach Magdalena Winter. Er habe so etwas läuten hören, von einer Erbschaft

oder einem Losgewinn. Was denn mit dem Mädchen los sei? Teutobert Fischer berichtete. Magdalena Winter hätte das große Los gewonnen: fünfhunderttausend Mark. Er gönne es dem Mädel, das immer brav und sehr fleißig gewesen wäre. Es sei nur schade, daß sie das schöne Geld mit vollen Händen hinausgeworfen hatte. Als Theobald nach Löbbau zurückgekehrt war, be richtete er August alles, was er über Magdalena Win ter vernommen hatte. „Wenn ich sie nur hier hätte, ihr die Leviten lesen könnte über ihre Dummheit!" sagte

bekümmert Au gust Richter. „So aber — weiß Gott, wo sie umherirck Ohne Geld, ohne Papiere: Und ich bin machtlos, kann ihr nicht beistehen." August Richter hatte nie zuvor geglaubt, daß ihn die Liebe so tief packen konnte. Er wußte, daß er Magdalena Winter liebte, mit einer heißen, tiefen Mannesliebe, und daß sie die Frau war, der fein Leben gehörte. Er wußte aber auch, daß ihm jetzt die Hände gebunden waren, daß er warten mußte, His die Fa den sich entwirrten, die sich um Magdalenas Schicksal gesponnen

hatten. Auf irgendeine Weise würde sie wie der in sein Leben treten, davon war er überzeugt. Und inzwischen blieb ihm nichts anderes als seine Arbeit und die Aufgabe, das Gut seiner Väter wieder hochM« bringen. Magdalena sollte es gut haben, wenn sie erst bei ihm war. Er arbeitete den ganzen Tag. schuftete wie ein Tage^ löhner. Er kümmerte sich um jede Kleinigkeit in sen ner Landwirtschaft, er wußte überall Bescheid, um> ohne ihn wurde nicht das geringste unternommen. Er und der Verwalter Steingruber rechneten

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Alpenland
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Page 5 of 10
Date: 03.02.1922
Physical description: 10
an, der die großen Augen größer machte und jetzt, als Magdalena grüßend herantrat, freundlich nickte. „Will schon eine recht brave Kameradin sein", sagte diese und meinte es recht gut zu machen, daß sie dabei die ^Knie ein wenig verbog und den Kopf beugte, während sie so zu der Kleinen sprach. Burgerl aber sagte verdrießlich: „Ja. aber wenn V das sein willst, so halt dich dabei fein grad, mtifjt mich nit noch kleiner machen, als ich eh bin, und" — setzte sie lachend hin zu — „so groß bist du auch noch lang eit

folgte ihm dahin, und der Grasöodenbauer, an Magdalena vorbei- schreitend, flüsterte ihr zu: „Gewiß nit, zügelst dir ja wahr- listig k^n Freud damit." Die Männer schüttelten sich die Hände, Hiesl hieb in die Pferde und der Wagen fuhr davon. , Ms voni Turme das Abendläuten verklungen war, ging Bauer mit den beiden Mädchen gegen das Wohnlp^, [- 1 dem Flur [tauben zwei Türen offen, aus der einen schlug Geprassel' und der Helle Schein des HeÄiMLrO,, aus bet. andern tönte vielstimmiges Genmrmel, die erste

führte in die Küche, wo ein paar Dirnen hantierten, die zweite in die Ge sindestube, wo Knechte und Mägde an einem langen Tische faßen und auf daS Abendessen warteten. Burgerl faßte Magdalena an der Hand und stieg mit ihr die Treppe hinan der Bauer trat in die Gesindestube, hatte für jeden und jede, je nachdem der verftosiene Tag Anlaß bot, eine Vermahnung, eine Frage oder ein gutmütiges Witzwort, er wartete, bis die dampfenden Schüsseln aufgetragen wurden, dann betete er laut vor und ging, nachdem

er ein „Dekomms euch" und „Gute Nacht" geboten und empfangen. Er ging nach seincr Stube, die im Stockwerke lag; dieselbe enthielt außer einigem altertümlichen Geräte, darunter ein paar Eichenschränke mit kunstvoller Schnitzerei, auch etliche neue Stücke, die sonst nicht in Bauernstuben in Gebrauch stehen, besonders der große Schafdiwan nahm sich etwas fremd daselbst aus. Ter runde Tisch um welchen die kleine Burgerl und Magdalena saßen, ivar mit feiner Tischwäsche belegt. Die verstorbene Bäuerin mochte

