das Jncognito Gallachs gelüstet und seine Identität und dem Sattler Richard Lange auf eine jeden Zweifel ausschließende Weise konstatiert, so herrschte doch über seinen Aufenthalt noch voll ständiges Dunkel und schon glaubte man, seiner überhaupt nicht mehr habhaft zu werden, als am 26. Oktober 1910 das Kreisgericht Bozen von der Berliner Kriminalpolizei telegraphisch verständigt wurde, daß sich Richard Lange in Brüssel aufhalt?. Ueber Ersuchen des Bozner Untersuchungsrichters wurde or am 1. November 1910
in Brüssel ver hastet, gab zwar zu, Lange zu sein, bestritt aber, , an irgend einem Diebstahle teilgenommen zu haben, ebenso,, daß er mit dem auf der eingesandten Photo graphie abgebildeten Gallach identisch sei. Auch bei seiner ersten, am 4. Jänner 1910 erfolgten Einver nahme in Bozen beharrte Lange bei seiner bishe rigen Verantwortung, erklärte, keinen Uebernamen zw besitzen, in Genua keine Bekannten gehabt zu haben und die Mitglieder der internationalen Diebs bande Hornschuh und Genossen, deren
und .Glied standen, näher anzusehen, ob er rinen oder den anderen von ihnen kenne. Burkart schritt die Reihe, die einzelnen musternd, ab, und beim vierten Mann angekommen, erklärte er sofort: „Sie sind der Gallach!' Auf das hin trat Lange unwill kürlich einen Schritt vor und bejahte nun mit den Worten: „Und wenn, ich es bin,' wirklich Gallach zu fein. Daß er auch mit dem vom Pöliz'eikom- mando Luzern aus signalisierten Hehler Lange iden tisch ist, ergibt sich aus der Tatsache, daß er- die früher
erwähnten Tätowierungen auf dem rechten Vorderarme und an der rechten Hand wirklich auf weist. Nunmehr neuerlich einvernommen, gestand Lange . zu, den ihm vorgestellten Burkart gekannt zu haben, . jedoch weder seinen Namen, noch seinen Bei- oder Rufnamen zu wissen. Allein noch im selben Verhöre nannte Lange auf einmal Burkart den „Schweizer', unter welchem Rufnamen er unter der Diebsbande Hornschuh und Genossen bekannt war. Weiterhin gestand Lange, daß der „Schweizer' und sein Begleiter ihn in Genua
aufgesucht und ihn in der Mhe. des Hafens getroffen haben. Der kleinere von beiden (Leuliner) habe ihm verschiedene Schmuck sachen gezeigt, die sie irgendwo in Oesterreich ge stohlen hätten, und ihn gefragt, ob er sie verkaufen könne. Am anderen Tage hätte ihn der Kleine wieder darum ersucht, er aber habe das Ansinnen rundweg abgeschlagen. Die Leute seien etwa drei Tage in Genua geblieben, er sei mit ihnen noch einmal zusammengekommen, dann aber habe er sie aus den Augen verloren. Er selbst (Lange) sei