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Meraner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 31.07.1869
Physical description: 6
den Beichtvater 'prang sie zu und überhäufte ihn Mit ZorneZaus- brüchen, welche der Anstand wiederzugeben verbietet. Den anderen Tag, d. i. am Donnerstag, begab sich dieselbe Kommission, ver staut durch den Staatsanwalt Kendzierski, den Gerichtsarzt und Dozenten der gerichtlichen Medizin Dr. Blumenstok, der Primar arzt der Irrenanstalt Vr Jaknbowski wieder ins Kloster. Nach Aussagen der Gerichtsärzte befindet sich die Barbara Ubryk in mehr verwildertem als wahnsinnigem Zustande; dieAerzte

an, die Ubryk wäre seit dem Jahre 1843 als wahnsinnig eingesperrt, «nd das auf ärztliches Anrathen; sie beruft sich jedoch auf einen Arzt, der eben im Jahre 1L48 das Zeitliche gesegnet hat, während der gegenwärtige ArztVr.Bablzynski seit sieben Fahren im Kloster praktizirt und die Ubryk nie zu Ge sicht bekam. Die Gerichtsärzte Dr. Blumenstok und.Dr. -Jako- bowski behaupten, jeder Mensch mußte im Verlaufe einer gewissen Zeit in einem derartigen. Zustande, wie die Ubryk, wahnsinnig werden. Ober-Staatsanwalt

Nalepa hat nun in Aubetrachr der Wichtigkeit des Falles diese Angelegenheit an sich gezogen und zu leiten beschlossen. Der Bischof beabsichtigt, das Kloster aufzuheben. Freitag den 23. Nachmittags umschwärmten Menschenmassen das Kloster der Karmeliter-Barfüßerinnen an der^Wefola und er warteten mit Spannung den. Moment der Ueberführung der Bar bara Ubryk. Um 4 Uhr kam die geistliche Kommission und ver anstaltete mit großer.Umsicht die Transportirung derselben in das Irrenhaus.- Barbara Ubryk

, welche die Vertreter der Gerichtsbe hörde angekleidet auf dem Bette sitzend im Nonnenhabit antrafen, verließ das Kloster,- geleitet.von dem Untersuchungsrichter und eine? Ordensschwester. - Die Worte, die Hr bei dieser Gelegenheit^ ent fielen, ließen nicht auf Wahnsinn schließen,-wiewohl ihre sinne in völliges! Dunkel gehüllt sind. Barbara Ubryk hüpfte vor Freude, als sie das Sonnenlicht- und das frische Grün im Klostergarten erblickte. Die Nonnen gaben ihr das - Geleite bis zum Thore. Als sie sich zurückzuziehen

.) l ' Wir berichten nun über die Exzesse, welche am. Freitag und Samstag Abends stattfanden. ' Freitag, gegen 11 Uhr Nachts, ver sammelten sich- etwa 300 bis 400 den besseren Ständen angehörige Leute vor dem Kloster der Karmeliter-Barsüßerinnen und zertrüm merten die Fensterscheiben des Klosters, bevor noth die Sicherheits- Organe erschienen waren. „Das Volk begnügte sich jedoch nicht da mit, begann gegen das Thor anzustürmen, und drang nach vielen Kraftanstrengungen in den Hofraum ein, woselbst

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 07.11.1867
Physical description: 6
5S55 >ct>n> .Z0 ckt» Mühlseld im Hause eingebrachten Dokumente, um mit diesen den bereit« bekannten Sachverhalt zu kon- statiren. Der PetitionSauSschuß, bemerkt Referent weiter, sei durchaus nicht in der Vage gewesen, beurtheilen zu können, was an allen diesen Angaben Richtiges sei. So viel lag vor, daß mehrere Fälle vorgekommen sind, wo Töchter, die noch minderjährig sind, ihren Eltern, eine minderjährige Frau ihrem Galten in'S Kloster entliefen, und daß diese Frauen im Kloster verblieben

von Premisl könne nicht von JonaS Freund selbst herrühren, da dieser zur Zeit der Absenkung des Telegrammes nicht in Premisl war. Chaje Lea lebte seit drei Jahren bei ihrem Oheime und kam im August d. I. aus freiem Antriebe in'S Kloster mit der Bitte, sie in der katholischen Religion zu unterrichten, zu der sie übertreten wolle; als deren Mutter hievon Kenntniß erhalten, ging sie in'S Kloster, um Rücksprache mit ihrer Tochter zu halten, wurde aber im Vorhause des Klosters vom Schlage gerührt

, ohne die Tochter zu sprechen. Der Vater hat keine Schritte gethan, um die Toch ter aus dem Kloster zu nehmen. Zwar habe dir Oheim des Mädchens Schritte gethan, um zum Vor munde desselben bestellt zu werden, unter der Angabe, ihr Vater sei irrsinnig. Auf dieses Verlangen wurde jedoch, da die Voraussetzung dazu nicht vorhanden war, nicht eingegangen; der Vater habe sich auch nie darum verwendet mit seiner Tochter im Kloster zu sprechen; ihr Oheim und andere ihrer Angehörigen haben das Mädchen zu wiederholten

Malen sprechen dürfen. Nach gerichtlichen Erhebungen ist dasselbe 16 Jahre all und hat dem Bezirksvorsteher erklärt, im Kloster bleiben und zur katholischen Religion über treten zu wollen. In einem späteren Telegramme theilt der Bezirks vorsteher von Premisl mit, daß Jonaö Freund mit seiner Tochter eine Besprechung gehalten habe, daß dieselbe sich aber weigere, zu ihrem Vater zurückzu kehren. Dem Verlangen des Vaters, seine Tochter aus dem Kloster freizulassen, konnte aus dem Grunde

als er seine noch unbestrittene väterliche Gewalt besaß , die Tochter trotzdem durch zehn Tage zur Rücksprache vorenthalten wurde. Es leben in Galizien 5- bis 600.000 Juden und ich frage, ob die Sicherheit und Ruhe der Fami lien nicht dadurch gefährdet werde, wenn Fälle, wie der vorliegende, möglich sind. Ich bitte daher das Haus, dem ersten Antrag des HauseS zuzustimmen, da durch denselben Niemanden und auch nicht dem Kloster nahegetreten wird. Denn dem Kloster gab zu seinem Vorgehen das Recht weder der vom Kinde

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Innzeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.05.1864
Physical description: 4
, so beantrage die Mehrheit des Finanzausschusses: „Der h. Landtag wolle den Landesausschuß ermächtigen und beauftragen, dem Kloster der Salesianerinnen in Thurnfeld bei Hall, respektive dessen Vorstehung, ein Darlehen aus dem Approvisionirungsfonde im Betrage von 10,000 fl. ü4v/o vom Zahlungstage an verzinslich hinauszugehen, dasselbe gemäß dem Gesuchsanerbieten Hypothekarisch versichern zu lassen, und die Auleihens- Empfängerinnen zu verpflichten, das Kapital nicht nur jährlich zu verzinsen

