. Wenn wir, meine sehr Verehrten, die Arbei- Mrage auf unserem Katholikentage behandeln, ' un es, weil Leo XIII. es so dringend "rpsohlen, so tun wir es, um auch praktisch an der Lösung dieser Frage mitzuarbeiten, denn das ist ja der Zweck unserer Tagung, wie schon des öftern betont wurde, daß wir nachher uns zu praktischen Taten aufraffen. Unter den Mitteln zur Lösung der Arbeiter frage ist wohl das wichtigste und durchgreifendste das der Selbsthilfe, denn die Lösung der Arbei terfrage, die Hebung des Arbeiterstandes, muß
der Vereine, sowohl der ka tholischen Arbeiter- und Gesellenvereine, wie auch der Arbeiterinnenvereine, sind: 1. Förderung der Religiosität und Sittlich keit der Mitglieder. Die Hebung des Arbeiterstandes in religiö ser und sittlicher Hinsicht muß das ersteund höchste Ziel aller katholischsozialen Orga nisationen bilden. Leo XIII. sagte, der christ liche Glaube muß die ganze Organisation durch dringen. Was kann und soll da ge schehen. Dazu ist es notwendig, daß Vorträge religiöser und apologetischer Art
fessionell sind, das heißt Katholiken und Prote stanten zu ihren Mitgliedern zählen, die aber im Gegensätze zu den freien sozialdemokrati schen Gewerkschaften sich auf dem Boden des Christentums organisiert haben, so hat man ver- schiedenerseits die christlichen Gewerkschaften mit Mißtrauen betrachtet, ja sogar dagegen gearbei tet. Wenn auch die christlichen Gewerkschaften nicht den Stiftsbrief aufweisen können, wie die katholischen Arbeitervereine in der Enzyklika Leo XIII
., so haben doch auch sie vom Heiligen Vater ihre Approbation erhalten. Es war am Karsamstag d. I., als eine Abordnung der katholischen Arbeitervereine Westdeutschlands vom Heiligen Vater Pius X. in Audienz emp fangen wurde. Diözesanpräses Dr. Müller und Arbeiterführer Giesberts führten die Deputation. Während der Audienz sagte dann u. a. auch der Heilige Vater: Ich bitte zu Gott, daß er eure Tätigkeit seg nen möge und ich freue mich, daß ihr nach den Lehren meines Vorgängers, des Papstes Leo XIII