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Meraner Zeitung
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Page 1 of 26
Date: 24.12.1899
Physical description: 26
Denkungsart in gährend Obstruktionsgift versauert. Es verstieße aber in der That gegen alle Rechts-, Anstands- und öffentlichen Moralbegr ffe, wenn die boshafte, verlogene Junkergesellschast für den Aer erste Tannenlmm. Weihnächte,esihichte v,n M. Prigge-Br»ok. (Nachdruck verboten.) Im Norden der RelchShauptstadt, wo die hohen Miets kasernen der kleinen Leute sich erheben, wohnt« auch Bottlieb Müller, ehimaliger FuhrwerkSbesizer, der jetzt den stolzen Titel Pirtikulier sühnte. DaZ gefiel ihm besser

,n zu sein. DaS war aber auch so ziemlich sein «InzigeS V rgnügen. Gottlieb war verheirathet und lebte mit seiner Frau, die, wie er selbst, die Mitt« der vierzig überschritten hatt», in gutem Einvernehmen. Dennoch konnt« man sich «in sreudloseres Paar kaum denken und in der Nachbarschast behauptete man, die Müller» könnten nicht einmal lache», ««sehen hätt« «» wenigsten» noch kein Mensch. ES herrscht« »wlfch«n ihnen eine gewiss« süßsäuerliche Freundlichkeit, ein Neben«lnend«rl»bell ohn« Interesse. Sie kocht« ihrem Manne pünktlich

s«in« Leibspeisen, strickte d>« Ttrümps« und beso. gi nnt Hilfe einer Buswartfiau den kleinen Hausstand, weiter hatt« sie ihm nicht» zu sagen. Müller» hatten «rst spät geh«irath«t, er wußte damals sehr fleißig sein und sein« Frau hatte auch nach besten Kräften von ihrem Theil zum Wohlstand mitgewirkt. Nun si« Zeit hatt«u, auch einmal an andere», wie Aibeit und Geschäft zu denken, fand sich», daß beiden die Fähigkeit, zu genießen, abhanden ge kommen war. Vielleicht wär« daS anders gewesen, hält« daS Ehepaar

Kinder gehabt, allein der klein« Knabe, den Frau Müller im ersten Jahre ihrer Ehe ihrem Gotllieb geschenkt, hatt« es zu trübselig und langweilig bei ihnen gesunden und war nach kurzem Dasein wieder geschieden. Si« hatt«n beid« ihren August tief betrauert, auch wohl gehofft, e» werde sich Ersatz für ihn einstellen, als sich aber diese Hoffnung nicht erfüllte, giengen sie weiter in Arbeit und Mühsal auf, bis die Erinmrung nach und nach Verblaßte. Es war am Vorabend von Weihnachten. Frau Müller saß

zu erfreu«», eilten heimwärts, ohne wi« sonst, sich jj-it zur Unterhaltung zu gönnen. „E< ist doch «in rechter Unsinn mit der Weihnachts feier', wandt« sich Frau Müller an ihren Gatten, der, unfern von ihr aus dem Sopha sitzend, sich mit der Zeltung be schäftigte. „Steh doch nur her, da» rennt und läuft und gibt sein bischen Geld aus, ohne «n di« theuren Zeiten zu denken. Um Neujahr geht dann wieder das Gebarm« um die Mieth« lo» und wir könn«n drn Schaden tragen.' „Laß nur Mutter', Müller nannt« s»Ine

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 12.10.1889
Physical description: 8
auf der letzten Reihe werden mit unscheinbaren Taschen messern kunstvolle Schnitzarbeiten auf den Bänken ausgeführt und namentlich der Obertertianer Müller — „Müller,' erdröhnt in diesem Augenblick die Stimme des Ordinarius. „Was schreiben Sie denn da so eifrig? Zeigen Sie her!' Müller, der mit der Niederschrift grode fertig geworden ist, steht auf und rührt kein Glied. „Geben Sie den Zettel dort her, sage ich!' Müller gehorcht. Der Präceptor jedoch, dem an diesem Tage die Götter den Sinn sür

Schulangelegenheiten ein wenig umwölkten, trägt das Corpus Delicti ungelefen ans's Katheder und legt es dort bei Seite. „Müller, Müller', wendet er sich noch einmal mit nach denklicher Würde an den unaufmerksamen Jüngling, „Ihre Leistungen sind an und für sich schon recht schwach. Hoffen Sie denn wirklich jemals in die Sekunda versetzt zu werden?' Müller sinkt geknickt auf den Platz zurück, und die Römer kämpfen weiter mit den Galliern, bis die Klingel ertönt. Dr. Lambeck rafft seine Bücher zusammen, verläßt

mit sehnendem Verlangen, Sprich, darf ich hoffen, mein geliebtes Leben?! Je weiter er liest, um so schneller tanzen die Buchstaben vor seinen Augen, dieselben Buchstaben, welche der ausge schriebenen Handschrist des lyrifch-beanlagten Obertertianers Müller eigenthümlich sind. Endlich ist er am Ende, die letzte Strophe, mühsam hervorgestammelt, verhallt zitternd. Daß der weibliche Instinkt doch niemals fehlgeht! Frau Agnes begreift diese Erregung — sie breitet die Arme und — an ihrem Herzen ruht

der glücklichste aller Ordinarien. Wenn das Herz desselben neben den Wallungen der Liebe auch deren der Dankbarkeit sähig ist, so wird er den begabten Obertertianer Müller anstandslos in die Secunda versetzt haben.

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 27.03.1896
Physical description: 6
... in Radeburg? JefeS, wie bin ich denn übe: Nacht da hingekommen?' .Nicht über Nacht! Unsinn! Sie sind in eine falsche Ertra- k«It gestiegen und uach Radeburg statt nach BockSseld gefahren! ^aher stand ja auch der falsche Koffer aur dem Wage»!* Herr Zippstengel riß die Augen und den Mund so weit ia!, als ihm irgend möglich war und starrte den Amtmann sprachlos an. Dann dachte er ein Weilchen ties nach. .Und Sie >wd also der Amtmann Müller?' fragte er dann aufmerksam. »Ja doch? j» I'betheuerte dieser. .Herr