Ä " »chselzucker« und kopfschüttelnd stieg er d« breit- Lppe die nach dem Erdgejchaste führte. ->in°b^ wahren» TcTvmatc steile Treppe, die unter ba* Dach nchrie, behL hinaEe' M° st- wohnte dort unterm Gnbel. '^Alz'diose'i'yrÄaen wollte, ward ste von Seplierl, dir da? Ekn nq we/L?käm Arme s-stgehawn. .Daß du, we.sch fVf??frvfG ihr die Alte zu, „Licht und Feuerzeug stehn amm Wn «kästen. Hst ein schweres Kreuz auf dich guommen. Gute Nacht. Letti," rief es von oben. . . . . Magdalena eilte die Stufen hinan

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 03.12.1931
Physical description: 8
Beziehungen zu einer Frau Klara B e g l e, der Tochter einer gewissen Mag dalena Busarello, angeknüpft. Einige Tage nach dem Einbruch kam Frau Wächter in die Küche der Familie Busa rello und überbrachte der Magdalena Busarello fünf aus dem Diebstähle stammende Hemden als Pfand für ein Darlehen. Magdalena Busarello sagte zwar, wenn das aufkomme, so könne man Unannehmlichkeiten haben, doch auch Klara Begle nahm eine Damenhandtasche mit Kamm von Frau Wächter an. Ueberbringung der Kuh traf Welle

eine ansehnliche Beute in die Hände fiel. Nachbauer und Thurnher wurden aber noch am gleichen Tage verhaftet und dem Bezirksgerichte L a n d e ck eingeliefert. Da die beiden auch des Ein bruches in Frastanz verdächtig waren, wurde ihr Alibi geprüft. Sie beriefen sich nämlich darauf, daß sie zur fraglichen Zeit in Bludenz im Haufe Wächter in Gesellschaft der Klara Begle waren. Der Magdalena Busarello war die Sache allerdings sehr peinlich, sie bewog aber trotzdem ihre Tochter, sie solle bei Gericht angeben

, daß Nachbauer und Thurnher um die kritische Zeit in Bludenz mit Wächter im Hause der Busarello geweilt hätten. Das Urteil. Dem Nachbauer und Thurnher wurden jedoch die began genen Diebstähle nachgewiesen, und sie gestanden schließlich ihre Tat ein. Ignaz und Rosa Wächter sowie Klara Begle hatten sich wegen Diebstahlsteilnehmung und Magdalena Busarello außerdem wegen Verleitung zur falschen Aussage und Diebstahlsteilnehmung zu verantworten. Alwin Nach bauer wurde zu e i n e m Jahr, Georg Thurnher zu neu

Monaten, Ignaz Wächter zu drei Monaten, Rosa Wächter zu zwei Monaten, Klara Begle zu einein halb Monaten und Magdalena Busarello zu zwei Monaten schweren Kerkers verurteilt. anders zu betteln und von hier zu verschwinde». Einem innerlichen Impuls folgend, bettelte ich mich nach Wien durch und stellte mich der Polizei . . . Hunger, Kälte, Läuse! Seit dem Jahre 1928 .. . Drei Jahre! Jeden Tag ziel- und zwecklos durch die Straßen, jeden Tag betteln, jeden Tag mit zweihundert süllich und moralisch

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 12.10.1933
Physical description: 6
von Grund auf Remedur geschaffen Mrden, und dazu reichen meine Mittel nicht aus." „Vielleicht hast du recht, Vater. Aber es ist schade um dB schöne Gut. Du müßtest das Herrenhaus sehen, Va ln, dm Park, die Wesen und Felder, die herrlichen Taldungen. . „Das mag alles sein, Theo. Aber ich kann trotzdem nicht helfen. Doch gut, daß du da bist, Theo. Ich habe Nirgend mit dir zu reden." Fischer ivandte sich zu Magdalena. »Ich diktiere nachher weiter, Fräulein Winter. Ich lasse Sie rufen." Magdalena stand

