¬Das¬ Dekanat Lana und Meran : (mit beachtenswerten Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 4)
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Author:
Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place:
Bozen
Publisher:
Auer
Physical description:
395 S.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
g.Lana <Dekanat> ; <br />g.Meran <Dekanat>
Location mark:
II 5.562/4
Intern ID:
105517
Die Pfarre Naturns. 381 diesem Jahre wird der Priester Johannes Keller als Pfarr vikar von Naturns genannt, möglich, daß er mit dem genannten Johann von Memingen identisch ist. Der alte Streit wegen Ent fremdung von Gütern und Zinsen setzte sich fort. Diesmal aber beklagt der Pfarrer den Prior beim Papste Bonifazius IX. am 25. März 1390 der Entfremdung von einzelnen zur Pfarre und nicht zum Kloster gehörigen Gütern, so daß Rom die Angelegen heit durch den Abt von Kempten untersuchen ließ
. Die Entschei dung ist unbekannt. Im Jahre 1393 erscheint Herr Augustin aus der Passauer Diözese als neuer Pfarrer, der sich mit der oben bestimmten Kon- grua von 39 M. nicht begnügen wollte. Das am 6. März 1393 im Gasthause des Peter Braun in Naturns aufgestellte Schieds gericht entschied zugunsten des Pfarrers und bestimmte, daß dieser durch die fünf nächsten Jahre alle Einkünfte und Nutzungen mit allen ihren Rechten innehaben und dem Kloster nur mehr 18M.B. entrichten durfte. Bleibt er aber diese Summe
und sein ganzes Außere bewog den Prior, ihm die Pfarrei zu übergeben, und zwar mit dem ganzen Kirchenzehent, gegen 20 M. B. ans Kloster. Trotzdem ihm aber jährlich 2 M. nachgelassen wurden, kam es bald zum Streit, da Albert auch diesen kleinen Zins zu zahlen sich weigerte, so daß der Prior wieder alle Instanzen durchlausen mußte, um zu den Zinsen zu kommen. Mit solchen Streitigkeiten mögen die Jahre 1425—1431 ausgefüllt worden sein. Alberts Leben war auch sitten los, so daß ein Bauer aus Zorn wegen
des Ärgernisses das Pfarr haus anzündete. Daher erläßt das Kloster dem Pfarrer bei dem 1431 zustande gekommenen Vertrage 30 M. wegen Neubau des Pfarrhofes. Dafür soll er aber in den zwei nächsten Jahren jähr lich 21 M. entrichten, während er hernach, so lange er die Pfarre inne hat, jährlich nur 16 M. zu geben hat. Allein Albert setzte die Bestrebungen, das Kloster zu benachteiligen, fort und verklagte es, so daß auf die Klagen des Psarrers hin Papst Eugen IV. am 22. Dezember 1435 sich bewogen sand
, die Angelegenheit einmal ordnen zu lassen. Die von ihm Bevollmächtigten schritten dann anfangs des Jahres 1438 zur Teilung der dem Kloster einver leibten Naturnser Kirchengüter, so daß ein Teil frei dem Pfarrer, der andere Teil dem Kloster verblieb. Um sich jedoch auch für die