Müller — lieber Herr Müller'* rief jetzt plötzlich ZlPPsrenzel feurig au«, .ich liebe ^ Ihre Tochter — gebend S'e 'ur Ihre Tochter zur Frau!* .Meine Tochter?* fuhr der Amtmann im höchsten Erstau- auf, .Herr meine» Lebens, die ist ja verheiratet, seit sieben Jahren!* Verheiratet? Seit sieben — da hat mich die» sall'che izimmer aber einmal genarrt!* äußerte Herr Jeremia» adiPet. da» herrliche Panorama von der Hohen Salve in vier Tafeln, jede 175 Meter lang und 0 75 Meter hoch, ein Kunstwerk ersten

ist. Die «och vielfach übliche Methode, Mund und Zähne nur mittelst Zahnpulver oder Zahnpast» zu reinigen, ist .Aber Mensch, woher kenne» Sie sie denn?* fragte der Amtman» verdutzt. „Ich war hier bei Ihr, in Ihrer Wwesenheit — wir waren auch schon ganz einig . . .* .Hier? Bei mir? In meiner Abwesenheit? Aber Zippstengel, besinnen Sie sich doch. Sie sind ja hierin Radeburg-und ich wohne in BockSfeld! Wo sind Sie denn hier gewesen?* „Bei — bei Müller — Altegasse 2g,* stotterte Herr Je remiaS

, dem es im. Bewußtsein bedenklich zu dämmern ansing. .Hahaha! Hahaha!' lachte der Amtmann wie toll, .da sind Sie ja bei einem falschen Müller gewesen, bei meinem Na mensvetter. dem reichen Holzhändler! Na, da greifen Sie nur zu, wenn Ihnen seine Emmerentia gefällt, die hat einen hübschen Batzen — meine Tochter ist versehen, seit sieben Jahren, hahaha !* Eine Stunde später stand der Amtmann im > unversehrten Bratenrock Gevaiter beim Oberförster und wir können «ersichern, daß er sich sehr würdevoll anSnahm. Herr

Zippstengel hatte zwar anfangs daran gedacht, Radeburg den Rücken zu kehren und'in aller Stille abzureisen; aber er besann sich doch eine« anderen und ging zu Emmerentia zum Frühstück. Tie AuMärung ersolgte dort allmählich, soweit e» eben gerade nöthig war, und al» Herr Holzhändler Müller abend« zurücklehne, nahm sich sein Bekannter, Herr Amtmann > Müller,/der Sache an; er konnte Herrn Jere mia« Zippstengel und dessen solide Verhältnisse auf'« Beste empfeh len und die Tinge arrangirtcn sich. AIS acht Tage

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 18.04.1890
Physical description: 8
. Vemeindeausschußsitzuug.) Am Mittwoch Nachmittag fand unter dem Vorsitze des Bürgermeisters kais. Rath Dr. Pircher eine Gemeindeausschußsitzung statt, bei welcher folgende Punkte ihre Erledigung fan den: 1. In Sachen der Friedhoss-Angelegen- heit berichtet der Vorsitzende, daß er dem Sanitäts- com'.tL den Auftrag ertheilt habe, diese Frage zu stn- diren und habe dieses Comitö den sogenannten Fliegen näpfchen gefüllt fanden, flogen sie zirpend, kreischend beim Müller vorüber, dem es ein leichtes gewesen wäre, die nied lichen Thiere

war es, daß Lottchen wie sonst durch die Dorfftraße ging, umringt und verfolgt von den hungrigen Vögeln, denen sie scherzend und neckend die Brosamen streute. War es nun, daß sie dadurch unaufmerksam geworden, den Weg verfehlte, oder irrte sie sich, was sonst nie der Fall gewesen, im Ort, kurzum, Lottchen betrat des Müllers Garten und stapfte, es war ja alles sest gefroren, mit großem Gleichmuth über die mit Stroh gedeckten Kohlköpfe. Der Müller, der dem Kinde nie recht hold gewesen, obwohl es ihm niemals Ursache

zu sreuen, daß den Hartherzigen sobald die Strafe ereilt hatte, fragte sie nur: „Seid Jhr's, Müller Loreuz?' „Ich bin's. Es soll Dein Schaden nicht sein, wenn Du mir heraushilfst!' „Um Lohn thu' ich's nicht, Müller, daß Jhr's wißt^ Bleibt sein still liegen, ich hab' vor ein paar Jahren zuge schen, wie der Förster ein Reh befreite. Kann ich auch jetzt nicht mehr sehen, so aber fühlen.' auf der Wiese der Gebr. Putz hinter dem Schießstande aufgeführten Holzbaracke und bittet um die Er laubniß

über „So ein schwacher Wurm muß daherkommen und mir helsen!' murmelte der Müller, den wohl Beschämung ergriff, daß seine böse That solchen Lohn empfing. Auf dem Gesichte liegend, war es ihm unmöglich ein Glied zu rühren, außerdem wußte er, daß er durch vieles Bewegen, die Sache nur schlimmer machen würde. Er ergab sich denn darein und fand sich mit dem demüthigenden Bewußtsein, seine Rettung dem geschmähten Kinde zn verdanken, so gut wie möglich ab. So viel vermochte er sich doch klar zu machen, daß ohne Lottchen's

es ihr doch, ihm so viel Luft zu schaffen, daß die Erstickungsangst wich. Dann, nachdem sie ihm noch Muth und Geduld zugerufen, eilte sie in's Dorf. Der Müller wurde gerettet, Lottchen aber, die eS sich nicht nehmen ließ, dabei zu sein, hörte wohl den Zuruf der Leute, als ein weiterer, bereits gelockerter Baum einzubrechen drohte, konnte aber nicht sehen, woher die Gefahr drohte und so kam es, daß sie dem Verderben entgegenlief. Eine Fichte streifte im Niederfallen das Kind und riß eS mit sich. Gräß lich zugerichtet zog

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 22.08.1877
Physical description: 8
verloren ging und die Erbittertsten, Widersetzlichsten waren es, welche jetzt zunächst umschlugen; namentlich da alle Verkaufsunterhandlungen abgebrochen wurden, die Gesellschaft jedeS gemachte Angebot zurückzog. Die Aengstlichsten sprachen mit anderen Rechts- gelehrten; hörten, daß gar keine Aussicht auf Sieg vorhanden sei und legten nun Hände und Füße zusammen, um nur den erstofferirten Kauf kontrakt noch abschließen zu können — vergeben?, man ließ sich auf Nichts mehr «in. Der Müller mußte stille

und laute Vor» würfe höre», Niemand glaubte seinen Verficht» rungen, Viele gingen ihm auS dem Wegr, die sonst sich geschmeichelt fühlten, wenn er ihnen die Hand zum Gruße bot; nicht Wenige stießen sogar un» Zweideutige Drohungen gegen ihn auS. Die Gunst der Menge gleicht bekanntlich dem Ebben und Fluthen deS WasserS, daS sollte auch der Müller erproben; vor kurzen Wochen noch die Seele deS DorfcS, war er jetzt ein ge« haßter, gemiedener Mann. Noch hielt ihn selbst das Vertrauen zu den Worten

