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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 13.03.1908
Physical description: 8
„Und ich führe sie zur rechten Zeit wieder wohlbehalten pikant, und erwies ihr gleiche Aufmerksamkeit wie jeder anderen zurück', fügte Leo hinzu. Dame ohne irgendwelche Auszeichnung. „Reich mir die Hand, mein Leben, komm' auf mein Schloß Auch Wanda konnte sich nicht recht erwärmen für die neue mit mir', singt Wanda mit komischem Pathos. Freundschaft, dagegen fühlte sie fich mehr und mehr zu Edith „Du hast ja eine prächtige Sonntagslaune heute', lachte hingezogen, deren Gemütstiefe

ihr sehr sympathisch war, ob« Edith zurück, „wer könnte oa widerstreben?' wohl sie selbst sich bemühte, oberflächlich zu erscheinen. Sie Sie nimmt den Hut, und Leo folgt jeder ihrer Bewegungen, hatte Edith erzählt, wie ihr Bruder sonst alljährlich in den die ihm so voll natürlicher Anmut erscheinen, daß er das Auge Ferien größere Reisen gemacht, dieses Jahr aber darauf ver gär nicht von ihr wenden kann. zichtet habe, und obwohl sie nicht ,äußerte, warum — so rief „Heute sind wir fast Alleinherrscher in den ganzen

, weiten doch eine Stimme in Ediths Herzen voller Jubel: Klosterräumen', plauoerte Wanda, „und da es so heiß draußen „Deinetwegen wellt er hier in den stillen Bergen!' und innen so kühl ist, so wollen wir dasselbe einmal durchwan- Obwohl von Natur mißtrauisch und darin bestärkt durch dern, und Leo kann unser Cicerone sein. Gefällt Euch der einige verletzende, bittere Eindrücke aus der Kindeiyeit, hatte Vorschlag?' es Üeo doch verstanden, durch feinsten Zartsinn das Mißtrauen „Gewiß', bestätigte Edith

und be- selbst die der Wönen Ungarin, gar nicht beachtete, sondern stets suchen die Kapellen und Grüfte unter der großen Marienkirche, mit gleichem Interesse zu ihr zurückkehrte und jetzt meist nur da gibt es noch zahllose verborgene Kunstwerke von historischem ernste Gespräche mit ihr führte, so sagte sie sich im tiefsten Wert, gewiß wiro Fräulein Edith dies interessieren!' Herzen: er liebt meine Seele, nicht mich, wie könnte er auch? Ob es sie interessierte? Für jede war es ein Genuß, Leo Ich bin ja nicht schön, ach

für seit einiger Zeit äußerst reizbar und verstimmt. Die sonst so beide jene Stunden, wo Liebe lehrte und Liebe lauschte, wo harmlosen Scherze zwischen den beiden wollten nicht mehr recht die Harmonie der Seelen im Austausch der Gedanken und aufkommen. Manche unbedachte, spöttische Bemerkung des jungen Urteile sich immer deutlicher offenbarte. Es war für Leo ein Mannes über den „Schulfuchs', wie er Leo nannte, scheuchten nie zuvor empfundener Genuß, Ediths feines Verständnis für das junge Mädchen

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 20.03.1908
Physical description: 8
unterhalten,' spricht Leo ruhig mit einem ernsten Blick auf den gehe jetzt mit Herrn Leo Braun zum Papa auf einen Augen- Freund und reicht Edith den Arm. , ^ blick.' „Otto — begleite mich zu Frau Wende!' kalt Und klar Damit drückte Edith der Kranken die Rosenknospe in die dringen die ernsten Worte der Baronetz an Ediths Öhr. Diese Hand, und beide nickten ihr freundlich zu. hat sich, ohne einen Blick oder einen Gruß zum Ausgang des Maria und Martha waren weggegangen, und Klara half Gartens

gewendet. dem Papa die Rechnungen einheften. Beide waren nicht wenig „Einen Augenblick!' ruft der Baron, dann neigt er sich zu erstaunt, als Edith vor Erregung glühend, ^nit einem fremden Edith und spricht in warmem Tone: Herrn ankam. - „Wie bedaure ich, daß wir nicht länger verweilen; wenn „Papa, Herr Leo Braun wünscht dich kennen zu lernen, 7- Sie indes Ihrem Herrn Papa meinen Freund vorstellen wollen, bitte, Herr Braun, das ist mein lieber Papa,' sprach sie eifrig so warten wir bis zum letzten Zug

. Ich sehe Sie dann noch und führte den sich erhebenden Rentmeister Leo Braun ent? — werde meinen Freund bei Ihnen abholen. Indes — auf gegen. . Wiedersehen!' „Ich habe die Ehre?' sagte dieser mit stummer Frage im „Günter — komm sofort,' ruft die Baroneß auch dem Kna- Blick. . ben zu, gleichsam als wollte sie denselben aus der plebejischen „Leo Braun, Student der Philosophie,' vervollständigte Gesellschaft entfernen. dieser die Vorstellung. Wie selbstbewußt — den Kopf stolz in den Nacken geworfen

