: Johann Perkmann habe am 26. Mai 1902 in Klausen durch listige Vorstellungen oder Hand lungen den Christian Obexer und die Theres Schenk in Irrtum geführt und dadurch zur Kredi tierung der Pferdekaufsschillingsreste von 410 Kronen, beziehungsweise 290 Kronen bewogen, wo durch die Genannten um diese Beträge oder jeden falls zusammen um einen 600 Kronen übersteigen den Betrag geschädigt werden sollten. Johann Perkmann habe hiedurch das Ver brechen des Betruges begangen. Zur Hauptverhandlung
sind als Zeugen vor geladen: 1. Christian Obexer, Maringerbauer in St. Peter in Lajen; 2. Anton Pichler, Privat, vulgo Kaisl, im Völser- hose in Atzwang; 3. Johann Unteraichner, Gallele-Wirt in Klausen; 4. Theres Schenk, geb. Bauer, Unterfieser-Bänerin, Lajener Ried; 5. Josef Schenk, Bauernsohn, ebendort; 6. Nikolaus Molling, Taglöhner, Rodeneck; 6. Josef Schweigkofler, vulgo Frimmel, Rotwand am Ritten. Gründe: . . Der. Maringerbauer Christian Obexer aus St. Peter in Lajen begab sich am 26. Mai 1902
auf den Markt nach Klausen, um seinen auf der Stirne mit einem weißen Stern versehenen elf jährigen Hengst an Mann zu bringen. Beim Stampflwirt (Rabensteiner) daselbst sprach er mit einem Unterhändler, dem Johann Bruggnaler, vulgo Grunermandl aus Natz, von seinem Pferde und dies scheint ein ihm bis dahin unbekannter Pulter- taler, der Taglöhner Nikolaus Molling, vulgo Molling Jochele, von Rodeneck, gehört zu haben; denn er kam auf ihn zu und teilte ihm mit, daß ein Sarntaler das Pferd kaufen
hatte. Der Sarner, welchem das Pferd um 213 fl. angeboten wurde, gab sich dem Obexer gegenüber als Peter Stieglmair von Mölten aus, und erzählte, er habe durch 7 Iah >.e als Fuhrmann bei seinem Vetter, vulgo Schinderluis, im Sarntal gedient, habe um Allerheiligen 1901 geheiratet und besitze 3 Pferde; er versicherte ferner dem Obexer, er werde den restlichen Kaufschilling von 205 fl. — 10 fl. war er nämlich als Drangeld zu geben be reit— auf dem Heiligkreuz-Markte in Klausen, 14. September 1902, auszahlen
den Herbst 1902 hier beim Stampflwirt, Klausen.' Der Sarner erklärte noch, daß er für den Fall, als Obexer über seine Kreditfähigkeit etwas Schlechtes hören würde, das Pferd zur Verfügung stellen wolle, nämlich Obexer könne es in 10—12 Tagen in Bozen wieder haben. Da dem Obexer die Angaben des Sarners hinsichtlich seiner Frächterei hinlänglich erschienen, wurde der Kauf abgeschlossen und dem Käufer das Pferd übergeben. Wenige Tage darauf erfuhr jedoch Obexer, daß sein Pferd in Atzwang von Nikolaus