deS Advokaten aufrecht, aber dennoch schlief er keine Nacht mehr ruhig, aß und trank nicht, ärgerte sich halb von Sinnen über die wankelmüthigen, für ihren Vor theil mit Hintansetzung alles Uebrigen, besorg ten Bauer«. Pater Clemens kam in die Mühle, bot die Hand zum Ausgleich und suchte der Ver nunft Gehör zu verschaffen; setzte aus einander, daß das Privatinteresse dem Gemeinwohl nach, stehe» müsse, rieth freundlich zum Guten. Der Müller hörte ihn nicht an. „Das laßt bleiben, Hochwürden l es mag mir Kopf

und Kragen kosten, ja ich will ein purer Bettler werden, ehe diese Räuber ihre Absichten durchführen sollen.' „So wird Euer Grundstück expropriirt, Müller, daS geschieht unfehlbar!' »Wir siegen noch. Herr Pfarrer, wir müssen siegen; der Advokat sagt eS.' Der Geistliche schüttelte den Kopf, aber er schwieg. Gegen den Müller zu kämpfen, war immer eine mißliche Sache; hier nahm er nun vollends gar keine Vernunft an, wer nur anderer Meinung zu sein wagte, als er selbst, der halte eS schon mit ihm verdorben

mir mit der Geschichte, Herr Pfarrer!' , antwortete bitter und grollend der Müller; „wenn ich todt bin, todt geärgert, dann kann sie den ' ' ! Betteljungen nehmen — eS wird vielleicht nicht ' , gar so lange mehr sein, bis dahin!' L „Geht in Euch, Müller, Ihr wollt Gott und . > ^ den Menschen trotzen — das nimmt ein böseS Ende!' „Gewiß will ich trotzen und daS Ende mag. . . > werden wie eS Lust hat; so lange ich weiß, daß daS recht ist, was tch behaupte,.muß ich immer ! daS letzte Wort behalten; eS liegt

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 06.10.1883
Physical description: 16
.» Eiu Gelächter antwortete ihm. .Lacht nur,' sprach er achselzuckend, »der Calubacz, der Mücken« müller ist wieder gesehen worden.' »Der Mückenmüller?' riefe» die Baueru und Müller verwundert. .Fragt nur Janko und laßt Euch von ihm die Geschichte vom Mückeumüller erzählen,' drängte Janosch eifrig, um einer etwaigen sofortigen Durchsuchung der Inseln vorzubeugen. Der Jäger aber stopfte fich schmunzelnd eine Pfeife uud war bereit, irgend eine Geschichte zum Beste» zu geben, denn das Geschichten

- erzählen war seine schwache Seite. Nur mußte er dabei etwas haben, womit er seine Kehle an feuchten konnte, weshalb er suchend umherblickte, bis ihm der alte Ferko seine Sutra hinreichte. Welche ihre guten fünf Maaß hielt uud ziemlich voll war. Die Bauern und Müller rückten zusammen, legten fich nach dem Feuer hiu aus deu Bauch uud sahen gespannt nach dem Jäger, der fich einen etwas erhöhten Sitz auS zwei Getreide säcken machte und eben beginnen wollte, als er den Finger erhob und mit der Pfeife

. ES war eine vollkommene Idylle, die fich dem Auge deS Zuschauers hier zeigte, und deren Reize noch durch den aufsteigenden Mond erhöht wurden. Nach einem Weilchen setzte dann der Jäger die Sutra vor den Kopf, that einen guten Schluck und begann die Erzählung: Aaluöacz, der MKenmüller. Vor etwa hundert Jahren stand an der Stelle, wo Ihr j.tzt hinter un» den Wald seht, ein paar hundert Schritt nach Aschwan zu, eine einzige alte Mühle, die einem alten, bösen, geizigen Müller gehörte, der die Bauern bestahl und turbirte

von seiner Begleitung Hilfe geleistet und derselbe nach seiner Behausung gebracht wurde, waren die Kopfverletzungen, die er er- ihm die stärsten Tau« und Änker, und er trieb an den Strand, oder die Mühle ward l.ck und sank unter, oder brannte in der Nacht ab. kurz, eS pasfirte dann so viel Malheur, d-ß «S Nie mand mehr einfiel, eine neue Müble zu bauen uns sein Geld wegzuwerfen. Die Lauern mußten öiter vier bis fünf Stunden weit zu den oberen Mühlen fahren, wenn sie Mehl haben wollten; denn der alte böse Müller

und warten, bis ihre Zeit da war. Außerdem bekam der Müller noch Schinken und Speck. Eier, Hühner, Kukurutz und Wein von ihnen, damit sie nur bald daran kamen, und hier hieß eS nicht, wer eher kommt, mahlt eher, sondern »wer mehr giebt, mahlt eher.' Der alte Müller hatte i» Aschwan ein HauÄ, in dem seine Tochter wohnte und die Wirth schaft führte, und wo die Bauern die G<schenke

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 24
Date: 19.05.1888
Physical description: 24
deS Gemeinde- ! ratheS anläßlich der von der Finanz- und RechtS- 'section bezüglich deS Verhaltens der Stadt bei ^ ^°^wartet'ingleichen zu Lautsklich-n weichenden Beamten dahm. Unter dem lauten Usi«?' ' ttz-MiVAW'ÄW? A,m. N-ch.»st-- licht wok>.» >.— hielt der Müller entgegen. Man wolle es ihm schon zeigen, und es müsse ^ 5°°'^bach deS sich unwstan- ein Exempel statuirt werden. Allein erst, als Z °°gez°tt.lt! Wo« wahr! Madige Herrschaft absetzen, vertreiben und sich selber -2 dtrükl ^ve» ltu

, .... . Nn«.' 7°?''ten arg mitgesrevelt, die ^ das Fuhrwerk zwischen Monplaisir und Bon voisin am untern Ende des Sees von der Thal straße rechts ab und lenken wollte, um den nächsten Weg über die Bagatelle einzuschlagen, fand der Müller und sein Knecht Widerstand. „Ein Pfand!' schrie der rothnäsige Corporal. „Aus Kohlen und Wagen Beschlag, die Gäule ausspannen!' „Untersteh' sich Einer!' rief der Müller, . ... indem er. zum ungleichen Kampf bereit, sich «ruben bnaubt, mit aufge- vor seine Rothschimmel stellte

und den Peitschen- unserer stiel kurz faßte/ , , unsere , ^Cvnzorn? sollen, sich unterfangen ^paßt man mit der Obrig- l-rnerhin dieser Missethäter ^ ^!'^en Gruben Z- 2 bms»»r. dieses Besitzthum >!^ überfallen zu ... zu wollen sich den ganzen See auSMudern, ob- .'-Leiben, wo nicht sich aneignen Unsere Erlaucht, die verwitwete hier der Spelsemer Müller «i-., . »Meinen Namen wißt Ihr, vor Gericht und laßt mich „Abgespannt!' schrie und wetterte der Cor poral, dessen AmtSeifer heiß überschäumte

