50,857 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1955/06_08_1955/TIRVO_1955_08_06_6_object_7692572.png
Page 6 of 12
Date: 06.08.1955
Physical description: 12
BUNIE UNIERHAUUNG Der lange Johann . Wenn morgens in aller Frühe die Sirene in der Dampfziegelei ihr eintöniges, schrilles Lied singt und die Ziegler, die unterwegs sind, zur Eile mahnt, zieht der lange Jcr hann die niedrige Tür seines klei nen Wohnhauses auf dem Feld hinter der Ziegelei zu und geht zur Arbeit. Seit Jahr und Tag bedient er den Bagger der Ziegelei, der unterhalb der Lehmgruben aus einem Teich Kies und Sand fördert. Es ist ein alter, baufälliger Bagger, und die Leute im Dorf

sagen, er würde wohl sicher eines guten Tages mit samt dem langen Johann absaufen. Ein schmales federndes Brett führt von dem steilen Teichufer zu den beiden Pontons, die das lange Transportband und die schwere Eimerkette mit den Winden und das Motorhäuschen tragen. Papa kommt nach Hause und wird von seinem Töchterlein besonders herzlich empfangen, während sein Sohn ihn kaum beachtet. Da sagt der Vater: „Schau Heinrich, wie nett mich deine Schwester begrüßt!“ „Ich habfe ja auch keinen Spiegel zer

an der anderen Teichseite und späht zum Bagger hinüber. Hat auch der lange Johann Feier abend gemacht, gehen beide schnurstracks auf den Bagger los, tanzen über das schmale Brett und springen mit kühnem Schwung auf das Baggerfloß, so daß es im Wasser schwabbelt, machen es los und stechen in See. Zuweilen ziehen sie Schuhe und Strümpfe aus und rudern mit den nackten Beinen das Floß voran. Sie sitzen dabei auf dem Floßrand, über den das Wasser leckt, so daß sie manchmal mit glitschnassen Hosenboden nach Hause kommen

. Ein paarmal hatte der lange Jo hann die Piraten bei ihren kühnen Seefahrten ertappt, und einmal war es nicht ohne Prüigel und Ohr feigen abgegangen. Seit dieser Zeit hassen die Jungen den langen Jo hann. Als an diesem Tag der Abend hereinbrach, ging der lange Jo hann nicht nach Hause. Er ver steckte sich im Trockenschuppen zwischen den rohen Ziegeln, qualmte aus seiner Pfeife und wartete auf die Jungen. Sie krochen auch schon bald durch den Drahtzaun, der das Zie geleigebäude umgibt, liefen auf den Bagger

und zogen das schmale Brett etwas zurück, so daß der nächste, der nun den Bagger be treten wollte, ins Wasser purzelte. Die beiden sprangen auf das Floß. Als sie abstoßen wollten, merkten sie, daß das Floß mit einem Kettenschloß festgemacht war. Sie witterten Gefahr und blickten umher. Da trat der lange Johann aus seinem Versteck her vor, in der Hand einen ordent lichen Knüppel, Matthias und Pe ter hatten nichts Eiligeres zu tun, ils von dem Floß herunterzusprin gen. Wenn sie es geschickt anstell ten

1
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1939/02_12_1939/NEUEZ_1939_12_02_4_object_8185768.png
Page 4 of 4
Date: 02.12.1939
Physical description: 4
Wolfgang Schwerbrock: Johann und die Buben Wenn morgens in aller Frühe die Sirene in der Dampf ziegelei ihr eintöniges, schrilles Lied singt und die Ziegler, die unterwegs sind, zur Eile mahnt, zieht der lange Johann die niedrige Tür seines kleinen Wohnhauses aus dem Feld hinter der Ziegelei zu und geht zur Arbeit. Seit Jahr und Tag be dient er den Bagger der Ziegelei, der unterhalb der Lehm gruben aus einem Teich Kies und Sand fördert. Es ist ein alter, baufälliger Bagger, und die. Leute

im Dorf sagen, er würde wohl sicher eines guten Tages mitsamt dem langen Johann absaufen. Ein schmales, federndes Brett führt von dem steilen Teichuser zu den beiden Pontons, die das lange Transportband, die schwere Eimerkette mit den Winden und das Motorenhäuschen tragen. Als Johann an diesem Morgen kam, war das schmale Brett ins Wasser gerutscht. „Diese verfluchten Lausbuben", murrte er und angelte mit einer langen Eisenstange das Brett aus dem Wasser, wobei er umständlich seine Pfeife aus dem Mund

nahm und sie ausklovfen mußte. Das ärgerte ihn. Allabendlich nach Feierabend, wenn die Ziegler nach Hause gehen und die Brenner sich in ihr Wohnhaus zurückziehen, sitzt Matthias mit seinem Freund Peter an der anderen Teich seite und späht zum Bagger hinüber. Hat auch der lange Johann Feierabend gemacht, gehen beide schnurstracks auf den Bagger los, tanzen über das schmale Brett und springen mit kühnem Schwung auf das Baggerfloß, daß es im Wasser schwappt, machen los und stechen in See. Zuweilen

ziehen sie Schuhe und Strümpfe aus und rudern mit den nackten Beinen das Floß voran. Sie sitzen dabei auf dem Floßrand, über den das Wasser leckt, so daß sie manchmal mit klatsch nassem Hosenboden nach Hause kommen. Ost schimpfen die Mütter, das Wasser wäre kalt und beißend und die Jungen könnten sich leicht einen Schnupfen holen. Ein paarmal hatte der lange Johann die Piraten bei ihren kühnen Seefahrten ertappt, und einmal war es nicht ohne Prügel und Ohrfeigen abgegangen. Seit dieser Zeit hassen

die Jungen den langen Johann. Als an diesem Tage der Abend hereinbrach, ging der lange Johann nicht nach Hause. Er versteckte sich im Trockenschuppen zwischen den rohen Ziegeln, qualmte aus seiner Pfeife und wartete auf die Jungen. $bmtec+®tuf(h§unfi' Europas modernster Runbsunkiaal Ein Wunderwerk der Technik — Riesenraum ohne Fenster Im Wiener Funkhaus wurde am Donnerstag mit einem Lehar-Konzert Deutschlands größter und Europas mo dern st er Rundfunksaal eröffnet worden. Der Saal besitzt als Glanzstück

