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Alpenzeitung
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Page 4 of 4
Date: 07.05.1940
Physical description: 4
, aber der Himmel schüttete an Schnee aus, was er die letzten Wochen der Erde vorenl halten hatte. Katharina konnte durch das Gestiebe von ihrem Fenster her kaum über Garten und Hecke hinweg bis zum Nachbarhaus sehen, und wenn es nicht eben Andreas' Heller, fester Kopf gewesen wäre, der drüben hinter den Scheiben flüchtig auftauchte und wieder ver schwand, sie hätte nichts erkannt. Am nächsten Vormittag kam Andreas her über und machte seinen Besuch. Katha rina war enttäuscht. Er sah ganz nach bevorstehendem

Staatsexamen aus, viel zu erwachsen, und er behandelte sie von oben herab: „Sieh da, Katharina. Wie geht's?' Und im vergangenen Sommer hieß sie für ihn Katinka, Katja, Kätchen! Desto besser verstand er sich mit den Eltern, plauderte und lachte auf eine Weise mit ihnen, die ihr bewies, wie er sich richtig in die Welt der Großen ein geschmuggelt hatte. Besonders mit dem Vater hatte er's. Katharina durfte den beiden eine Flasche Rotwein aus dem Keller holen und in der Küche einen Gabelimbiß zubereiten

. „Vielleicht Eier mit Speck',' sagte der Vater; Andreas war es offenbar gleich gültig, was sie Herrichten würde. Nachher setzte es herbe Kritik, der Wein war nicht genügend angewärmt, der Speck zu trok- ken und zu braun geworden. „Wird aus unserer Katharina jemals ein tüchtiges Hausmütterchen werden?' Und Andreas lächelte wieder so hölzern dazu. Katha rina verließ das Zimmer. Später, als es sich fügte, daß sie mit ihm allein war, klimperte er mit einer Hand auf den Tasten des Flügels, vergaß wohl

ein. Morgen vormittag wollte er mit dem Schlitten hinauf. Katharina rodelte auch gern, aber von ihr war durchaus die Rede nicht. „Geh du nur rodeln!' dachte sie und meinte, damit habe sie die Sache in den Wind geschlagen und für sich abgetan. Aber sie dachte und wiederholte es sich, a oft sie in der Nacht aufwachte, und iisse trotzige Abwehr wurde zum Keim eines Entschlusses, der unwiderruflich feststand, als sie am Morgen bei blaue- stem Himmel und makelloser Schneedecke Andreas davonstapsen sah

. Katharina erklärte gleich nach dem Mittagessen, sie müsse unbedingt in die Stadt und ihre Freundin Franziska be suchen. Vielleicht gingen sie abends noch in die „Meistersinger', man solle sie nicht zu früh zurückerwarten. Sie zog feste Schuhe an, verbarg einen Rucksack unter ihrem Manlel und einen zweiten Schlüs sel für die Jagdhütte in ihrer Tasche. Dazu nahm sie alles Bargeld mit. das sie in letzter Zeit zurückgelegt hatte. In der Stadt dachte sie weder an ihre Freundin Franziska noch an die Meister

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 14.02.1897
Physical description: 16
. In dem Schatten am Stamm kauerte ein Weis und als das dumpfe Donnergrollen einige Sekunden aussetzte, vernahm der Förster deutlich die Worte: „Und vergib uns unsere Schuld —' In einem Schluchzen brach der letzte Ton. Z. Kapitel. Blind geweint. In einem der kleinen Häuschen, wie sie das Dorf Fuchsberg fast durchwegs aufweist, saß an diesem Abend ganz allem in ihrer Stube eine Frau. Katharina Burger war Witwe seit 15 Jahren. Damals jung und schön und voller Lebenslust, glücklich, weil ein braver Mann

sie heimführte, war sie heute kaum mehr ein Schatten der vergangenen Tage, das Bild eines zerstörten Lebens. Katharina war dunkel gekleidet wie immer. Sie be fand sich in etwas besseren Verhältnissen als mancher andere Dorfbewshner. da sie eine kleine Erbschaft gemacht hatte und der alte Lechner sie auch noch unterstützte, wo er konnte. Lechner, der bereits die Sechzig auf dem Rücken hatte, ging ihr an die Hanv, so oft sich eine solche Gelegenheit bot. Und darauf brauchte man bei Katharina nicht lange

zu warten, denn die Aermste war so gut wie er« blindet. Die Dämmerung war bereits in Nacht übergegangen, ohne daß Katharina Licht gemacht hätte. Wozu auch? Sie sah ja doch nichts! Sie saß auf einem niederen Schemel und drehte einen kleinen Kranz in den Händen, den sie selbst ge wunden hatte. Er war nicht schön geworden, sah sie doch schlecht oder fast nichts, aber zwischen die grünen Reiser hatte sie die heißen Thränen gewunden, die darauf niedertropften. Sie zählten am Thron des Ewigen wohl mehr