, „Und dies meine Tochter Klara, zeitweise mein Sekretär,' schreitet die Baroneß dahin, jeder Zoll eine Aristokratin. Leo fügte freundlich der Herr Rentmeister hinzu. . und Edith sehen ihr schweigend nach! Die blauschwarzen Haare Nach wenigen Minuten ist der Papa informiert. Er hat quellen in fessellosen Locken unter dem kleinen Hütchen hervor, erfahren, daß Leo der Bruder der freundlichen Dame war, die vie schlanke, leichte Gestalt ist in jeder Bewegung tadellos, und Eoith damals mit abgeholt, daß er Edith im Gebirge

kam, um Leo abzuholen. So kurz wie der Besuch, so zu Leo. kurz war der Abschied. „Finden Sie das?' fragte er zurück. , Die Baroneß wollte nicht mit dem .Nachtzug fahren, und „Gewiß, sie ist aber wohl sehr stolz?' so- mußte man den.früheren benutzen. ' * - „Ich könnte das nicht sagen, ich glaube im allgemeinen „Jedenfalls kommen wir zwei einmal wieder; ich finde es nicht — aber — lassen wir das,' sagte er, den gleichgültigen hier ganz angenehm als Landaufenthalt. So leben Sie wohl Ton abstreifend

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Dolomiten
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Page 4 of 8
Date: 14.08.1933
Physical description: 8
zu den exekutiven ge richtlichen Schätzungen von Liegenschaften zum Zwecke der Zwangsversteigerung haben angesucht: a) Die Banca del Trentino e dell'Alto Adige in Trento durch Adv. Aloise Baron Fiorio in Merano zur Schätzung der Grundbuchs-Einlage 55/n 93er ano. Eigen» tum des Ignaz Reitcrer, wohnhaft in Derano. 205 b) Die Sparkasse Bolzano durch Dr. Viktor Foradori in Bolzano zur Schätzung der Grundbuchs-Einlage 488/11 Laives. Eigen tum des Franz Baldo in Laives. 201 D e v i n k u l i e r u n g. Dr. Leo Server

, wo ich keinen Kreuzer Geld in der Tasche hatte, kein Stück Brot zum Mittag und kein Bett zur Nacht. Ich saß mit dem Hut vor mir am Eingang der Jahrmärkte und habe “ „Nicht mehr!' wimmerte sic. „. st mehr!' Sie strauchelte, fühlte sich von seinem Arm gehalten und preßte die Hände gegen das Gesicht. „Laß mich sprechen', fuhr Leo dann fort. „Ich bin erst ruhig, wenn ich dir alles gesagt habe. Mein erste!.-, festes Engagement bc'.am ich auf einem Schiff. Der Kapellmeister er krankte schwer, starb, und ich rückte

an seine Stelle. Es war ein großer Dampfer der Amerika-Linie. So sah ich die ganze Welt Und bin beinahe in jedem Erdteil gewesen.' „Und jetzt?' fragte die Baronin und wagte kaum zu atmen. »Jetzt ? Leo Hammerstein reckte sich hoch und schloß die Arme fester um die ver ängstigte Frau. „Jetzt will ich vorläufig nichts, als bei dir gesund werden, Mutter!' „Ja', lächelte sie selig. „Ja, mein Bub!' „Und wenn ich gesund bin. kommst du mit mir', schmeichelte er und hielt im Schreiten inue. „Wohin?' „Nach Budapest

.' Sie sah auf und hatte schon wieder eine stumme Sorge in den Augen. „Hast du dort ein Engagement?' Er nickte. „Ich bin Eoneralmusidirektor an der dortigen Oper geworden? Genügt dir das?' „Du wirst nicht mehr hungern müssen, Leo?' „Nein. Mutter!' „Und nie mehr in Spelunken und auf Jahrmärkten spielen?' „Das ist gewesen und kommt nie wieder!' Er ließ plötzlich den Arm von ihren Hüsten fallen und begann zu laufen. Denn über die Wiese kam eine helle Gestalt, verhielt einen Augenblick und rannte

ihm dann entgegen. „Stop, Mädel, stop', rief er und sperrte mit ausgebreiteten Armen den Weg. Das Nösli mußte wohl oder übel in diesen Armen lan den, tat es ohne jedes Zögern und lachte und weinte zugleich zu dem Manne auf, der es um Haupteslänge überragte. „Komme ich zu früh, Leo?' „Gerade recht, mein Kleines! Mutter, ich danke dir, daß du mir das da behütet hast.' Und ehe die Baronin zu begreifen vermochte, wie das möglich wäre, lag das Rösli schon an ihrem Hals und berichtete atemlos: „Er ist ja schon zwei

