, welches in allen Welttheilen besprochen werden wird, wiederzugeben. Am Dienstag, den 20. d. gelangte eine anonyme, augen scheinlich von Frauenhand herrührende Anzeige an das, hiesige Strafgericht, daß in dem Kloster der Karmeliter-Bar füßerinnen eine Nonne, Namens Barbara Ubryk, feit einer Reihe von Jahren in finsterer Zelle ge waltsamerweise eingesperrt gehalten wird. Der Vize-Präsident des Strafgerichts stellte diese Anzeige dem Herrn Dr. Sigmund Gebhardt zu, einem jungen talentirten Unter suchungsrichter
der sich alsbald mit dem Staatsanwalte Kend- zierski verständigte, und zum Bischof Galecki sich begab mit der Bitte, er möge ihm den Eintritt in das Kloster gestatten. . . Bischof Galecki, der in dieser Angelegenheit großen Takt an den Tag legte, glaubte zwar die Sache dürfte auf einer Mystifikation beruhen, erklärte aber, als der Vertreter der Gerichtsbehörde auf geistliche Assistenz drang, er gebe die Erlaubniß als päpstlicher Delegat, und subdelegirte den päpstlichen Prälaten Spital
, einen sehr intelligenten und würdigen Priester. In Begleitung desselben, eines Auskultanten und zweier Gerichtszeugen fuhr der Untersuchungsrichter in das Kloster. . . Zuerst trat in das Kloster P. Spital, ihm folgte die gerichtliche Kommission, welcher die Pförtnerinn anfangs den Eintritt zu verweigern suchte, sodann, jedoch, als Gebhardt und Herr Spital sich auf die Erlaub niß des Bischofs stützten, gewähren ließ. Der Untersuchungs richter sagte sofort znr Pförtnerinn: „Ich bin hieher gekommen, um die Nonne Barbara
Kartoffeln enthielt, welche kein Sonnenstrahl und kein Herd erwärmte, hatten „die Schwestern" als Wohnungsstätte für eine ihrer Kolleginnen auserkoren, und sie daselbst durch 21 Jahre, seit 1848, einge sperrt gehalten. . . Halb Mensch, halb Thier mit kothigem Leibe, schlotternden dürren Beinen, eingefallenen Wangen, und mit ganz geschorenem Kopfe, jahrelang nicht gewaschen . .., die eingefallenen Augen auf einen Prunkt gerichtet, so kniete das jammervolle Opfer im Kloster der Karmeliterinnen
dann gegen den Beichtvater, und hier folgten einige Aus drücke, die der Anstand zu geben verbietet. Am andern Tage begab sich die Kommission, verstärkt durch den Staatsanwalt, durch den Gerichtsarzt Dr. Blumenstock, und den Primarzt der Irrenanstalt Dr. Jakobobwski wieder in das Kloster. Nach Aussagen der Aerzte befindet sich Barbara Ubryk in mehr verwilderten, als wahnsinnigen Zustande, machen jedoch ihr schließlicheS Gutachten von der Transportirung der Patientin in der Irrenanstalt behufs Beobachtung