zu Ehren der KatharinaLanz, des „Mädchens von Spinges', statt. Damit wollen die Buchensteiner offenbar dieses berühmte Mädchen öffentlich und feierlich als ihre Landsmännin erklären. Wahrscheinlich haben sie auch recht. Indes ganz selbstverständlich ist die Sache doch nicht. Es sind schon mehrmals dagegen Bedenken erhoben worden, und zwar nicht ohne Grund; z. B. wurde vorgebracht: Die Katharina Lanz, das Heldenmädchen, könnte ebensogut wie in Buchenstein auch in Natz bei Brixen geboren worden
sein. Dagegen hat man wieder von der anderen Seite unter anderem eingewendet: Laut des Tauf buches ist die Katharina Lanz am sovielten Tage, Monate und Jahr (?) in Buchenstein (S. Colle) geboren und getauft worden. Hätte das Mädchen in Nitz das Licht der Welt erblickt, so hätte es nach Buchenstein zur Taufe gebracht werden müssen, was doch niemand glaubt. Darauf erwidern wir, daß diese Einwendung ganz bedeutungslos ist; denn damals gab es nicht bloß eine Katharina Lanz, sondern mehrere Personen
mit diesem Namen. In der Pfarre Natz sind um diese Zeit drei Mädchen mit dem Namen Katharina Lanz im Taufbuch eingetragen, die hier in Betracht kommen könnten. Die erste wurde geboren am 27. November 1766, als eheliche Tochter des Anton Lanz, Arbeiters, und der Maria Junckerin; die zweite am 21. August 1767, die dritte am 25. November 1771. Der Wegmacher in Neustift besitzt ein Aktenstück (Urkunde) vom ehemaligen Landgerichte Mühlbach, aus dem hervorgeht, daß die erstgenannte Katharina Lanz pon Natz im Jahre
1797 beim Bauer Andrä Mayr (Wiedner) in Spinges (ganz nahe bei der Kirche) zuerst Magd, dann (nach dem Tode der Bäuerin) vom April bis September Wirschafterin gewesen ist. Die Echtheit dieser Urkunde, welche von Spinges stammt, ist erwiesen. Da liegt der Schluß schon sehr nahe, daß diese Katharina Lanz das Helden- mädHen gewesen sein könnte. Es wäre daher vielleicht nicht überflüssig, wenn man die Beweis gründe, die dafür sprechen, daß die Katharina Lanz, das Heldenmädchen von Spinges, wirklich
in Buchen st ein geboren worden ist, sammeln und übersichtlich zusammenstellen würde, damit man über zeugt sein kann, daß ihr das Denkmal dort mit Recht gebührt. Sehr für Buchenstein, glauben wir, spricht der Umstand, daß die Katharina Lanz viele Jahre daselbst Widumhäuserm (wenn diese mit dem Heldenmädchen indentisch ist) gewesen und dort auch gestorben ist. Denn als geborene Deutsche hätte sie wegen des ladinischen Dialektes diese Stelle wohl kaum ausfüllen können. S. Lt. Ulrich i. Gr., 11. Juni