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Der Bote für Tirol
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Page 8 of 12
Date: 12.03.1904
Physical description: 12
und Professor Dr. V. Luksch (Wien, Verlag der Leo- Gesellschaft, ca. 25 Lieferungen » Kr. 1.20) b-richten. Dieselbe umfaßt als IV. Abschnitt „Die Zeit der großen Verfolgung und der Sieg des Christentums im Rönierreich 25V bis 313.' Von dem inte ressanten Inhalt wollen wir besonders hervorheben r Die »ilänmäßige Verwlguug der Kirche durch den heiduisch-römischen Staat Den erste,» Versuch, da-Z Christentum völlig auszurotten, unternimmt Kaiser Dezius. Wohl gibt cs viele Abtrünnige, aber auch viele Märtyrer

I, 21 kgl. Hoflieferanten (Schweiz). — «6 — bitte Herr Braun, das ist mein lieber Papa,' sprach sie eifrig nnd führte deu sich erhebenden Rentmeister Leo entgegen. „Ich habe die Ehre?' sragte dieser mit stummer Frage im Blick. „Leo Braun, Student der Philosophie,' vervollständigte dieser die Vorstellung. „Uud dies meine Tochter Klara, zeitweise mein Sekre tär,' sügte freundlich der Herr Rentmeister hinzu. Nach we nigen Minute» ist der Papa iusormiert. Er hatte erfahren, daß Leo der Bruder

der freundlichen Dame, die Edith damals mit abgeholt, daß er Edith im Gebirge kennen lernte und heute zufällig mit dem Baron, seinem Studienfreunde, auf eiu paar Stuuden hierhergekommen, um eiumal nach der Besitzung zu sehen. Das sichtbare Wohlgefallen, welches Herr Willert an dem jungen Manne fand, bekundete sich auch dadurch, daß er Klara besahl, eine Flasche Wein zn bringen, und man war in ganz gemütlicher Stimmung, als der junge Varon kam, um Leo abzuholen. So kurz wie der Besuch, so kurz war der Ab schied

sie, dies und jenes aus Marienberg zu er zählen; einige Tage sprach man noch davon, und dann wurde der kleine Vorfall vergessen. ' 10. Winter war es! Leo sitzt auf seiner „Bude' und sucht die kalte, dünne Lust durch mächtige Wolken aus seiner lan gen Tabakspfeife, wenn anch nicht zu erwärmen, so doch zu verdicken. Das Zimmerchen ist dürftig ausgestattet, das ein zig Wertvolle darin ist eine große Menge Bücher, welche auf einsachem Bücherbrett ausgestappelt sind und auch sonst noch überall nmherliegen. Der Besitzer

des Frühlings zu versenken, in seinem' Sonnenglanz sich erwärmen nnd die tausendfachen Genüsse, die dieser letzte Frühling und Sommer uns bot, noch einmal durch kosten denkt Leo uud ist so mitten drin in der durchs iebten Herrlichkeit, daß er das Klopfen an der Tür gar nicht geHort hat und verwundert aufblickt, als sich diese öffnet und Baron Otto in derselben sichtbar wird. „Lieber Freund! In welchem Nattenwinkel hast Du Dich tierkrochen? Seit wnnn steckst Du denn Hier, ^>ohn und Günstling aller neun Mnsen

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 12
Date: 12.03.1904
Physical description: 12
der Wissenschaft werde ich gleich, sofort einen steifen Grog brauen; wir haben uns lange nicht gesehen!' lachte nun Leo. „Lange/nicht gesehen! Das sagt dieser Mensch mit einer Seelenruhe, als wäre ich schuld daran! Deswegen eben habe ich mich ans Sie Strümpfe geinacht, um Dich aufzustöbern, sitzt er wie Zens in den Wollen! Wie kannst Dn da Tabak zn ranchen Dn ein er 5er Hochverachrnng oeebrr: leine nno , _ Dim übrigens unterstehen, Salon heil' ersten Ranges?! „Gewesen,' lächelte Leo, mit einer Überlegenheit

nicht zn arbeiten braucht, den: die Götter im Traume das verleihen, wonach andere Menschenkinder im Leben vergebens ringen.' „Scherz beiseite,' erwiderte Leo ernst und setzte sich neben den! Freunde nieder, „ich habe die letzten zwei Jahre manches getrieben, was nicht nötig war und wonach man bei meinem Examen nicht fragen wird. Käme es aus mich an, so würde ich ein anderes Fach wählen, aber ich muß seheu, daß ich zu mciuem Ziele komme, je eher, je besser, der Meinigen wegen!' Das klang wirklich wahrscheinlich

