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Reuttener Nachrichten
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Page 2 of 6
Date: 17.04.1931
Physical description: 6
zu machen. Das Endresultat solle dann in der noch einzuberufenden Interessentenversammlung be sprochen und bei derselben auch die einzelnen Beiträge endgiltig festgesetzt werden. Unter Allfälliges beanstandete Gastwirt Lechner, daß bei all den vielen Wegausbesse rungen die Hauptsache, nämlich der Weg auf die Ruine Ernberg ganz unberücksichtigt gelassen worden sei. Der Weg über die Katzenmühle und zur Ruine Ernberg hi naus sei in einem derartigen Zustand, daß er von vielen Fremden nicht mehr gegangen werde. Es sei

zur Heimatgeschichte in Dankbarkeit den Wohltätern des Klosters gewidmet. 16. Fortsetzung. Die Jahre 1740 und 1741 waren Jahre großer Teuerung; ein Schaffel Weizen z. B. kostete 20 sl 50 Kr., ein Schaffel Korn 1 fl 50 Kr., ein Zentner Salz 16 fl. Arme Leute kamen täglich scharenweise an die Kloster pforte. Wegen Gefahr eines bayrischen Einfalles — wir stehen in der Zeit des österreichischen Erbfolgekrieges — kommen 400 Soldaten vom Regimente Königsegg auf den Ernberg. Der Obristleutnant und seine Offiziere

und P. Matthias Schierl stand ihm im letzten Ringen bei. Er vermachte dem Kloster eine Reihe wertvoller Druckwerke und seine wertvolle Zimmeruhr. Jeder Priester, der für ihn beim Begräbnis die hl. Messe las, erhielt 3 Gulden. Die Pfarrei versah bis zur Neubesetzung ein Pater unseres Klosters. Im Monat Juni herrschte eine große Trocken heit und Dürre. Die Leute von Reutte und Wängle wall fahrten in Prozession nach St. Anna; sie waren kaum heimgekehrt, als ein Gewitter niederging und fruchtbrin gender Regen

einsetzte. Mitte August nahm der Soldat Johann Kranewttter, ein Tiroler, seine Zuflucht ins Kloster. Er war fahnenflüchtig, weil er nicht in die Hei mat durste. Dem Festungskommandanten wurde er erst ausgeliefert, nachdem dieser die schriftliche Zusage gegeben, den armen Schelm nicht an Leib und Leben zu strafen. Am 13. September gewährt die Hofkammer eine Geld beihilfe von 59 Gulden für die Erneuerung des schadhaft gewordenen Daches. Gleich zu Beginn des Jahres 1748 trifft die Nach richt vom Sterben

von der Hofkammer bestritten werden solle. Im gleichen Jahre schenkte die Haller Stiftsdame Gräfin von Brandts etliche Werke für die Bibliothek. Aus dem Jahre 1750 meldet der Chronist: Am 21. August geht ein erschreckliches Gewitter über Reutte nieder. Der Blitz schlägt in den Turm ein, spaltet die Kirchenmauer an der Epistelseite des Hochaltars, an we nigstens 20 Stellen merkt man die Spuren des Blitzes im Kloster. Dank der Fürbitte der Hausmutter St. Anna ist größeres Unglück verhütet worden

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 10
Date: 29.07.1922
Physical description: 10
auf, andere fanden eine Herberge auf Schloß Bruck, wo ihnen 4)as Stroh als La ger diente, auf dem früher die Soldaten gele gen und stark Ungeziefer hinterlassen hatten. Die Prokuratorin Frau Marianna Egger mit 6 oder 8 Schwestern konnte sich nicht entschlie ßen die Ruine zu verlassen; sie bedachte, in welcher Gefahr, dem Orden entfremdet zu wer den, das Klösterle schwebte, als die Nonnen nach dem Brande von 1613 nach Innichen gezogen waren und wie man erst kürzlich das selbe gern für ein Militärfpital gehabt

und 2 Klöster waren teils betroffen, teils vollständig eingeäschert, von manchen Häusern standen nur die Mauern, den bestgebauten fehlte das Dach, bei den Hochw. P. P. Franziskanern war das Dach von Kirche und Kloster in Rauch aufgegangen und der Boden von 2 Zellen eingebrochen, unser altes Lienzer Haus war so niedergebrannt, daß man vom Refek torium zum Firmament hinaufsah. Das Un glück war so allgemein und die Not so groß, daß die Betroffenen ganz davon eingenommen waren, sich die notwendigsten Kleider

wurde ein Wiederauf bau für rein unmöglich gehalten und man j sprach in der Stadt schon darüber, wie man die Ruine für andere Zwecke Herstellen könnte. Nur Herr Oberhueber war anderer Meinung und er sagte: „Es ist zwar schwer; aber mit Gott und guten Luten muß es doch gehen? Derselben Ansicht war auch des Klosters Beicht vater P. Audactus, der sich an die Frau Prio rin in Innichen wandte, bei den ganz ent mutigten Frauen daselbst jedoch kein Gehöl fand. Sie fühlten sich zu betagt und durch al les

