vertrauter Persönlichkeiten, wie der Geistlichen und Lehrer, sicher erfreuen. Ueber den Wert von Wein und Bier. In einem Vortrag — Ende des Jahres 1909 im „Institut für Gärungsgewerbe" zu München von Dr. Bode aus Berlin gehalten — wurde wissenschaftlich zu behaupten versucht, daß das Bier einen „hohen ernährungsphysiologischen Wert" habe und daß das Bier von heute auch „höchsten Anforderungen der Hygiene" entspreche. Wisse man Maß zu halten, so könne dabei von Schädigung keine Rede sein u. a. m. Ganz
in München schrieb vor" zehn Jahren schon: „Man hat den wahren Wert der alkoholischen Getränke vielfach weit überschätzt und ihre bös-m Eigenschaften nicht ge hörig erkannt. Der Alkohol ist — (NB. nach älterer Erklärung, von der viele Physiologen ganz abgekomwen sind) — streng genommen wohl ein Nahrungsmittel, denn er erspart „etwas" Eiweiß und Fett. Aber man nimmt ihn nicht deshalb, denn man könnte ihn dann durch eine ganz geringe Menge billigen Nahrungsstofses, so etwa durch einige Gramm Brot ersetzen
ausübe. Auch das Bier, das man gewöhnlich für ganz unschuldig, ja für gesund und nahrhaft hält, wird — nach Voit — verderblich, weil es nur zu häufig in übermäßiger Menge getrunken wird " 3. Der weit berühmte Hygieniker Dr. M. v. Pettenkofer in München schrieb auch sehr bedeutsame Worte; nämlich: „Es hat uns die Physiologie gezeigt, daß die lange im Alkohol veimutele Kraftquelle eine — wohl zum Teil gern und absichtlich gehegte — Täuschung war. Audelseits ergaben die von der Pathologie (Krankheits
habe. Darum habe sich Pettenkofer auch aus voller Ueberzeugung der guten Sache der Mäßigkeitsbewegung und dem Verein gegen Mißbrauch geistiger Getränke angeschlosfen und habe solche jahrelang als erster Vorstand durch Rat und Tat zu fördern gesucht". 4. Der jetzige Nachfolger Pettenkvfers, der so vielseitig segensreich tätige Hygieniker Univers.-Prof. v. Grub er in München erklärt klipp und klar: „Ich verwerfe, vom Standpunkt der Hygiene aus, den regelmäßigen Genuß von allen alkoholischen Getränken
." 6. Und Universitäts-Professor Dr Kräpelin, Pshchiatiker in München, sagt aber: „Arbeit wird durch Alkohol nicht erleichtert, sondern er schwert. Gerade der Arbeiter zerstört durch den Alkohol-Genuß die Quelle seiner Leistungen, seine Kraft am gründlichsten". Was nach solchen Aussprüchen wirklich be deutender Männer von den Aeußerungen des Redners in der „Ernährungsphysiologischen Ab teilung des Instituts für Gärungs-Gewerbe" zu halten ist, dürfte für alle klar und unparteiisch denkenden Leute leicht