, sondern auch von 1869 an in 10 Jahresraten, nämlich jedes Jahr mit 1000 fl. unter der Bedingung zurückzuerstatten, daß bei Nicht- abzahlung einer oder der andern Rate die ganze Schuld als fällig zu behandeln ist. Abg. Dr. Blaas: Er pflege nie auf die Person des Gesuch- oder Antragstellers, sondern nur auf den objektiven Inhalt des Ansinnens zu schauen. Dies thue er auch heute, wenn er seine Meinung ohne Um schweife ausspreche. Diese gehe dahin, daß der Vorschlag der Majorität des Finanzausschusses, dem Kloster

in Thurnfeld ein Darlehen per 10,000 fl. aus dem Appro visionirungsfonde zu gewähren, nicht zu genehmigen und die Bitte, welche gar aus 40,000 fl. gerichtet war, ab zuweisen sei. Dabei fürchte er (Redner) nicht einem Verdachte etwaiger Animosität sich auszusetzen, sondern hoffe, daß man die Gründe seiner Ansicht für recht und billig gelten lasse. Er sage vorerst: Der Approvisionirungsfond sei keineswegs vorhanden um eine Zuflucht für Private in Geldverlegenheiten zu sein. Das Kloster in Thurnfeld könne

er nur dem nächst besten Privaten gleich halten. Der Approvisionirungsfond habe vorzugsweise die Be stimmung, zur Unterstützung armer Gemeinden zu dienen. Daß das Thurnfelder Kloster und respektive die dortige Mädchen-Erziehungs-Anstalt eine geistliche Gemeinde und als solche berechtigt sei den Approvisionirungsfond heimzusuchen, wie der Herr Berichterstatter meine, zu solcher Anschauung vermöge er (Redner) sich nicht zu er- erschwingen. Er glaube also, daß der Landtag, ohne seinen eigenen frühern Beschlüssen

untreu zu werden, aus dem Approvisionirungsfonde keine Gelder dem Kloster darleihen dürfe; denn mit gleichem Fug wie dieses könnten dann auch andere Privaten und Unter nehmungen sich hieher flüchten. Seines (Redners) Erachteus sollte man auch von der eigentlichen gemein nützigen Bestimmung des Approvisionirungsfondes um so weniger abgehen, als dieser Fond aus einer Steuer gebildet sei, und gar manche Gegner im Lande habe, welche es gewiß sehr übel vermerken würden, wenn man jetzt solche Gelder

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 17.11.1864
Physical description: 6
haben, ein salzen können 5°). Bisher hielt daS Kloster St. Georgenberg eigene Jäger in Achenihal und betrieb die Jagd daselbst auf eigene Kosten. Allein es sah schon seit einiger Zeit mit der Verwaltung der Güter deS ConventeS nicht am Besten auS. „Der für daS Kloster aufgestellte Administrator Melchior v. Horningen,' sagt ein Bericht, „hat gar übel gewirthschaftet, und ist mit den besten Suchen heimlich davon gegangen **) Man hielt eS daher für rathfamer, manches Gut in Pacht zu geben. Am Oster sonntage 1513

schloß daher daS Kloster mit Jakob Tünzl von Tratzberg einen Vertrag ab, vermöge wel chem er die ganze J.igdbaikeit in Achenihal unv zugleich auch daS Recht, in den Bächen und Wässern daselbst, mit Ausnahme deS See'S, zu fischen, auf die Dauer von l9 Jahren mit dem übernahm, daß er dem Kloster jährlich ein Stück „Loferer-Tuch,' daS nöihige Wildfleiich und in jeder Woche in der Fasten vier Maß „Tolben' abzuliefern versprach ^**). Jakob Tünzl lebte nicht nur mit dem Kaiser, son dern

FreundSberg als Pfandherrschaft verli-h. Im Jahre l5l5 ließ der Kaiser, um die gestörte Ord nung in St. Georgenberg wieder herzustellen, einen äußerst gelehrten Conventual. Namens Leonhard Müller, aus dem Kloster Scheyrrn, Hieher berufen, der dann auch als Abt erwählt wurde. Er war an fänglich, wie eS schien, dem Kaiser unv dessen Räthen sehr zugethan, verwickelte sich aber bald nachher, der Fischerei auf dem Achensee wegen, mit denselben tn große Streitigkeiten. Der Kaiser hatte schon seit einiger Zeit

nicht. Als die Statthalter darüber an den Kaiser Bericht erstatteten, schrieb dieser unterm 2l. November an den Abt Leon hard: „Wir haben schon vor längerer Zeit unsern Fischern in Achenihal befehlen lassen, mit dem Fischen der Renken still zu stehen, bis der Laich vergangen ist; wir ersuchen Euer Ehrwürden, auch den Klosteifischern denselben Austrag zu geben.' — Auch dieses Schreiben scheint nicht den erwünschten Eisolg gehabt zu haben. Der Abt entschuldigte sich damit, daß er während der Advent-Fasten für daS Kloster

nothwendig Renken haben müsse. Unterm 3. Dezember überbrachte der kaiserliche Rath Hil d ebrand v. Spa u e r abermals einen Brief an den Abt, in dem eS heißt: „Da jetzt in diesem Monat die Renken im Achensee laichen, so befehlen wir ernstlich, daß die Klosterfischer in der Buchau daS Fangen der selben einstweilen einstellen sollen. Da aber in dieser Zeit deS AdventeS daS Kloster etlicher Renken bedarf, so erlauben wir, daß dessen Fischer 609 Renken und etliche 199 Stück Sälblinge fangen dürfen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 04.06.1867
Physical description: 6
zögert sie auch mit der AuSsolgung von Munition an die National garde; ja, glaubwürdigen Nachrichten zufolge, denkt sie sogar an ein Mittel, um die bereits ausgefolgten Gewehre den Händen der untern Klasse zu entziehen.— Seit einigen Tagen weilt ein Franzislaner-Frater hier, der anS dem Kloster in Spiiimbergo, woselbst er 34 Jahre lebte, verjagt wurde, und sich nun um die Auf nahme in ein tirolifcheS Kloster bewirbt. Derselbe weiß nicht genug von den Verfolgungen zu erzählen, denen der Klerus

dermalen in Italien ausgesetzt sei; ihm selbst passirte es bei der Dogana von S. Vito, daß man ihm einige Tischlerwerkzeuge, die ihm gehören, konfiSziren wollte, weil man vorgab, daß er sie ans seinem Kloster mitgetragen habe, dessen gesammte Einrichtung be kanntlich vom italienischen Aerar scquestrirt wurde. Unter Anderem erzählt er auch (und die Geschichte wird auch von anderer Seile verbürgt», daß vor Kurzem drei junge Herren, die zu den Exaltirtesten von Eeneda gehörten, beschlossen hätten