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Lienzer Nachrichten
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Page 11 of 14
Date: 18.10.1935
Physical description: 14
Jahren kamen durch Vermittlung des Grasen Johann von Orten- burg Franziskaner nach Luggau und man schritt an den Bau einer Ordensnieöerlassung. Am 9. Juli 1593 wurde der Grundstein zum Kloster gelegt und nach! g Jahren war der Bau notdürftig abgeschlossen. Die strenge Ordensregel der Franziskaner, nach welcher sie größtenteils nur an das Al mosen ihrer pfarrkinder angewiesen waren, ließen ein dauerndes Verbleiben in den hoch gelegenen, von "Bauern nur dünn besiedelten Tale

nicht zu, und so regnisierte der Orö!en 1628 in aller Form aus Kirche, Kloster und Pfarre. Die 5 oder 6 Franziskaner, die bis her in Luggau wirkten, wurden abberufen. Der Gnadenort verwaist. Die Grundherrschaft ließ sich mit der Neu besetzung Zeit. Durch 7 Jahre (von 1628 bis 1635) blieb der Gnaöenort verwaist und die Seelsorge wurde nur provisorisch durch den Kaplan von St. Lorenzen versehen. Auf wiederholtes Anraten der Erzherzogin Elaudia von Medici, Landesfürstin von Tirol, leitete nun Graf Georg von Ortenburg endlich

Verhandlungen mit dem Gervitenprovinzialat in Florenz ein, die am 30 . Juli 1635 mit der Ausfertigung einer Schenkungsurkunde über Kirche, Kloster und Pfarre Luggau an die Tiroler Servitenprovinz abschlossen. Im August erhielt die Provinzleitung in Florenz auch! noch eine schriftliche Aufforderung des päpstlichen Nuntius von Wien, Malatesta, die Besetzung der Wallfahrtskirche und Pfarre Luggau vorzunehmen. Servilen kommen aus Innsbruck. Am St. Lukastag (18. Oktober) 1635 tra fen die ersten Servilen

aus dem Innsbrucker Konvent mit dem P. Prior Seraphin M. Gua- rinoni in Luggau ein und übernahmen Kirche, Kloster und Pfarre. 5 Jahre vergingen, die patres hatten sich in ihren seelsorglichen Wirkungskreis eingelebt, die ersten Schwierigkeiten überwunden — da, cm 3. Oktober 1640 brannte das Kloster Luggau nieder, soweit es verbrennbar war. Kirchendach, Turm und Glocken gingen zu grunde, das Kircheninnere kam mit geschwärz ten Mauern davon. Der Schaden war groß, obdachlos standen die Konventualen da. Gönner

aus dem Adel. Im selben Jahre starb auch! Graf Georg von Ortenburg ohne männliche Erben und die Ortenburgischen Güter gingen im Kaufwege an die Grafen von Wiömann über. Diese neuen Grundherren erwiesen sich als große Wohltäter der Wallfahrt und des Klosters — und das tat not. Kirche und Kloster erhoben sich in neuer, schöner Form. Turm und Glocken wurden erneuert, Kirchplatz und Garten ver größert und eingefriedet. 1661 machte Graf Martin Wiömann bedeutsame Stiftungen zur Förderung der Wallfahrt

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Reuttener Nachrichten
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Page 1 of 4
Date: 29.07.1932
Physical description: 4
nach Reutte kam, aus dem südlichen Bozen, habe er sich an das kalte, rauhe Klima nicht gewöhnen können, bald aber habe er erkannt, daß hier Leute wohnen, die ein sehr warmes Herz haben für das Kloster und diese Wärme des Herzens habe die Wärme des Klimas ersetzt. Wer die Chronik des Klosters in den „Reuttener Nachrichten" verfolgt hat, kann sich ein Bild machen über die Opfer, die die Reuttener all die Jahrhunderte für das Kloster gebracht haben. Zweimal ist das Kloster abgebrannt und immer

wieder von den Reuttenern mit großen Opfern aufgebaut worden. Beim letzten Brande im Jahre 1847 haben die Patres Kapu ziner den Reuttenern den Antrag gemacht, daß sie das Kloster ohne frrmde Hilfe und Unterstützung aufbauen würden. Die Reuttener haben aber diesen Antrag ein stimmig abgelehnt und sind den Patres Franziskaner auch in ihrer Not treu geblieben. Ein Bürger, dem beim Brande zwei Häuser vernichtet wurden, soll ausgerufen haben: „Daß meine zwei Häuser abgebrannt sind, das kann ich noch verschmerzen

, aber daß das Kloster abge brannt ist, das kann ich nicht übers Herz bringen. Ja es fei sogar vorgekommen, daß Familien die Kar toffel trocken gegessen und die Milch dem Kloster gege ben haben. Wie barmherzig die Reuttener mit den Patres Franziskanern waren, wisse er aus eigener Erfahrung. Volle 32 Jahre sei er zu den Leuten sammeln ge kommen fürs Kloster und niemals, selbst nicht zur Zeit des Krieges und der stärksten Not, sei er abgewiesen worden oder habe er ein schlechtes Wort erhalten. Immer

haben die Reuttener gegeben was sie geben konnten. Dasür, daß sie dem Kloster immer gutes getan haben, möge sie Gott mit zeitlichen und ewigen Gütern segnen. Das Ehrendiplom stammt aus der Hand des Kunst malers Praxmair. Möge Gott dem verdienten Priester all dies ver gelten. was er an uns Gutes getan und hoffen wir, daß der neue Ehrenbürger noch viele, viele Jahre unter uns weile und sich auch weiterhin der besten Gesundheit erfreue. R.A. Dr. Sulzenbacher f Nach längerem Leiden, jedoch unerwartet rasch, verschied