als der theuerste Schmuck. Jetzt ging die Thür der Stube auf. Lechner trat ein. Es war eine hohe, kräftige Gestalt, so daß er sich bücken mußte, um nicht am Thürrahmen anzustoßen. „Gut'n Abend Kathrin',' sagte er. „Da bin ich. Hast mich wissen lassen, ich möcht' Dir einen Dienst er weisen. Was soll ich?' Er hatte in seiner kurzen, rauhen Weise gesprochen. Katharina hörte aber dennoch das Mitleid auS seiner Stimme. Sie wußte ja doch, wie gut eS dieser Mann mit ihr meinte, welche Stütze er ihr war. Und doch lag

keine zwingende Ursache, keine Pflicht für ihn vor, sich auf solche Art der Bedauernswerthen anzunehmen. Daran mochte Katharina auch heute wieder denken, denn sie sagte: „Wie gut Ihr zu mir seid, Lechner! Ich weiß nicht, wie ich das um Euch verdient hab'.' „Sprich nicht davon,' schnitt er ihr fast schroff das Wort ab. „Du weißt es wohl, daß ich's nicht leiden kann.' Unruhig war dabei sein Blick durch das Dunkel der Stube geirrt und er fuhr sich mit der arbeitsschweren Hand nach der Stirne. Aber Katharina

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Dolomiten Landausgabe
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Page 4 of 6
Date: 06.05.1943
Physical description: 6
herab — Christoph. Seit er von den Husaren zurück ist, bei denen er seine freiwillige Dienstzeit abgemacht hat, sitzt er fast immer zu Pferde. Er kann sich das keiften: fein Vater hat ein wahres Rittergut von Besitzung, und da spielt er den Inspektor. Christoph ist ein hübscher Bursche ge worden. Er trägt einen knapp anliegenden modernen Anzug mrb sitzt sehr fesch auf feinem Rappenhengst. Wie er an, Schul fenster vorbei kommt, grüßt er Katharina mit großer Artigkeit und gibt bald darauf dein Rappen

die Sporen. „Der Christoph verbringt eigentlich viel Zeit mit seinem Herumreiten/ sage ich: „er kommt wohl heute schon das zehnte Mal hier vorüber.' Keine Antwort. — Habe ich so leise ge- sprachen? „Ich meine, der Christoph kommt sehr oft hier vorbei.' Das sage ich nun ziemlich laut. Da fährt Katharina wie aus einem Traume auf. „Ja, ja,' sagt sie und beugt sich über ihre Arbeit. Sollie am Ende. — aber das ist ja Blöd sinn! — „Bist du heute schon bei der alten Wächter. Rosina gewesen?' fragte

ich etwas später. „Nein, Vater, aber ich werde bald gehen, die Suppe ist schon eingsgossen.' „Gut, ich werde dich begleiten.' — Wenn ich jetzt durchs Dorf gehe, fpähr ich nicht mehr ängstlich, rvi« sich die Dorfleute Argen mich benehmen; d«W sie sind so freundlich, wie sie vormals in den besten Zeiten kaum gewesen sind. Und Katharina nennen sie das „Fräulein.' Dieser Umschwung ist ganz allmählich ge kommen. Als die Leute sahen, daß ich au dem fremden Kinde unentwegt festhielt, als trotz dessen Anwesenheit

die Rinderpest nicht ins Dorf kam und atlch keine Sclieunen abbrannten, als ich endlich immer und immer gegen die Leute gleichblieb, gewöhnten sie sich nach und nach an das Unabänderliche. Die vormalige Verachtung, die sie gegen Katharina bektindet, ging allgemach in eine gewisse Scheu über und schlug endlich in Respekt um, als sich das feinergebildete und freundliche Kind meiner besonderen Sorge doch vorteilhaft von ihnen selbst abhob. Die Burschen grüßten setzt Katharina höflicher als mich und geraten

io eine gewisse Atem- beklemmung. wenn sie. ihr begegnen, und die Mädchen tragen am Sonntag fast samt und sonders Perlenketten um den Hals und große Gehänge in den Ohren. Es ändert sich eben auf der Welt nichts leichter als der Wind und die Menschen. Das freilich ist klar, daß die Darfjngend Katharina nie ganz in ihren Kreis ziehen wird und zu einer Art Ver traulichkeit gegen sie. nicht fähig ist. — Die Rosina ist glücklich, als Katl>arina an ihrem Bette sitzt. Wie lieb das Kind mit der alten, gebrestigeu