, ob du dich danach richten willst oder nicht. Und du magst mir heute Abend -deinen Enffchluß mitteilen." Magdalena Winter kam gerade ins Büro zurück, als die anderen Frühstückspause hielten. Sie war ganz aufgeregt. „Kinder, der Theo kann einem leid tun. Jetzt hat ihn der Alte wieder am Kragen, wegen seiner Boxerei. Ich glaube, ba geht es hart zu." „Ach, er tut mir leid, der schöne Theo. Und gerade seine Boxkunst macht ihn noch interessanter", meinte Inge Heinzius. „Na, einen Kinnhaken — und der Alte läg

ich Ihnen, wenn Sie das Große Los gewinnen, dann müssen Sie mir tausend Mark abgeben." „Soll mir nicht darauf ankommen, Winterchen, wenn es wirklich das Große Los fft. Sie müssen mir nur den Daumen halten." Nach Geschäftsschluß, um fünf Uhr nachmittags, ging Magdalena nach Haufe. Sie war reichlich abgespannt heute. Der Chef war so nervös gewesen; alles hatte ihm nicht gepaßt. Immer wieder mußten die Briefe abgeändert werden, immer wieder hatte er etwas aus- zufetzen gehabt. Es war schon eine Quälerei um das bißchen Geld

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Tiroler Grenzbote
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Page 7 of 12
Date: 26.05.1928
Physical description: 12
des Chiemseegebietes im weißen Schauer geschmeide. Dem mäßigen Winde ist es zu ver danken, daß nicht größerer Schaden entstanden ist. Südlich von Prien ist das Hagelwetter mehr gut artig verlaufen. Aus dem Gerichfssaale. (Rauferei nach dem „Anklöp fe ln".) Am 4. Dezember gingen die Eheleute Franz und Josefa Permoser von Söll mit den Eheleuten Max und Magdalena Permoser und eine ledige Händlerin gemeinsam von Söll nach Kufftein, um in mehreren Wirtshäusern „anzuklöpfeln". Dabei wurde mit einer Ziehharmonika

und einer Trommel ausgespielt und gesungen. In Kufftein schloß sich der Gesellschaft noch der Hilfsarbeiter Kajetan Per mos er an. Auf dem Rückwege kehrten alle zusammen beim sogenannten Reisch stadel zu. Dabei kamen sie untereinander zu streiten und es entwickelte sich zwischen den zwei Gruppen, zwischen Franz, Josefa und Katharina und zwischen Max, Magdalena und Kajetan Per moser eine Rauferei, die später in eine wüste Schulkinder können oft dem Unterricht nicht folgen, es ist dieses die Folge

hatte im Hause begonnen und setzte sich dann auf die Straße hin aus fort. Ihr Enderfolg war, daß Franz Per moser blutüberströmt und bewußtlos auf der Straße liegen blieb, wo er später gefunden und ins Krankenhaus nach Kufftein überstellt wurde. Auch die übrigen Kärrner waren bei dem Streit nicht unverletzt geblieben. Franz Permoser hatte, wie sich hernach herausstellte, eine schwere Ver letzung des linken Ohres erlitten. Nun mußten sich Max, Kajetan und Magdalena Permoser als die Schuldigen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 26.11.1937
Physical description: 6
zu sein. Elbing läßt sich aus einem Stuhl nieder. „Ich bringe eine Neuigkeit und möchte zugleich eine Frage an Sie stellen, Frau Oberin." Die Schwester blickt gespannt auf den Arzt. „Sie wissen, daß die Zeitungen in den letzten Tagen Mel dungen über das Auftreten der Cholera in Santa Magdalena gebracht haben?" „Ich las es, Herr Professor." „Bisher wurde nur von einzelnen Fällen berichtet", fährt der Chefarzt fort, „aber eben ist eine Radiomeldung eingelaufen, daß sich die Fälle der Erkrankungen

Pflegerinnen und Dr. Hartmann nach Santa Magdalena zu gehen. Dr. Hartmann ist ein erstklassiger Arzt, aber leider — das wissen wir — ein wenig ungewandt im Verkehr mit Behörden usw. Sie helfen ihm, bitte, in dieser Hinsicht, Schwester." Die Oberin ergreift die Hand des Chefs. „Herr Professor, ich danke Ihnen für das Vertrauen, das Sie in mich setzen. Natürlich werde ich Herrn Dr. Hartmann in jeder Beziehung gern zur Seite stehen!" „Ich danke Ihnen, liebe Frau Oberin. Die Aufgabe, die ich Ihnen zugedacht

