und Unterschrift der Firmen inhaber geschickt heraus. Und zwar unter dem Vorwand, er müsse dringendst verschieden? Materialien für die Bun desbahnen beschaffen. Die herausgelockten Rechnungen füllte Pelikan laut jener Bestellscheine aus, die er seinem !Abteilungsborstand amtlich zur Genehmigung vorgelegt und die der genannte Vorstand (Kutschers) auch stets im guten Glauben genehmigt hatte. Pelikan versah die fingierten Rechnungen mit der Unterschrift des Vorgesetzten, die er ge schickt nachahmte— und außerdem
auf, so daß eine fingierte Rechnung von 910 Schilling nicht mehr an den Schwindler zur Auszah lung kam. Laut Anklage erlitt die Bundesbahn einen Schaden von 20.515 Schilling. Ein netter „Ordnungsmacher"! Pelikan war schon in der Voruntersuchung geständig, von der einen Firma 18.833 Schilling und von der zweiten 2717 Schilling erhal ten zu haben, machte aber geltend, daß er etwa 1000 Schil ling für Schreibutensilien im Interesse der Bundesbahnen verwendet habe. Vorsitzender Hofvat Dr. Haupt: „Ist diese Anklage rich tig
möglich wären. Nun ließ den von seinen Vorgesetzten best beschriebenen Beamten nicht mehr der Gedanke los, Machi- Nationen zu versuchen. Pelikan fingierte eine Rechnung für die Innsbrucker Firma Stefani, Schlofsermeister. Dieser erste Betrug gelang gut — der Betrüger konnte seine Schul den abzahlen. Laut seinen eigenen Worten hatte er nun keine Betrügereien mehr nötig. Weil aber der „erste Fall" so glatt vonstatten ging, beging er weitere Betrügereien und verließ nicht mehr den beschrittenen
Weg. Vorsitzender: „Eine Liaison haben Sie nicht gehabt?" — Angeklagter (laut weinend): „Nie! Meine Frau wußte auch nichts vom Ganzen . . ." Pelikan drückte immer mehr das böse Gewissen, er ging in die Kirche beten, sing zu trinken an, konnte nicht schla fen, rauchte sehr viel (fünfzig Zigaretten per Tag) und machte auch aus „Betäubungsgründen" sehr kostspielige Reisen nach Florenz, zum Gardasee, nach der Schweiz usw. Vorsitzender: „Ja um Gottes willen, warum haben Sie denn nicht mit ihren Betrügereien
" verkehrenden Antimarxisten so irregeleitet? D. R.) Pelikan, der sich bis zum Schluß der Verhandlung sehr unmännlich benahm, bat laut weinend um Milde, denn man. hätte ihn, falls er die Schulden gutmachen hätte können, gar nicht angezeigt! (Wäre man bei der Bundesbahn Ar beitern und anderen Beamten gegenüber ebenfalls so mensch lich und entgegenkommend? D. R) Das um 1 Uhr mittags gefällte Urtell lautete auf zwei Jahre schweren Kerkers, verschärft durch, einen Fasttag in jedem Vierteljahr. Pelikan nahm