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Lienzer Zeitung
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Page 20 of 26
Date: 30.07.1904
Physical description: 26
: „Nr. 1! Ist sofort vor die Front zu führen und soll auf Ordre Sr. Exzellenz«, des Herrn Kommandierenden, mit dem Beile enthauptet werde», sodann sein Leichnam an den Galgen geknüpft, andern zum Exempel und sich zur verdienten Strase, und das von Rechts wegen.' Einen lauten Aufschrei stieß Katharina aus, flog vom Boden auf zu ihrem Eheherru und umschlang ihn mit beiden Armen. „Katharina! Was hast du getan?' rief Hermann erschüttert und wie anßer sich. Der Wachtmeister Herknlins drängte sich sogleich vor und warf

es ja, Katharina heißt sie und ist sie eine Donua Katharina und bei meiner Kugelbüchse die schönste Katharina, die mir je begegnet. Ich habe das erste Recht aus sie, denn Zeltkameradschaft hatte ich schon gestern mit ihr geschlossen, die Katalonier bezeugen mir's. Mir unbewußt, sah mein Schlltzen- blick durch Capa und Armilla und witterte die Basqnina darunter. Führe du alter Bocksbart deinen Todeskandidaten hinweg; von dem Weibe steht nichts in der Ordre da nnd ich nehme sie wie mein wiedergefundenes Eigentum

ein allgemeines Hohugelächter kündete dem Verzweifelnden sein Schicksal an. „Schieß den tollen Hund durch den Kops, Schütz,' schrie ein Katalonier. „Um das schöne Weib wollen wir schon fertig werden!' Alle drängten wieder vor, und Kolbe, Partisane uud Schwert fuhr auf den Niederländer toddrohend heran, uud Katharina fchrie: „O, laß mich zuerst morden!' wollte ihn umhalsen, sank aber ichwach an ihm hinab und umklammerte halb ohnmächtig seine Kniee, indem er furchtlos den Todesstoß erwartete. Da scholl

Euer trauriges Los in Glück und Sicherheit verwandeln.' Er streckte den Arm aus, Katharina vom Boden zu erheben, aber Hermann stellte sich.Ppr sein Weib und hob mit wilder Ge bärde den Arm. sick ^ „Zurück!' ries er. „Tastet Mein Heiligtum nicht an. O, ich kenne diese Gnade eurer Fürsten und Gewaltherrn. Wir mögen nm solchen Preis das Glück der Schande nicht. Führt uns ver eint zum Tode; dazu habt ihr die Gewalt. Zu trennen und zu entzweien, was Gott für ewig verknüpfte, dafür fehlt euch die Macht

stand unschlüssig, aber Katharina saßte ihn entschlossen in ihre Arme uud drückte einen glühenden Kuß aus seine bleiche Wange. „Bergißt dn das Fläschchen?' flüsterte sie bedeutend. „Und ging ich nicht schon frei durch dieses Lager? Und unter diesen Kriegsmänneru?' setzte sie daun lauter hinzu. „Nimm dieses goldene Kreuz zurück, eiust das erste Geschenk meiner Liebe. Ich rettete es aus Feindeshand, ich gebe dir's zum zweiten Male als heiliges Pfand meiner ewigen Treue. Lege es wieder auf dein zwei

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Alpenzeitung
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Page 4 of 8
Date: 08.12.1931
Physical description: 8
Stachelschweine, Krokodile, ein Schaf mit 6 Beinen und 4 Augen usw. mit sich. Die Menagerie ist zur Besichtigung der Tiere> von g Uhr vormittags bis 10 Uhr abends of fen. Kinonachrichken Edsnkino. Heute: „Katharina àie. die Tochter des Seiltänzers' mit Peter Voß, Car men Boni und Fritz Kampers. , Ziehende Wolken, Hügel, Landstraße: Wie seine Vorfahren in all den Jahrhunderten, zieht der alte Karl Knie mit seilten zwei Zir kuswägen über die Landstraße, von Dorf zu Dorf. Seine Truppe ist klein: ein Clown

, ein Trapezkünstler, die Nadfahrnummer, Matro senspiele, 1 Esel, 3 Pferde und der Stern der Truppe: Katharina Knie, die Kugelläuferin, Eselreiterin, kurz der Stern des Unternehmens und das Glück ihres Vaters. Während die Truppe am Wiesenrad rastet, sammelt Katha rina Futter für ihren Esel. Nothacker, ein junger Gutsbesitzer, fährt vorüber, Katharina hängt sich an den Wagen und während Rot hacker die Pferde antreibt, stürzt Katharina mit einem Aufschrei vom Wagen. Nothacker springt ab, beugt

sich über die Ohnmächtige nicht wissend, wie alles kam, erwacht sie in seinen Armen: zwei Menschen sind sich be gegnet. Für Katharina eröffnet sich eine neue Welt, jedoch die Gegensätze zwischen Sohn und Mntter werden von Tag zu Tag größer, jedoch Nothacker läßt von seinem Mädel nicht ab. Ge waltig ist der seelische Kampf dieser zwei Her« zen. bis Nothacker eines nachts die Besinnung verliert und seine Zeit in Gesellschaft leichter Mädchen verbringt. Er reißt Katharina auch in diese Gesellschaft, prahlt sich dummstolz