. „Der Widerspenstigkeit Fünfundzwanzig!' Luch die jüngeren Forstleute faßten nunmehr an, um die beiden Mannn von den Pferden hinwegzureißen. Sich gegenseitig ermunternd, fielen sie den Rossen in die Zügel, um die Stränge abzuspannen, Kummet und Sielzeug abzustreifen. Der Müller jedoch, zum Aeußer- sten entschlossen, hieb dem Kecksten, der ihm Khr sM. 'Jch 'mü'ß'helm^ abzusttnsen^^^ vem «-asten, °er lym der Knecht erwehrte sich seiner Gegner noch so weit, um den Rossen Raum und durch die Wucht des schwer beladenen

Wagens freie Bahn mitten durch die Feinde zu schaffen. Allein diese merkten ihren Vortheil wohl. Der Weg stieg nämlich jetzt so sehr an, daß daS Fuhrwerk dennoch bewältigt wurde, wenn sie sich vereint auf den Müller und dessen Knecht, warfen. In demselben Augenblicke kam jedoch ein herrschaftlicher Landauer daher und fuhr dicht heran. Auf dem Bocke neben dem Kutscher saß em Kammerdiener, Hintenauf stand ein Heiduck, — in den Wagenkissen selbst ruhten zwei Damen

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 16.12.1895
Physical description: 6
darlegte, daß nach der neuen Behandlungsart die Patienten nicht mehr wie früher im Krankenbette operirt werden.—Im Befinden des Schulrathes Pater Florian Orgler in Hall ist leider eine gefahrdrohende Verschlimmerung eingetreten. E» gesellte sich zur Lungenentzündung noch eine Entzündung d«O Rippenfelles. Orgler ist 7V Jahre alt. Jubiläum der Firma Zechuer. Das heurige Jahr ist für die Firma Lechner (Wilhelm Müller) Wien, am Graben, ein Jubeljahr, da sie am l. Dezember das 70. Jahr ihres Bestehens

feiert. Durch Michael Lechner im Jahre 1323 gegründet ging das Geschärt auf seinen im August 1895 ver storbenen Sohn Rudolf Leclmer über, der das SortimeutSgeschäft im Jahre l375 an die Herren Alfred Werner und Ed. Müller verkaufte. Als nach zwei Jahren Ed. Müller au» der Firm» schied, trat Herr Wilh. Müller statt seiner in dieselbe- ein^ Werner, ein gelernter Kaufmann, überließ die buchhändlerische»' Geschäfte seinem Associe Wilh. Müller und befaßte sich speziell mit Neuerungen im geschäftlichen

Verkehre. Er gründete die Kunstabtheilunq des Geschäftes, führte die Tanagrafigurrw ein und widmete sich mit Eifer der Amateur Photographie. Im Jahre l885 gründete er die Lechner'jche Photographische Manufaktur. Nach seinem im Jahre erfolgte Tode ging da» Geschäft in den alleinigen Besitz des jetzigen Chef« Wilh. Müller über, welcher sowohl die Photographische Manufaktur wie auch die Buch-, Kunst- und Landkartenhandlung erweiterte. Im Anschluss? au die eigene Kunsttischler« wurde eine mechanische

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 23.07.1889
Physical description: 6
vergißt, etwas zu bestellen, bis der Kellner fragend herantritt. Die Kleine spricht munter über Nichts und Alles nnd kommt schließlich zur Aufnahme des Polizei-Rapports. Sie frägt den stets galanter werdenden Nachbar, woher er sei — denn sie sehe ihm den Fremden an — wie er heiße, was er in Berlin treibe, ob er nur zu seinem Vergnügen hierhergereist oder um Geschäfte zu machen — und derart in daS Unendliche weiter. Der Ausgekund schaftete bekennt zögernd, daß man ihn Gottlieb Müller nenne

auch unter demselben gegen sogleiche Baarzahlung öffentlich versteigert. K. k. Bezirksgericht Glurns, den S. Juli 1889 Der k. k. Bezirksrichter Meguscher u>. x. ^Fremde»Verkehrs-V ersammlung.) In Brixen findet am 4. August eine Berathung aller Tiroler Fremdenverkehrs-Körperschaften statt, wozu die erworben? Der Stettiner Müller wird dabei sichtbar ver legen und sagt schließlich nicht ohne Stottern, daß er eigent» lich Witwer sei und von Kinderlast Gott sei Dank nichts wisse. „Ein Witwer', sällt Clara ein, „das ist ja allerliebst

; den habe ich mir immer gewünscht.' Nachdem sie so heraus geplatzt, ist die Reihe an ihr, verwirrt zu werden und ein holdseliges Erröthen zu zeigen, was sie nicht einmal absicht lich thut. Das kleine Intermezzo geht jedoch vorüber und Herr Müller wird immer liebenswürdiger, galanter, so daß die kleine Eroberin findet, er sei eigentlich kein übler Mann. Er ladet die beiden „jungen Damen' zu einer Promenade durch den menschenübersüllten Garten ein, was den unge- theilten Beifall der Mädchen findet

worden. — Aus dem Achensee verkehrt jetzt ein zweiter Dampfer Namens „St. Benedict.' — Aus dem Pitzthal wird gemel det, daß letzthin in Piösmes und St. Leonhard durch Wildbäche ein Schade von nahezu 10.000 fl. verur sacht wurde. In Gschwand wurden den Brüdern Haid deshalb Jeder sehen müsse. Nun war guter Rath und noch Anderes theuer, da der zeitungsgelehrte Herr Müller bald heraus hatte, daß die Mädchen eigentlich nichts von dem Panorama wußten, also auch nicht in dem Tempel mit den schönbemalten

Gypsfiguren im Giebeldreiecke gewesen sein konnten. Als er immer dringlicher wurde, blieb schließlich nichts als das Geständniß übrig, daß man leider heute kein Geld mehr für die Besichtigung übrig habe. Da spielte sich Herr Müller als Beleidigten auf und meinte: was man von ihm glaube, daß er Andere zahlen lasse, wenn er sie zu etwas einlade. Ja, fuhr er erregt fort, Damen zahlen über haupt nicht; das fei eine barbarische Unsitte, der er sich nie bequemen werde. Es wäre schon sehr schätzenswerth