habe, ist nicht ganz einfach, denn die sanitären Zustände in Santa Magdalena sotten kläglich sein. Aber Sie werden es schon schaffen. Das weiß ich." „Wann fliegen wir?" „In drei Stunden." Der Arzt sieht nach der Uhr. Dann erhebt er sich und reicht der Oberin die Hand. „Auf Wiedersehen auf dem Flugplatz. Ich werde mich dort noch von Ihnen und den anderen verabschieden." Vor wenigen Tagen herrschte in der Hauptstadt von Santa Magdalena lauter Jubel. Jetzt schreitet der Engel des Todes durch die Straßen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 27.03.1930
Physical description: 20
Nachrichten. Zum Seligsprechungsprozeß der ehr«. Magdalena von Oesterreich. Aus Hall wird uns berichtet: Seit Jahrhunderten ist es ein Wunsch des katholischen Volkes von Tirol, daß die Stifterin des einst so weitberühmten Haller Damen- stiftes, Erzherzogin („Königin") Magdalena von Oester- reich der Ehre der Altäre teilhaftig werde. Die durch Glaubensstärke und ungewöhnliche Mildtätigkeit hervor ragende Kaisertochter ist wie zu ihren Lebzeiten auch nach ihrem seligen Hinscheiden (am 10. September 1590

, Zaghafte mitreißen, Laue entflammen. Es soll auch zeigen, daß christliche Karitas alle Standesunterschiede überbrückt und soll daher beitragen, unser Volk im gemeinsamen Glauben zu Friede und Eintracht zu geleiten. Eingedenk der Bedeutung des schwebenden Prozesses wird in Hall am Sonntag, den 30. März, die Ruhestätte Magdalenas bezw. die Stiftsgruft geöffnet fein. Der Sonntag „Lätare" ist wohl gewählt. Es ist das der Tag, an dem Erzherzogin Magdalena im Jahre 1564 nach schwer erlangter Zustimmung

ihres Vaters das Gelübde jungfräulicher Keuschheit ablegte. Nur zur Ehre Gottes und zum Heile der Seelen zu leben und zu sterben, das war ihr heiliges Versprechen. Dieser Tag war daher ein Markstein auf ihrem Wege zu christlicher Vollkommenheit. Uns sei er ein Bittag für ihre Seligsprechung, ein Bitt tag für die brennendsten Anliegen unseres Landes. Möge der Himmel die Gebete segnen und bald zulaffen, daß dem schwergeprüften Lande in der ehrwürdigen Dienerin Gottes Erzherzogin Magdalena eine neue

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 31.08.1940
Physical description: 8
Kitzbüheler Nachrichten Seite s L»mMg, rr. August »40 Liner von LANGEMARCK Roman von Felix Naumann 9 . Fortsetzung. „Nein! Das war auch gar nicht notwendig! Wir hatten gegenseitig die Spur verloren, bis ich durch meine Freundin, die Schwerster Magdalena, mit der ich 'doch in Liste zusammen war, erfuhr, wo der Dichter Natt nun eigentliche steckt." „Und — was sagtest du vorhin, Generaldirektor' sei er?" „Jawohl, er steht an der Spitze zweier groß>er Film-! gesellschaften als kaufmännischer

-Deutschland hatte noch nicht Wurzel schlagen können. Oder Sophie erkannte mit scharfem Blick die seelische Hohlheit tes 1 Bewerbers, der nicht zu ihr paßte. i Dann folgte die Versetzung des Vaters nach Leipzig. Hier war es der Staatsanwalt Dr. Luck, der ihr nach langem, vergeblichem Werben Herz und Hand bot. Sie schwankte. Sie war nicht mehr die Jüngste, was sollte sie tun? Da kam ein Brief aus Groß-Parin, von der Schwester Magdalena, in dem diese von Heinrich Liersch-Natt schrieb und die Einladung

Magdalena folgte, sie umarmte und küßte die Freundin. Aus der Zeit her, als ber alte 'Graf noch am Leben war, lag im Keller eine Flasche Sekt. Tie ließ Magdalena herauf kommen, um in alter Stille ein Glas auf das Wohl des jungen Paares zu'leeren. Während der Tafel saß Cordula mit sinnenden, verschleier ten Augen. Hin und wieder flog ihr Blick zu der Braut. Ja — es hieße Sophie Unrecht tun, wollte man nicht anerkenne!:, daß sie ein liebes, anmutiges Mädchen war, dabei von gewinnendem Scharm. Heinrich

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 24.03.1944
Physical description: 4
ist wie- l ein 1H ^ n J n t m für alle Reisenden. Lehrreiches. Interessantes und Freudiges in unser Landleben. Fi. Lasen. Heldentod. Bei den schweren Abwehrkämpfen im Osten fand der zwanzigsährige Grenadier Tobias Schenk. „Buchnerfohn'. in Lajen-Ried, für Führer. Volk und Heimat den Hel dentod. ' Erzählung aus dem Etschtal Die wenigen Wochen bis zum Weih» .nachtstage vergingen schnell und waren voll der Ahnungen und der Vorfreude. Magdalena - bekam zwar keine Briefe mehr von ihren Söhnen, aber sie war überzeugt, daß Peter schon ein Schreiben