, so daß sein Freund sagte: „Und deswegen hast Dn Dich auch hierher verkrochen?' /,Ja, deswegen,' nickte Leo; er hätte wohl hinzufügen wollen, weii es den Meinigen uumöglich wird, weil ich es uicht länger verlange» kauu, daß sie alle für mich darben, alles für mich opfern! Aber er auch gegen seinen Freund war. schwieg, so offen er sonst — 65, — „Gewiß, zuerst zu Barbara,' nickte er, worauf sie ganz erleichtert sagte: „Ja, sie wird jept aufgewacht fein uud sich sehr freuen!' Leise traten sie in das Krankenzimmer

, in welchem sich anßer Barbara niemand befand. ^ie blickte erstaunt ans die Hin- tretende nnd — „Sieh doch, lieb-? Barbara, ich habe Besuch bekommen; hier meinem Freund, er will anch Dich besuchen. Er w<rr stets so lieb und gut zu mir, Barbara, als ich in Marien berg war. Siehst Du ihn? Er heißt Leo Brann, aber Du kennst nicht; weitn Dn aber wieder gesund bist, erzähle ich Dir viel von ihm!' So sprach Edith und in ihrer stimme klang freudiger Stolz, unendliche Weichheit, Liebe nnd Zärtlichkeit für die Vtranke

, und in Loos Herzen tönte es wieder wie Mnsik. Er hat der Kranken ihre Hand gefaßt nnd mit der anderen strei chelte Barbara herzlich die wohlgepflegte .Hand des jnngen Mannes. „Gott segne Sie, und schön, aber allein sein - ach haben - - wie ich sprach sie leise, ,,^:ie find so jung ich werde sterben uud dann wird Edith wenn Sie wollten dann Edith so lieb sie stets gehabt! Das würde mich trösten !' der Kranken- mit seiner nnd sagte, sich nieder- Edith errötete heiß. Leo aber fährt kühle», weichen Hand

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 27.03.1908
Physical description: 8
dazu? Du erweisest mir ja eine unendliche Ehre!' „Jean, bringen Sie den Plunder nach! Hier hast du dei nen Überzieher und — hier — verlier' sie nicht', und drückt' ihm ein Löschpapier mit Ediths Rose in die Hand. Mit eigen tümlichem, feuchtem Blick schaut Leo auf den Freund, aber in dessen Augen kann er nicht sehen. „Otto! laß mich — ich kann nicht mitkommen!' sagte er mit leiser, bewegter Stimme. „Ich bitte dich, werde nicht sentimental! Willst du uns alle unglücklich machen! Du sollst uns helfen, aus Günther

, diesem Wildfang und Taugenichts, einen Menschen zu machen. Da sperr' dich nicht lange, außer es ist dir zu unbequem und entspricht nicht deiner LVürde!' fragte jetzt Otto ganz gemessen und mit ernstem Blick. „Ich glaube, Otto, dir müssen selbst die Steine gehorchen! Wehe den Weiberherzen, wenn du erst an diesen deine Macht probierst!' - „Das wird wohl nicht so gefährlich werden! Aber Gott sei Dank, nun zeigst du wenigstens doch noch Menschenverstand«', spricht er fröhlich, als er sieht, daß Leo

seine Arbeitshefte nun selbst zusammenpackt. - . „Vergessen Sie nicht die Tabakspfeife, Jean, das ist ein Hausmöbel.' „In eurem Hause werde ich sie wohl pensionieren müssen', lachte Leo jetzt. . . Xl. . , Wieder hat der Frühling das Land mit seiner Blütenpracht überschüttet. In dem Laufe eines Jahres hat sich manches Ereignis vollzogen, manches vorbereitet, was in den uns be kannten Familien eingreifende VerändeMngen hervorbringt. . Barbara war zwar wieder so ziemlich genesen, aber weiter als bis auf den alten

Lehnstuhl am Ofen hatte sie es nicht ge bracht. Dort sonnte sie sich an Ediths Anblick und nahm deren Pflege und Zärtlichkeit hin wie ein Kind. Dann aber kamen die FrühlinHsstürme und unversehens nahmen sie die alte, treue Dienerin mit hinweg, dahin, wo kein Wechsel mehr ist. Der erste tiefe Schmerz erschütterte Ediths Gemüt und ver tiefte noch mehr deren Fühlen und Denken. Leo sandte ihr daraufhin den ersten längeren Brief; jedes Wort darin brachte ihr Trost und stilles, süßes Glück, denn — er fühlte

wandtenkreise. Auch Tante Franziska war dazu herbeigekom men und hatte auf Wunsch der Familie Wanda mitgebracht. Die beiden Freundinnen waren uberglücklich und Ediths Herz schlug mächtig, als Wanda ihr erzählte, daß Leo stets nach Edith frage und es ihm ohne diese Edith in der Heimat wohl gar nicht gefalle, denn er komme nur selten und auf kurze Zeit. Der Mama Augenleiden hatte sich gebessert, schloß aber jede weitere Anstrengung aus, und so war es ein Glück, daß der Herr Baron sich Leos so edel angenommen