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 29.08.1877
Physical description: 6
, nur die letztverflossenen Tage ausgenommen. Nochmals hing daS Leben des Patienten an ei nem seidenen Faden und uochmalS siegte die kernige, unverdorbene Natur. Curirt von dem heftigen Fieber, aber gänzlich erschöpft, völlig blind, war der Müller am einundzwanzigsten Tage wieder aus den wilden beängstigenden Paroxismen erwacht. Zu schwach, um der inneren Rastlosigkeit, der Verzweiflung Ausdruck zu verleihen, lag er meistens stumm, ei» an Leib und Seele gebrochener Mann. Es schien anfangs unmöglich, ihm für irgend

etwas Interesse einzuflößen; er fragte nichts, nahm an nichts Antheil, selbst um seine Tochter kümmerte er sich nur wenig. Pater Clemens suchte ihn in jeder Weise aufzurütteln, ihn dem Leben wiederzugeben. Er erzählte ihm von Allem was vorging, zwang den gänzlich Vernichteten, wenigstens zu antworten und ließ nicht nach in freundlicher unermüdlicher Sorgfalt. Nur von der Bahnangelegenheit hatte er bis jetzt absichtlich geschwiegen; auch Gotthold's Name war nicht genannt worden. - Da endlich kam der Müller

vorfand, das Nasenbein zer- Heiligen die Wahrheit — bin ich in meinem eigenen Hause? ist daS meine Mühle, die da klappert?' „Alter Freund!' rief erschüttert der Geistliche; „so wahr ich hoffe, dereinst selig zu sterben, seid Ihr in Eurem eigenen Besitzthum! aber wie kommt Ihr auf den seltsamen Zweifel?' „Nun — die Bahn, der verlorn« Prozeß!' „Ach, das ist es! da beruhigt Euch, Müller, denkt, nicht weiter an die ärgerliche Geschichte. Eure Mühle bleibt unangetastet, wenn auch der Schienenweg hart

, „faßt Muth, Müller, es giebt auch Blinde, die ganz arme Bettler sind, während Ihr schwerreich zu nennen seid; Blinde, die kein so gutes, braves Kind haben, wie Eure herzige Toni; daS be- denkt trotz allem Unglück!' schlagen und mehrere so schwere Kopswunden bei gebracht worden, daA er bis zur Stunde daS Bewußtsein nicht wieder erlangt hat. Da die Zimmerthür verschlossen, das auf die Gasse gehende Fenster aber offen war, so glaubt man, daß der Thäter durch daS Fenster eingestiegen

zu überreichen. Galant nimmt es der Offizier aus ihren Händen, reicht es dem deutschen Kaiser und übermittelt ihr unter freundlichem Lächeln dessen allerhöchsten Dank. Zu ihrer Bestürzung aber „Ja, ja, mein Kind?— mein liebes Kind!' murmelte der Müller. „Ich will es versuchen, Hochwürden!' Der Geistliche wandte sich ab, als könnten die lichtlosen Angen seine tiefe Rührung sehe»; die klare Thräne, welche er schnell mit dem Rücken der Hand fortwischte. War nur erst einmal das EiS gänzlichen Stumpfsinnes

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 18.03.1899
Physical description: 8
des früheren Pferdebahn-Conducteurs Böder in Abwesenheit ihre Mannes ihre vier Kinder im Al er von 11, 5, 4 Jahren und 4 Wochen durch Gift. Nach vollbrachter That stürzte sich die Mörderin in die Elbe. Als Beweggrund wird die Beschäftigungslosigkeit ih' es Mannes angenommen. Selbstmord eines Schauspielers. Aus Berlin wird berichtet, daß sich vorgestern im Grunewald der Schau spieler Hermann Müller vom dortigen Deutschen TheateV erschossen hat. Müller, der im 38. Lebensjahre stand, ge hörte unter Burckhard

dem Verbände des Wiener Burg theaters an und wurde vor einiger Zeit vom Director Schlenther wieder als Charakter-Darsteller engagirt. Vor fälle privater Natur, die durch eine krankhafte Veranlagung Müller's herbeigerufen wurden, sollen es gewesen sein, welche den Schauspieler in den Tod trieben. Müller war ein gebürtiger Hannoveraner, studirte zuerst an der Ber liner Akademie der bildenden Künste und widmete sich dann der dramatischen Kunst. Seine Antrittsrollen im Burg theater waren Alba im „Egmont

', der Derwisch im „Na- than' und der Geist im „Hamlet'. Einen qroßen Erfolg erzielte er als Nickelmann in der „Versunkenen Glocke'. — Weiters wird über den Selbstmord Müller's aus Berlin noch Folgendes berichtet: Der Schauspieler Hermann Müller hat sich in einem Anfalle von Geistesumnachtung erschossen. Er litt unter Zwangsvorstellungen und glaubte sich von der Polizei verfolgt. Vorgestern fehlte er plötzlich im Deutschen Theater, wo er in „Fuhrmann Henschel' mitzuwirken hatte) statt seiner traf

eine Depesche von ihm ein, daß er nicht spielen könne. Gestern fand man ihn im Grunewald todt mit zerschmettertem Schädel. Er hatte sich mit einem Pi stolenschuß das Leben genommen. Müller war ein sehr be gabter Schauspieler und hatte erst jüngst als Klimsch in Hirschfeld's „Pauline' eine köstliche Gestalt aus die Bühne gestellt. Müller hinterläßt eine Familie. Schüler-Strike. - Wie polnische Blätter berichten, striken seit einigen Tagen in Lemberg die Schüler der VI. Classe der dortigen Realschule

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 06.10.1883
Physical description: 16
landwirthschaftlichen Referenten sprechen und bemerken zugleich, daß wir wegen Mangel an Platz den Bericht des selben leider nicht vollständig heute zu geben ver- mögen. Unser Referent schreibt: Der Zweck, welchen die Section Obstbau mit dieser Ausstellung erreichen sucht ist ein dop pelter. Erstens strebt sie an, den jetzt zur Herbst abgeben mußtsn; denn diese verzehrte der Müller nicht etwa, sondern verkaufte sie an den Juden, und hungerte und lebte von Mehlkuchen, zu denen er daS Mehl den Bauern stahl