, ein großes Kreuz, das vor einem dortigen Kloster aufgerichtet ist, niederzureißen und zu zerstückeln. Sie sührten auch ihr Vorhaben, ohne hieran durch die Regierungsorgane verhindert zu werden, aus; allein als der Hitzigste von ihnen nach Hause kam, überfiel ihn ein so heftiges Fieber, daß er sofort zu Bette gehen mußte, und angeblich auch schon dem Typhus erlegen sein soll. — Das gemeine Volk ist mit den religiösen Ansichten der sogenannten bessern Klasse I durchaus nicht einverstanden und macht

der malen noch in Venedig weilen soll, muß aber unbedingt der Gränzbestimmung in der Mezzurina zugewendet werden; wobei ich nur bemerke, daß es sich die Herren Italiener in Schlutterbach recht hübsch einzurichten be ginnen, da auch Sonntag wieder ini dortigen Gast- Haufe mehrere italienische Finanzsoldaten übernachteten und speisten, «soll es sich etwa wieder um die Ver- irrung (!) einer Patrouille handeln? — Die Demoli- rungsarbeilen auf der Ruine Peitelstein gehen langsam vorwärts, denn das Mauerwerk

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 29.07.1869
Physical description: 4
- s-ction möge über ein Auskunstmittel berathen, um für die Zukunft solchen Schandthaten innerhalb der Klostermauern vorzubeugen. Gestern ist der von Dr. Gii-kca in Vertretung deS Ministers der Justiz ab verlangte Bericht über die Borfälle im Kloster der barfüßigen Karmeliterinuen nach Wien gegangen. In dem Berichte soll zugestanden werden, daß in der That der Untersuchungsrichter in der ersten Aufre gung einige Berstäße begangen habe. Die Unter suchung wurde sodann vom Oberstaatsanwälte Na« lepa

vom 25. auf den 26. Juli nicht weiter gestört, obgleich noch immer Gruppen bei den Klöstern zu sehen waren. Die ganze Garnison war in Bereitschaft. Wie dem „W. Tagbl.' aus Krakau berichtet wird, hat Bischof Galecki sich nach Rom gewendet und die Erlaubniß verlangt, die Karmeliterinnen in ein Kloster bringen zu dürfen, das von Krakau einige Meilen entfernt liegt. Daß der Papst in eine Auf hebung willigen werde, wird bezweifelt, man wird sich darauf beschränken, die Nonnen m Klöstern, die in anderen Ländern

sich befinden, zu vertheilen. Das anonyme Schreiben, welches die Behörde auf die Vorgänge im Kloster aufmerksam machte, soll von einer Nonne — man nennt die Schwester Agnese — herrühren. Die Ueberführung der Nonne Barbara Ubryk auS dem Kloster der Karmelitterinnen, wo sie zwanzig Jahre lang ledendig begraben war, in daS Irrenhaus beschreibt der „Czas' in folgender Weife: Am 23. Juli begab sich die Commission, bestehend aus dem Untersuchungsrichter Dr. Gebhardt» dem Protokollführer Kwk»ttowSki

und dem Prälaten Spi» täl, neuerdings ' ins Kloster. Die Tommission fand die Ubryk, in den gewöhnlichen Rounenhabit geklei det,, auf xine,^ Bette sitzend. Dr^ GebharKt sagte zu ihr:' ..Güten Morgen, Schwester.« ' ^Vie Uhryker- geloht fei er Er.' ' Als., ber Untersuchungsrichter ihr ankündigte« daß sie in einen bequemeren ÄufenchaltSort gebrächt werden solle und daß sie deshalb dieses Kloster ver lassen werde, konnte sie ihre freudige Bewegung nicht verbergen. Der Nichter nahm sie bei der einen Hand, eine Nonne

doch mitfahren. Zw« Wagen hielten vor dem Kloster. In den einen stiegen Barbara Ubryk, eine graue Schwester, der Protocollsführer und ein Diener aus der Irren anstalt. Im zweiten befanden sich der Untersuchungs richter und der Prälat. Während der ganzen Fahrt benahm sich die Ubryk in der ruhigsten Weise. Auf die scherzhafte Aeußerung der grauen Schwester, daß nun Nonne Barbara in den Orden der Barmherzi gen treten würde, ergriff die Ubryk die Hand der Schwester, küßte sie wiederholt und erklärte

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 6
Date: 23.06.1868
Physical description: 6
das ganze Kloster in Flammen. Um l‘/ 4 Uhr brannte auch schon das Kirchdach. Von allen Seiten strömten die Leute zur Hilfe herbei. Die Spritzen von Schwaz und St. Martin wurden schnell an Ort und Stelle gebracht. Kloster und Kirche sind ein Schutthaufen. Gerettet wurde, — aber ob viel oder wenig, kann ich nicht sagen. Andere Ge bäude in der Nähe blieben verschont. Man sagt, das Feuer sei zuerst in der Küche ausgekommen. Daß der Schaden sehr groß sein muß, ist klar, wenn auch Alles im Gebäude gerettet

stehen noch, und soll nach dem Urtheile Sach verständiger auch kein Einsturz des letztem zu fürchten sein. Men schenleben ist keines zu beklagen. Im Ganzen ist Fiecht eine Ruine und bietet für Jeden, der ein fühlendes Herz im Leibe hat, einen höchst traurigen Anblick. Unter den Hilfeleistenden gebührt unbe dingt in mstw Reihe Herrn Thurner aus Innsbruck mit seiner Mannschaft und Sp-itze Lob und herzlicher Dank — ohne ihre Hilfe wäre auch die Bibliothek wahrscheinlich ein Raub der Flam men geworden

des Edelgebornen Herrn Rudolph Grafen v. Enzen berg und des Herrn Bürgermeisters Spornberger von Schwaz. Daß trotz all' dieser lobenswerthen Thätigkeit die Flamme mitten am Tage Stift und Kirche in eine Ruine verwandelte, ist außer dem äußerst schnellen Umsichgreifen derselben dem sehr vielen Holze an und im Gebäude zuzuschreiben — zudem wenigst theilweisem Wasser- mangel. Uebrigens ist die Gefahr noch nicht beseitigt; denn bei nur einigem Luftzug von Innsbruck her sind die nahen Zugebäude mit bedeutenden

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Volksblatt
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Page 3 of 4
Date: 29.12.1866
Physical description: 4
von Proto und Josef Bö hm, Eisenbahnbetriebsdirektor, den Orden der eisernen Krone 3. Klasse. (Eine Deputation d e r M e ch i t a r i st e n), die vom Italien. Gesandten in Konstantinopel wohlwollend empfangen wurde, erhielt die freudige Versicherung, daß ihr Kloster bei Venedig, das sich be- kanntlich auf der Jnsel St. Lazaro befindet, und seit 150 Jahren besteht, so wie unter Oesterreich, auch von Italien fernerhin beschützt ' werden wird. Der Gründer dieses berühmten Klosters, der Mönch- Mechitar

, verließ Konstantinopel im Anfang des 18. Jahrhunderts, s und gründete zu Modon ein Kloster. Als 1715 der Krieg zwischen der Türkei und der Republik Venenig ausbrach, wurde dieses religiös^ Institut zerstört, Mechitar flüchtete nach Venedig, wo ihm der damalige Senat die Insel St. Lazaro als Asyl anwies. Dieses Kloster besitzt eine ausgezeichnet? Bibliothek und eine der berühmtesten Druckereien/ welche mit typographischen Charakter» sämmtlicher orientalischen, Sprachen versehen ist. Man veröffentlicht

die Uebersetzungen der Literatur - sowohl sämmtlicher alten klassischen als auch neuerer Autoren. Im . Kloster befinden sich 500 Zöglinge nicht nur auS dem Orient, sondern l auch aus verschiedenen Theilen Europa's. ' - - iu - u -j. / ! (Als merkwürdige Erscheinung) wird vonder „Baltimor. Volkszeit.' die Thatsache bezeichnet, daß bei dem Brande der St. Patricks-! Kathedrale in New-Bork am 6. Oktober d. I. die beiden Kreuze» auf der Kirche, obwohl ganz aüs Holz, dennoch von den Flammen' verschont geblieben

