. Um ein genaues Bild von der Kartause in Valsainte zu erhalten, gingen der Herr Primiziant und meine Wenigkeit nach der morgens 6 Uhr zelebrierten heiligen Messe, nach eingenommenem Frühstück und nachdem wir dem Konvent-Amt um 7 Uhr beigewohnt hatten, auf den vom Kloster aussteigenden Hügel, von wo wir, wie ein Vogel hoch in den Lüsten, in alle Ecken und Winkel des Klosters schauen konnten. Als wir eine kleine Wegstrecke hinter uns hatten, kamen wir zu einer Stelle, an der eine nene Straße an gelegt wurde
und gezwungen ins Gefängnis geworfen wurden, dort unten im Kloster hingegen edle Männer, die freiwillig die Welt verlassen, sich auf alle Tage ihres Lebens Gott zulicb gleichsam gefangen geben, um einmal im Jenfeits die himm lische Freiheit zu genießen. Das Kloster Valsainte, das sich tief unten so friedlich und sanft an den Fuß des Berges anschmiegt, wurde im Jahre 1295 gegründet. Der Eindruck, den Gegend und Kloster hier machen, ist tranlich und heimisch. Die herrlichen Berge und Alpen, in der Ferne
Mittagszeit, darum werden wir von einem Bruder in ein kleines Speisezimmer begleitet, um daselbst die Magen srage glücklich zu lösen. Im Kartäuser-Kloster gibt es für die Gäste, wer sie auch immer seien, keine Fleischspeisen; dieselben müssen mit jenen Speisen sich begnügen, welche den Ordensgenossen verabreicht werden. Der Kartäuser-Mönch bekommt sein ganzes Leben lang, er mag gesund oder krank sein, nie eine Fleischspeise. Fische, Eier- und Mehlspeisen, Käse, grüne und gedörrte Früchte, selbstgebackenes