. Bei ihm war ein junger starker Knecht, dem wohl auch bald die Seele vor Hunger durch die Rippen gefahren wäre, wenn er nicht ein guter Schütz gewesen, und manchmal einen Rehbock und Enten geschossen hätte, welche sich dann der Alte auch mit schmecken ließ. Der junge Müller ward Tag und Nacht vom Alten geschunden und wäre längst davongelaufen, wenn er nicht der Tochter wegen dablieb und die Mühle zu kriegen hoffte, wenn der Alte stürbe. Die Ernte war wieder herangekommen und der alte Geizhals hatte die Bauern

ist. Dieses Sorti ment enthält wirkliche Prachtexemplare, ein Zeichen, daß der Schulgarten gut gepflegt wird. An schließend ist daS Sortiment Trauben deS ver- auf und zog dem Müller von drüben eine Nase, so daß diesem vor Verwunderung daS Maul offen stehen blieb. Er sollte eS aber noch mehr ausmachen, alS andere Bauern daherkamen und Alle abbogen und stromauf fuhren, wobei sie ihm die Zungen heraussteckten, wie er ihnen früher gethan. Der Alte wußte nicht, waS DaS zu bedeuten hatte und rannte nach der Dachlucke

anzustaunen; denn da stand einige hundert Schritt stromauf eine nagelneue Mühle mit vier Rädern, und klapperte recht laut und höhnisch, und die Bauern saßen davor und lachten noch lauter und meinten, nun sollte sich der alte Müller selber mahlen und daS Mehl dann alS Rattengift verkaufen lassen. , ' Wie die. Mühle dahingekommen. war, wußte kein Mensch.. Der Müller sagte, er habe sie storbeoea,alS Fördenr'deS Obst- und. Weinbaues mhmlichstzbekanaten P.a rdatk.che r.duHzHerra W a l d o e r ausgestellt

ab helfen wolle. Er war ein höchst komischer Kerl mit einem unv'erhältnißmäßig großen Kopf, auS dem zwei kugelrunde Augen von grüner Farbe wie ein paar Aepfel hervorstanden. Sein Leib war lang und dünn, aber noch ungewöhnlich länger und dünner waren seine Arme und Beine. Er trug nicht, wie die andern Müller, eine kurze Jacke, sondern einen langschößigen Rock und. sprang so flink und mit solchen enormen Sätzen in der Mühle umher, daß sich die Rock schöße wie ein paar Flügel ausbreiteten) ' Dabei sang

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 03.10.1901
Physical description: 8
von Blumau, wurde in das Stadtspital nach Bozen überführt. Aus dem Gerichtssaale. Am 25. Sep tember fand beim k. k. Kreisgerichte Feldkirch die Verhandlung gegen den 32 Jahre alten Bäcker Johann Müller, alias Karl Wölb, statt. Derselbe war des Verbrechens des Diebstahls und der Übertretung der Falschmeldung be schuldigt. Müller hat am 15. September 'd. I. um Mitternacht in Alberschwende den Stall des Bauern Büchele gewaltsam geöffnet und daraus eine auf 330 Kronen bewertete Kuh entwendet

, welche er jedoch, als er sich verfolgt sah, im Stiche ließ. Andern Tages stahl Müller neuer- dmgs eine Kuh im Werte von 380 Kronen aus dem versperrten Stalle der Witwe Winder. Dieser Diebstahl wurde ebenfalls entdeckt, und dem Dieb blieb nichts übrig, als mit Hinterlassung seiner Beute in der Flucht sein Heil zu suchen. Müller, der aus dem Gefängnis des Land gerichtes Kempten entsprungen ist, wurde zu 15 Monaten schweren Kerkers verurtheilt. Kirchliche Nachrichten. Gottesdienstordnung im Dom. Freitag

ist sehr besorgniserregend. Diamantenes Jubiläum. In der Capueiner- kirche zu Innsbruck feierte am 29. September der hochw. ?. Engelbert Müller sein diamantenes Priesterjubiläum. Der Jubilar, ein Bruder des hochw. Abtes Laurenz Müller, ist 1818 in Jnns» brück geboren, Priester seit 1841 und gehört der Nordtiroler Capuciner-OrdenSprovinz an. Bei der Festmesse versahen zwei Beteranen aus dem Jahrs 1848 den Altardieust, und uebst zahlreichen An dächtigen war auch der Kronprinz Rudolf- Veteranenverein von Innsbruck

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 26.10.1898
Physical description: 8
schwer verletzt worden, weil sie ihnen die Thür gewiesen haben. Die Thäter wurden noch am selben Abend von einem Gendarm verhaftet. Auf dem Todtenbette — uoch Forscher. Am 21. ds. fühlte sich Dr. Müller so matt, daß er sich zu B.'tte beqeben mußte. Als die ersten Symptome der Pest bei ihm auftraten, stellte sich Dr. Müller selbst sosort die furcht bare Diagnose. Sein Begleiter bei der Expe dition, Dr. Pöch. behandelte ihn. Der Zu stand verschlechterte sich von Stunde zu Stunde, so daß min den Kranken

mit den Sterbesakramenten versah. Obwshl Samstag die Temperatur gestiegen war, schien sich der Patient besser zu befinden. Er studierte die Krankheit am eigenen Leibe, maß seine Kör perwärme. machte Aufzeichnungen und nahm sogar flüssige Nahrung. Doch Nachts traten Cyanose. Delirien und Benommenheit des Sensoriums ein. und um halb 5 Uhr Früh erlag Dr. Müller der schrecklichen Seuche. Dr. Müller war bis kurz vor seinem Ableben vollständig bei Besinnung und genau über seinen Zustand unterrichtet. Er hatte trotz

des furchtbaren Leidens die zarteste Fürsorge sür seine Umgebung. Wenn er hustete, kehrte er sich, um die Schwester mit dem gefähr lichen Sputum nicht zu gefährden, zur Wand, hustete in karbolisirte Watte, die er dann in trockene hüllte und der Schwester reichte. Einige Stunden vor Eintritt der Katastrophe bat er die Schwester, einen Brief, den er für die Familie diktire, aufzunehmen. Sie hörte bereitwillig, wie Dr. Müller mit ziemlich lauter Stimme seine letzten Wünsche diktirte und zum Schluß bat, der Brief

möge nur, w.enn der Tod einträte, abgesendet werden. Die Schwester diktirte ihrerseits den Brief einer zweiten Schwester in einem Nebenraum, und diese führte ihn der Bestimmung zu. Auch an den Bruder Polizeikommissär Dr. Otto Müller hat der Sterbende noch Freitag Vormittags selbst einen Brief geschrieben, der noch im Spital desinfizirt und dann erst ab gesendet wurde. Zur Bismarck-Feier des Vereins der Dentschnationalen in Oesterreich ist nachträg lich noch eine Kundgebung des Mitgliedes

