, Laune und Willkür über lassenen Theaterverhältnisscn zuweilen an nehmbar, manchmal sogar gut und ausnahms weise auch derartig, daß man die Ueberzeug ung hat, das betreffende Stück könne nirgend wo wesentlich besser gegeben werden, so wäre« hier die musikalischen Werke, so lange wir uns erinnern können, mit sehr geringen Aus nahmen auch hinter den bescheidensten Anfor derungen zurückstehend. Dies ist für den Eingeweihten auch sehr selbstverständlich und wird, so lange in den bisher obwaltenden schier
hier auf keinen Fäll die Schuld an der herkömm lichen Schmiererei bei musikalischen Aufführun gen, denn der übliche Modus bei uns setzt ein sehr gutes Orchester voraus, und thatsäch lich hat es an einem solchen, so lange wir die Verhältnisse kennen, nicht gefehlt. Be schränkt sich die Direktion auf die Darstellung seichterer Operetten, so möchte es in der be zeichneten Weise, gewissenhafte Einstudirung. vorausgesetzt, allenfalls gehen. Sonderbarer Weise aber hat in diesem Winter der Direk tor den Einfall gehabt
. Das unerquicklichste aber war doch die Aufführung der gänzlich abge- wirthschasteten Opernfratze Lucia. Manches von Donizetti ist noch heute genießbar und Werke, wie Regimentstochter, Don Pasqnale, Liebestrank werden sich noch lange halten. Lucia von Lammermoor aber läßt man sich jetzt nur gefallen, wenn eine Koloratursänge rin ersten Ranges die Rolle der Lucia benützt, um ihre Kunst ins rechte Licht zu setzen. Man nimmt dann das übrige mit in Kauf und hat wenigstens den Vortheil, sich mit einer Fülle reizender
nur einige Hellsehende rühmen können, ihn vollständig verstanden zu haben, ist ein hochdramatisches Werk gegen die Lucia. Ueber die Aufführung lange Worte zu machen, wäre sehr überflüssig. Dienstag, den 15 März 1898. Sie war ganz so, wie wir es erwartet hatten und wie es in Anbetracht der vorhandenen Mittel, Kräfte und Gepflogenheiten nicht anders sein kann. Nur die Striche waren diesmal nicht so barbarisch, als wir es bei anderen Werken erlebt haben. Auf die Rolle der Lucia hatten wir uns''im,voraus gefreut
. Wie bereits gestern unter der Spitzmarke berichtet, ist Sonntag in Bozen ein jnnger Mensch ein getroffen, der iin Begriffe ist eine Fußtour von Rom nach Berlin zu unternehmen. Er nennt sich Arnaldo Jnnocenti, und hat die Absicht die 1136 Kilometer lange Strecke von Rom nach Berlin in 45 Tagen zurückzulegen. Die Berliner Turnschaft soll für diese Art des Sportes dem jungen Mann eine Belohnung von 4000 Mark in Aussicht gesetzt haben. Jnnocenti reist nämlich ohne Geld und findet seinen Unterhalt durch gast