und beleidigt das Zirkusmädel, das ihn so innig liebt. Mit Entsetzen im bleichen Gesicht flieht sie ans dieser Gesellschaft. Er stürzt ihr nach und erkennt, was er getan. Während die Truppe ihres Vaters wieder ins Städtchen kommt, feiern sie auf dem Gutshofe Ver lobung. Die Vorstellung ist im vollen Gange, da kommt Katharina gelaufen, um zu sagen, daß sie für immer fortbleibt. Vater Knie ist plötzlich müde geworden; rrotz großer Freude im Herzen fröstelt ihn. Er streichelt sie, lächelt selig; mit großen

lachenden Augen blickt er nach vorne zu seiner einzigen geliebten Toch, ter. Silberwolken trüben jedoch sein Auge —^ vielleicht hat er geahnt, was kommen soll. Vater Knie ist gestorben in den Armen seiner Tochter. Das Begräbnis ist vorüber, die Mutter Rothackers wartet, um Katharina auf den Gutshof als Braut zurückzuführen. Zwei Weltanschauungen stehen sich gegenüber. Sie bleibt, um das Erbe ihres Vaters anzuführen. Wagen ziehen über die Landstraße, Katharina Knie führt sie an. In Vorbereitung

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 23.08.1930
Physical description: 6
die Fürstin Daschkowa bleich und angst voll. Und sie begann Katharinas große Taten zu loben, das unsehlbare Mittel, die Kaiserin in gute Laune zu versetzen: „Das Volk von Rußland liebt Cure Maje stät — Sie haben die Bauern unterworfen, Sie haben Nußtand zur Weltmacht erhoben — Sie haben Rußland um ein Viertel vergrößert — Sie sind die Schiedsrichterin Europas — Sie haben Polen geteilt, die Türken besiegt ' „... und vergiß nicht,' sagte Katharina, ein wenig besänftigt, „ich habe eine Gesetzbuch

, Majestät ... er glaubt — ' Katharina sah nachdenklich auf Taratanovas zarte Gestalt: „Aber du siehst immer noch wie dein eigenes Vràngelchen aus!' «Majestät, ich bitte Sie um ei» Verblüfft sah Katharina auf. Dann lachte sie laut: „Soll ich dir ein Kleid aus Sonnenstrahlen weben lassen, kleine Märchenprinzossin?' „Nein, Majestät — ich möchte ein Kleid aus silbernem Brokat — auf alle Nähte silberne Ad ler gestickt — auf Schulter und Brust diaman tene Lorbeerblätter.. „Mort de ma vie! —' lachte Katharina

. „Du brauchst ja nicht nur einen Gewandschneider; ich werde dir schließlich meine sämtlichen Hofju weliere geben müssen aber ich habe ge schworen, die jeden Wunsch zu erfüllen...!' „Um Himmels.willen was noch?' rief Katharina. „Hören Sie auf, mich wie ein Kind zu be handeln! Was werden Sie mit mir tun? Ich ertrage die Ungewißheit nicht mehr länger. Wa rum haben Sie mich an den Hof genommen?' „Nun, ich denke, du bist die Prinzessin Tara- kanova?' «Ihr Sohn kommt nie an Ihren Hof ?! Ich sah ihn nie. Man sagt

an. Dann griff sie wieder «ach ihren Steinen. -—» „Allerdings dieses Vogelchen wirklich eine große Gefahr für meine werden können...' Katharina sprang plötzlich auf: „Meine freie halbe Stunde ist vorbei zwei Minuten!' hätte Krone seit Tarakanova ging in die Gärjen von Zarsko- jeselo. , -l Ihr Lieblingsplatz war eine kleine Marmor bank zwischen einer dicht gedrängten Schar gro ßer, dunkelgrüner Fabeltiere aus geschnittenem Taxus. Hochstämmige späte Rosen dufteten hier, und ein kleiner Wasserfall stäubte

in kunst voll ineinandergeflochtenen silbernen Strahlen über ein Hügelchen von schwarzen Marmor brocken. Tarakanova hatte in den vierzehn Tagen, die sie im Lustschloß von Zarskojeselo verbracht, sich ost hier verborgen. Der Hofstaat ehrt sie zwar wie eine kaiser liche Prinzessin; aber es scheint den meisten doch nicht ernst damit zu sein. Tarakanova fühlte es genau. Sie grübelte qualvoll: „Katharina spielt mit dir sie spotten über dich du mußt dich wehren, denk an dein heiliges Recht