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1909/26_11_1909/TIPOS_1909_11_26_13_object_8202770.png
Page 13 of 16
Date: 26.11.1909
Physical description: 16
hat die Krisis überstanden: er wird genesen." Lange, lange schlief er und als er endlich erwachte, irrten seine Blicke suchend im Zimmer umher und blieben fragend auf der Mutter haften. Sie atmete tief auf und dankte Gott im Herzen für ihr wiedergeschenktes Kind. Tie Genesung ging langsam vor sich; die heftigen Fieber hatten zu lange gedauert und zu viele Kräfte verzehrt. Müde und abgespannt saß er am offenen Fenster und starrte hinaus ins Weite, wunschlos und fast ohne zu denken. Die Ver gangenheit

ihr kurzen, unfreundlichen Bescheid; „Gute Frau, was denken Sie auch? Wir mußten ja während der langen Krankheit Ihres Sohnes einen Ersatzlehrer anstellen und da wir sehr zufrieden sind mit seinen Leistungen, wollen wir ihn gleich behalten. Er hält auch viel bessere Disziplin in der Schule als Ihr Sohn, bei dem es die reinste Judenschule war. Lange hätten wir ihn doch nicht mehr brauchen können. Er war ein unstäter Kopf und viel zu aufbrausend für unsere Buben," sagte er und zuckte bedauernd die Achseln

ein. Sollte ich — Hm! es stand ja „ver traulich oben, aber es war nur vorgedruckt, unl dann war die Angelegenheit doch höchstens sc lange geheim zu behandeln, als bis ich eine zu- sagende Antwort schrieb. 6 >;ch reichte ihr also das Schreiben mit einer triumphierenden Miene hin, so etwa, wie ich ihr die Benachrichtigung von einer Ordensverleihung mitgeteilt hahen würde. n 47 "^? n l a ?J e J! e ' öu Ende gelesen hatte und mich strahlend anblickte, „hast du schon geantwortet?" * . unentschlossen", antwor- tete

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1892/07_05_1892/OBEWO_1892_05_07_12_object_8019992.png
Page 12 of 16
Date: 07.05.1892
Physical description: 16
hier beisammen, an die dreißig Jahr mögens her sein, und unterhielten uns von -er weißen Frau von Pernstein, die im Schlosse umgeht; unseres Aberglaube:^ spottete der lange Wratislaw, der Reitknecht der seligen gnädigen Frau, der schwur hoch und theuer, den Poltergeist zu küssen, wenn er sich ihm zeige; da sahen wir draußen auf dem Gange eine weiße Gestalt sich bewegen, und wie ein Wahnsinniger stürzte der Wratislaw darauf zu: da gabs einen gellenden Schrei, den ich heut noch höre, die Gestalt verschwand

erzählt, wie unser Herr und der Kostka auf einen alten Mönch eingeredet, er solle ihnen ein Geheimniß verrathen, und der Fra nischko hat sich besonnen, daß er einst eine Sage vernommen von einem großen Schatze, der im Kloster Opatowitz verborgen sei. Endlich habe der Mönch unter Martern dem Freiherrn etwas zugeflüstert, und der sei mit dem Kostka lange verschwunden geblieben. Als sie aber wieder zum Vorschein gekommen, da habe der Mönch einen gräßlichen Fluch über den Pernstein ausge sprochen und sei

, denn alles war von den Flammen verzehrt, un verzweifelt stürzte er sich in den Abgrund." Der Knabe begriff nicht, warum sein Großva ter nicht antwortete, sondern noch bleicher als sonst ins Feuer starrte und ihn mit einer Handbewegung aus dem Zimmer wies. Lange saß er so allein, da trat der alte Prokop zu ihm und sprach ernst, aber ehrerbietig : „Herr, quält Euch der todte Mönch wieder? Ihm geschah recht, denn was sie da ver steckt hielten, das war hussitisch Geld!" „Thorheiten, Prokop," unterbrach Pernstein, „Kaiser Karl

IV. sah den Schatz lange ehe Huß lebte." „Und wenn auch," beharrte der trotzige Hussit, „meint Ihr, Herr, daß es noch einen im Lande giebt, der sich so um einen todten Mönch grämt, oder daß sich die Mönche so um einen todten Ket zer grämen?" Das war die Anschauung einer wilden Zeit, in der ein Menschenleben nicht viel galt, der Frei herr aber war angeweht von dem neuen Geist, er seufzte und gab keine Antwort. „Herr, wann kommt die Herrschaft der Hussiten wieder?" fragte Prokop eindringlich

, der das Zeichen zum Beginn b dreißigjährigen Krieges gab. Ihr Bruder ch Johann geheißen, kämpfte einen harten Kampf n dem finsteren Geschick seines Hauses; er war e Meister in der Geschützkunst Und wurde Kais Rudolfs Feldzugmeister; zu Raab in Ungarn sa, er einen ehrlichen Svldatentod, und ihm züEhr hieß noch lange in der kaiserlichen Armee die P tarde die PernsteiNische Maschine. Er hatte ihr Gebrauch in den Niederlanden kennen gelernt ü! sie mit Glück verwendet. Nach seinen: Tode st>ät der Besitz des einst

4
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1936/19_11_1936/TIRVO_1936_11_19_5_object_7664201.png
Page 5 of 8
Date: 19.11.1936
Physical description: 8
ein Vorwurf für einen modernen Schlachtenmaler. Wer dem Greis dort oben am Fenster sträuben sich die haare. Er sieht nicht das Malerische, er weiß nicht, daß alles nur Schein ist. Er hat keine Zeitung gelesen. Ein Gedanke nur ist in ihm: „Krieg, Krieg!" Der Krieg, der so lange Zeit erwartete, der so lange Zeit gefürchtete, ist nun ausgebrochen. Jetzt kommt er wieder Wer das Land, jetzt beginnt alles von neuem: Not, Zusammenbruch, das Ende licher Menschen, Verfall und Elend . . . Nein

gegeben, daß eine solide Ausführung durchge- führt werden wird. Im Umspannwerke wird bereits in Schichten gearbeitet, damit die jetzige günstige Witterung ausgenützt werden kann, da dort sehr viel Betonarbeiten zu erstellen sind und der Bautermin sehr kurz gestellt ist. Im Frühjahr wird über die Büvser Felder eine Vevbindungs- leitung gebaut weden, welche aus Eisenbetonmasten für lange Spannselder geplant ist. In beiden Umspannwerken werden sehr viele elektrische Apparate für die neue Verbin dung