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 16
Date: 19.04.1935
Physical description: 16
Lienz und die Von Bürgermeister Fr Durch ein Hoföekret hatte Kaiser Äosef 11. verfügt, daß die Karmeliter das seit dem Äahre 1349 verwaltete Kloster in Lienz zu verlassen und dem Orden der Franziskaner zu übergeben hatten. Am 19. April 1785 tra fen die Söhne des heiligen Franziskus in Lienz ein, um Kloster, Schulen und einen Teil der Stadtseelsorge zu übernehmen. Mit großem Seeleneiser und im franziska nischem Geiste versehen die Franziskaner nun mehr seit 150 Äahre das ihnen übertragene Amt

und ein inniges Verhältnis hat sich zwi schen den Franziskanern und der Bevölkerung der Stadt und des Bezirkes gestaltet. Gute und trübe Tage teilten die Mönche mit der Bevölkerung der Stadt und zu allen Zeiten, war das Kloster für viele eine Zufluchtstätte in Nöten, ein Ort, wo Arbeiter, Bürger und Bauern sich Trost Hollen. Wie viele edle Ge stalten aus dem Orden haben in Lienz ge wirkt. Sv mancher Gelehrte, wie z. B. der in 29 Sprachen kundige und bei Lienz ge borene P. Markus 33 ergeiner

, sind aus dem Lienzer Kloster ^ 6 ^^ 98^9011 oder haben dort ihren ersten Unterricht erhcklken. Was die Franziskaner auf öem Gebiete der Seelsorge in Lienz geleistet haben, das weiß yur Gott. Wie viel Segen ist von der Kloster- ' Arche in den anderthalb Jahrhundert aus gegangen, wie viel Trost in Seelennöten ver mittelten die patres als Beichtväter, als Ver künder 5ier göttlichen Wahrheiten in tausenden von predigten.! — Wie vielen wurden die braunen Mönche Netter und Tröster am Krankenbette und in den letzten

Schüler der Klo sterschule versehen heute wichtige Posten im öffentlichen Leben. Nicht unerwähnt sei äuch die pflege der Musik durch die Organisten des Klosters. Z. B. war der hervorragende Komponist P. Hart- mann v. Anderlan mehrere Jahre Organist in Lienz und sammelte dort die musik- und sangesfreuöige Äugend um sich. So sehen wir die Franziskaner in Lienz feit hunöertfünfzig Äahren unablässig tätig für das Wohl ihrer Mitbürger. — Ein Band aufrichtigen Vertrauens verbindet das Kloster

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 14
Date: 12.06.1903
Physical description: 14
leitete als Generalvikar den weit verbreiteten Orden P. David Fleming. Am 30. Mai ging aus der Wahlurne hervor der hochwürdigste P. Dionysius Schüler aus dem Kloster Frauenberg bei Fulda, bisher Provinzial der Thüringer Ordensprovinz von der hl. Elisabeth. P. General Dionysius Schüler wurde geboren am 22. April 1854 zu Schlatt bei Hechingen in Hohenzollern. Nach Be endigung seiner Gymnasialstudien trat er am 19. November 1871 im Mutterkloster Frauenberg bei Fulda in's Noviziat

er mit seinen Mitbrüdern nach Nordamerika. In Patterson, New-Jrsey, entfaltete P. General Dionysius die reichste Tätigkeit sowohl im Kloster als auch außerhalb desselben in der Seelsorge. Im Kloster bekleidete er mehrere Jahre den Posten eines Novizenmeisters; sodann wurde er verschiedene Jahre als Commissarms provincialis (Provinzkommissär) bestellt. Als im Jahre 1893 der P. Kustos Damasus plötzlich am Schlagflusse gestorben, wurde er in Fulda als dessen Nachfol ger gewählt. Ein Jahr darauf erhob der damalige Ordens

. Am 10. Mai dieses Jahres hielt er im Kloster Frauenberg die herr liche Feier der Einweihung des Grabdenkmales des verstor benen Generals P. Aloisius, um am folgenden Tage mit mit den Provinzialen von Deutschland, Belgien, Holland, Nordamerika und Brasilien, welche zu diesem Zwecke nach Fulda gekommen waren, zum Kapitel nach Rom zu reisen, allwo er am 30. Mai als General gewählt wurde. Der hochwürdigste P. General Dionysius ist der 104. Nachfolger des großen heiligen Ordensftifters Franziskus von Assisi