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Brixener Chronik
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Page 5 of 12
Date: 15.06.1912
Physical description: 12
; Kassier: Robert Köster-Bozen und Schrift führer: Franz Widmann-Meran. Die Versamm lung schloß mit der prächtigen, gewaltigen Piusvereins- Hymne von Braun. Spinges. Man schreibt uns: Seit einiger Zeit wiederholen sich die Versuche, die Identität des Mädchens von Spinges mit der bis jetzt dafür gehaltenen, in St. Vigil in Enne- berg geborenen Katharina Lanz zu bestreiten. Dem Vernehmen nach sollen diese Versuche hauptsächlich vom derzeitigen Wegmacherhausbesitzer in Neustift, einem gebürtigen Spingefer

, angeregt worden fem, welcher die Ehre, die Heimat des Heldenmädchens zu sein, wenn schon nicht für seine Heimatsgemeinde, so doch für die nächste Nachbarsgemeinde, die Pfarre Natz, in Anspruch nehmen will. Man stützt sich bei diesen Versuchen auf Dokumente und Eintragungen in den kanonischen Büchern von Natz, welche dartun, daß es zur fraglichen Zeit mehrere aus der Pfarre Natz gebürtige Mädchen des Namens Katharina Lanz gegeben habe, von denen nachweisbar eines im Jahre 1797 beim Wiedner in Spinges

(Haus nahe der Kirche) in Dienst gestanden sei. Soweit wird alles richtig sein. Nun kommt aber die Frage, inwieferne durch diese Tatsachen die Identität des Mädchens von Spinges in Frage gestellt werden soll. Woher weiß man denn überhaupt, daß das selbe Katharina Lanz geheißen hat? Einzig allein daher, weil eben jene, welche von sich selbst in glaubwürdiger Weise berichtete, daß sie jenes lang gesuchte Mädchen gewesen sei, Katharina Lanz ge heißen hat. Diese war aber in S. Vigil in Enne- berg

geboren und starb in Colle St. Luzia. Ueber diese Tatsache kann kein Zweifel bestehen, man müßte denn den kanonischen Büchern von Colle und Sankt Vigil die Glaubwürdigkeit versagen. Also, um es noch einmal zu wiederholen, die einzige Quelle, aus welcher wir wissen, daß der Name des Mädchens von Spinges Katharina Lanz war, ist die eigene Aussage desselben, d. i. der in St. Vigil geborenen und in Colle S. Luzia als Wirtschafterin des Kuraten verstorbenen Katharina Lanz. Andere Berichte oder Dokumente

, aus welchen der Name des Heldcnmädchens entnommen werden könnte, existieren nicht. Sobald man daher bezweifeln will, daß diese ladinische Katharina Lanz das Mädchen von Spinges gewesen sei. steht man bezüglich der Person oder Herkunft desselben in vollständigem Dunkel. Niemand kann dann wissen, wie das Mädchen geheißen habe, und alle ver schiedenen Katharina Lanz können sowenig oder so viel in Betracht gezogen werden als irgend ein anderer beliebiger Name. Hiemit dürfte diese Frage wohl endlich ent schieden

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 10
Date: 04.10.1889
Physical description: 10
in den letzten hundert Jahren. Von Alois Freiherrn von Mages-Kampillon. 1887. Preis fl. 2.—. Feuilleton. Um Geld und Geldeswert. Roman von Marie Widdern. (Nachdruck verboten.) (12. Fortsetzung.) Kurze Zeit bevor die Senatorin und Ka tharina den Danipfwagen bestiegen, der sie dem schönen Süden zuführen sollte, klagte die junge Witwe plötzlich über quälendes körperliches Unbehagen. Da Katharina nun behauptete, das Aussehe» Lillis sei auch ein durchaus besorgniserregendes, wurde die Senatorin ängstlich

und befahl, zum Arzt zu schicken. Erröthend äußerte sie dabei den Wunsch, am liebsten Grimanis Hilfe iu Anspruch zu nehmen. Eine Neu- cinknüpfuilg deü alten Freundschaftsverhältnisses zwischen Lilli und deni Doctor lag aber durchaus nicht in den Plänen der ihr jetzt am nächsten stehenden beiden Personen. So sandte denn Katharina zu dem früheren Hausarzt und sagte dann später zur Patientin, der Diener habe Doctor Grimaui nicht angetroffen. SanitätS» rath Walter fand die Senatorin ebenfalls recht elend

aussehend. Und da Katharina ihm vorher im Geheimen von allerlei ausfallenden Symptomen, wie Starrkrämpfe, Ohnmachten und dergleichen berichtet, von denen thatsächlich in LilliS Zustand anch nicht eines sich gezeigt, schüttelte der alte Herr sehr nach denklich mit dem Kopf. Der Leidenden war der AuS- brnch ernster Sorge in dem Gesicht deS Arztes nicht entgangen. Als er nun das Gemach verlassen, hob sie ihre Augen zu Katharina und fragte mit schmerz voll zitternder Stimme: „Theure, 0, ich glaube, ich bitt

