. — Als sie dort an kam, fuhr ein starrer Schrecken durch ihre Glieder. Ein Trupp bayrischer Soldaten mit einem Offizier war da. - Der Offizier trat sogleich an die Frau heran und fnyte: „Seid Ihr das Weib des Josef Zeinbl. Stampfer in Kaltenbach?" „Sell werd' ich wohl sein." „Dann Hab' ich eine schlimme Botschaft an Euch zu melden." „Um Gotteswillen, was ist denn geschehen?" schrie die Fmu laut aus, „ich bitte Euch, redet, Herr, redet!" „Euer Mann ist gefangen und soll morgen um diese Stunde erschossen
werden." Die Frau sank auf die Steinbank vor dem Hause nieder und herzbrechend klang ihr Iammerruf: „Jesus, Maria und Josef!" Dann sprang sie plötzlich auf, er griff den Offizier am Arm und rief mit ängstlicher Stimme: „Was hat er denn getan? Was hat er denn ver brachen? Ich sag' Euch, Herr, mein Mann ist mitschuldig mein kleines Kind; er ist so lieb und gut!" „Er wurde als Spion ertappt und hatte wichtige Schriften bei sich." Die Fmu hielt die Schürze vors Gesicht und weinte laut: „So ist's denn wahr, ist's
wirklich wahr, so früh ...so jung?" Dann heulte sie laut: „Und sterben!" Meder ergriff sie den Arm des Offiziers, sah ihm ängst- ülh ins Gesicht und flehte innig: „Herr, sagt mir, ich bitt Euch bei allen Heiligen, gibt's denn gar kein Mit tel, gar keines?" „Vielleicht gibt's noch eines", erwiderte der Ofsizier. „So sprecht, so redet!" schrie die Frau, „alles will ich tun, hinauskriechen will ich bis München zum König, mnn ich nur meinen Iofl wieder bekomm!" „Könnt Ihr lesen?" fragte der Offizier
mit Strenge, ih Rk • rQn 9 stöhnend die Hände: das Blut schoß i p die Wangen, dann wurde sie kreidebleich; tz^pfte einen fürchterlichen Kampf in ihrem In- M schluchzte sie laut und rief: "r Bott, o Gott, eine solche Prüfung!" ita' r* lt l Ihr habt Euren Mann nicht lieb, wenn Ihr t^wen laßt", bemerkte der Offizier. „Was, nicht lieb?" schrie die Frau, „schaut hinein in mein Herz, wie es blutet und zuckt, und dann sagt noch einmal, ich Hab' ihn nicht lieb? Nur allzulieb Hab' ich ihn, attznlieb