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Reuttener Nachrichten
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Page 2 of 6
Date: 30.01.1931
Physical description: 6
in An schlag bringen. Aus dem burggräflichen Kelleramt erhielt das Kloster alljährlich 16 Phren Wein. Die erste Liefe rung traf am 17. Feber 1633 ein. Dazu gibt der Zöllner aus dem Fernstem 48 fl. als Bezahlung für den Fuhr- lohn. Sodann hat das Kloster alljährlich 30 Klafter Brennholz, darunter 5—6 Klafter Hartholz. Das Pfleg amt gibt jährlich 40 fl., um das Holz schlägern zu können. Das Holz, welches das Kloster benötigt, führen die Salz- suhrleute umsonst herbei. Der erzherzogliche Fischermeister

in Heiterwang muß allwöchentlich 6 Pfund Fische liefern. Jede Woche ist für die Stifter der Festung Ernberg zu lesen und zwar von Ostern bis Allerheiligen auf der Festung, zur Winterszeit in der Klosterkirche. Für diese 52 hl. Messen zahlt der Festungskommandant um Mar tini 40 fl. Aus dem herrschaftlichen Amtshause in Bozen wurden dem Kloster jedes Jahr 8 Mut und ein Gülten Öl gegeben. Dieses gebrauchte man am Tag für die Ampel, während man bei Nacht Schmalz brannte. Die Kerzen für die Kirche wurden

vom Kirchenpfleger St. Anna bestritten, ebenso die Auslagen für die Uhr, die Glocken seile und die Stühle. Von den Kircheneinkünften wird ein weltlicher Organist bestritten. Um Burkhardi haben die Minderbrüder einen Jahrtag für Burkhard Baymann, der in der Kirche begraben liegt. Dafür sind dem Kloster 6 fl. 12 Kr. gestiftet. Den anderen Teil des Auskommens für die Brüder bilden die Almosen der Gläubigen. Das Bereich der Sammlung war damals schon dasselbe wie ken Schneefalles nur die Bürgermeister der nächsten

Gewicht seines militärischen Könnens in den Dienst Ludwig XIV. 1703 planten er und die französischen Bündler einen Einbruch nach Tirol. Reutte oder vielmehr die Pflegschaft Ernberg bildeten eines der natürlichen Einfallstore ins Land. Während so von Bayern her der Feind drohte, verband in Reutte sich mit ihm das Element des Feuers. Es war an einem Dienstag am 22. Mai 1703. Im Kloster war bereits alles für das Mittagessen vorbereitet. Die Brüder hielten eben die geistlichen Übungen, da er tönte

die Feuerglocke. Im Hause des Ignaz Sautter war der Brand ausgebrochen. In kürzester Zeit griffen die Flammen rasend um sich. Bald darauf war das gefräßige Element auch schon im Kloster. Es war beim Gang ins Pflegeamt eingedrungen. Da waren etliche kleine Zimmer für die Hofleute, wenn fürstliche Personen aus Innsbruck ankamen. Der P. Guardian geht in diese Zimmer und wirft mit Hilfe eines Soldaten eine Kiste wertvoller Bücher, Protokolle und Gegenstände hinaus. Im Kreuzgang öffnet derselbe Gelasse

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 12
Date: 03.05.1924
Physical description: 12
. — 29. 1862 Thomas Buckle, Kulturhistoriker, f. — 30. 1894 Justizmord in Palermo: Defilice, 18 Jahre Zuchthaus. — 31. 1892 Großes Grubenunglück in Przibram. Die Bauerulegung durch das Kloster Stams. Wir 'haben vor einiger Zeit den Fall besprochen, daß die Gvmrdverkeh rskonDmission Steinach und dann 'die LarDesgruNdverkehrskommissron den Kauf eines Kleisthäuslevanwesens in Steinach durch den Bahnangestellten Gen. Reinifch und seine Frau nicht bewilligt haben. Unsere Genossen haben den Fall

auch durch eine Interpellation im Land tage zur Sprache gerächt. Nun erfahren wir. daß fast um die gleiche Zeit 'das reiche Kloster Stams. das mehrfacher Grundbesitzer ist. sr^ar zwei Bauernanwesen zukaufte und von «der Grnndver- Uhrskommission die ZustrmMung erhielt, obwohl' im Grundverkckhrsgesetz ausdrücklich der Erwerb von landwirtschaftlichen Anwesen durch Groß? gruudbesitzer verboten ist. Duff der einen Seite wurde einem Arbeiter, der den erworbenen Grund selbst bearbeiten will und kann, der .Kauf nicht be- willigt

und aus der anderen Seite wird dem rei chen Kloster, daß seinen bisherigen Grundbesitz nickst einmal bearbeiten kann, sondern eher ver ludern läßt, der Ankauf und die Legung weiterer Bauerngüter genehmigt. Das ist einfach ein Skandal. Das Kloster Stams hat «durch seinen Gevdsäckel und durch Ausübung des stärksten wirtschaftlichen Druckes fast alle selbständigen Bauernanwesen in Stams in seine Hand bekommen, um die Bauern zu Hörige zu machen. Den meisten Grund hat es an abhängige Pächter verpachtet, den Grmid