so an dem Busen der Schlange, die sie mit ihren Wohlthaten überschüttet. Dann löste sich Lilli endlich von dem Halse Katharinas: „Ich möchte jetzt allein sein,' hauchte sie. „O, Katharina, Katharina, wenn man den Tod vor Augen hat mnsS man den Blick auf manches richten, was einem sonst fern liegt.' „Engel, Du denkst an Dein Testament,' flüsterte Katharina und drückte den JudaökufS anf die reine Stirn der armen Bethörten. Dann verließ sie leise das Gemach nnd eilte nach ihren eignen Zimmern. Hier setzte

aber auch von jener schmerzvollen, mitleidigen Zärtlichkeit, die man Sterbenden gegenüber iu Anwendung bringt. Mit einem Wort: Rühre Lilli durch Deine Liebe. Ich glaube sie denkt schon jetzt varan, ihr Hans zu bestellen — und wird ranu gauz gewiss nicht mehr zögern, ihr Testament zu machen. Also komm — komm! In duldender Liebe und Treue Deiue arme Katharina.' >L-ic trug den Brief selbst zum Postkasten, der — glücklich für ihren Zweck — am Bormissenschen Hause selbst befestigt war. Dann aber eilte sie wieder an das Bett

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 10
Date: 08.08.1896
Physical description: 10
. — 14 — Katharina hatte den Vorgang wohl bemerkt, wenn sie auch nichts sah. Sie drückte beide Hände vor ihre wogende Brust. „Jesus — Maria!' schrie sie auf. „Darf ich nicht einmal einer armen Seel ein unschuldiges Kranzel opsern? Fällt kein Blitz vom Himmel, um den Fr-vler zu vernichten. Ö, mein Gott, hast Du ganz vergessen, was dieser Mann mir that?!' So oft der Förster Worte hörte, welche direct auf seine Schuld deuteten, stieg sein Zorn stets von neuem. „Ich weiß, was iu Euch vorgeht, Bürgerin!' versetzte

er höhnisch. „Aber Ihr schreit vergebens nach einem Blitz, der mich erschlagen sollte. Nehmt Euch in Acht vor mir, das rath ich Euch. Lang genug hab ich mir mitangehört, was Ihr andichtet, nicht offen, sondern im Geheime». Jetzt wirds mir zu viel!' Katharina entgegnete furchtlos: „Was könnt Ihr mir uoch anthun, Förster? WaS habt Ihr mir schon alles gethan? Ruiniert bin ich für alle Zeit, und dass Ihr das mit Absicht gethan habr, dasür habe ich Euren Schwur!' „Ja und tausendmal ja!' fuhr der Förster wild

auf. „Ich leugne es nicht! Geschworen habe ich, dass ich Deinetwegen das ganze Dorf ruiniere!' „Und gehalten habt Ihr den Schwur, so gut es Euch möglich war!' versetzte Katharina schmerzbebend. „Dass nicht alle im Dorse bis heute zu grunde gerichtet sind, dafür könnt ihr nicht, denn die Fuchsberger leben oft schlechter wie die Hunde und sterben doch nicht. Sie hängen auch zu viel an ihren armseligen Hütten, als dass sie auswandern könnten! Was hat Euer Hass ans uns armen Dörflern gemacht! Jammergestalten

! die jeden Morgen mit inbrünstigem Flehen beten: „Vater im Himmel! Bewahre uns vor einer neuen Bedrückung unserer Gutsherrschaft!' Und alles das habt Ihr auf dem Gewissen, Ihr der böse Geist des Schlosses! Und warum?' „Deinetwegen, Katharina!' gab der Förster mit verzerrter Miene zur Antwort. „Und ich hab Euch doch nie etwas zu Leid gethan!' klang es wie ein Vorwurf, der zum Himmel stieg. Waldner hatte ein unsäglich bitteres Lachen darauf. „Nichts anderes gethan, als mir das zuckende Herz aus dem Leib ge rissen

! Wenn ich heut einen Mühlstein statt dessen in der Brust trage, so ist es Deine Schuld. Wenn ich das ganze Fuchsberg ruiniere — Deine Schuld!' — 15 — „Uns bleiben nichts anderes als Hoffnungen!' erwiderte Katharina. „Da Ihr aber nur mich allein hassen könnt, so sollt es Euch endlich genug sein an dem, was schon geschehen ist. Bin ich denn nicht elend genug schon, blind und unglücklich wie niemand im ganzen Fichtelgebirg? Habt Ihr mir nicht alles, - alles schon genommen, die Lebenslust, den Sonnenschein sogar