Gebäude ward in einen Schutt- und Aschenhaufen verwandelt! und nur ein kleiner Nahmen mit einem Bilde; darstellend das allwissende' Auge Gottes, mit der Unterschrift: „Der Herr sieht alles,' bliebl unversehrt bei dem allgemeinen Ruine, der es umgab. . (Den letzten Telegrammen) entnehmen wir, daß Grie-! chenland und die hohe Pforte immer' mehr an einander gerathen. Nicht allein Freiwillige, sondern selbst griechisches Militär landet anf Candi'ä' und an den Grenzen Griechenlands sammelt sich immer mehr

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 30.04.1868
Physical description: 8
, daß ein großes flaches Stück Erdreich für die Kultur gewonnen werden kann. Binnen ächt Tagen soll der Fürstbischof das Jselthal mit einem Besuche beehren, dych darüber später ein MehrereS. Ampezzo, 27. April. (Fei.erlich.keit!aus Anlaß der glücklichen Entbindung Ihrer Majestät der Kaiserin. —Einkehr des Früh lings. — Ruine Peitelstein.— Klagen ans Italien. -— Schleichhandel mit Salz nach Italien.) Die Nachsicht von der erfolgten glück lichen Entbindung Ihrer Majestät unserer allgeliebten Kaiserin

ein tüchtiges Kontingent nach Ampezzo senden , und die prächtigen Berge werden wieder ihre Besucher be grüßen können, unter denen sie viele zu ihren „alten Bekannten' rechnen. Nur werden Heuer die alten Bekannten eine schöne Bekannte vermissen -— ich nieine die Ruine Peitelstein. Sie war die schönste Zierde des wundervollen' BoitäthaleS; im vorigen Jahre demolirte man sie in aller Eile^ weil an ihrer Stelle Festungswerke gebaut werden sollten; die Mauern, die Jahrhuuderte auf dem stolzen Felsen oben Stürm

und Wetter widerstanden, wurden in die wilde Felizon- Schlucht hinabgeworsen und nun hat das Boitathal keine Ruine, aber auch keine Festungswerke, an .deren Bau, wie.es allgemein heißt, jetzt gar Niemand mehr, denken soll. Schade um die Ruine, schade um .das Geld, welches für die Vernichtung dieses Ampezzaner Wahrzeichens verausgabt wurde. — Aus dem Bellu- nesifchen immer und ewig dieselben Klagen über die bitterste Noth, Arbeitslosigkeit und große Mißstimmung. Daß die letztere wirklich vorherrscht

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 20.10.1866
Physical description: 4
ungleich mehr Abwechslung und somit ein erhöhteres Interesse als das linke Etschufer. Unsere Wanderung geht heute nach Andrian. Oberhalb Andrian hat ein Wildbach das Borge birge der Mendel auseinander gerissen und eine tiefe Schlucht herausgewühlt, an deren rechten Seite oben in der Höhe die Ruine Festenpein trotzig in das Thal herniederschaut. Der ehemalige Inhalt dieser Schlucht liegt am Fuß des Berges in einem weiten Halbkreis abgelagert und bildet eine sanft ansteigende Anhöhe

, auf welcher die 40 bis 50 Gebäude des DörfleinS Andrian zerstreut sind. Gerade ober Andrian liegt auf einem ganz mäßig erhobenen Bergvorsprung das Schlößchen Wolssthurn, welches Herr Baron von Giovanelli auf der früheren Ruine wieder aufrichten ließ. So unheimlich das graue Schlößchen von der Ferne aussieht, um so freundlicher sind feine innern Räume, aus denen man eine ungemein ansprechende Fernsicht bis gegen Bozen hinab und gegen Meran hinauf genießt. Rechts und links vom Waldwege, der sich hinter dem Schlößchen

bis über Mals hinzieht, erblickt man viele Kastanienbäume. Andrian gegenüber liegt das eine halbe Stunde entfernte Terlan, welches fich mit seinen zerstreuten Häusern, seinem schiefen Kirchenthurme, seinen-Weinbergen und der Ruine Maultasch-auf semer - rechten Flanke von hier vie! besser ausnimmt, als von der auf dem jenseitigen Etschufer gelegenen Landstraße. Hier wird auch die Rebe vorzugsweise gepflegt uud Heidekorn, Mais und Rüben gehören ^um sekundären Nutzen. Gegen di: Ebene hin sind Wiesen und Aecker

haben. Auch hier ziert die Höhe von Nals ein Schloß, welches sich auf der rechten Wand der Schlucht erhebt, eK ist die prachtvolle Ruine PayerSberg. Ober der Kuratiekirche steht das dem Herrn Thaler gehörige, noch ziemlich gut erhaltene Schloß Schwanburg mit einem hübschen Hoft au«. Die- Häuser von Nals stehen mehr in geselliger

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 08.11.1862
Physical description: 8
werden. - Sie sehen' also, wie nnrecht die Protestanten haben, wenn sie der katholischen Kirche Ablaß- krämerei vorwerfen, indem! sie ja selbst änch Vereine bilden nnd sehr große Summen sammeln für ihre Bibelgesellschaften, für den Gustav-Adolf-Zweck und dergleichen. '(Schluß folgt.) Geographisch-historische Spazierfahrten im adriatischen ^ - - Meere/ ' (Fortsetzung.) / ^ ^ 8. Kämpfe des SlifteS mit' dem Rektor der / ^ , Stadt. 7/^^ Mitten in den glücklichen Verhältnissen, die wir erwähnt haben, hatte das Kloster

zn legen. hätten. Hingegen verpflichtete sich auch.' der Rektor Johannes Bona im Namen der Gemeinde, den I Abt in der Verwaltung.der Güter nicht,beirren, sondern sie ihm frei und ruhig überlassen zu, wollen, mit Dem jedoch,, daß besagter Abt so viele Armen und so auch so viele Mönche i ernähren müßte (ich glaube, man, müsse -darunter, junge Convictoren im Kloster verstehen, wie ich oben gesagt habe),^ als' der Rektor und: der.-.Älelne' -'erachten--werden, daß. nach den Kräften des Klosters könnten

es daS Beste, das Kloster der berühmten Eon-- greFation'de^ Benediktiner-Vkönche zur hl. Instina in Padna anzuvertrauen, und zu diesem Behufe wandten sie sich an den P.ipst um die nothwendigen Vollmachten. Pins II., welcher damals ans dem Stnhle des hl. Petrus saß (eS war daS Jahr 1461), welchem ans so vieles Rücksichten die Provinzen jenseits des adriatiichen Meeres so sehr am Herzen lagen, säumte nicht, den Erzbischof von Nagüsa, Franciscns von Siena, zu delegireu, indem er ihm anstrng, das Kloster