Gustavs habe, denn so deutete sie sich seine heimlichen- Zeichen auf dem Dorf platz. Peter war seinerseits -auch ohne biachricht von Gustav und deutete das heimliche Slugenzwinkern Magdalenas als ein Zeichen der Freude über die guten Nachrichten der Sösine. So betrogen sich die beiden und konnten kaum den Abend erwarten. In der Stube hatte man soeben das Abendessen beendet und Magdalena war dabei, den Teller mit duftendem Früchte brot und den Krug voll süßen, heißen Weins hcrelnzubringen. als Peter

und Anna kamen. Ein frostkalter Hauch fuhr mit den Eintretenden in die^ Diele und Peter klopfte lachend und »yunter den Schnee von Annas Mantel, während Magdalena und Markus dke> beiden in die Stube nötigten zu warmem Wein und brennedem Lichterbaum. ■ Sebastian grüßte kurz und ernst die beiden vom Bachhof und es, hatte den Anschein, als fei ihm ihre Gegenwart an diesem 8lbende gar nicht ko unrecht. Als dann die Männer, nachdem die ersten Weihnachtslieder verklangen, anhoben von dielem

und jenem zu sprechen, unter brach Magdalena, Peter 'zuwinkend ihr Gespräch und bemerkte, nun sei es wohl an der Zeit, die drei fehlenden herbei zu beschwören. Der Lichterbaum brenne noch unb auch Wein sej genügend da, also möge Peter als- Gast und Aeltester mit dem Lesen der Brief« Gustav» beginnen. Yon Oswald Sailer Der Alte entgegnete, auf den' scherzenden Ton Magdalenas eingehend. Gustav schei ne vergessen zu haben, daß es noch Weih nachten .gibt oder der Winter drüben in» Osten fei so kalt, daß dem Soldaten

die Tinte in den Federn gefröre. Markus blickte auf die Mutter und bemerkte, wie diese mit einem Male fahl und blaß wurde. Es schien, als hätten die scherzenden Worte Peters denselben frost kalten Hauch in die warme Stube ge bracht wie vordem ihr Eintreten. Seba stian sah Immer erstaunter, wie nun Pec ter den Kopf senkte und still und ernst wurde, nachdem auf dessen stumnie Fra ge auch Magdalena mit dem Haupt eine verneinende Antwort zu geben schien. Es war nun so ruhig geworden in der Stu

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 22.07.1916
Physical description: 8
mit Altmetallen und Metallabfällen einen Jahresumsatz von etwa drei Millionen Mark und einen Jahresverdienst von 80.000 Mark gehabt. BevItn. (Die Sommerzeit.) Nach einem Erlaß sämtlicher preußischer Minister steht schon jetzt fest, daß die Sommerzeit für die ganze Kriegszeit so wohl als auch für die Uebergangszeit beibehalten wird. Nur asm Geriet) tslaale. (Kindsmord.) Vor dem Ausnahmesenate des Innsbrucker Landesgerichts fand am 19. Juli die Verhandlung gegen Magdalena Moser, Bäuerin in Alpbach, wegen

Verbrechens des Kindsmordes statt. Die Angeklagte ist Mutter von 5 Kindern von zwei bis neun Jahren. Ihr Gatte geriet beim Falle von Przemysl in russische Gefangenschaft. Magdalena Moser, eine gut beleumundete und sonst brave Frau, ließ sich durch die unaufhörlichen, gewifsenslosen Ver führungskünste des Knechtes Michael Weißbacher be tören, ließ sich mit diesem ein und tötete in der Nacht auf den 4. Mürz 1916 das diesem Verhältnis ent sprossene neugeborne Mädchen durch Erwürgen. Die Angeklagte zeigte

tiefe Reue und sprach unter fort währendem Schluchzen. Das Urteil lautete auf drei Jahre schweren Kerkers. Magdalena Moser brach bei der Urteilsverkündigung ohnmächtig zusammen. (Das eigene Söhnchen erschossen.) Vom Landesgerichte Innsbruck wurde der Bauer Adelsber ger aus Reith bei Kitzbühel, der beim Ausprobieren eines Scheibenstutzens infolge eines unglückseligen Zu falles sein eigenes siebenjähriges Söhnchen erschoß, wegen fahrlässiger Tötung unter Anwendung des außerordentlichen

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