Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
222 H- Leopold übernimmt die Herrschaft von Treviso. Krieg mit Padua. des Königs von Ungarn, des Francesco von Carrara und des Patriarchen von Aquileja, brachte die Republik an den Rand des Verderbens. Schon war, nach dem Verluste der umliegenden Castello, die Hauptstadt selbst dmH die siegreich heranziehenden Feinde schrecklich bedroht; da wurde der helden- müthige Pisani, der den Tag von Pola mit Ketten hatte büßen müssen, von dem Volke ans seinem Kerker hervorgezogen, und schnell drängte
Leopold, und bot ihm, im Namen der Republik, die Stadt Treviso sammt ihrem Gebiete und der Grasschaft Ceneda als Eigenthum an, wenn er dasnrBundesgenosse Venedig'swerden und gegenFrancesco vonCar rara, Herrn von Padua, kriegen wollte. Der Herzog, erwerbgierig und kampf lustig, nahm das Anerbieten an, obschon er kaum wußte, ob seine verfügbaren Ctreitmittel ausreichen würden, um die Bedingung zu erfüllen. Seine Abge ordneten stahlen sich in das belagerte Treviso, und nahmen in seinem Auftrage Besitz
von der Stadt, auf deren Thürmen sofort Oesterreich's Fahnen wehten. Wie die Stadt, so erklärten sich auch die benachbarten Burgherren schnell für Leopold, und pflanzten die österreichischen Farben auf ihre Zinnen. Allen Anhängern Venedig's wuchs wieder der Muth. Obgleich die Paduauer Alles aufboten, Treviso noch vor dem Eintreffen des österreichischen Entsatzes zur Nebcrgabe zu bringen, so kam doch Leopold's feurige Eile ihren Bemühungen Zuvor. Sein Heer, bestehend ans zehntausend Reitern, darunter