- terftuh! erscheinen, dann würden Sie den Gedanken an den Selbstmord mit Schaudern von sich weisen." Angstvoll klammerte der Unglückliche sich an mich und flehte: „Lassen Sie mich nicht sterben — beten Sie, daß ich sortlebe, so lange, bis mir Gott verziehen hat — ich Kann so nicht vor ihn treten." Und gleich daraus krümmte er sich vor Schmerzen auf seinem La ger und, unfähig, ein Wort zu sprechen, waren seine Augen nur mit angstvollem Blick aus mich geheftet. Das waren furchtbare Momente?" Ueberwültigt
von der Erinnerung daran, schwieg der Geistliche; die Hand des Fabriksarbeiters lag zitternd in der seinen. — „Ich wills nicht tun," kam es nun mit bebendem Tone von feinen Lippen — „ich will fortleben, so lange es Gott gefällt." Und wie ein Kind, das nach langem Trotzen sich endlich müde und reuig weinend an der Mutter Brust flüchtet, so barg er schluchzend an des Priesters Brust fein Haupt. „Gott wird Ihnen beiftehen," sagte Pater Benedikt, den Unglücklichen mit Innigkeit an sich drückend
Arbeit 3 « bekommen, scheiterten —* niemand brauchte mich, niemand konnte oder wollte mir etwas vor- jtrecken. Da faßte ich den Entschluß, mir das Leben zu nehmen und dachte, damit den Meinen einen besseren Dienst zu erweisen, als wenn ich arbeitslos fortlebte und mit ihnen darbe. Ich weiß ja, mit welchem Eifer sie in den Zeitungen für die Hinterbliebenen der Selbstmörder Sammlungen veranstalten, wie von allen Seiten dann die Gelder zusammenströmen und die Kinder, um die sich, so lange ihr Vater lebt
sich nicht ändern, sie besteht fast so lange, als es Menschen gibt und alle Versuche, die Uebelstände, die daraus entstehen, zu beseitigen, find mehr oder minder vergeblich gewesen. Das Christen tum allein vermag mit seiner warmen Nächstenliebe hier Linderung zu bringen, während die Unvollkom menheit, die allen irdischen Verhältnissen anhaftet, un sere Blicke noch Vertrauens- und sehnsuchtsvoller nach jenem Leben lenkt, wo alle Mißklänge dieser Erde in süße Harmonie ausklingen werden. Dort wird ein Ausgleich
im Bett. Und es begann eine lange, sorgenvolle Nacht. Ein Pechvogel war ich meiner Lebtag. Schon aus der Herreise hatte ich beim Abstecher nach Salzburg vergessen, in Bischosshosen die Fahrtunterbrechung auf dem direkten Billet nach Innsbruck amtlich bestätigen zu lassen. Die Folge war, daß ich die Strecke Bischosshosen - Innsbruck doppelt bezahlen mußte. Am andern Morgen steckte ich den kranken Fuß in einen Hausschuh, packte meine sieben Zwetschgen zu sammen und humpelte zur Straßenbahn. Am Bahn hof