.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 31 - 32. 1986 - 1987)
mir offensichtlich nichts, und ob ich denn tatsächlich glaube, ei nen mann zu finden, in diesem aufzug. ich solle mich ein wenig umsehen, es sei an der zeit, an die aussteuer zu den ken. und so fort, mit einer wut im bauch habe ich die tür hinter mir zugeschlagen, meine mutter hat wohl noch eine weile weitergeredet und ihr leid den wänden geklagt, ich ha be mich an jenem tag nicht mehr blicken lassen, zuhause, erst am abend dann, habe ich in meinem zimmer eine kerze angezündet, und lange in die bunte flamme
geschaut und an dich gedacht, du würdest mich verstehen, habe ich gedacht, und auf einen winzigen zette! habe ich, noch spät in der nacht, ein gedieht geschrieben, wie in trance und für dich. deine färben sind hell und warm und weich ich wünschte meine seele sei ein großer und leerer raum sie sei deinen färben ein ort der entfaitung in der nacht habe ich dann noch lange wachgelegen, und ha be versucht, mir vorzustellen, was du gerade machst, immer und immer wieder sind bilder in mir hochgestiegen
, die bil- der unserer Zärtlichkeiten, und nähe, ich habe deine worte gehört, so laut wie damals am gehsteig. deine worte zum ab- schied. du seist ja nicht aus der weit, nur eine stunde zug fahrt entfernt von mir. und die trennung sei nur für wenige tage, ich brauchte meine kraft nicht in tränen vergeuden, und bald hätten wir uns wieder, für lange zeit, ich habe trotzdem nicht schlafen können, habe mich unruhig hin-und hergewälzt, wie im fieber. dann habe ich die hände in mei nen weichen busen gelegt
und die vielen zarten haare darauf berührt, und meinen körper gestreichelt, und ich habe mir vorgestellt, daß du mich zärtlich liebkostest, wie sonst nur in den langen gemeinsamen nächten, das hat mich ruhiger gemacht, nur die gedanken haben mich noch lange gequält, wie ich es meiner mutter sagen sollte, daß in meinem leben ein ‘du’ existiert, daß ich glücklich bin mit dir. wo sie doch glaubt, ich habe kein interesse an einer engen bindung, und mir unterstellt, ich sei gefühlskalt, diese gedanken