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Der Bote für Tirol
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Page 8 of 12
Date: 05.03.1904
Physical description: 12
hnstenstillend und schleim- lösend, sowie Appetit nnd Verdaun,anre- aelid, durch seinen Gehalt an Eisen und lösli chen Phosphor-Kalk-Salzen ist es über dies sürdieBlnt- und Kn ochenbildnng sehr „üblich. Herbabuys Kalk-Eisen-Sirup nnrd auch von Kindenr vorzüglich vertragen. 21S Einacsandl. sollte im eigensten Interesse nur Xnsipp- i<Jfkss als Tusiit? 2UM tüxlicben liakteegetränk ver^v>.l,ijLN. — 74 — Wandas Frenndschast bemühte. Leo aber dachte nicht daran, er fand die jnnge Dame reizend — auch Pikant uud

, so rief doch eine Stimme in Ediths Herzen voller Jnbel: „Deinet willen weilt er hier in den stillen Bergen!' Obwohl von Natnr mißtranisch, besonders bestärkt durch einige verletzende, bittere Eindrücke ans der Kinderzeit, so hatte es Leo verstanden, durch feinsten Zartsinn das Mißtrauen zu überwinden; nie schmeichelte er ihr mit Worten, stets behan delte er sie wie eine Dame, niemals als unerfahrenes Mäd chen und gab ihr somit eine über ihre Jahre reichende Sicher heit. Und da Edith hingegen

, der gutmütige, sollst immer fröhliche Better, erwies sich .seit einiger Zeit äußerst reizbar nud verstimmt. Die sonst so harmlosen Scherze zwischen den beiden wollten nicht mehr recht auskommen. Manche unbedachte spöttische Bemerkung des jnn- Mannes über dcm „Schulsuchs', wie er Leo benannte, scheuchten das junge Mädchen zurück nnd machten ihr den -Vetter zu Zeiten unausstehlich. Bereits war es Spätsommer, die Ferien bald zn Ende; va ka,„ uu^vnrtet ein Bries von Ediths Vater nnd rief Barbara krank liege nnd

die Sehnsucht 1 i irem ^n'blnlg nicht überwinden könne. Unverzüglich rüstete <c> — sich Edith zur Reise, im tiefsten Herzen betrübt über die traurige Nachricht. Es galt nur noch, das Nähere der Ab reise zn bestimmen nnd überall Abschied zu nelMen. Da Leo zusammen mit Edith eine ziemliche Strecke dasselbe Reiseziel hatte, so erklärte er sofort, auch abzureisen, um Edith ein Stück Weges begleiten zu können. Aber gegen eine Reise mit der Post hatte Ernst seilte Einwendungen. „Übrigens,' sagte

er, „habe ich Edith geholt, so kann ich sie auch wieder zu .Hause fahren, so viel Zeit könuen wir uns jetzt schon nehmen.' „Der Herr Leo kann ja die Fahre gleich mit benützen, wenn Dn meinst, daß Du selbst sährst,' bemerkte Tante Fran- zel eilsertig, ohne den finsteren Blick zn bemerken, der Ernst? Gesicht verdunkelte. „Der große Wageu ist uicht im «tande, wir müssen den kleinen uehmeu, der ist bloß für zwei!' „Das ist recht schade,' meinte bedauernd die Mutter, wäh rend Edith wortlos nnr einen Blick auf Leo

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Alpenzeitung
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Page 6 of 8
Date: 25.02.1931
Physical description: 8
ist Die Spielleitung besorgt Karl Beckmann, die musikalische Leitung hat Ludo Philipps. V. Symphonie-Konzert Nächsten Freitag, den 27. Februar. Punkt 16.S0 Uhr, findet das fünfte Symphonie-Kon- zert der verstärkten Kurkapelle statt. Als Solist wird der bestbekannte Biolinvirtuas« Prof Leo Petroni das Violinkonzert C-Moll von Men delssohn mit Orchester zum Vortrag bringen. Kinonachrichten Theaterkino. Heute und morgen der große GebirgS 'Tonsilm „Der Sohn der weißen Ber ge' mit Luis Trenker, Mary Glory und Maria

Johann, hailer Hans !jun , GessenMter Martin. der im vergangenen Jahr öfter gespielten unvollendeten Symphonie Schu berts. Den Beschluß des Konzertes bildet die siir Merano neue symvhonische Dichtung Ottorino Respighi's „Die Pinien von Roma'. In einer nächsten Nummer werden wir Nähe res über Art nnd Inhalt dieses Werkes bringen. Das Freltagskonzert im Kurhaussaale Leo Petroni als Solist Die Symphoniekonzerte, die jeden Freitag nachmittags im Kurhaus« abgehalten norden, erfreuen sich eines sehr regen

