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Unterinntaler Bote
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Page 5 of 16
Date: 07.10.1911
Physical description: 16
es sich auf einem Stuhl bequem und sprach erst von allerlei gleich- giltigen Dingen, bis er endlich auf den Zweck seines Hierseins kam. „Seht," begann er, „da lebt im Unterland unten ein reicher Müller mit seiner Frau, der Haus und Hof und Wald und Feld, doch keine Kinder hat. Die zwei zanken nun den lieben, langen Tag, daß es Gott und die Welt verdrießet. Und könnte dem leicht abgeholfen werden. Hätten die Leute so etwas Kleines, wie es bei Euch so zahlreich herumkrabbelt, ich wette Hundert gegen Eins, sie lebten

sich. Die näheren Umstände wurden noch besprochen, sodann teilte der Pater einige Bildchen unter den Kindern aus und ging. * * * Tonele's Uebersiedlung hat stattgefunden. Im Wohnzimmer der Mühle stand eine funkelnagel neue Wiege und darin schlief Tonele. Der Müller aber zankte schon wieder mit seiner Frau. Er wollte, daß Tonerl dereinst Müller werden müsse — sie wollte durchaus einen Franziskaner haben. „Und wenn i sag', es wearscht a Müller, so wearschts a a Müller'" explezierte er. „Und dös schöane Talent

, dös leicht in eahm steckt, willst Du vergrab'n. Du Trutzkopf, Du!" eiferte sie. Der Müller lachte hell auf. Da erwachte Tonele und begann sein Kon zert und zwar mit einer solchen Stärke, daß der Müller einen verblüfften Blick auf den kecken Wertvoll sind seine Programmarbeiten „Denifle's Vorfahren" (1908), wodurch er diesen großen Gelehrten als echten Tiroler rettete; ihm gelang es 1911 den berühmten Sieger Sterzinger (ch 1721) als Pfleger von Laudeck sicher zu stellen gegenüber der Ansicht

umgetauften „Tonele" verfiengen derlei leere Tröstungen nicht und es schrie nur umso ärger. Endlich s' Gutele." So lange Tonele wach war) kam der Müller nicht in die Stube und als es schlief, war in die Müllerin ein guter Geist eingezogen; denn als der Müller kam, legte sie den Finger vor den Mund und flüsterte: „Pst! s'Tonei schlaft!" Und dieses Mittel wirkte für alle Hinkunft. Die Müllersleute streiten nicht mehr; denn Beide liegen im Grabe. Was der Tonele geworden ist? Ei, der sitzt auf feiner Mühle

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 16
Date: 30.09.1911
Physical description: 16
, dessen rote oder grüne Kirchturmspitze neugierig aus den sie umgebenden Häusern und Obstbäumen emporsah. Und darüber hin erhoben sich die Kolosse der nördlichen Kalkalpen. Wer ober glaubte, daß angesichts dieser großartigen Umgebung das Herz milder und ver söhnender schlagen müsse, der war auf dem Holzwege. Drinnen in der bäuerlichen Wohn stube zankte just der Müller mit seiner Frau. 5000 Kronen, für Einrichtungsgegenstände im Zeichensaal des Gymnasiums und Herstellungen dort 2000 Kronen, für Anbau

. Zusammenkunft um halb 2 Uhr beim Spritzenmagazin. Herbstturnfeft des Christlich-deutschen Tiroler Turnganes. Vergangenen Sonntag fand trotz Die beiden Eheleute standen ganz bestürz da, und wußten nicht, was- sie sagen sollten. „Hab' immer gehört, daß Ihr lebet wie Hund und Katz und wollte nicht daran glauben. Nun Hab' ich's selbst gehört." „Ja, Hochwürden," stotterte der Müller, um doch etwas zu sagen, „dös macht, weil wir koane Kinder hab'n." Der Pater überlegte eine Weile und sagte dann: „dem ist leicht

abzuhelfen. Nehmt Euch eines fremden Kindes an, deren es so viele gibt." Der Müller warf einen forschenden Blick auf seine Frau. In diesem Augenblicke schellte eine Glocke über die Stubentüre, die mit der Mühle in Verbindun i stand, und das Zeichen gab, daß draußen Korn nachgeschüttet werden müsse. „Na, meinetwegen!" brummte der Müller. „Mach'n Sie's mit ihr aus, sie muaß dechterscht alleweil Recht hab'n!" Sprach's und stolperte in die Mühle und ließ sich, so lange der Pater hier war, nimmer sehen

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