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 14.06.1851
Physical description: 6
der Staatsbe hörde gc^en Peter Kircher und Julie Benin wegen Verbrechens deS Betruges durch falsche Zeugenaussage. Im Oktober v. I. ward eines Morgens oie vagirende, wegen Diebstahls steckbrieflich verfolgte Taglöhuerin Katharina Hanni in der Nähe deS hiesigen Ziegelsradels in bewußtlosem Zustande gefun den. Man entdeckte an ihr eine bedeutende Verwundung am Kopfe, in Folge deren sie sich stark verblut« hatte, und mehrere Wochen lebensgefährlich krank im hiesigen Spitale darniederlaa. Als Thä ter

dieser Verwundung stellte sich bei der vor dem hiesigen BezirkS- kolleglalgerichte im Dezember v. I. gepflogenen Häuptvcrhandlung der Taglöhner Karl Mair von hier heraus, welcher deßhalb auch zu 13 monatlichem schweren Kerker verurlbellr wurde. ES ergaben sich auS derselben auch noch die einzelnen Umstände, daß Katharina Hanni, nachdem sie den Tag vor ihrer Verwundung mit Karl Mair in mehreren Buschenschenken zugebracht, Abends mit demsel ben sich zu dem Stadel des A. MoserS begab, um dort die Nacht zuzubringen

. Mit ihnen waren auch die heutigen Angeklagten, die sich in der Nähe dieses OrteS dazu geftläden hatten. ES gelang nun dem Karl Mair zwar das Schloß der Stadelthür zu der man auf einer hölzernen Treppe gelangte, herabzureißen, die Thür« selbst aber vermochte er nicht zu öfstien. Als in Folge dessen und dcS Unwetters wegen Katharina Hanni sich trennen und nach Hause gehen wollte, versetzte ihr nach ihrer Aussage der hierüber aufgebrachte Karl Maier einen Stretch, von dem sie sogleich be wußtlos zusammensank. Karl Mair läugnete

dieß zwar bei der Hauptverhandlung, und gab vor, Katharina Hanni sei über das hölzerne Geländer hinuntergestürzt und habe sich so ihre Verletzung zugezogen. Allein daS Gutachten der vernommenen Sachverstän digen ging mit Bestimmtheit dahin, daß die Verwundung durch einen gewaltsamen Schlag oder Stoß mit einem harten Körper von kleinem Umfange, höchst wahrscheinlich mit dem nicht wieder auf gefundenen Vorhängschlosse der' Stadelthür erfolgt sein müße, und der von Karl Mair vorgegebme Sturz

vom Geländer ohne an dere Verletzung nicht möglich gewesen sei. Dem entgegen be stätigten nun die als Zeugen vernommene» Peter Kircher und Julia Benin die Aussage Karl MaiecS bezüglich des Falles der Katharina Hanni. Da sie solchergestalt der falschen Aussage ver dächtig erschienen, wurden sie nicht beeidet, und die Staatsbehörde trug auf ihre sogleiche Verhaftung und Einleitung der Vornnter- suchung gegen sie an, in Folge deren sie vor diese Schwurgericht?- sitzung verwiesen wurden. Die heutige

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Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 07.06.1935
Physical description: 6
worden ivar. entpuppt sich als Halbidiot. Doch die Zeit Hilst Sophie, die nun Katharina Atexina genannt wird, über Gefahren und Unannehmlichkeiten hinweg. Ihr Gatte jedoch, bö.sartig und. von. seiner Favoritin Elisa beth Dolgoruki verhetzt, macht Katharina das Leben zur Hölle. Katharinas Selbstgefühl kann auch die Zarin nicht brechen. Im Gegenteil, sie lernt, die Augen offen zu halten, besucht geheime Staatssitzungen und aus der jungen deutschen ^Landpomernnze wird bald eine betörend schöne

und vor allem kluge Frau. Katha rina gibt ihrem ersten Kinde das Leben. Und auch die Zarin lebt nun in Eintracht mit der jungen Katharina: nur Großfürst Peter wartet ungeduldig ans. das Ab leben der Zarin, »m auf den Thron zu gelanqen , Katharina beiseite schassen zu können. Der Tod wil Zarin bringt große Veränderungen am Hof. i Holl feine Geliebte ans der Verdannimg zurück ,,„d seine Frau ermorden lassen, um seine Favoriti» goruki zur Zarin machen zu können. Katharina à die seine Pläne durchschaut

hat. ist in der Zwiià,/' auch nicht untätig geblieben. Sie hat das ^ Ulli '-rujl >>»>Z die Geistlichkeit für sich gewonnen. Eine Geleuo,^ zum Losschlagen bietet sich ihr, als Peter sie an,.Ä' eines Banketts dazu zwingen will, auf die Gras!« ' > goruki, seine Favoritin, einen Trinkfprnch ausià gen. Katharina verläßt in Begleitung des degradierten Kapitäns Orlosf die Tafel nnd rette/ Leben durch die Flucht... Wahrend der nach dem Palast zurückkehrende i>,, mit .Peter kämpft, wobei der Zar sein Leben n,,,!. reitet