Besuches und unser Konzertpublikum wird die Nach richt vom Austreten des Violinisten Leo Petroni diesen Freitag, den 27. Februar, mit Freuden aufnehmen. Der Violinist Leo Petroni, der schon seit mehreren Jahre» am Musiklyzeu», „<g. Rossini' in Bolzano seinen Lehrberuf ausübt, hat seine Künstlerlaufbahn schon frühzeitig begonnen und sich dnrch Konzerte, die er in Italien und im Auslände gegeben hat, «inen bedeutenden Namen geschaffen. Besondere Anerkennung fand seine große Musikalität, die außergewöhn

einer Strap« geneh- Leo Petroni wird bei dem von Maestro Gra- l'/'W worden, d!« in Roma rings um den Mug olila geleiteten Konzerte das bekannte Konzert hafeii^ „ì.àrio^ führen und gleichzeitig als in C-Moll von Mendelssohn mit Orchester- begleitung zum Vortrag bringen. Da Leo Petroni sich bei dieser Gelegenheit zun, erstenmale dem Meraner Publikum vor stellt. ist zu erwarten, daß der Besuch sehr zahl reich N, denn sein Ruf als einer der bedeutend sten Violinisten der jungen italienischen Schule

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Alpenzeitung
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Page 4 of 8
Date: 28.01.1934
Physical description: 8
Dr. NenmanS; von Schinkel Gerla; Sanig; Ä. Pobitzer (Molinoj; Azienda di Cura Dott. Angusto Slocca; Leo Abart; Vittorio da Nonch; Toc. An. ^asa per l'Industria del Marmo; Grandhotel Bristol; Schenk Joses; Dott. von Kaan; Lire M.- spendeten: Lex Hans; Nnbinslein; Brtiggeman» (Schlosi LakerS) Eoerls A.; HemS; Johann ». I. Zitt; Mahlknecht Ioliann; Erwin Dott. Langer; Dott. Strimmer; Dott. Alvise Fiorio; Saoov'Hotel: Hotel Fran Emma; W. Osborne; Lire L5.- spendeten: Dott. Hermann König; Hotel Lontincntal

Tecauate Parrocchiale; Gam- per Markus; Dott. Bidesott; Hohenegger Hänsele; Gamper Paula; Bacher Irina: Slanzi Theres; Rnnggaldier (Ladnrner- l'os>; K. v. Liebe; Fantl-Jorca»; Ladurner Felicitas; Platzcr Maria; Brach; Zoo. Operaia Cattolica; Federa Leo; Franz Salsner; Mayer; Ernst Grndl; Karrer Robert; Walter Hein rich Tanzer; Torggler Jakob; Panlmichl; M. Traller; Jos. Pobitzer; Franz FrieS; M. Götz; Foto Senn; Direktor Ble- cha M.; Duregger; Pizzi e Comp; Klara Peter; Unlerreiner Franz; E> Josse

: Tott Weißer; Merkel Leo; Alber Vigil; Rosa Piltz; Jellov- fek; Julia; Lire 5.« speudeten: Frl. Nemieie; Gins. Carpani; Pensione Borodine; E. v. Meyer; Holtus; Platzer Marie; Braunstein Anna; Dt. M.; Frau Dott. Kuhn; Soc. Esportazione Calville; Adler Henny; Vepel Anna; Te Giorgio; Baroni» Concini; Frau von Andreatta; Josse Anglista; Banzetta Carlo; Mo- lenar; Totzaner Rosa; Engel Schmied; J»g. Anlreoccl Aldo; Vedova Pranlner; Tomaselli Paolo; Kosler und Pircher; Zchmnlikawetz Maria; Löffler Anna

Amalia; Knoll Luis; Dehelian; M. Krananer; Giovanettoni Guglielmo: Ralschiller; Masten; Vafak Ernst; Ladurner Franz; Jos. Jiiraer ;Fritz Iörger zDott. Ehmig; Dott. Moiiaiiin; Leo Schmidt; Peter Franz; Grüner; Mitteà'fer; Erbard. Bei- kirchner Anny; Palazzi Giuseppe; Ballarini; Kall Anna; Fratelli Nncca; Woblge>»»t Auto»: Massarini; Z>tt. Staff ier; Tott Torggler; Berta Kleinlercher; Georg Galler; Ars Nostra; Dott. Traiquillon ». Ivo Ofner; Pichler Maria; Bertoldi Maria; Dott. Jos. Rasfeiner

hatte den schon mehr als reifen Mann ergriffen und so nahm er Rosetta als Bändigerin für seinen Zirkus. Bald oerliebt sich auch sein Sohn Leo in die neue Angestellte. Und diese dra matische Rivalität zwischen Vater und Sohn be herrscht den ganzen Film. Als Einlage ein zweiaktiger Chaplin-Lustspiel- schlaget. Beginn: 2, 3.45. 5.30, 7.30, 9.30 Uhr. fWlpenballkl an» 3« RIH Goldschmied h. Wiemann, Via Leonardo da Vinci 7. 1. St.. macht Neuarbeiten und Repara turen in Gold. Silber und Platin. Grykes Lag