-Eapitel zn Mantna die Vereinigung (Union) und nahmen sie an, unter- der Be- - dingung, daß das Spital, von dem wir gesprochen Habens' ans Lacroma aufgelassen würde, Und daß ni.in die Arnlen ans Kosten der Regierung an einen andern Ort überführte, und daß für das Kloster alle Gebräuche, Sitten nnd Sta tuten der Stadt Nagusa gegen die freie Verwältnng der Kirchengüter anßer Kraft sein sollten; daß das Kloster vdn' Z Vllen, Äccisen und Manthgebühren sowohl bei den Ankäufen von den dem Institute nöthigen

Lebensmitteln als auch in den' Verkäufen von Produkten der Ländereien desselben frei seien; daß der Gemeinderath von Ragusa so schnell als möglich und ohne Prozeß-Lärm dem Kloster alle die beweglichen und unbeweg lichen Gegenstände zurückstellen lassen sollte, von wem immer sie unrechtmäßig in Besitz genommen und zerstreut worden sein mochten; und mit andern Bedingungen, welche auf die ' gute Regel-Disciplin des Klösterstandes Be^ng' nahmen. Ein Vater des Capitels, Don Inlian ans Genua, überbrachte

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 28.07.1866
Physical description: 8
mein Weg gerade nach Scharnitz der Zjar entlang hinauf. Die heutige Gegend von Scharnitz ist nicht meh^ so verrufen wie in alten Zeiten. Vor 1000 Jahren hieß sie eine Wildniß. die selbst den anspruchslosen Söhnen des hl. Benedikt, die als Glaubensboten hier sich ansiedelten, nicht genügen konnte. Zur Zeit, wo noch die starke Festung ins Baierland hinausschaute, war dieser Ort nicht minder gefürchtet. Also hier soll wirklich ein Kloster gewesen sein? Es wird gerade 1000 und 3 Jahre, wo hohe Per sönlichkeiten

in diesem Walde sich versammelten, Bischof Josef von Freiburg und Aribo, fein Erzpriester, ferners die Besitzer dieses Land striches Otilo und Croso, Reginbert und Irmenfrid. Reginbert ahmte das Beispiel seiner Nachbaren, der Stifter von Kloster Benediktbayern und Schlahdorf nach und Hab seinen Gütertheil zu einer Klosterstiftung zu St. Peters Ehren in scharnitz, welches zur Diözese Freiburg ge hörte, her. Im Jahre 763 war Aribo schon Abt dieses Klosters. Sechs Jahre später bereicherte Herzog Thassilo

II. bei seiner Heimkehr aus Italien dieses Kloster mit Jnnichen im Pusterthale, mit der Bestimmung, daß Abt Otto, Bruder Aribos die dort wohnenden heidnischen Volksstämme zum Christenthnme bekehre. Aribo und Otto waren aus dem Etlchthale zu Mais gebürtig. Ersterer kam schon in seiner Jugend nach Freisinz in das vom hl. Eorbinian ge giftete Kloster, wo er zum hl. Priesterstande herangebildet wurde und wegen seines ausgezeichneten Wandels und seiner Talente schon bald zur bischöflichen Würde sich emporschwang. Aribo

als Bischof traf unterdessen die Bestimmung, das Kloster in Scharnitz von wegen der rauhen Lage und des Mangels an Lebens mitteln mit Schlehdorf zu vereinigen. Vor der Uebersiedlung brachte noch der Stifter Reginbert voll religiösen Eifers die Gebeine des hl. Tertnlinus aus Rom hieher. von wo sie mit den Klosterbrüdern nach Schlehdorf wanderten. Die wiederholten R.mbzüge der Hunnen über wältigten um 955 auch dieses Kloster, worauf diese Güter sammt ^Scharnitz und Jnnichen dem Domkapitel in Freising

einverleibt wurden. Wo dieses Kloster im weitgedehnten Scharnitzerwald gestanden haben mag, gibt keine Urkunde näher an, noch weniger sind allen- sallsige Ueberreste zu treffen. Es läßt sich aber wohl mit Bestimmt heit annehmen, daß Kloster und Kirche in dieser holzreichen und kalten Gegend aus Holz, weil nächstes und natürlichstes Materials, mit einer Ueberkleidung aus Lehm gebaut war. Die aus England kommenden Mönche und Gefährten des hl. Winfrid oder Bonifacius übten sich besonders in diesem Holzbaue

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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 11 of 12
Date: 24.01.1863
Physical description: 12
.' Und langsam schreitet er zum Hochaltare, .-> Den «iuzig ziert «in Frühlingsblumenkranz» Hebt himmelwärts sein Aug', das freudigklare. Und betet still im Morgeusonnenglanz. Und durch des dunkeln Waldes Riefenbäume Gleich tiefem Orgelschall ein Brausen geht, DaS die verödete» Kavelienri ime Wie hehrer Sonntagsfeierklang umweht. Der Paradiesvogel. Schwedische Legende v.'N Schubert. In alter Zeit lebte in einem Kloster des hohen Norvens ei» Mönch, von sehr frommem Gemüth und dabei tief forschenden Geistes

. Es war ihm der Lauf der Gestirne und die Sprache der Lebendigen im ganzen Reiche der Sichtbarkeit verständlich; er er kannte den Sin» und die Eigenschaften der Dinge an^ ihrer Gestalt. Bei einem solchen weit und tief gründenden Sinne stellte sich nicht selten auch dieUn» ruhe deS Weiterfragens und Forfchens ein. Der Geist hatte den festen Ackergrund gefunden; die menschliche Vernunft warf Blasen auf und Schaum um den zu Boden gesunkenen Anker. Einst, an einem Morgen, geht er. betend und sin» uend auS dem Kloster

Herrlichkeit der Kreaturen spreche». Der Mönch horcht und schaut unverwandt nach dem Pa» radiSvogel hin. Endlich sich selber gewaltsam aufraffend, denkt er: Siehe, es wird wohl schon einige Stunde» sein, seit dem du da stehest und horchest. Der Weg ist noch weit: wohlauf, tu willst für heute heimkehren nach deinem Kloster. Morgen wird ja der Vogel wieder singen und du kommst dann und hörst ihn.' Er geht vertieft in ein süßes Schmecken der Freude» der Ewigkeit, von denen der Paradiesvogel gesungen

, heimwärts den Weg nach dem Kloster. Der Wald wird bald wieder der heimathliche, nordische, und statt der Palmen und Cedern kommen Eichen und Tannen. Da ist denn der Rand des Waldes. Die Hügel sind noch dieselben, die Wasser der Erde haben noch denselben Lauf. daS Kloster aber — nach so wenigen Stunden — es scheint em ganz anderes. Täuschen sich die Augen, oder sind jetzt wirklich da Thürme, wo heute am Morgen noch keine waren ? DaS Dach und der Giebel, daS Thor und die Fenster so ganz

anders, als sie noch heute früh gewesen! Er tritt nun in's Kloster. Lauter fremde Gesichter, die stumm ihn ansehen; er glaubt einen unheimlichen, spuckhaften Traum zu träumen, eilt hinauf nach seiner Zelle, um da sich zu sammeln und zu beruhigen. Aber wo diese Zelle einst war. da ist jetzt Gemäuer, keine Thür mehr hinein, »och Fenster. Erschrocken und fast unwillig kehrt er um. Er fragt die Möuche. die ihm nachgegangen wie einer fremvarligen, bedenk lichen Erscheinung: , Wo ist der Archimandrit Zo' hannes?- »Johannes