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 10
Date: 08.02.1902
Physical description: 10
»; wir wollen zu dem Grafen gehen und ihn» das Kind zurückgeben; ich will die Eltern auf den Knien um Verzeihung bitten; gewiss, sie werden mir verzeihen und auch Auua wird mir nicht zürnen; denn ich habe ihr alles Gute gethan!' Deodat sprach jetzt zu dem Betrübten. Der Müller aber stand auf; sein Gesicht war blasS, seine Augen feucht von Thränen, und voll Trauer wünschte er Deodat eine gute Nacht. Des anderen TageS schien der Müller gefasster. Er berieth sich eifrig mit Deodat, wie HeymeranS Tücke könne vereitelt

und Anna den rechten Eltern zurückgegebeu werden. — Deodat wollte nach Waldsassen znrückkehren, die wunderbare Aufsindung des KindeS dem Pater Anton melden und ihn auf das Neue um Rath'und Hilfe zu bitten. Vor allem schien eS ihm nothwendig, die Briefe mit KnnoS Geständnis, um die er durch Heymeran gekommen,, durch Pater Auto« auf das Neue sich aufsetzen zu lassen. Der Müller sollte derweilen mit Anna nach Prag ziehen und dort, in Sicherheit vor allen Gefahren, Deodatö Ankunft erwarten. Aber ach

, es kam anders. Die Hnssiten, welche bisher diese Gegend Böhmens verschont hatten, drangen vor und wütheten mit Brand uud Mord. In einer Nacht übersielen sie die Mühle. Mit dem Muthe der Verzweiflung verthei digten sich der Müller und Deodat mit den Knechten. An Deodats Seite wurde der Müller getödtet uud Therese, die gute Base, sank von einem brennenden Balken erschlagen. Da nahm Deodat, der alles verloren sah, das Mädchen und floh, durch »nächtige Hiebe sich Bahn brechend, verfolgt, doch uicht

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 26.11.1890
Physical description: 8
gegen den Biß giftiger Schlangen auszufinden. Ein deutscher Gelehrter, Baron Müller, welcher seine Studien in der australischen Stadt Melbourne gemacht hat, hat das Resultat seiner Forschungen und Untersuchungen, die fertigen Beweise für sein Heilverfahren der General- regiernug in Indien vorgelegt. „The Times ofJudia', der wir diese Nachricht entnehmen, behaupten, daß durch die Entdeckung des Baron Müller, wenn die selbe überall verbreitet nnd den Laien zuzänglich ge inacht wird, in Indien allein

mindestens !)0,000 Menschen im Jahre ihr Leben retten könne», den» der Biß giftiger Schlangen fordert jährlich derartige Massenopfer in den Ländern der indischen Krone. Nach Baron Müller zerstört das Gegengift keineswegs die Geivebe des Körpers, sondern bringt einfach eine kräf tige Reaktion hervor, welche abhängt von der Beweg lichkeit der Nerveuzentre». Das Mittel selbst soll in einer Mischung von Stlychnin nnd einigen anderen von Baron Müller uoch nicht bekannt gegebenen Stoffen bestehen

. Die Generalregiernug von Indien hat be schlossen. wie das oben citirte Blatt berichtet, nach der definitiven Erprobung des Gegengiftes Baron Müller mit der Errichtung eines Hospitals in Bombay zn be trauen und ihm die Entdeckung für eine h.'he Summe abzukaufen. sBeim Untergang des englische» Kriegs schiffes Serpent) sind bekanntlich nur drei Matrosen, Namens Gould, Luxon uud Bnrton, dem Verderben entronnen. Bnrton schildert die Schreckensnacht, wie folgt: Die See ging snrchtbar hoch, dabei regnete es stark

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 15.08.1877
Physical description: 6
allsozleich den Maiser Viehdoktor auf die Alpe, welcher, als er in der Senuhütte ankam, weder vom Senner selbst, noch von den Gehilfen Bescheid und Hilfe erhielt; er mußte selbst noch 2 Stunden zum Ferner gehen, und daS arme kranke Thier herunter liefern, daS freilich so viele Wochen schon ohne „Ja, dann ist'S in der That abgemacht lächelte der Gelehrte und die beiden Männer trennten sich mit gegenseitiger größter Zufrieden- heit. Hätte freilich der Müller dak Lächeln sehen können, mit dem vom Fenster anS

der Advokat seinem Wagen nachblickte; hätte er die Gedanken desselben in deutlichen Worten höre» können, so würde er minder siegeSgewiß heimg, kehrt, minder geredselig Wesen sein, hier in der Dorfschenke. „DaS giebt eine Anzahl fetter Prozesse!' mönologisirte der Advokat; »alle diese Banern haben Geld, der Müller nun gar schweren Reich- thnm — laß sie bluten! sie sind die starren Gegner deö Fortschrittes, da ist es nur billig, daß ihnen der Fortschritt einmal Eins versetzt. ' Ent stehen

aber Schwierigkeiten, Zeitverlust für den Bau derBahnttnie, so sinken die Aktien «nd der Gewinn ist später nm so größer! —durchaeführt wird der Plan höchst wahrscheinlich auch ohne Herrn Conrad Steffen'S freundliche Bewilligung! „Ja, ja, mein lieber Müller, gern möglich, daß du mir per Dampf den Rest der Advokatur, gebühren hierher bringen mnßt! Ha, ha, ha, verrückte Welt. daS!' Der Müller aber konnte nicht schnell genug nach Hause kommen und harangnirte dann in der Schenke seine Zuhörer, daß ihm die hellen Terlen

auf der Stirn standen. Am nächsten Page schrieb er dem Advokaten unter Toni's Beistand einen Brief, der diesem die Einwilligung sämmtlicher Bauern brachte. Seine ganze Seele war ausschließlich mit dieser Angelegenheit be' schästizt, so daß der dritte Meistergejelle nach Gotthold die besten Tage hatte und nicht begriff, warum zwei Vorgänger so kurz hintereinander davongelaufen; der Müller war ja ganz lamm fromm und ließ ihu machen, waS er wollte, er selbst dachte und wußte Nichts als die verhaßte ver- fehmte