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 14.08.1925
Physical description: 10
erhalten hatte. Unter dem nachfolgenden Papst Leo XII wurden dies« Pwpnvusschätzs noch erheblich erweitert; für jede Papyrusrolle ward «um Schutz eine schwere MLtallkapfel angefertigt. Im Jahre 182S wurde eine lithographische Wiedergabe dieser Papyvusrollen auf zahlreichen Tafeln vom Vati- >kan veranstaltet; die Herausgabe wurde von den« hervorragenden Goichrten und Kardinal Angelo Mai geleitet; der den Tafeln gleich zeitig einen Katalog und eine umfassende wis senschaftliche Beschreibung beigab. Papst

Leo XU. tat auch viel für die dekorative Aus schmückung der Vattkmrschen BlblioHok; so fanden auf sein Geheiß dt« tastbaren Vasen der Wvrn-Mxmufattur, -Aefchsmt» König Karl» X. von Frankreich, im Blbkiotheksgebäude Auf stellung. Unter oas Poniifikat Leos XII. fällt noch ein weiteres bedeutsames Eroignis für die Vatikanische Bibliothek. Es ist dies die Erwer bung der kostbaren Blichersmnmlun» des Gra sen Leopoldo Eicognara. Der Umfang dieser Sammlung wird noch heute durch zwei um fangreiche

, im Jahre 1821 zu Pisa gedruckte Katalogbände dokumentiert. Die Cicognara» Biblische? umfaßte hauptsächlich Werke der Kunst, besonders die Antike ist vertreten. Da neben märe noch eine große Anzahl seltener Lehrbücher gl« erwähnen, auch die Kostüm- tunde. owie Musik ist stark vertreten. Papst Leo XI. bestellte der Vatikanischen Bibliothek als Verwalter den Kardinal Gomaglia, der als Philologe einen weitreichenden Ruf genoß. Der Nachfolger Leos XII., Papst Gregor XIV. <1831 bis 1846) führte

war. dieser Sammlung befanden sich auch vie'^ Mche Bücher, darunter die Werte von der lange als «apostolischer Bikar in » wirkte. Eine große Zierde dvr Vatikan'? Bibliothek war der Kardinal-Btbliothetuc zofantt unter Papst Pius IX.; der Ka' galt damals als „der größte Philologe pas', nicht weniae? als 50 Sprachen soll < Wort Mv Schrift beherrscht haben. D' große Förderer der Bankanischen Vibl> war Papst Leo Xlll., der tn seinem l Pontiftkat reiche Gelegenheit hatte. zAr- und kostbare Bücherschatz» in den Besch

Vatikans zu bringen. Di« größte Enu-r vollzog Leo XIII. im Jahre 1902, als er PlÄs von 500.000 «Franken die alte, b Bibliocheca Barberiniana für den Vattt^' taufte. Die Räumlichkeiten der Vatikanische' , thek besahen in der Hauotfache aus 70 Meter langen Baal, sowie aus mehr ' Zinnnern. In letzteren hat auch das s ^ umfangreiche päpstliche Archiv Untertw funoen. Die Räume weifen durchweg reichen künstlerischen Schmuck auf, der ' «längenden Kunftspochen Italiens Nto'! A fach auf das engste verknüpft

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Neueste Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 04.05.1934
Physical description: 12
. 15.45 Uhr: Kinderstunde. „O hast du noch ein Mütterchen." Ge sprochen und gesungen von Liesl und Eva Kaiser und einem Kinder chor. Am Flügel: Marianne Kaiser. 16.10 Uhr: Nachmittagsbericht. 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert. Funkorchester der Wiener Sym phoniker Dirigent: Josef Holzer. — Möse: Heil Oesterreich! Marsch. — C. M. Millocker: Ouvertüre zur Operette „Gasparone". — Leo pold: Panama, Phantasie über ungarische Melodien. — Franz Lehar: Walzer, wer hat dich wohl erdacht? — Rudolf Sieczynski

Drdla: Serenade. — Viktor Monti: Liebesständchen. — Ruggiero Leon- cavallo: Mattinata. — Richard Eilenberg: Andalusische Serenade. — Castaldon: Musica Proibita. — Leo Fall: Walzer aus der Operette „Die geschiedene Frau". 17.05 Uhr: Poldi Plöbst: Die Schwerhörigkeit und ihre Probleme. 17.15 Uhr: Edith Heralth: Zum Muttertag. 17.25 Ubr: Für den Erzieher. Dr. Friedrich Sacher: Häusliche Rechtschreibnachhiise. 17.45 Uhr: Querschnitt durch das Musikschaffen der Gegenwart. Adolf Wallnöfer. Anton Tausche