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 14
Date: 12.09.1868
Physical description: 14
auf die Bemerkung deS Herrn Dekans, (daß eö nicht liberal sei, sich der Ansiedelung die- LOA« seS Kloster» zu widersetzen) daß die liberale Partei im Ausschüsse nur gegen den Bau des Klosters auf dem dor tigen Platze in der MeinhardSstraße sei. Herr Bäckermeister Erhart spricht sich gegen den Bau deS Klosters auS. Durch einen unparlamentarischen Aus druck (er gebrauchte daS Wort „Blutegel, die das Ver mögen der in'S Kloster Eingetretenen ihren Verwandten entziehen') verursachte er eine sehr erregte Stimmung

in der Versammlung. Auf mehrfache Protestation einiger Mitglieder deS Ausschusses gegen diesen Ausdruck und auf den Ordnungsruf deS Herrn Vorsitzenden nimmt Herr Erhart das Wort zurück. Herr Erler findet den Platz zum Baue deS Klosters nicht geeignet, eö habe die MeinhardSstraße alle Aussicht, mit der Zeit eine sehr belebte zu werden, eS seien aber Klöster nicht geeignet, Leben in eine Straße zu bringen, daS beweisen in Innsbruck z. B. das Serviten- und das Ursuliner-Kloster, auf der. Seite derselben seien

die Stra ßen auffallend verödet und todt, während sie auf der an dern Seite belebt seien. Herr Pfarrer Mahr weiöt auf die mit dem Kloster zu erbauende Kirche hin, die ein Bedürfniß für jenen Stadttheil sei und die Leben mit sich bringen werde. HerrOberlandeSgerichtsratb Strobl findet gegen den Bau einer Kirche dort nichts einzuwenden, doch glaubt er, daß der Ausschuß kein Recht habe, von der einmal festge setzten Baulinie abzugehen. Er bemerkt ferner, daß, wenn daS Kloster einmal gebaut

sein wird, eine die ganze Straße verunstaltende Klostermauer doch aufgeführt wer den müsse, da dieses die Ordensregeln erfordern dürften. Herr Dekan Leiö erwiedert hierauf, daß die Gärten vor dem Gebäude nicht für die Frauen deS Klosters be stimmt sind, sie daher auch für die Folgezeit keiner Mau ern bedürfen und nach vorne frei bleiben. Herr Martin Meyer glaubt, der Ausschuß möge sich auösprechen, ob eö erwünscht sei, daß ein Kloster dorthin komme oder nicht und stellt folgenden DringlichkeitSantrag

werden könne, als eS laut heutigem Beschlusse deS großen Bürgerauöschusseö überhaupt nicht Wunsch der Stadt ist, daß ein Kloster in gedachter Straße erbaut werde.' Diese vorgeschlagene Fonn der Erledigung des Gesu ches wurde einstimmig angenommen. ES kamen nun die folgenden Gegenstände der Tages ordnung zur Verhandlung. Zur Beisetzung der Ueberreste des vaterländischen Dich ters Hermann v. Gilm wurde ein Grabplatz am hiesigen Friedhofe unentgeltlich verliehen. Wegen Festsetzung deS Miethzinses sür

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 12.06.1869
Physical description: 8
der letzte Der Glaub' allein ist gnt. '' Ztoch ihres Segens werth! i Der selige Abt Hermann von Mariaberg . - (-j- 26^ August 1304.) - ' (Fortsetzung.) ^ Seit dem Tage seiner Wahl war er unabläßig besorgt und be müht das Klosters gut zu verwalten, die entzogenen Rechte und Kloster güter wieder zu gewinnen und das Kloster der Gewalt des Schutz- Herrn wieder zu entziehen. Es gelang ihm, einige entzogene Güter lür das Kloster wieder zu' gewinnen.. Allein der unredliche Schütz en hatte noch viele

, ichrieb ihn in die Tafel seines Adels und wählte ihn zu einem feiner Räthe. Durch se^e Tugend und Bescheidenheit erwarb er sich nicht blos die «lebe und Achtung des Grafen, - sondern auch des ganzen- Hofgesindes, Wen und. niedern Standes, , in solchem Grade, daß -alle mit großer - Hochachtung , von-ihm sprachen. Die Hilfe wurde ihm bereitwilligst Allein dessenungeachtet erlag er seinem Feinde. Als der «vt Hermann in sein Kloster zurückgekehrt, vom Grafen Ulrich einige Lehen; und Leibngene, i vielej

ihm entzogen, und alle Wege seinen Geiz zu befriedigen verlegt worden, so gerieth er in wüthenden Zorn. Doch er verstellte sich und unterhandelte mit dem Äbte, noch öfters in freundschaftlicher Weise in der Meinung/ ihn für sich zu gewinnen. Allein er richtete - bei Hermann nichts aus./ Dieser forderte mit Nachdruck und Ernst die dem Kloster entzogenen Güter/ Rechte und Freiheiten wieder zurück. Er war entschlossen im äußersten Nothfalle, die Güter und Rechte des Klosters mit Gewalt der Waffen

des Jahres 1304 zog er mit diesen wohlbe-^ tvaffneten Männern dem Kloster zu. Er gab ihnen den Auftrag, den t Abt gefangen zu nehmen, ihn in das Thal Schlinig abzuführen und dort zu ermorden. Ein rechtschaffener Bauersmann von Burgeis erhielt durch einen Zufall Kunde von dem ruchsosen Plane des Grafen.- Er eilte daher - sogleich ' noch vor Ulrich, ins Kloster zum Abte und' mahnte und bat ihn sogleich die Flücht zu ergreifen. Der Abt Hermann antwortete ihm ruhig: Das kann icb nicht und darf

ich nicht, denn; es ist Pflicht eines jeden Christen und noch mehr eines Vorgesetzten, für die Gerechtigkeit einzustehech auch wenn es ihm dus Leben kosten sollte. Zudem weiß ich mich keines Vergehens schuldig, und weiß auch' keine Ursache weßhalb Ulrich mir nach dem Leben trachten sollte. Ist es dem lieben Gott gefällig, daß mir deshalb, weil ich das Kloster zu retten und dessen Wohl zu fördern, trachte, .von meinem Schutz- Herrn daS Leben genommen werde, so geschehe sein heiligster Wille. Da auch der eingeborne Sohn Gottes