Kloster auch jetzt noch die Legung von Bauerngütern bewilligt wird, wird noch ausfälliger, wenn man die Verhältnisse in StamS näher kennt. Bei jeder Gelegenheit wird -den Bauern die Herrschaft des -Klosters unter die Nase gerieben und sie an die Hörigkeit «Lauert. Mcht einmal Familien- und Gemerndoangelege». Heiden können die Bauern selbst erledigen, überall steckt das Kloster durch seinen Pfistermeister seine Nase hinein und stiftet Unfrieden. Ms kürzlich spat abends beim Speckbacherwirt

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 12.04.1935
Physical description: 12
150 Jahre Franziskaner in Lienz. (1785 - 1035 ) Wieviel Umgestaltung die Erneuerungssucht Josefs II. auch in Tirol gebracht, ist bekannt. Amänöerung der Pfarreinteilung, Aufhebung van Klöstern u. ögl. waren die Folge. Am Zuge dieser Verfügungen kamen die Franzis kaner nach Lienz. Gräfin Euphemia, auch Offmey genannt, Tochter Alrichs II. von Matsch und Witwe nach Albert III. von Görz, stiftete mit dem Gegen Papst Klemens VI. am 26. Juli 1349 in Lienz ein Kloster der Karmeliter. Gunst und Angunst

der Zeiten und Menschen drückten dem Kloster, das durch dien letzten Görzergra- sen Leonhard noch das Ashlrecht erhalten und 1626 der strengeren Oröensrichtung sich angeschlossen, ihre Zeichen auf. Die Mönche lebten in und mit Lienz, teilten die Freuden und das Anglück der Stadt, standen betend opfernd am Altäre u. halfen, wo ihre Hilfe nö tig u. möglich war. Go vergingen die Jahrhun derte. Da erhielt durch Aosef II. auch Inns bruck sein Generalseminar zur Heranbildung des Klerus im Geiste der damaligen

Zeit. Dem mußten die Franziskaner Platz machen. Jo sef II. wies ihnen als Entschädigung das Klo ster Lienz, das die Karmeliter verlassen muß ten, zu neuem Aufenthalt an. Die Aeber- nahme erfolgte durch den ersten Guardian, P. Christian Lotter am 19. April 1732. Das Eigentum von Kirche, Kloster und Garten übertrug der Kaiser dem Neligionsfonö. Klo ster und Kirche haben wesentlich noch! die Ge stalt, wie beim Einzug der ersten Franziskaner. Schwier gelitten haben die Gebäude beim großen Brande 1798

es nach und nach, die Form für wirklich ersprießliche Tätigkeit zu schaffen. Seit 1393 wird vom Kloster aus der Sonn tags-Gottesdienst der Sprialskirche gehalten. Ebenso betreut das Kloster das Bezirkskran kenhaus durch Bleistellung öles Kaplans, dem die volle gottesdienstliche und krankenseelsorg- liche Arbeit obliegt. Franziskaner verfehlen gleichfalls, wenn auch nicht rechtlich ’ber- pflichtet, so doch tatsächlich, die Beichtvater stelle im Klösterle und halten zum Großteil den dortigen Gottesdienst. Neiche Tätigkeit

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 18
Date: 17.12.1905
Physical description: 18
und Schwert zusammenriefin. Am Erchtag den 22. Dezember sollten sich alle unfehlbar in Oberschäftlarn einstellen, in.Beherzigung, daß die Kaiserlichen gesinnt seien, die drei ältesten kurfürstlichen Prinzen wegzusühren. Für Pul ver und Gewehre war gesorgt, vom Kloster Bencdiktbeuren einige Stücklein, mit.denen sonst der Antlaß augeschossen wurde, mitgenommen worden. Die Münchener hielten für sich Beratungen gepflogen, da bei spielte der Ratsherr und Eisenträmer Sebastian Senser eine große Rolle. Kidler

Engelhardt hatte einen Törlein- und ttönig lrakon VH. von Norwegen mit keiner öematzlin Mauü unä keinem Lohne Olaf. Gmundner und die von Waakirchen. Ein Teil, vielleicht 1400, waren gut bewaffnet, die anderen führten Picken, Sensen, Gabeln, Morgensterne, Dreschflege Auf dem freien Felde vor dem Kloster stellten sich d Musterung nach Gemeinden in Reih und Glied; die Zählung ergab 2769 Mann Bewaffnete, mit Stecken und anderer primitiver Wehr mochten es noch mehr sein. Gar manchem dämmerte da die Gefahr

auf, der sie ent gegengingen, und gar mancher hätte sich lieber wieder davon gemacht. Aber die Brücke war abgeworfen worden, und von 200 Schützen bewacht, daß keiner zu retirieren versuche. Im Kloster ratschlagten die Leiter des Aufstands über die Wahl des Führers, da trat Haupt mann Matthias Mayr von der Leibgarde der Kurfürstin in den Saal, und der Oberkommandant war gesunden. Der Tag ging mit Warten hin, aber die Erivarteten blie ben aus. Von den Unterländern brachte ein berittener Knecht des Posthalters