". In der Geschichte der Seefahrt ist die lange Bootsreise der Ueberlebenden des Klippers „Hörnet" nicht so gut be kannt, wie sie es verdient. Mark Twain, der sich in Hono lulu anshielt, als man die fünfzehn Ueberlebenden m die vtadt brachte, beschrieb sie als wandelnde Gerippe. Der Lchnellsegler „Hörnet", Kapitän James A. Mitchell, ging am 3. Mai 1800 von der Mündung des Hudson nach Kali fornien in See. Die Reise war in den ersten Paar Wochen so ereignislos und die Tagesleistung so zufriedenstellend

Versuche wurden unternommen, die Flammen dadurch zu ersticken, daß man alle Luken verschalkte und Wasser in den Laderaum goß, doch wäre die Zeit der Be satzung nutzbringender verwandt worden, wenn man die Boote für die lange Reise, die ihr bevorstand, mit Vorräten versorgt hätte. Sechzehn Mann stürzten in die zwei klei nen Seitenboote, die man glücklich zu Wasser gelassen hatte, und der Kapitän, der dritte Steuermann, zwei Fahrgäste und elf Mann — insgesamt fünfzehn Menschen — stießen im Großboot

ab, freilich nicht, ohne daß vorher beim Nie derlassen ein großes Loch in den Boden geschlagen wurde. Dieses Loch verstopfte man zwar mit einer Decke, doch drang Wasser nach wie vor in solchen Mengen ein, daß man während der dreiundvierzig Tage Bootsfahrt dauernd schöpfen mußte, um flott zu bleiben. Einunddreißig Men schen befanden sich plötzlich mitten auf der Südsee in drei gebrechlichen Booten, für die lange Reise aus hoher See un genügend verproviantiert und ausgerüstet. Nur zwei der Boote 'besaßen

5
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1937/12_06_1937/ZDB-3077641-7_1937_06_12_5_object_8457528.png
Page 5 of 8
Date: 12.06.1937
Physical description: 8
. „Sie haben recht, lieber Doktor! Ich sehe jetzt ein, daß ich schon viel zu lange gezögert habe. Sie sollen eine befriedi gende Erklärung von mir haben, und ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich nichts verschweigen werde!" Er blickte einige Sekunden starr vor sich hin; dann bat er: „Vielleicht haben Sie die Liebenswürdigkeit, mei nen Sohn Wolfram heraufzubitten — er soll dabei sein." „Gern", sagte Etzel, sich zum Gehen! wendend. Weggensen hielt ihn am Aermel fest und drückte ihm kräftig die Hand. „Bevor mein Sohn

kommt, lieber Doktor, möchte ich Ihnen hier unter vier Augen danken für die viele Mühe, die Sie sich meinetwegen gemacht haben! Und ich möchte Sie noch einmal zu Ihrem Entschluß beglückwünschen. Mächen Sie Ka rin recht, recht glücklich!" „Das verspreche ich Ihnen, Herr von Weggensen!" sagte Etzel feierlich; dann ging er eilig hinaus. Am Fuße der Treppe kam Karin ihm hastig ent gegen und sah ihn änglich an: „Du bliebst so lange, Lieber! Vater macht doch hoffentlich keine Einwände?" Etzel strich

, Etzel —." Etzel erhob sich sofort. Aber als er sich entfernen wollte, wandte Karin den« Kopf und sah ihn ängst lich an: „Wo gehst du hin, Etzel?" „Ich will nur telephonieren, Karin — ich komme gleich wieder. Wolfram bleibt so lange bei dir." Nach einigem Warten, war die telephonische Ver bindung mit Dr. Sachse hergestellt. Etzel gab dem Freunde einen kurzen Bericht und beschrieb ihm genau den Weg. Dr. Sachse machte sich einige Aufzeich nungen und versprach, sofort abzufahren. Auf der Treppe sah

. „Im übrigen weiß das Personal noch gar nichts, und ich halte es für das beste, mV warten mit unserer Mitteilung auch so lange, bis der Kommissar hier ist." Karin schluckte ein paarmal und räusperte sich. „Wolf, möchtest du mir nicht erklären — ?" Sie faßte Etzels Hand. „Vor Etzel haben wir doch keine Geheimnisse."" ( „Nein — natürlich, nicht!" versicherte Wolfram eif rig. „Aber ich fürchte, ich werde euch auch nicht viel erklären können. — Nur das eine weiß ich jetzt be stimmt: daß — der Tote da drüben

. Vor einer Woche habe ich einen Privatdetektiv en gagiert und ihn beauftragt, Nachforschungen anzustel len. Aber entweder ist der Mann unfähig, oder er hat kein Interesse; heute vormittag war er unter der Mäske eines Studienkameraden hier; ich hatte eine lange Aussprache mit ihm, aber das Resultat seiner Nachforschungen war gleich Null!" „Aber das ist ja furchtbar!" stieß Karin in gro ßer Erregung hervor, während! ihre Tränen erneut zu fließen begannen. Etzel kam plötzlich, auf einen neuen Gedanken

6
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1909/26_11_1909/TIPOS_1909_11_26_15_object_8202772.png
Page 15 of 16
Date: 26.11.1909
Physical description: 16
ben Gatten, dem ihr Herz nie gehörte. Dann vergrub er plötzlich sein Gesicht in den Händen und weinte und schluchzte zum Erbarmen. An diesem Tage versah er seine Stelle nicht. Nur gegen Abend schlich er ins Klosterkirchlein, in welchem seine Schwester betete und gab der Pförtnerin ein Geldstück mit den Worten: „Der Herr Abbe soll hiefür eine heilige Messe lesen für eine arme Seele", und betete hernach lange in einem Win kel, mit dem Gesichte säst auf dem Boden liegend, bis man ihn mahnte

