¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
Page 222 of 343
Author:
Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place:
Bozen
Publisher:
Auer
Physical description:
331 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
g.Bozen <Dekanat>
Location mark:
II 5.562/1
Intern ID:
105512
216 Das Decanat Bozen. srauen nach Gries. Die genannte Stisteà wurde ihre Oberin, l) Sie nahmen indessen im Edelsitz Rottenbuch Wohnung und über siedelten 1700 in das neue Kloster. Die Kirche war in einfachem, aber gefälligem Renaissancestil gebaut und der Verehrung der „Ein siedler Gottes Mutter' geweiht, von deren Gnadenbild man eine Copie in der Kirche angebracht hatte. Auch irr anderen Kirchen Bozens und anderen Orten wurden solche Bilder bald einheimisch. Dieses Kloster ist aber schon 1782
aufgehoben worden. Als die Klosterfrauen 1786 nach Bozen übersiedelten, wurde die Kirche ge schlossen und das Einsiedlerbild blieb vereinsamt und vergessen. Der Jude Schwarz, der später Kirche und Kloster zum Zwecke einer Bierbrauerei ankaufte, machte dann den Pfarrer ?. Basil Tschkosen auf das Bild aufmerksam und stellte es ihm zur Verfügung. Dieser baute nun, wie oben bemerkt wurde, in der alten Grieser Pfarre eine Seitenkapelle und ließ die Statue dorthin 1862 seierlich über tragen. DaS eiserne Gitter
der Cölestinerkirche kam schon früher in die neue Stiftskirche. Heute hat diese Kirche der Cölestinerinnen fast alle Merkmale des ehemaligen Gotteshauses verloren, vom Kloster ist der Kreuzgang und dgl, noch zu sehen. Die Nonnen blieben nach ihrer Aufhebung bis 1786 unter einem Direktor im ehe maligen Kloster, das man jetzt nur mehr „Versammlungshaus' nannte. Dann zogen sie in das ausgehobene Dominikaner-Kloster nach Bozen, wo sie bis 1796 blieben. Von da übersiedelten sie endlich in den Ansitz Amersberg im Dorse
des hl. Augustin gutgeheißen. — 2) Lindner, Klosteraufhebung, Inns bruck Z884. — S) Tie Brüder Grafen Adalbert und Otkar erbaten sich bei ihrem Besuch in Rom vom Papste Paul I. (757—767) die Reliquien des hl. Quirinus, der 269 enthauptet wurde, für das Kloster, welches sie 765 in Tegernse gegründet haben. Bei der Überführung der Reliquien hielten sie unter anderem auch in Bozen eine kurze Rast. Da wollten die Begleiter, durch Wein erhitzt und aus Vorwitz die Siegel erbrechen, um die Reliquien zu sehen. Gleich