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 20
Date: 12.05.1932
Physical description: 20
der Paßformalitäten stiegen wir aus, ließen uns von einem Steyler Missionär in ein Auto schieben und fuhren schnurstracks nach dem Kloster St. Antonio, wo die deutschen Mitbrüder wohnen. Wir fuhren durch eine breite Avenida, auf der ein unheimlich großer Verkehr herrschte, vorbei an Prachtbauten und Regierungspalästen, an riesigen Geschäftshäusern und Hotels, an Kinos und anderen Belustigungslvkalen, bogen 'in eine schmälere Straße ein, die ein wenig berg auf geht und standen fast plötzlich vor idem Kloster

. Es steht auf einem Berge und 'eine Stiege führt zu ihm hin auf. Vor dem Tore schlief ein feingekleideter Regler auf dem Boden. Als Kopfkissen ibiente ihm fein Schiradi. Wir wurden sehr fteundlich laufgenommen. Man gab uns einen Imbiß und führte uns dann durch das Kloster in den wunderbaren Garten, der voll exotischer Gewächse ist und von dem laus man einen hlerrlichlen Ausblick auf die Stadt und auf bert Hafen genießt. Nachdem wir einige Aufnahmen gemacht hatten, führte uns Brudler Ignatius

durch eine lschmale Pforte hinaus a>uf lden Berg, der früher ganz zum Kloster gehörte. Der Berg ist voll armseliger Regerhütten, vor denen sich nackte Regler- kinder herumtveiben. Sie 'gaffen uns an, als ob wir so eben vom Himmel herabge'schneit kämen. Bon diesem Berge aus hat man einen Rundblick über bie ganze Stadt. Da steht die Easa misericordiae, ein großer Bau. Der alte Kaiser von Brästlien gab die Anregung zu diesem Bau, indem er versprach, alle jene in den Adel stand zu erheblen, welche etwas zum Baue

auf dem Platze, wo früher das alte Franziskanerklolster stand. Dieses stand mit noch lvmigen landleren Klöstern auf einem Berge, den bie Regierung abtragen ließ. Mit dem bab-urdE) ge wonnenen Material wurde dem Meere ein großes Stück abgezwackt. Jetzt stehen ldort ein schöner Park und ein großer Stadtteil. Es ging wiedler zurück -in -das Kloster. Ich wollte wieder nach langer Zeit bei einem Mitbrüder beichten gehen, klopfte an eine Tür, auf der ?. Petrus stand, und befand mich vor einem ber berühmtesten Fran

eine Straße mit lauter Kollegien. Englisches, französisches, deutsches ufw., Kollegien verschiedener reli- giös-er Bekenntnissle. Wir bieglen -in bas Innere der Stadt -ein, kommen an vielen Kirchen vorbei. Sollen seh-r schön -sein, ab-er sind leider alle -gesperrt. Bruder Ignatius sagt -uns, weil h-ier fo-viel -gestohlen wird. Ein Beispiel. Im Kloster St. Antonio am -Ber-g-e hat einer aus d-er Kirch-e den Kreuz weg -gestohlen und -ihn noch -im Kreuzgang desselben Klosters verkauft. Ich bin ganz entzückt

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Reuttener Nachrichten
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Page 5 of 6
Date: 16.10.1931
Physical description: 6
eine dem Kloster Füssen gehörige Reliquie der Seligen ausgestellt. Die feierlichen Pontisikalhandlungen verliehen dem Feste einen besonderen Glanz. Die Be teiligung der Gläubigen war eine ungemein große. 1902. Am 5. Jänner besuchte Erzherzog Eugen Reutte. Da er erst spät abends eintraf unterblieb ein be sonderer Empfang. Vom 5. bis 16. Jänner wurde durch die hochw. Pater Jesuiten Wieser, Rusinen, Gruber und Hilpert Missionärmovation gehalten. Die Teilnahme war eine eifrige und erfreuliche. Mitte Februar

wird das Oratorium renoviert und mit Bildern geschmückt, die freilich seither gelitten haben. Am 2. April kam Pater Hartmann von An der Lan auf Besuch, um von hier nach München weiterzureisen zur Abhaltung der Proben für das von ihm komponierte Oratorium „Petrus", das am 18. April dort aufgeführt wurde. Unter dem 9. April wurde vom k. k. Bezirksgerichte abermals das Ersuchen an das Kloster gerichtet, einem elfjährigen Delinquenten Religionsunterricht zu erteilen; es wurde dem Ansuchen entsprochen

Kr. Am 28. Juni leuchtete das elektrische Licht zum erstenmal im Kloster. Vom 1.—4. September wurden im Kloster Exerzitien für Weltpriester abgehalten. 1904. In diesem Jahre erhielt die St. Annakirche eine neue Zier in den gemalten Fenstern, welche die Tiroler-Glasmalerei Anstalt in Innsbruck lieferte. Am 11. September kam der Monteur Josef Larl und begann mit der Einsetzung der Fenster. Die Arbeit wurde am 21. September beschlossen. Die Stifter der Fenster im Presbyterium, von denen je eines auf 440 Kronen