, die Kirche zu verlassen, da es Zeit sei zum Schließen. Den andern Tag und all die folgenden tat er wieder seinen Dienst und mit Ausnahme seiner Mutter hat wohl niemand erfah ren, welch ein unermeßlicher Schatz von Liebe und Treue rn diesem Herzen schlummerte und wie es in seinen tiefsten Tiefen aufgewühlt wurde durch eine Zeitungsnotiz. So lange seine Mutter lebte und für ihn sorgte und ihm Ord nung hielt, stand es verhältnis mäßig gut mit ihm. Sie tat, was in ihren schwachen Kräften stand

wir mit vorzüglicher Hochachtung Das Zentralwahlkomitee." Zunächst empfand ich ein Gefühl namenlo sen Stolzes. Ich sah mich bereits auf der Red nertribüne des Reichstages. Anfangs schenkte man mir wenig Beachtung. Ein Neuling! Dann wurde es stiller und stiller. Man horchte ge- M. d. R.: Welch ein Glanz auf der Visiten karte. Während ich so träumte, trat meine Eleo nore ein. Sollte ich — Hm! es stand ja „ver traulich" oben, aber es war nur vorgedruckt, und dann war die Angelegenheit doch höchstens so lange geheim

7
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1937/29_04_1937/TI_BA_ZE_1937_04_29_4_object_8382696.png
Page 4 of 16
Date: 29.04.1937
Physical description: 16
ist, je weniger Sünden jemand hat, um so wertvoller ist auch sein Gebet. Thomas: Welches Evangelium wird bei den Vitt ämtern gelesen? Pfarrer: Im ersten Teil des Evangeliums will uns Jesus sagen, daß wir beharrlich beten sollen. Maria: Das ist eigentlich selbstverständlich. Wenn meine Kinder nicht Nachlassen, um etwas zu betteln, so gebe ich es ihuen meist doch, wenn ich sie auch lange warten lasse. Pfarrer: Jesus sagt: „Wenn einer von euch einen Freund hätte und er käme zu ihm um Mitternacht und spräche

und ihm geben, so viel er nötig hat." Johann: Will uns also Jesus damit sagen, daß auch wir nicht aufhören sollen, zu bitten, bis er uns erhört? Pfarrer: So ist es. Gott läßt manchmal lange warten. Die heilige Monika ließ Gott achtzehn Jahre warten, bis er sie — dann aber um so gründlicher — erhörte. Sie hat um die Bekehrung ihres Sohnes Augustin gebetet. Aus dem schlechten Menschen ist aber dann em großer Heiliger geworden. Jesus sagt dann weiter: „Ich sage euch: Bittet und ihr werdet empfangen, suchet

und ihr werdet finden, klopfet an und es wird euch aufgetan. Denn jeder, der bittet empfängt- wer sucht der findet, wer an^ klopft, dem wird aufgetan." Theres: Aber ich habe oft schon um etwas gebetet und lange gebetet und es nicht erreicht. Pfarrer: Das ist leicht begreiflich. Wenn ein Kind Ach um ein Messer bittet, so gibst du es ihm auch nicht. Du läßt es lieber weinen, weil du weißt, daß das Kind sich damit beschädigen könnte. Oder wenn ein Kind dich um Schleckereien bittet, so gibst

ihr bei den Gebeten fast immer denselben Schluß. Auf deutsch lautet er: „Durch Iesum Christum deinen Sohn, der mit dir lebt und regiert in Einigkeit des heiligen Geistes von Ewigkeit zu Ewigkeit." Alois: Es ist mir schon oft aufgefallen, aber ich habe mir nicht erklären können, was dieser lange Schluß bedeutet. Pfarrer: Die Gebete sind fast immer an Gott Vater gerichtet. Der lange Schluß bedeutet, daß wir Gott den Vater bitten, er möge uns erhören im Hinblick auf seinen eingebornen Sohn, der für uns gelitten

8
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1909/10_12_1909/TIPOS_1909_12_10_13_object_8202514.png
Page 13 of 16
Date: 10.12.1909
Physical description: 16
war, und rauchten sorglos aus ihren langen indianischen Pfeifen. In einiger Entfernung erquickten sich die Pferde der Jäger, fünf an der Zahl, an dem saftigen Grase. Offenbar fehlte der Eigentümer des fünften Pferdes, und daß man denselben bereits mit Ungeduld erwartete, ergab sich aus dem Gespräch der Jäger. „Wo er nur so lange stecken mag", sagte der alte Tom, „er versprach, vor Sonnenuntergang hier zu sein, und er hält doch sonst pünktlich Wort!" „Na, Ihr habt auch gerade Ursache, ungeduldig

, und auch Lipaner streifen hier umher." „Unsinn", erwiderte der alte Tom, „wenn uns die Rothäute in Frieden lassen, tun sie dem schon lange nichts, namentlich die Komanche-Jndianer: hat ja selbst Komancheblut in den Adern, und die Lipaner, denen ich freilich auch nicht traue, wagen sich nicht an ihn, weil sie nicht die Rache der mächtigen Komanches heraus- wrdern möchten. Ich glaube, der Kerl ist gleich uns auch nicht zum Schuß gekommen und schämt sich jetzt, mit leeren Händen zu er scheinen

, sondern die Rücken haare sträuben." Tom hatte recht: nach kurzer Zeit wurden leise Tritte hörbar, und in die Lichtung trat ein junger Mann, eine kräftige, ver wegene Erscheinung. Das lange, schwarze, straffe Haar, das unter dem federgeschmückten, mexikanischen, breitkrämpigen Sombrero auf die Schultern herabfiel, sowie die dunkle Farbe und die scharf geschnittenen Züge seines intelligenten Gesichtes verrieten sofort den Halbindianer. Auf dem Rücken trug er ein Pack Tierfelle, frisch abgcstreift und noch blutig

die Trapper in den Halbindianer, der gewöhnlich sehr schweigsam war, ihwen zu erzählen, wie er die drei Raubtierselle erbeutet. Der Halbindianer, der wegen seines besonders ausgeprägten nie trügenden Spürsinnes den Namen „Dognose" erhalten hatte, blies einige mächtige Rauchwolken vor sich hin und begann: „Lange streifte ich umher, ohne zum Schuß kommen zu können. Endlich traf ich einen ausgetretenen Wildpfad, der, wie ich ver mutete, zu einer Salzlecke führte. In den zahlreichen Fährten sah

