ich nicht anneh men! Du weißt nicht, was ich bin, Du weißt nicht, wer Du bist.' „Kind, geh' hinaus!' sagte Willberg erschreckt. „Die Phanta sien kehren wieder, ach! und gerade an diesem Tage, auf den ich mich so lange gefreut hatte!' „Ja, Deine Freude habe ich zerstört, Dein Leben vernichtet, zum Diebe habe ich Dich gemacht — o, o, ich Unselige! Das Leben ist Qual und der Tod ist das Verderben, und dann — und dann —' „Gott ist barmherzig!' sagte Willberg. „Fürchte Dich nicht, Kathinka, was Dich Plagt
, ist nur ein Fieberwahn.' Aber sie konnte sich lange nicht beruhigen, sie seufzte, mur melte angstvoll und weinte, doch endlich war sie erschöpft und sank allmählich in Schlummer. Schweigend und betrübt verzehrten Willberg und seine Tochter ihr einfaches Mittagsmahl und dann machte sich Monika auf den Weg nach dem Pfarrhause. Ihr Vater blickte ihr lange nach, dann kehrte er seufzend an das Bett seiner Frau zurück. Er konnte nicht unterscheiden, ob sie wirklich schlief, oder ob sie nur diese äußere Ruhe erzwäng
freundlich, „so gar schlimm wird es nicht sein! Erzähle mir, was Dich bedrückt und dann hast Du es über wunden. Von großer Bedeutung kann es wohl kaum sein, denn ich habe nie bemerkt, daß Du eine Heimlichkeit hattest. Weißt Du nicht, wie treu ich Dich immer im Auge hatte, von Ansang an, schon ehe wir mit einander versprochen waren? Und sind wir nicht immer beisammen gewesen.?' „Nicht immer, nicht immer! Das war das Unglück! Weißt Du nicht, wie lange Du damals in Schlesien wärest?' „Ach
, vielleicht ist dieses schlimmer, als der Verdacht des Diebstahles.' „Kathinka!' „Gelobe mir, so lange zu schweigen, bis durch Offenbarung de-Z Thatbestandes wirklich Gutes bewirkt werden kann.' „Das ist wenigstens Vernünftiges verlangt. Ja, ich will so lange oder in der Weise das Geheimnis bewahren, daß nicht Uw heil dadurch angerichtet wird, kann aber Unheil durch das Offen baren verhütet werden, so rede ich sofort. Ich habe genug darunter gelitten, daß die Sache, an der ich keinen Teil
die Güter nach seinem Tode seinem jüngeren Bruder zufallen, mit dem er verfeindet war. Die junge Gräfin war so elend, daß sie wohl nicht lange leben konnte. Starb sie, ohne daß ein Kind da war, so fielen die polnischen Güter an ihre Familie, die Grafen Radowska zurück und unser Graf war ohne alle Mittel.' „O nein, so lange er lebt, ist er Inhaber des Majorates.' „Ja, das weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß die alte Frau Gräfin sagte, auch sie würde, wenn ihre Tochter stürbe und es wäre kein Enkelkind