. Die Festpredigt hielt der greise Jubilar selbst, seine Worte machten tiefen Eindruck. Die Bürgerschaft und die Herrn Beamten nahmen an der Feier teil. Ja selbst die Königin Mutter Maria von Bayern hatte sich einge funden, um den Priestergreis zu beglückwünschen. 1905. Von Elbigenalp kommend, traf den 12. Juli der Hochwürdigste Fürstbischof in Reutte ein. An der geschmückten Klosterpsorte wurde er feierlich empfangen und ins Kloster geleitet, dessen Refektorium einem Blumengarten glich. Nach einer Ansprache

des P. Guardian dankte der hohe Herr, erteilte den Segen und begab sich dann nach Breitenwang. Nach dem Bericht der Tiroler-Stimmen wurde am Abend dieses Tages von den P. P. Franziskanern ein Feuerwerk veranstaltet, das das Schönste war, was bisher in dieser Art ge leistet wurde. An den in diesem Jahre im Kloster veranstalteten Priesterexerzitien nahmen 24 Herren unter Leitung des P. Widmer S. I. teil. 1906. Am 29. Juli feierte in der Klosterkirche P. Arduin Kleinhans o. f. m. sein Erstlingsopfer

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Reuttener Nachrichten
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Page 2 of 6
Date: 06.02.1931
Physical description: 6
zur Heimatgeschichte in Dankbarkeit den Wohltätern des Klosters gewidmet. 6. Fortsetzung. Auf die Nachricht von dem Brande kamen Gold schmiede von Kempten und Füssen, untersuchten die Brand stätte, wuschen die Erde und kamen zu einem erklecklichen Ergebnis. Dem Kloster fehlte es in dieser Not nicht an Wohltätern. So gab ein Graf von Ottingen, dessen Ahne in der Kirche von St. Anna begraben liegt, 100 fl. mit dem Versprechen mit noch mehr beizuspringen, sobald wieder Friede wäre; er hatte wertvolle Sachen

im Kloster geborgen und so gut wie nichts verloren. Auch das Ter tiarinnenkloster Klosterbeuern gab 100 Gulden. Die Kart häuser bei Memmingen gaben 400 fl. Auch die Einwoh ner von Reutte erzeigten sich uns gütig und wohltätig. Obwohl sie an eigenem Schaden schwer trugen ging ihnen der Verlust von Kirche und Kloster sehr zu Herzen. Sie richteteten an Kaiser Leopold I. folgendes Bittschreiben: Allerdurchlauchtigster u. s. w. Gleichwie die Christenheit genüsset, und der Aller höchste es belohnet

, daß der hl. Orden St. Franziszi löbliches Absehen nicht nur allein auf eigenen, sondern auch frembder Seelen Heyl gerichtet ist, also haben wir auch unter der allhier im Markhte Reiti subsistierenden hhw. P.P. Franziskanern in einer und anderen geistlichen Übungen glückselig gepflogenen Andacht und Seelen Eifer, solang das von Sr. Hochfürstlichen Durchlaucht, dem Erz herzogen Leopolden zu Österreich mildseligsten Angeden- khens de anno 1628 gestiftete Kloster allda bey St. Anna gestanden höchstens getröstet

und vorzüglich gelöbt. Wann nun aber solches der Ehrw. Franziskaner Kloster und das ihnen zugeeignete St. Anna Gotteshauß durch die in eines Bürgers Hauß am 22. Mai negsthin unver- sehent entstandene Feuersbrunst nebenst in die 50 andere Bürgershäuser samt, was sich darinnen enthalten leider Gott erbarms völlig abgeprennt und verzehrt worden. Dahingegen unmittelpar vonnöten und erforderlich ist, daß angezochen Andachtgebungen durch die Herrn P. P. Franziskaner sonderlich in Gottesdiensten, Beichthören

und anderen geistlichen Beispringungen allda im Markht Reiti (: weilen die Pfarrkirchen gleichsam ein Viertel stund weit davon entlegen und ohnedem nur ein Seel sorger oder Pfarrherr ist, welcher so zahlreichen Com- munikanten ehe nit wohl versorgen könnte :) noch vorners Gott auch dessen würdigste Mutter und Himmelskönigin Maria zu Ehr, unseren Seelen aber zu Nutz fortge- pflanzet werde, so doch mit unserem großen Herzen layde ehe und ersprießlich nicht geschehen kann, bis das ab- geprente Kloster und St. Anna Gotts

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Reuttener Nachrichten
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Page 2 of 6
Date: 13.02.1931
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zu unseren Mitbrüdern, sie sollten doch seinen Kurfürsten bitten, er möge ihnen das niedergebrannte Kloster ausbauen. Dieser würde es gewißlich tun, da er ein Freund und Gönner der Franziskaner sei. Am 12. März 1704 brach im Hause des Georg Zeiler im unteren Markt zwischen 11 und 12 Uhr nachts ein Feuer aus, dem bald acht Häuser mit Stall und Stadel zum Opfer sielen. Das Kloster war schon in größter Ge fahr, da wandte sich plötzlich der Wind nach der entgegen gesetzten Seite. So war es dank dem Schutze