10
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1915/14_11_1915/ALABO_1915_11_14_15_object_8260041.png
Page 15 of 20
Date: 14.11.1915
Physical description: 20
. Trainwagen und Sanität waren so fort verschwunden, nur un,er vier oder fünf mutz ten liegen bleiben. Schon sausten die Schrapnells und Gewehrkugeln daher. Nun kam wieder ein ; Wagen; aber nur ein Mann war dabei, und der Wau mich wegen meiner Unbehilflichkeit nicht donWagen bringen und führ ohne mich davon. So lag ich akchin noch.in dieser.Scheune mit dein ^Mnken, daß Liese wilden Sibirier meinem Le ben ein Ende machen würden. Es dauerte nicht lange, da kam ein Offizier zu Pferd in die Scheune herein

Schnee, doch der Humor, ist noch lange nicht eingeschnsteben./ Wenn es recht stürmt und kalt ist, so kann sich Mancher Posten eines Jauchzers Nicht erwe-hran. -Die Galle der Italiener darüber kann mansich leicht denken. Sie schießen dann wie Wahnsinni-g, ob wohl 2000 Schritt Distanz ist. Wir wissen um was wir kämpfen. Wir kämpfen für unser .lie bes Heimatland und für unser Heim. Manch mal haben uns die Pelze arg zugesetzt. Aber trotzdem haben wir bei unserer Kompagnie nur einen einzigen

Leichtverwundeten, was wohl ein förmliches Wunder ist. Wir beten aber auch fleißig den Rosenkranz; besonders jetzt im Ok tober werden tagtäglich zwei Rosenkränze ge betet. Ein viel größerer Feind als der Pelz ist jetzt die Lawine. Bisher haben wir auch da keine Verluste zu beklagen. Am Kirchtagabend wollten die Italiener einen Ausflug machen, gerieten aber unter die Gaßlbuben und wurden von denselben gründlich nach Haufe gepeischt. Unsere „Großen" machen den Italienern festes Niesen und lange Beine

Frieden er leben und uns in der schönen Heimat Wieder sehen! Und die kleinen Schwesterlein, die Albina, .Luise und das kleine, mir noch ganz unbekannte Margaretchen, Las ich sogar im Traume gesehen habe. Es war groß und konnte schon lauten« Nach dieser Maßgabe würde ich noch lange' nicht die Heimat sehen. Aber das macht nichts, wenn ich nur gesund Euch alle Wiedersehen .kann, ganz Wurst, ob es in ein, zwei oder drei Jahren ist'... Hat-e auch erfahren, daß mein liebster Freund, der Hanseln Johann

11
Newspapers & Magazines
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1934/29_12_1934/ZDB-3062661-4_1934_12_29_1_object_8236433.png
Page 1 of 6
Date: 29.12.1934
Physical description: 6
, in harmlos schei nender Form ihr Parteigift zu versprit zen. So lesen wir in einer Zeitung folgen des: „. . . Wo wir Hinsehen, ist soziales Elend und Not und Auflehnung gegen das soziale Unrecht, das dem Arbeiter wider fährt. Auch wir können nicht von Fried? und Recht reden, ... so lange uns kein Ausweg leuchtet aus dem Irrweg der Ver blendung, der den Arbeiter abseits stellt..." Wir fragen uns: Wer stellt den Arbeiter heute noch abseits? Ist nicht gerade seit dem Aufhören des Parlaments in Öster reich

, forschender Blick traf ihn. Er sah diesen Blick und konnte nicht loskommen davon, eine lange Weile. Herrgott, hat das Dixndl schöne Augm! Das hat er ja vorhin gar nicht bemerkt. Es steigt verwunderlich in ihm auf, in seinem Gemüt. Dann schiebt sich die Unterlippe des Berghaldners spöt tisch vor — er lächelt über sich selbst. So alt war er gewordm, und jetzt erst, jetzt erst sollte das da drinnen etwas spüren da-i von, daß es noch etwas anderes g!ab auf der Welt als das Geld; das Geld, nach dem er jagte

auf 'n Berghäldnerhof eing'- standm." Auch im Sprechm klingt die Stimme eigentümlich weich. Hierauf geht das Dirndl rasch aus der Stube. Der Berghaldner steht aber noch lange aufrecht am Tische und starrt zur Tür hin, hinter der das schöne Dirndl verschwunden. Es ist ihm grab so, als war mit einemmal etwas in seinm Hof gekommen, was bis her nie dagewesen — etwas wunderlich Schönes. Mit finsterem Blick aber wmdet er sich plötzlich ab, nimmt seinm Hut vom Nagel und geht hinaus, stundenlang in dm Fel dern

Bauerntochter. Aber er hat ja nie mehr ans Heiraten gedacht, seit ihm sein Weib gestorben. Er hat genug gehabt an dem einen Mal. Die hat er sich genommen gehabt, weil sie reich war und er immer am Geilde hing, so lange er denken konnte — Frmd hat er nie gehabt an ihr. Er hat kein Herz gehabt für sie und sie nicht für ihn^ Sie sind beisammen gewesen wie zwei Leute, die nichts miteinander verbindet, als nur das Geld und das Strebm, das gemeinsa me Besitztum in gutem Stand zu erhalten, es zu vergrößern