(Bariton). Am Flügel: Leo Ro- senek. — Lieder und Balladen: a) Vale carissima; b) Dort unterm Llndenbaum; c) Jung Volker; d) Die Linde; e) Leichter Sinn: f) Wie lang die Nacht; g) Der Falkner. 18.10 Uhr: Univ.-Prof. Dr. Anton Walliwa: Neue Ergebnisse in der Erforschung des Rheumatismus. Stunde der Volksgesundheit. 18.35 Uhr: Louis Weinberger: Die Stellung der Privatangestell- tenschast in der Wirtschaft. Stunde der Kammern für Arbeiter und Angestellte. 19 Uhr: Zeitzeichen, Wetterbericht

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 23.02.1904
Physical description: 8
könnte?' sagte sie zur Tante. — 53 — die Schwärmerei meiner Mntter für ihre Heimat ist wohl auf mich übergegangen.' Verwundert schaute Leo ans das erregte Mädchen, deren Augen fast schwelgend in die nächtliche Pracht hineinschauten. Schweigend giugen Leo Brann uud Edith Willert durch deu Lindenpark nach der Mühle. Erhebende Stille — erquickende Ruhe ringsum. Sie mußten noch viel zu schaffen haben für den morgenden Festtag, denn keines von den sonst allabend lich hier zur Erholung Weilenden ivar heute

zn erblicken. „Nun. sind wir am Ziel für hente,' fanft nahm Leo die auf feiuem Arm ruhende Hand nnd hielt sie in der seinen. „Schlafen Sie süß — nnd — auf Wiedersehen morgen!' Er lüftete seinen Hut und wandte sich, znr Umkehr. „Anf Wiedersehen', antwortete Edith befangen. Sie lehnte sich einen Augenblick an' den Türpfosten nnd sah ihm nach. Welch' hohe, schlanke nnd elegante Erscheinung! „Wanda kann stolz sein auf ihren Bruder,' dachte sie, „warum habe ich denn keinen solchen Bruder

; das is? eiu prächtiger Mensch, der Leo — den muß jeder lieb habend Da wird wieder Leben werden,' erwiderte die Tante anf EditW Erzählung. Drüben aber, au eiuem der nnendlich vielen hohen Bogen fenster der Abtei stand Leo nnd hielt seine Schwester um schlungen. „Leo — wo warst Du so lange?! Ich war Dir entgegen gegangen beinahe bis zur Annakapelle und bin eben zurück, ohne Dich getroffen zn haben, wo warst Du denn?' I. Fich ner, Die Bettlerin. 14

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 12
Date: 05.03.1904
Physical description: 12
ist die vou Adele Schreiber eingerichtete und trefflich geleitete Rubrik „Die Welt des Kindes', in der in um fassender Weise alle das Kind, sein Wohl und seine Erziehung betreffenden Fragen von be rufener Feder behandelt werden. Von den be deutungsvollen Artikeln der Kinderbeilage feien nur erwähnt: Die Milch im Haushalt von — 76 — Mulde und hell, gleich Morgenlicht, funkelt der Abendstern über den Türmen der Abtei. Noch kein Wort hat Leo gesprochen. Was soll er sagen? Eingedenk

bei ihr, bis der Schlaf die müden Angen deckt. Die eben aufgehende Sonne käntpfte die Nebel des Tales nieder, als Edith den leichten Wagen bestieg, der sie znr Heimat führen sollte. Noch einmal reicht sie der Tante die Hand und nickt mit dankerfülltem Blick zu derselben herab, da — kommt Leo um die Ecke, die leichte Touristentasche umgehängt und schwenkt grüßend den Hüt. Ein leiser Pfiff auZ Ernste Munde und die Pferde ziehen den Wagen pseil- — 73 — Oft streifte ihr Blick Edith nnd sie mußte sich sagen

vor Jahrhunderten so mancher stille Denker in rnhiger Abgeschiedenheit von dem Studium alter vergilbter Pergamentrollen ansgernht; wohl anch oft in erfrischender Abend kühle der dnftende Becher im Kreise fröhlicher Zecher geklun gen ! — Es war ein genußreich verlebter Tag, und als in spä ter Abendstunde Wanda und Leo, von Edith zurückgekehrt, erstere plötzlich sragte: „Leo — findest Dn Edith schön?' — antwortete dieser mit der Frage: „Welche Blume, die sich dem Souueulichte erschließt, wäre nicht schön

im Freien, beteiligte sich auch am allgemeinen Schulfest auf den großen Waldwiesen, sang und 'musizierte in der lauschig gen Klostermühle, sowie oft allein in der großen Kirche, wozu Leo daur- auch die mächtige, weitberühmte Orgel spielte. Überall war Leo Ediths ritterlicher Begleiter nnd die Zusammengehörig keit beider war beinahe auffallend. Leos Mama war damit nicht recht einverstanden. Wie jede Mutter, hatte sie mit ihrem Sohne Pläne: zunächst wünschte sie, er möchte sich etwas mehr um Frau

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