. Unter den internierten befand sich auch der Dechant des Augustiner-Chorherrnstiftes Pollingen, ein geborener Innsbrucker. Er war bei der Ankunft der Kaiserlichen allein im Kloster geblieben, der Prälat und sämtliche Chorherrn hatten sich geflüchtet. Der Prälat zahlte die geforderte Kontribution nicht. Der Dechant kam mit Erlaubnis des Festungskommandanten oft und klagte den Franziskanern seine Not. Man half ihm, so gut man konnte. Ähnliche Werke der Barmherzigkeit erwiesen unsere Mitbrüdec von damals

einem anderen Schicksalsgenossen dem Mittenwalder Gegenschreiber Josef Mayer, der unter der Anklage, den Pulverturm in Schar nitz angezündet zu haben, auf dem Ernberg in Gewahrsam gehalten wurde. Beide haben dem Kloster von Reutte nach ihrer Freilassung ihre Dankbarkeit bezeugt. Mit Zustimmung des Festungskommandanten hielten die Patres in Reutte unter den bayrischen Internierten in Reutte das Ablaßfest Portiunkula. Im Hause Pfaffas, in dem die Minderbrüder damals wohnten, hatte sich früher einer erhenkt. Der damalige Pfleger

ließ hieraus durch Henkerhand ein großes rotes Kreuz hinaufmalen. An dessen Stelle ließen die Mitbrüder durch einen Tertiarbruder ein großes Kreuz mit dem Leiden Christi zur großen Freude des Besitzers malen. Während im Markte rege Bautätigkeit herrschte, geschah im Kloster noch nichts. Die ausgebrannten Mauern litten durch den Regen begreiflicherweise sehr. P. Guar dian Ägidius richtete 1704 an die Hofkammer eine Bitt schrift um den Wiederaufbau des Klosters. Die Kammer zweifelte vorerst

, ob es der Wille des Stifters gewesen sein könnte, ein niedergebranntes Kloster wiederauszubauen. Dann aber ob eine Pflicht vorhanden sei. Der Kammer prokurator Matthias Lechthaler trat sehr entschieden dafür ein. Und so erfloß denn eine Kammerweisung an den Pfleger Rost, das für denKlosterbaunötigeBauholzschlagenzulassen. Aber nichts wissen wollte die Kammer von der Kirche mit der Begründung, diese sei keine Stiftung des Erz- Hauses, darum sollten die Bürger sie aufbauen. Diese hin wiederum beriefen

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Page 2 of 6
Date: 15.05.1931
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der Heiligen um, die dann mit Stricken^, um den Hals von der johlenden Menge durch die Straßen gezogen wurden. Die Tumulte sollen von Kommuni- st e n, die aus Malaga gekommen find, a n g e st i f t e t wor den fein; sie verursachten beträchtlichen Schaden. Automobile mit Flüchtlingen, die nach Gibraltar wollten, wurden angehalten und verbrannt, die Insassen angegrif fen und ihr Gepäck zerstört. In Gibraltar selbst sind die Hotels überfüllt; zahlreiche Nonnen haben im hiesigen Lo- rette-Kloster Zuflucht

war, ver sahen inzwischen die Franziskaner die Seelsorge. Um Maria Geburt kam von Alvernia Pater Irenaeus Laugut aus der thüringischen Provinz hier fieberkrank an, sodaß er mit den Sterbesakramenten versehen werden mußte. Vier Wochen lag er im Kloster krank, bis er die Heim reise antreten konnte. In der Immaculata-Octave trat im Konvent eine bösartige Krankheit auf, sodaß nicht weniger als 12 Mitbrüder ans Bett gefesselt waren und das Kloster Füssen um Aushilfe angesprochen werden mußte. Zwei Patres

des P. Iovita Beer Josef Karl Dayser, ein geborener Bayer. Von Haus aus arm, hatte er durch Sparsamkeit und Arbeitsamkeit haupt sächlich als Marketender der Soldaten ein großes Ver mögen erworben. Er hinterließ den Erben an 7000 Gul den. Unter seinen großen Legaten stand auch wider Er warten ein Posten von 350 Gulden für das Kloster. Ende Oktober d. I. starb im Beisein des Sonntagspre digers P. Elzear Faber die Frau Maria Elisabeth Stre- lin, geborene Amannin, eine wahre Mutter der Armen und besondere

- derer und das Definitorium stimmen zu. Man wendet sich an den bischöflichen Feldvicar, um Erteilung der Jurisdiction. Falls ein Soldat gefährlich wäre, sollte dem Kaplan in der Klause ein Quartier hergerichtet wer den, das Essen sei ihm aber durch eine Ordonnanz aus dem Kloster zu überbringen. Nach einem Monat trifft die bischöfliche Iurisdictionserteilung des Feldvicars Leo pold Hittner hier ein. Sie ist auf drei Jahre ausgestellt und muß dann wieder erneuert werden. Der Stein kam fragen informiert

bei Oberstdorf, Zoll-Steg, Namlos, Ehrwald, Elmen- zoll. Eine Reihe zum Teil recht unerquicklicher geistlicher Kompetenzkonflikte schloß sich an diese Bestellung. Über die Stellung des Festungskaplans innerhalb des Klosters unterrichtet uns ein Schreiben des Definitors P. Simon: demnach hat er den Rang eines Lectors, ist vom Chore befreit, ausgenommen die Betrachtung. Im Kloster trägt er das Ordenskleid; geht er aber auf die Festung, so kann er das Amtskleid eines Militärkaplans tragen. Jeden Mo nat

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