. Ah, und in den vierzehn Jahrm seiner Ehe verrannte er sich immer mehr ln die! Sucht nach dem Gelbe! Er begann immer mehr zu grübeln über neue Wege, zu mehr Gelde zu kommen; und er fand immer neue. Dätz sie ihn oft lange Zeit seinem! Gute fernhielten, darüber dachte er schon nach den ersten paar Jahren seiner Ehe nicht mehr nach. Er hatte ja daheim eine, die alles gut in Stand hielt. Er hatte sich daran gewöhnt, sein Weib nicht mehr als solches, auch nicht als die Mutter sei nes Sohnes, sondern als gute Wirtschafte

13
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1929/24_12_1929/TI_BA_ZE_1929_12_24_12_object_8376406.png
Page 12 of 20
Date: 24.12.1929
Physical description: 20
und begraben. Selbst das Suchen nach der Leiche wurde an Ort und Stelle schon lange «vorher ge- hört und erzählt. Und der Bruder, der nur glauben wollte, was er mit eigenen Augen sah, hörte einmal, als er nach Mitter- nacht noch beim Pofchackerle schusterte, einen Leichenzug laut betend vorüberziehen. Er eilte vors Haus und hörte noch vom Paggerhäusl herauf beten. Und der gewesene Kaiserjäger Neuner mußte am Heimwege einem Reichen- zug ausstellen, dem Alpenmeister schlich aber, nenn er des Nachts

! Auch wird in Brennbichl eine neue «Straße gebaut und dann wird es nicht mehr lange dauern, bis der Schweizerkrieg ausbricht. Auf dem Arlberg wird dann der Stier brüllen (darunter meinte man einen Komman- danken) «und dann werde das allgemeine Aufgebot an alle streitbaren Männer ergehen. Beim ersten und zweiten solle niemand mitgehen, weil da alle zugrunde gehen. Endlich beim dritten Aufgebot soll man sehr langsam zum Kampfe ausrücken, da werde der Kampf bereits zu Ende sein und mit drei Broten der Ausgang «erwartet

werden können, , *Jjii Das Haupttreffen werde am Rhein und am Inn ftattfinden, und zwar am Inn «auf der Langwiese bei Innsbruck. Die Pferde werden bis p den Knöcheln im Blute waten. Wenn die Bäu>me an der Straße bei der Lang'wiefe so.groß sind, daß ein Reiter sein Pferd daran bin>den kann, wird «es zur Schlacht nicht mehr lange' dauern. Me Männer aus dem Oberlande, die nach der Schlacht auf her Langwiese nach Hause zurückkehren, wer den im Wirtshause zu Brennbichl am runden Tisch alle leicht Platz finden, die Weiber

in einer anderen Stadt ein neues Geschäft. Nach einigen Jahren folgt eine zweite, vermehrte Auflage des Bankrotts. Herr Lange hat «ein Herrenkonfektionsgeschäft in einem kleinen Städtchen. Es ist das erste und beste der Branche am Ort. Da macht sein ehemaliger Zuschneider auch «einen Laden auf. Sofort ist der Konkurrenzneid «da. Nun weiß auf einmal Herr «Lange über den neuen Kol legen gar sonderbare Dinge zu erzählen. Und als das nicht genügt, greift er zu anderen Mitteln. Den Anzug, der im neuen Geschäft um-150

14
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1926/12_08_1926/TI_BA_ZE_1926_08_12_7_object_8373177.png
Page 7 of 18
Date: 12.08.1926
Physical description: 18
Im Herrgottswinkel. Lichtenstein. 20 (Fortsetzung.) Romantische Erzählung aus der württembergischen Geschichte von Wilhelm Hauff. Als der Herzog dies sah, ritt er etwas freundlicher hinzu. Georg folgte ihm und betrachtete diese Uebergabe. Zwei dieser 'Männer schienen Ratsherren oder Bürger- meister zu sein. Sie beugten das Knie vor dem Herrn und überreichten ihm die Zeichen ihrer Unterwerfung. Er gab sie seinen Dienern und sagte zu den Bürgern: „Ihr habt uns etwas lange warten lassen

vor der Türe. Wahr haftig, wir wären bald über die Mauer gestiegen und hätten eigenhändig eure Stadt zu unserem Empfang be leuchtet, daß euch der Rauch die Augen hätte beizen sollen. Der Teufel! Warum ließet ihr so lange warten?" „O Herr!" sagte einer der Bürger. „Was die Bür gerschaft betrifft, die war gleich bereit, Euch aufzutun. Wir haben aber etliche vornehme Herren vom Bunde hier, die hielten lange und gefährliche Reden an das Volk, um es gegen Euch aufzuwiegeln. Das hat so lange verzögert." „Ha! Wer

, der glänzende Frauenkreis, der sie einst umgab, hat sich zerstreut, die Ritter und Grafen, die einst hier schmausten und ein reiches Leben voll Spiel und Tanz verlebten, sind von dem Fürsten ab gefallen, die zarten Sprossen seiner Ehe sind in fernen Landen — er selbst sitzt einsam in dieser herrlichen Burg, brütet Rache an seinen Feinden und weiß nicht, wie lange er nun im Hause seiner Väter bleiben wird; ob nicht aufs neue seine Feinde noch mächtiger heranziehen; ob er nicht noch unglücklicher

15
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1933/27_05_1933/NEUEZ_1933_05_27_5_object_8170955.png
Page 5 of 16
Date: 27.05.1933
Physical description: 16
- deutschen Bühne. Die Intrigantenrollen mimten nun Gleinsler, Bertolini und Bayer, Herzoge und Ritter spielten der Tischler Georg Winkler und Karl Gleinsler. Nach voll endeter militärischer Dienstzeit trat ich wieder in den Verband der Truppe, bis ich auswärts in Stellung trat. Mein Nachfolger wurde Ludwig Groißmeier und später der Magistrats beamte Patsch, der als Leutnant im Welt kriege gefallen ist. An dem alten Brauch, sich nach jeder Vor stellung beim Publikum zu bedanken, wurde lange Zeit

