1286 Personen die »Kunst in Klausen', eine Ziffer, die man Heuer auch zu erreichen hofft. — Der Fremdenverkehr ist hier erfreulicherweise schon recht im Schwung. Von den Fremden sind zirka 80 Prozent aus München! Es sind aber auch Gäste aus Nürnberg, Ansbach, Leipzig, Berlin. Essen a. d. Ruhr, Salzburg, Wien und selbst aus London zu verzeichnen. — Herr Ludwig Waßler, Besitzer des Gasthofes „zum Rößl', hat eine Autogarage eingerichtet, die sich in der geräumigen sogenannten Rößlstallung befindet
. — Am 12. Juni veranstaltet die hiesige landwirt schaftliche Genossenschast eine Ausstellung von Stieren und Schafen, wobei Preise zur Verteilung gelangen. VS5 „hsuptmsnnWoss' von lllsulev — ver- liSllft. Aus Klausen schreibt man uns: Der mächtige quadratische Turm, der sich am Hange des Säbener Berges unmittelbar über der Stadt Klausen erhebt und den letzten, gewaltigen Rest der einstigen Burg Branzoll darstellt, heißt im Volts munde das „Hauptmannschloß', weil dort einst die Schloßhauptleute residierten
von 1000 fl. verurteilt, es ist aber nirgends eine Bescheinigung zu finden, daß er sie auch je ge zahlt hat. Bei der gründlichen Zerstörung des Schlosses dachte weder zuerst noch später jemand an dessen Wiederaufbau. Als unsere Gemarkungen bayerisch geworden, wurde Branzoll vom Rentamte in Klausen am 16. Juli 1807 zur öffentlichen Ver steigerung ausgeboten; es hat aber niemand Lust gehabt, den Turm mit dem daneben liegenden, da mals noch trostlos ausschauenden Trümmerhaufen zu ersteigern. Als Tirol
wieder österreichisch wurde, fiel die Burg an die fürstbis ch ö fli ch e Mensa von Brixen. die mit diesem Besitze auch nich'.s anzufangen wußte. Sie schenkte ihn daher endlich (1874) der Stadt Klausen. In der Schenkungs urkunde heißt es: „Das Schloß ist nur noch eine Ruine und bringt Gefahr für die nächstliegenden Häuser, wenn die Mauern nicht abgetragen würden; diese Abtragung ist für die f. b. Mensa mit Kosten verbunden, während damit auch nicht das kleinste Erträgnis erzielt würde; indessen hat diese Ruine
für Klausen insoserne einen Wert, als selbe einen schönen Aussichtspunkt bildet und, wenn vor Ein sturz bewahrt, eine Zierde der Stadt ist und bleibt.' — Die Stadt verkaufte dann die Ruine am 2. De zember 1895 an den Hofrat Dr. Otto Piper- aus München unter der Bedingung, daß er die Ruine binnen fünf Jahren derart ausgestalte, daß sie im wesentlichen das stilgerechte Bild einer mittelalter lichen Burg darbiete. Herr Doktor Piper hat den Turm renoviert, durch ein Dach schützen lassen und bewohnbar