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 27.07.1869
Physical description: 4
, welches in allen Welttheilen besprochen werden wird, wiederzugeben. Am Dienstag, den 20. d. gelangte eine anonyme, augen scheinlich von Frauenhand herrührende Anzeige an das, hiesige Strafgericht, daß in dem Kloster der Karmeliter-Bar füßerinnen eine Nonne, Namens Barbara Ubryk, feit einer Reihe von Jahren in finsterer Zelle ge waltsamerweise eingesperrt gehalten wird. Der Vize-Präsident des Strafgerichts stellte diese Anzeige dem Herrn Dr. Sigmund Gebhardt zu, einem jungen talentirten Unter suchungsrichter

der sich alsbald mit dem Staatsanwalte Kend- zierski verständigte, und zum Bischof Galecki sich begab mit der Bitte, er möge ihm den Eintritt in das Kloster gestatten. . . Bischof Galecki, der in dieser Angelegenheit großen Takt an den Tag legte, glaubte zwar die Sache dürfte auf einer Mystifikation beruhen, erklärte aber, als der Vertreter der Gerichtsbehörde auf geistliche Assistenz drang, er gebe die Erlaubniß als päpstlicher Delegat, und subdelegirte den päpstlichen Prälaten Spital

, einen sehr intelligenten und würdigen Priester. In Begleitung desselben, eines Auskultanten und zweier Gerichtszeugen fuhr der Untersuchungsrichter in das Kloster. . . Zuerst trat in das Kloster P. Spital, ihm folgte die gerichtliche Kommission, welcher die Pförtnerinn anfangs den Eintritt zu verweigern suchte, sodann, jedoch, als Gebhardt und Herr Spital sich auf die Erlaub niß des Bischofs stützten, gewähren ließ. Der Untersuchungs richter sagte sofort znr Pförtnerinn: „Ich bin hieher gekommen, um die Nonne Barbara

Kartoffeln enthielt, welche kein Sonnenstrahl und kein Herd erwärmte, hatten „die Schwestern" als Wohnungsstätte für eine ihrer Kolleginnen auserkoren, und sie daselbst durch 21 Jahre, seit 1848, einge sperrt gehalten. . . Halb Mensch, halb Thier mit kothigem Leibe, schlotternden dürren Beinen, eingefallenen Wangen, und mit ganz geschorenem Kopfe, jahrelang nicht gewaschen . .., die eingefallenen Augen auf einen Prunkt gerichtet, so kniete das jammervolle Opfer im Kloster der Karmeliterinnen

dann gegen den Beichtvater, und hier folgten einige Aus drücke, die der Anstand zu geben verbietet. Am andern Tage begab sich die Kommission, verstärkt durch den Staatsanwalt, durch den Gerichtsarzt Dr. Blumenstock, und den Primarzt der Irrenanstalt Dr. Jakobobwski wieder in das Kloster. Nach Aussagen der Aerzte befindet sich Barbara Ubryk in mehr verwilderten, als wahnsinnigen Zustande, machen jedoch ihr schließlicheS Gutachten von der Transportirung der Patientin in der Irrenanstalt behufs Beobachtung

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Volksblatt
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Page 5 of 6
Date: 27.07.1870
Physical description: 6
Gesprächen nichts verstand, nur darauf bedacht war. die ihm anvertraute Fracht so schnell als möglich weiter zu befördern, theilweise wohl auch ermuntert durch die Geisel hiebe, und mag sein auch angespornt durch das lang ersehnte Futter, welches seiner zu Hause harrte. — Hier am Lorsaloiw hat das Franziskaner-Kloster von Alvernia ein Hospitz zur zeitweiligen Auf nahme derjenigen, welche Alvernia zureisen, und zur leichtern Be förderung der sür's Kloster von Alvernia nothwendigen Lebensmittel

geschenkt, und den Heiligen oft in seinem Schlosse bewirthet hatte. Entzückend ist aber der Anblick, wenn wir unser Auge erheben hinauf, .wo oben vor der steilen Felswand das große Kloster umgeben von einer Gruppe, von Heiligthümern herabschaut. Von gesteigerter Sehnsucht ange trieben, gaben wir unsern Thieren die Sporen, die das Zeichen wohl verstanden, und uns den sehr steilen Weg schnell hinauftrugen, und so gelangten wir nach einem zweistündigen Ritt um 8 Uhr Morgens am Kloster von Alvernia

, dessen Länge beiläufig eine kleine halbe Stunde, die Breite die Hälfte der Länge beträgt, und fällt auf drei Seiten in schroffen Felswänden ab, während er auf der dem Thale von Casentino zugewendeten Seite zugänglich ist. Den Gipfel des Berges, keuna genannt, ist dicht mit hohen Buchen und Tannen bewachsen, die durch ihr schönes Grün die Schönheit des BergeS und Originalität desselben ungemein erhöhen. Auf dem westlichen AbHange, wenige Schritte vor der Höhe des Berges steht das Kloster

, und ist das das erste Heiligthum, zu welchen man von unten herauf gelangt, und ist vom Kloster etwa 309 Schritte entfernt. Am Kloster sind zwei Kirchen angebaut, eine größere, und eine kleinere. Diese letztere Maria von den Engeln oder Okiesma genannt, ist dieselbe, wozu nach der Ueber lieferung der hl. Franziskus von der Mutter Gottes selbst den Plan erhalten, und welche er dann auf Kosten deS schon genannten Grafen Orlanäo (Zataui von Chiusi erbaute. Dieser Graf starb als Tertiär im Rufe hoher Tugend und wurde

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 13.12.1860
Physical description: 6
seiner KrastauSdrücke. z. B. Schergen deS Herzogs, feile Werkzeuge, seile Diener, wüthende Diener, der wuihentbrannte Herzog, der Herzog voll Wuth u. dergl. kaum hinschreiben können. Wir besitzen über die Deportierung^geschichte der Brirncr-Nonnen mehrere gleichzeiiige Berichte. Einen unrer dem Titel: ,,I5xilium Llnrissorum.' (die Ver treibung der Elarissen) zusammengetragen von eineai Zeitgenossen aüs Grundlage zweier Berichte, deren einer aus Tirol, und zwar aus Briren. der andere aus dem Kloster Psullingen

., wenn eS ihm eben nicht um Schwarzmalerei zu tbun gewesen wäre, Vieles in ganz anderem Lichte darstellen können und sollen. Ein Paar Beispiele mögen den Beweis lielern. Die kathol. Blätter erzählen S. 967: „Am Vor, feste deS hl. Ehrysant und Daria (24. Ocioder) einem Samstage kam (Sigmund) persönlich nach Briren in der Absicht, Briren nicht eher zu verlassen, bevor nicht die Elarissen, dem Dränge weichend, freiwillig Kloster und Stadt verlassen hätten, oder mit Gewalt daraus vertrieben, alle auS der Welt

nach seiner Ankunft begaben sich einige Dom herrn n«bk mehreren Herren und Frauen vom Adel bitt weise zu ihm, und flehten ihn mit dringenden Bitten an, er möchte doch die armen Nonnen gnädigst schonen; allein alles Bitten war umsonst. Am folgenden Tage. Sonntags, kamen deS Herzogs Diener wie wüthend zum Kloster und Sprachgitter der Nonnen und drohten unter Verwünschungen ihnen den baldigen Untergang, falls sie noch diese Nacht im Kloster blieben.' Der Brirner-Bericht lautet: »Da gingen eitliche Chorherren

und andere edle Frauen Und Mannspersonen für den Herzog, und legten große Bitt ein, damit er die Schwestern gnädiglich ließ« bleiben. Er war aber also erzürnt, daß er nicht mochte erweicht werden, und morgens an den Sonntag nach S. Ehrysanti und Dariätag kamen ettliche vom Herzog und be gehrten an die Grade, und schwuren zu Golt und den Heiligen, wo die Schwestern die Nacht in dem Kloster verblieben, so müßten sie sterben.' DaS heißt nun im Artikel der Kathol. Blätter: »Da kamen. deS Herzogs Diener

die Auswanderung dennoch zu Stande kam, sein Bedauern darüber auSsprach, und sogleich erklärte, die Nonnen nach Herstelliin.i der Eintracht mit Rom, woran eben damals von S,ite deutscher Fürsten nnd von Seite der venetianischen Republik gea-beitet wurde, unverzüglich in ihr Kloster wieder einzusetzen. Darum habe er daS Kloster der Obsorge des NichkerS von Briren anvertraut, und ihm auch die Schlüssel übergeben. DieS sinv die wenigen Bemerkungen, welche ich dem Artikel der kathol. Blätter über die Schicksale