, die ja in den vielen Jahren auch in vielen Händen waren, selten vorkam, so fand nur eine einzige Probe ohne Szenenstellung am Samstag im Theater statt, bei einer Petroleumlampe, die auf dem wichtigsten Platze, beim Souffleur nämlich, aufgestellt war. Bei diesen Proben, wurde allerdings manchesmal sehr tüchtig „geschwommen", aber trotzdem am Sonntag „zünftig" gespielt. Die männlichen Mitglieder benützten oft am Sonntagmorgen die Bank bei der Welserquelle in A m r a s zum Studium der Rollen. Zu lange gab

rückte als Liebhaberin vor, ihre Mutter, Josefine Weiß, spielte nunmehr die Mütterrollen. ! Ich selber, der nach den Kinderrollen schon mit 14 Jahren j die Väterrollen gespielt hatte, avancierte zum ersten Lieb haber, meine Schwester Gerta Lener zur sentimentalen ! Liebhaberin, Berta Lener zur Souffleuse, die später von der von allen Mitgliedern nur „Tant" genannten Frau Anna Tstöttner abgelöst wurde. Mein Vater, der alte Lener-Luis, hatte schon lange nach! . dem Tode Gebhards die Rolle des lustigen

16
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1911/09_04_1911/ZDB-3077611-9_1911_04_09_10_object_8423742.png
Page 10 of 16
Date: 09.04.1911
Physical description: 16
das Wirtschaftsmädchen und rupfte eine Anzahl frisch geschlachteter Hühner, die morgen als Festbraten ver speist werden sollten. Mägde kehrten bedächtig den großen Hof. Kein Strohhalm blieb liegen, denn vor einem Feste nahmen sie es immer ge nauer als an einem gewöhnlichen Sonnabend. Mit peinlichster Sorgfalt wurde von Johann, dem Kutscher, der elegante, moderne Landauer gewaschen. Schon war dieser ganz sauber, trotzdem splitte und polierte er noch lange daran herum, llnd eine der kehrenden Mägde rief lachend: „Höre

die Schneiderin nicht gar zu lange warten lassen. Wollen ihr übrigens mal unfern Eier kuchen kosten lassen, damit sie etwas zu tun hat, bis du fertig bist!" Mit diesen Worten zerschnitt Frau Lenz einen der verlockend duftenden Kuchen und legte die Teile auf einen Teller, bis er ganz voll war. Dann verschwand sie mir letzterem, nachdem sie Gretel nochmals ermahnt, bald nachzukommen. Mechanisch beendete die Zurückbleibende ihre Arbeit. Dann, als sie fertig, atmete sie tief auf. Sie empfand ganz und gar

befriedigt. Darauf zog sic es an. Es paßte tadellos. Damit war die Sache erledigt. Die Modistin wurde bezahlt und empfahl sich. Am Abend lag Gretel lange wach. Sie dachte an früher, da sie noch sprechen konnte. Am Ostermorgen war sie da nach dem eine halbe Stunde entfernten Waldbache gelaufen, um Osterwasser zu schöpfen. Kein Wort hatte sie gesprochen, wenn ihr jemand begegnet. Und plötzlich kam ihr der Wunsch, auch wieder Ostcrwasser zu holen am nächsten Morgen. Damals hatte das Schweigen

17
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1917/05_04_1917/TIRVO_1917_04_05_5_object_7613455.png
Page 5 of 8
Date: 05.04.1917
Physical description: 8
haben wird. Sicher liegen viele Geheimnisse in diesem Boot. Aber wir Laien sehen sie nicht. Was uns gezeigt wird, kann man in jedem Spezialwerk wiederfin den — abgebildet und genau beschrieben. So wan dern wir durch das Wirrwarr der roten, weißen, grünen Rohre, klettern durch die Schotten, stehen lange vor dem Tiefemnanometer dessen Zeiger das Steigen und Fallen des Bootes angibt, vor dem Kreiselkompaß, der den im Metallpalast des Tauch bootes völlig unbrauchbaren Magnetkompaß ersetzen rnuß. Der Oberingenieur

erklärt uns lange seinen Motor, der das Boot bei Ueberwasser'ahrt, und die Dynamomaschine, die es unter Wasser treibt. Von den zahlreichen elektrischen Sammelbatterien, die in der Mitte des Bodens- eingebaut sind, hat man die meisten zum Ueberholen noch einmal herausge rissen. Wir kommen in den Torpedoraum und stehen vor dem Verschlußdeckel der Rohre, durch die der Torpedo hinausgepreßt wird. Ueber den Ver- schlußdeckeln hängen die Kloben und Ketten, mit denen das lange Zigarrengeschoß ins Rohr

, Alpenstock und Jagdhemd, seine Mütze mit den Adlersedern keck aus das schwarze Haar gedrückt. Mortuno war vol ler Freude, als er sich nähere, und schon von wei tem rief er: Alles Glück sei mit dir, Herr, doch Glück auch für mich zu deinen Dienste^. Ich habe dich lange nicht gesehen, Mortuno. sagte Marstrand. Du siehst mich jetzt, antwortete der Lappe, weil einer mict) schickt, der es so will. Asraja! Du sagst es, fuhr Mortuno fort. Er hat dir Wichtiges zu vertrauen Darum bittet er dich, zu ihm zu kommen

18
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1917/15_04_1917/TIRVO_1917_04_15_6_object_7614110.png
Page 6 of 8
Date: 15.04.1917
Physical description: 8
bedenken, daß das Boot zum Tauchen erst „klar ge macht" werden, erst Auspuffrohre und Funker masten umgelegt, die Geschütze ein gezogen, das Turintuck verschlossen, die Oelmotoren aus- und die Elektromotoren eingeschaltet werden müssen. Dann erst werden die Ballasttanks geöffnet; das Gewicht des in sie eiuströmenden Wassers und die Betäti gung der dynamisch wirkenden Tiefenruder (Tie fensteuer) drücken nun das Bott unter Wasser. Wie lange braucht nun das U-Boot zum Unter tauchen

unter die schützende Wasserfläche? Bei wei tem nicht so lange, wie der Laie unter Berücksichti- gung der geschilderten Umftanlde wahrscheinlich glaubt. Der ganze Tauchvorgang, das Klarmachen ein'geschlossen, dauert nämlich heute höchstens zwei bis zweieinhalb Minuten. Ist aber Not an Mann, so kann es noch schneller gehen. Auf das Kommando „'Schnelltauchen!" wird durch Luftpumpen die in Tanks befindliche Luft, die sonst das Wasser erst verdrängen muß, mit großer Geschwindigkeit abge saugt, und unter Betätigung

