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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 16.12.1903
Physical description: 10
einigen Vermögens, die Anklage: Jgnaz Ohnewein habe am 30. September 1903 früh im Niedermair'schen Stalle zu Schwarzhaus, Gemeinde Eppan, gegen Katharina Niedermair in der Absicht, sie zu töten, aus eine Art gehandelt, daß daraus deren Tod erfolgte und hiedurch das Verbrechen des Mordes begangen. Zur Schwurgerichtsverhandlung sind vorgeladen: 1. als Zeugen: 1. Katharina Niedermair, geb. Petermair, Bäuerin zu Schwarzhaus, Eppan. 2: Anna Niedermair, Bauerntochter zu Schwarz haus, Z. Josef Niedermair, Bauernsohn

von jeher mit einander in regem Verkehre, und so besuchte auch der nun 30jährige Jgnaz Ohnewein öfters die Nachbarn und stand mit ihnen bis in die letzte Zeit im besten Einvernehmen. ,Jgnaz Ohnewein behauptet sogar, die ältere, 22jährige Niedermair- tochter, namens Katharina, immer gerne gesehen und sie . wiederholt, das erstemal vor zwei Jahren im August, um das Heiraten gefragt zu haben, woraus sie zustimmend geantwortet haben soll. Dieser Bescheid und der Umstand, daß sie mit ihm stets

sehr sreundlich gewesen sei und sogar seine Liebkosungen geduldet habe, hätten in ihm die Hoffnung, daß er sie einst zur Frau erhalten werde, genährt. Allein diese Angaben Ohneweins verdienen wenig Glauben. Katharina Niedermair selbst ließ über ihr Verhältnis zu Ohne wein — gegenüber ihrer Mutter und ihrer Schwester Anna — Bemerkungen laut werden, welche darauf hindeuten, daß sie denselben nicht gerne sah. So erzählte sie der Anna, Ohnewein habe sie im letzten Juli zweimal ums Heiraten gefragt, sei aber immer

mit den Worten abgewiesen worden, „das Heiraten sreue sie nicht, sie sei noch zu jung, er zwinge sie nur dazu'. Da habe Ohnewein erwidert: „Andern darfst mir keinen nehmen, andern kriegst mir keinen.' Ein anderes Mal habe er ihr gedroht,, „er werde ihr etwas antun, wenn sie ihn nicht nehme'. Ihre Mutter hörte, wie Katharina Niedermair am Aschermittwoch 1903 zu ihm sagte: „Du brauchst nicht mehr herauszukommen, wenn ich allein da bin, ich bin doch nicht aufgelegt zum Heiraten!' Später einmal erzählte

dem Ohnewein Vor würfe machte und in Gegenwart der Gendarmen Kröpf und Visintainer sich äußerte: „Hättest du mich um eine Tochter gefragt, so hätte ich dir eine gegeben, wenn ich sie dir hätte-geben können; aber umbringen lasse ich sie von dir nicht!' Als Motiv seiner Handlungsweise gab Ohne wein damals Zorn über die Weigerung der Katha rina, ihn zu heiraten, an; später fugte er bei, er habe die Anna nur wegen ihrer Geschwätzigkeit, weil sie nämlich alle von ihm an ihrer Schwester Katharina aufgewendeten

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