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 28.07.1869
Physical description: 6
-wie e« selbst Dante in skiner stärksten Einbildung«. Zraft nicht zeichnen konnte. Die eingefallenen Augen auf Einen Punkt gerichtet, so kniete das jammervolle Opfer Im Kloster der Karmeliterinnen. Der Untersuchungsrichter befahl sofort der Barbara Ubrhk ein Hemd zu geben und holte selbst den Bischof Galecki. Beim Anblicke des Opfer« war der Bischof tief gerührt, versammelte die Nonnen und machte ihnen die heftigsten Borwürfe über ihr unmenschliches Ver fahren. „Ist das eure Nächstenliebe

, den GerichtSarzt und Docenten der ge richtlichen Medizin Dr. Blumenstok, den Primararzt der hiesigen Irrenanstalt Dr. JakubowSki, wieder in'S Kloster. Nach Aussagen der GerichtSärzte befindet sich die Barbara Ubihk in mehr verwildertem als wahnsinnigem Zustande; die Aerzte machen jedoch ihr schließliches Gutachten von der TranSportirung der Patientin in die Irrenanstalt behufs Beobachtung der selben abhängig. Dieser Wunsch wird ersüllt, und soll die Barbara Ubrhk heule (Freitag) Nachmittag 4 Uhr

in die Irrenanstalt überführt werden. Die Untersuchung ist in vollem Zuge, stößt aber auf viele Schwierigkeiten wegen der strengen Klausur, der der Orden der Karmeliterinnen unterliegt. Der Zutritt in'S Kloster ist erschwert, die Nonnen sind stark verschleiert, so daß der Untersuchungsrichter nie wissen kann, mit wem er spricht. Die Oberin des Klosters gibt an, die Ubryk wäre seit dem Jahre 1843 als wahnsinnig eingesperrt und zwar auf ärztliches An« rathen; sie beruft sich jedoch auf einen Arzt, der eben im Jahre

1843 das Zeitliche gesegnet, während der gegenwärtige Arzt Dr. BabrzhnSki seit 7 Jahren im Kloster praklizirt und die Ubrhk nie zu Gesicht bekam. Die GerichtSärzte Dr. Blumenstok und Dr. Ja- ?obowski behaupten, jeder gesunde Mensch müßte im Verlaufe einer gewissen Zeit in einem derartigen Zu stande, wie die Ubiyk, wahnsinnig werden. Sie können sich denken, welche Sensation diese An gelegenheit hier macht. Alle Parteien verlangen ener gische Untersuchung. ?. L. Ich höre soeben, daß der Ober

-StaatSanwalt ^?alepa in Anbetracht der Wichtigkeit des Falles diese Angelegenheit an sich gezogen und zu leiten beschlossen hat. Nächstens Näheres. Krakau» 25. Juli. Bereits gestern wurde auf telegraphischem Wege angezeigt, daß vor dem Kloster der Karmeliterinnen in der Nacht vom 24. auf den 25. ein Auflauf stattgefunden hat und besonders hervor gehoben, daß nicht der Plebs, sondern dem Bürger- stände Angehörige ihrer Erbitterung über das Vor gehen der Nonnen Ausdruck gaben

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 29.07.1869
Physical description: 6
« nicht entgegenkam. Krnklltt» Die „Wiener-Abendpost vom 27. d. enthält über die Krakauer Nonnengeschichte nachste hende Darstellung deS SachverhalteS: Nachdem das k. k. Landesgericht in Krakau in Kenntniß gesetzt worden war, daß in dem Kloster der barfüßigen Karmeliterin nen in der Vorstadt Wesota seit 20 Jahren ein Weib in dunkler, schmutziger und übelriechender Zelle einge sperrt gehalten werde, und daß sich diese Person in Folge der Mißhandlung in einem äußerst beklagenS- werthen Zustande befinde, begab

sich am 21. d. M. der vom Landesgerichte entsendete Untersuchungsrichter in das Kloster der Karmeliterinnen, wo er, in Gegen wart des durch den bischöflichen Administrator der Krakauer Diözese delegirten geistlichen Kommissärs, eine erste Untersuchung vornahm und wirklich folgende Thatsachen konstatirte: In einer im ersten Stocke des Klostergebäudes neben den Aborten gelegenen Zelle, welche durch eine kleine, kaum einiges Licht einlassende Fensteröffnung dürftig beleuchtet wird, und in welcher kein Ofen und kein Gerälhe, am Estrich

vernommene Vertreterin der Kloster- Vorsteherin, Therese Kosiczkiewicz, rechtfertigte sich dahin, daß dieses unglückliche Geschöpf geisteskrank sei und keinen Anzug vertrage, indem eS die Kleider bei den WahnsinnSansällen in Fetzen von sich reiße. Nach Angabe der Nonnen soll daS Fenster in der Zelle bis auf eine kleine Oeffnung deßhalb vermauert wor den sein» weil dieUbiyl früher unzüchtige Aeußerungen laut werden ließ. Der Untersuchungsrichter übergab das unglückliche Weib der Obhut eines Beamten

und verfügte sich so gleich zum Bischof Galecki, welcher, von diesem Vor falle in Kenntniß gesetzt, sich allsobald an Ort und Stelle begab, das Weib ankleiden und in eine wohn liche Zelle bringen ließ, den Klosterfrauen aber unter strenger Strafandrohung die sorgfältigste Wartung der Unglücklichen zur Pflicht machte. Der Bischof, von dieser Unmenschlichreit empört, sistirte alle reli giösen Uebungen im Kloster und suSpendirte » ssor-is den dortigen Kaplan und Beichtvater, Karmelitenpater Pielkiewlcz

werden; endlich wurde die Erwartung aus gesprochen, daß mit aller Energie die rasche und streng gesetzliche Durchsühruug der Angelegenheit geschehe, und hierüber periodisch hieher Bericht erstattet werde. Bon Seite der politischen Behörde wurde dem dor tigen Statthaltereivertreter telegraphisch der Auftrag ertheilt, sogleich die Einleitung zu treffen, daß die Barbara Ubryk aus dem Kloster entfernt, und mit Rücksicht auf ihren Zustand anderweitig angemessen untergebracht werde; zugleich wurde er angewiesen

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