diese ihn in Afrajas Hände geliefert. Björn arne hatte recht, nur die glühendste Leidenschaft konnte einen Normann in die Lappengamme brin gen. Marstrand hatte nichts als Wohlwollen, Mit leid und was man Freundschaft nennt. Trostlos ließ er den Kopf finken. Afraja be gann zu ihm sanftmütig zu sprechen. — Du weißt j es, sagte er, ich habe nur dies eine Kind, und ich ! bin alt. Wie lange wird es dauern, bis Jubinal j seinen Boten sendet? Auf des alten Vriest'rs V.r- ! langen und weil ich glaubte, es sei gut

der Revolution. Einige Zeitungen erschie nen schwarz umrändert uud widmeten denen, die ihr Leben für die Freiheit des Vaterlandes hinge geben haben, einen warmempfundenen Nachruf. Gleichzeitig veröffentlichen sie lange geschichtliche Abhandlungen über die revolutionäre Bewegung in Rußland. „Rußlaja Wolia" gibt unter anderem eine Auszählung der durch kaiserlichen Befehl seit 1866 gehenkten oder erschossenen russischen Revolu tionäre, deren Zahl sich ans 32.700 Männer und Frauen beläuft. . Die Stelle

19
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1917/25_04_1917/TIRVO_1917_04_25_5_object_7616252.png
Page 5 of 8
Date: 25.04.1917
Physical description: 8
werden, aber die Menge rührte sich auch dann lange nicht vom Platze. Der geldfressende Geißbock. Die „Schwäbische Tagwacht" berichtet: Es ist schon oft darauf hinge wiesen worden, daß entbehrliche Gelder nicht zu Hause zurückgehalten werden und daß kleinere Leute am besten Zuflucht zu einer Sparkasse neh men sollten. Ein Bauer, der diesem Rat nicht folgte, hatte übrige 20 Mark. Er glaubte 'beson ders sicher zil gehen, wenn er sie hinter einem Bal ken in der Scheune versteckte. Dort stöberte aber der Geißbock

: Als wir durch eine der Petersburger Straßen spazieren gingen, begegnete uns ein Anblick, der zu den all täglichen gehört, aber in all seiner Erbarmungs losigkeit jedes poetischen Anstriches entbehrt. Wir sehen eilte lange, lange Reihe ausgezehrter Prole tarierfrauen vor einem Brotladen. Die meisten mit einem elenden Schal um die Schultern. Sie stampfen mit den Füßen, um sich warm zu halten; kaum ans Ungeduld, denn die Gewohnheit macht stumpf. Bor einern Brotladen in einem mehr zen tralen Stadtteile steht eine Anzahl Frauen

wollte ihm jede Kenntnis über sein Gefängnis und dessen Aus- und Eingänge un möglich machen. Er folgte geduldig und unterdrückte Fragen und Vorwürfe, denn was hätten diese ihm geholfen, da ein Messerstich oder ein Stoß hinge reicht haben mürbe, ihn für immer los zu werden. Lange Zeit wurde der Weg von beiden schweig sam fortgesetzt, und danach zu urteilen, mußten diese Gewölbe eine große Ausdehnung haben. Bald schie nen es weite Hallen zu sein, bald enge Gänge. Ein paarnral streiften Kopf und Schultern des Dänen

20
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1920/12_09_1920/ALABO_1920_09_12_7_object_8263930.png
Page 7 of 16
Date: 12.09.1920
Physical description: 16
aufhören können. Wenn lange tzezögert wird, muß man die Kälber wieder abneh- smen. So zwingt mawuns, die Kühe im Schleich wege aus dem Bezirke Zu schassen. — In A n s- sfelden wurde die 83iährige Besitzerin Marie .sSchmidhubner in ihrer Wohmmg erwürgt aufge- Arnden. Ein Betrag von 6400 K, den die Greisin <»st Bekannten zeigte, fehlt. Unter dem Verdachte, fsm dem Raubmorde beteiligt zu sein, wurden hier Ein Wehrmann und dessen Frau verhaftet. — Wie gemeldet, hat vor einigen Monaten die Ver haftung

Bliem aus Zederhaus feuerie auf den Apseldieb so lange, bis dieser niederstürzte. Roß- NMNN. der drei Bauchschüsse erhalten hatte, starb eine Stunde später. Die Bevölkerung ist über die sen Vorfall tief erregt, da man nicht oegreifen kann, wie es dem gutsituierten Bauern, der kin derlos ist und außer einem schuldenfreien Anwesen mit 10 bis 12 Stück Vieh noch Bargeld haben soll, einsallen konnte, Aepsel stehlen zu gehen; der Knecht, der wegen ein paar Aepsel ein Menschen leben vernichtet

für einen Pensionisten in Betracht konnnt, so ist doch die da-; mit verbundene Zahlung ein Hohn auf die jetzige Zeit, wo jeder Arbeiter mindestens einen Sinn-' denlohn von 8 K bezieht. Und das nennt sich eine soziale Republik! — In einer jüngst abgehaltemu' Sitzung des BezirkZwirtschastsrates in Hall ein' wurde von sozialdemokratischer Sette der Antrags gestellt, daß jene Bauern, die angeben, daß sie mtt< ihrer Brotftmht Heuer nicht so lange das Auslan-1 gen finden als nach der reversmäßigen Verpflich tung

des Vorjahres, zu Verhalten seien, bis 1./ September l. I. „unter Gottes Zeuaenschast zu er-j klären, welches Quantum Getreide sie geerntet ha-i ben und wie lange sie damit das Auskommen fin den." Die Sache entbehrt auch nicht einer gewisse»! Komik. Just die Sozialdemokraten, die das Wort- „Gott" Überall auszumerzen suchen und sogar in der gerichtlichen Eidesformel das Schwören „zu Gott" abgeschafft haben, wollen, wenn es ihnen' gerade in den Kram paßt, Mitbürger zu einem- Gotteseid zwingen. Wo bleibt

21