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 28.07.1877
Physical description: 6
nur! — die Müllerei erlernen und gab ihm noch das nö thige Zeug, anstatt Lehrgeld zu nehmen; nun endlich hat er alle Wochen von mir einen har ten Thaler erhalten, damit er sich satt essen konnte iu der bunten Jacke, die ganzen drei Jahre hindurch! — Alles für den Hieb von dazumal, der mir das Leben rettete und Alles mit Freuden gegeben, Herr Pfarrer! Was Meint Ihr nun, müßte da nicht der Herrgott Psagt haben: nett vom Müller Steffen, wirk ich nett, das soll ihm Dank und Segen brin gen! müßte er nicht, Pfarrer

können!' Oho Pfarrer, nicht so eilig! Das denke ich mir denn doch ein weni'g anders. Wer mein Mädchen haben will, der muß mir allerweiiig- stens zehntausend Thaler aufweisen können; da bei bleibt es und davon beißt keine Maus ei nen Faden ab. So lange diese beiden Augen offen sind, bekommt Keiner die Toni ohne zehntausend Thaler und ich will den sehen, der mich meinen Schwur vergesse» läßt!' Der Geistliche reichte dem Müller die Hand zum Abschied. »Gute Nacht, Freund, so höre ich Euch nur mit Leidwesen

sprechen!' sagte er; hütet Euer zorniges Herz, daß es nicht Den im Zorne sehe, dessen Milde Ihr verkennt.' »Der Müller lachte. „Ihr gebt schon nach, Hochwürden, Ihr gebt schon nach;' schmunzelte er. Der Priester wandte sich noch einmal gegen den alten Freund und sah ihm voll ins Gesicht. Die edlen ernsten Züge glänzten im Widerschein innerer felsenfester Ueberzeugung, das große Auge leuchtete prophetisch. „Hört mich, Müller', antwortete er, „hört, was ich Euch sage: wenn Toni sür Gotthold bestimmt

ist nach deS Himmels Willen, so wird Er ihn, anch diese zehntausend Thaler geben. Er wird eS, aber — wehe denen, die das Aerger- niß verursachten! — Gute Nacht.' „Gute Nacht und wünsche wohl zu schlafen, Herr Pfarrer! Wenn ich das gewußt hätte, würde ich Zwanzigtausend verlangt haben !' rief der unverbesserliche Müller. „Ha, ha, ha, der Gott hold und zehntausend Thaler, darüber lache ich noch morgen l' Der Herbstwind fuhr über die Stoppeln, die letzten Astern und Georginen im Garten ließen ihre regendurchweichten

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 14
Date: 04.06.1885
Physical description: 14
, was auch geschah. Es wurden nun zwei Müller, die außerhalb der Stadt wohuten, mit dem Pöllerschießen betraut. Der löbliche Stadtmagistrat erhielt aber von diesem gesetzwidrigen Treiben Kenntniß und ergriff seine Gcgemnaßregeln in der ihm eigenen originellen Weise Da er nämlich doch nicht in Erfahrung brachte, 'an welchem Orte geschossen werden sollte, so versammelte der Bürgermeister in seinem Gasthause Abends den cesaminteu Gemeinde-Ausschuß (es war damals kein einziger Zweifelhafter, geschweige ein Liberaler

darin) uud verstärkte letzteren noch durch ca. 20 mit Knütteln bewaffnete Bursche Nach dem Ave-Maria-Leutcn thaten die beiden Müller ihre Schuldigkeit Es krachte eins, zwei, drei, aber o Weh', die Pöller waren so unglücklich postirt, kaum 100 Schritte weit von des Bürger meisters Haus, und nach dem dritten Schusse kam schon die mit Knütteln bewaffnete Avant garde des Gemeinde-Ausschusses im Sturmschritte daher und dahinter in solider, selbstbewußter Haltung dieser selbst. Die beiden Müller

hatten aber sür die zu erhoffenden Schläge von den Liberalen kein Trinkgeld bekommen und liefen davon. Der eim Müller war furchtsamer Natur, lief zumTempel hinaus und verbarg sich, der andere aber war ein Pfiffikus, warf einen Pöller in einen Anger, schwang sich selbst über die Mauer und stieg, die Dunkelheit des SpätherbstabenÜs be- nützend, auf einen Baum, um die weiteren Actionen des Magistrates zu betrachten. Der Gemeinde-Ausschuß hielt nun unter Gottes freiem Himmel Rath, was zu thun wäre und fand

für Clericale und Liberale wieder aufgehen. Aber uun kamen erst die schlimmen Zeiten, die beiden Müller wurden vor den Magistrat gerufen und befragt, wer ihnen das Schießen erlaubt resp, „angelernt' habe. Die beiden nannten nun alle Liberalen. Letztere wurden nun sofort zur Recht fertigung vorgeladen, erschienen aber nicht. Einer der Vorgeladenen hielt den Magistrat schriftlich dessen Sünden vor und erklärte, vor eineni solchen Magistrat erscheine er nicht. Es wurden nun zwischen dem Magistrat

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 10.09.1899
Physical description: 16
haben sollen, dafür lassen Sie mich sorgen'. Labori theilte in der vorgestrigen Verhand lung mit, er sei verständigt, daßSchwarzkoppen und Panizzardi zwar nicht nach RenneS kommen können, daß sie aber bereit seien, einer Müller war erst der recht« Neffe und Konsin. An einem Arm die liebe Tante,-die M etwas fest auflehnte und am andern Arm da» blonde^Kyusinchen, ßvg der »flotte Müller' langsam durch die Zeltreihen. Er hatte viel zu erklären, bald guckte daS Fräulein in einen Feldk-ssel und ließ

sich die G-schicht» der Erbswurst erklären, bald wollte di» Mama da» - geltinaere sehen. Der „flotte Müller' fieng viel« neidische Blicke auf, sah aber selbst nur liebevoll um sich und besonders auf feine schöne Begleiterin. Al» die Damen in fast alle Kessel geguckt hatten und sich genug an den lodernden Feuern gefreut, lenkten die drei ihre Schritte auch dem Zelt deS Neffen zu. D«r Herr Hauptmann war nicht allzu str«ng, besonder» heute, wo di« Uebungen brillant geklappt hatten. Zu Herrn Willy Müller gesellten

sich «iaig« Frrunde, zu Frau Lily'« letzter Flasche andere und bald saß man lachend, trinkend und ausschneidend in froher Runde. Heinrich Hummel be schrieb da» Diner der litzlen Tage, da» man in den Dörfern zu sich genommen. Kartoffeln und Hering, dann Kartoffeln und Speck, Kartoffeln und Leinöl u. s. w. Wenn da die Wurstkisten nicht gewesen wären, ltbte «r sicher nicht mehr, betheuerte er immer wieder. Ein anderer wollte chinesisch, d. h. gebratene Ratten gegessen haben, ab«r der „flotte Müller

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