Hindernisse, die sich ihrem frommen Vorhaben entgegensetzten, c^oßmüthig und standhast besiegt, und sowohl von Sr. Ma jestät Leopold I. als tirolischem Landesfürsten die Genehmigung zur Errichtuug irgend eines Klosters in Bozen, wie auch von ihren beiden Herrn Brüdern das Versprechen thätiger Beihülfe erwirkt. Als nun auch ihrem Ansuchen vom Kloster in Steyer mit Freuden war entsprochen worden, eilt sie, kaum genesen, nach Wien, nm den kaiserlichen Majestäten ihren Dank ab zustatten, und von da kehrt
sie alsbald in die Heimat zurück, um mit Hülfe vorzüglich ihrer chohen Verwandten den Grund zum neuen Kloster zu legen. — Neue Hindernisse stemmen sich ihrem schönen Vorhaben entgegen, besonder - ein Wechsel- sieber, das sie ein ganzes Jahr lang zurückhielt. Aber Ka- tharinens Geduld ist größer, als alle Hindernisse; der Herr steht ihr bei. und a m 19. April 1695 wurde in Anwesenheit der hochgräflichen Familie beim herrschaftlichen Sitze Rottenbuch in der Gemeinde Gries an der Gränze Bozens der Grundstein
zum neuen Kloster des Ordens der hl. Verkündigung Mariens feierlich gelegt. —. , Mit wahrem Heimweh sehen wir auf jene gläubigen Zeiten zurück, wo die Errichtung eines Klosters mit allge meinem Jubel der Umgegend begrüßt wurde, und »o bei dieser Feierlichkeit der hochgeborne ^err Gras von Sarnthein. wie auch seine tugendreiche Schwester es sich — und wohl mit Recht — zur höchsten Ehre anrechneten, ein großes hölzernes Cruzifix auf ihren Schultern nach dem neuen Bau platze zu tragen
, um es dort aufzurichten als ein Zeichen, daß hier eine Schule des Kreuzes gegründet werde, die jedem ver ständigen Christen vernehmlich zuruft: ^Mir ist die Welt, und ich bin der Welt gekreuziget'. — Nachdem nun der Kloster bau glücklich begonnen war, beeilte sich Katharina auch das innere Gebäude des Klofterlebens aufzuführen. Mit 4 Kan didatinen reiste sie ins Kloster nach Steyer, wo sie am 17. Juli 169K ins Noviziat trat und den Namen Maria Viktoria Theresia erhielt. Es. läßt, sich denken, mit welch' lebendigem