Katharina an der Spitze der begeisterten ' ^ pen in den Kreml und wird dort als Zarin kolossalem Pomp gekrönt. Sternberg hat hier ganz großartige Camerale,., wunderbare Großaufnahmen und Massenszenen,,, schaffen. Keine Spesen wurden gescheut, um in ^ stattung, Pomp und Szenerie einen Großfilm j» „Z stalten, wie in dieser Art noch keiner über die Lei,« wand rollte. Und was Marlene Dietrich und das ub^Z Star-Ensemble leisten, ist künstlerisch hochwertig. Klassenfilm, ein Prunkgemälde von seltener Much

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Bozner Nachrichten
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Page 11 of 28
Date: 30.11.1902
Physical description: 28
oder Persien. Er hat noch nicht Zeit gehabt, ganz zu durchqueren/- .. _ ^ ^ ^. Herr von Chauxville ging zur Thür, blieb aber, mit der Hand aus der Klinke, wieder stehen. „Ich fahre morgen früh,' sagte er. Wassili verbeugte sich. > Herr von Chauxville verließ das Zimmer. Sie reichten einander nicht die Hand, manchmal empfinden auch Diebe Schamgefühl. ! Fünfundzwanzigstes Kapitel: Im Netz. ^ „Ich schlage vor, daß Katharina Sie in ihrem Ponny- wagen ein bischen spazieren fährt, mein lieber Baron

,' l Die Gräfin hatte sich Wohl gehütet, diesen Vorschlag zu machen, so lange, sie mit Katharina allein war. Sie war eine jener Mütter, die ihre Töchter beherrschen, indem sie sie in Gesellschaft, wenn die Tochter nicht widersprechen darf, mit ihren Befehlen überraschen. . Herr von Chauxville verbeugte sich. „Wenn es da gnädige Fräulein nicht langweilt.' Die Gräfin blickte ihre Tochter mit einem salbungsvollen Lächeln an, als rathe sie ihr, sich diese Gelegenheit zu nutze zu machen. ^ „Wenn Herr

, von Chauxville nicht erfriert,' antwoi-tete Katharina mit ihrer gewohnten Ehrlichkeit. L-r lachte. 1 ' , „Von der Kälte der Luft fürchte ich mich nie, gnädiges Fräulein. Ich sehne mich, Ihr schönes Vaterland kennen zu lernen. Gesten:, während der letzten Stunden der Reise, war es schon ganz dunkel, und außerdem war ich schneeblind. Ich sah absolut nichts.' > „Sie werden auch heute nichts als Schnee sehen.' „Der der Zurückhaltung eines jungen Mädchens gleicht,' fügte der Baron hinzu. „Er hält warm

, was darunter ist.' „Sie brauchen sich nicht zu fürchten, wenn Katharina Sie kutschirt,' lispelte die Gräsin, die diese Bemerkung als ein unbestimmtes Kompliment aufnahm. „Sie kutschirt groß artig und ist nie nervös. Ich habe noch nie jemand so gut kutschireN Wen,'. .' - ' „Ich zweifle nicht, daß die Hände des gnädigen Fräuleins trotz ihrer Meinheit sehr fest sind,' sagte Herr von Chauxville. Die Gräfin war entzückt, zeigte ihr Entzücken und sah Katharina, die ernst auf die Uhr blickte, stirnrunzelnd

an. „Wann möchten Sie fahren?' wandte sie sich an den Gast ihrer'Mutter. . „Bin ich nicht Ihr Sklave, jetzt und immerdar?' ant wortete der galante Baron. ^ „Das will ich nicht hoffen,' entgegnete Katharina ruhig. „Es gibt Gelegenheiten, wo ich für Sie gar keine Verwen dung hätte. Wollen wir elf Uhr sagen?' ^ „Mit Vergnügen; dann gehe ich jetzt und erledige meine Briefe', sagte der Baron, indem er das Zimmer verließ. „Ein reizender Mensch!' rief die Grafin, ehe die Thür sich noch völlig geschlossen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 17 of 22
Date: 19.12.1920
Physical description: 22
, und der B«5a Dibiasi. t0. Renatus, Sohn dcS Mol» Celada, Hatchtmann, Und d«» Katharina Z». Richard. Sohn de» Dr. Artur Zache», MagiftratS- loimaissZr, und der .scdwlg Bau». HS. Rolina, Tochter dcö Johann Unterassinger, Kondut- tonr nnd der Rostna Neubaur. ZI. Als». Sohn de» Veorg Mumelter. Besitzer, und d« Rosa Staffier. 14. Ambro», ^ohn de» Ambrot Bartl, Grundbesitze», und der Katharina Romeu. >4 Marie, Tochter de» Anton Stoll, MagazInSarickte», «ad der Zuli-na RosanM. »t. Georgine. Tochter de» Frau» Hage

, mit Marie Dewai, BSuerin. S. Heinrich Torri, Oberkellner, mit Iosesinr Seebaches, Private. S. Johann Wegsr, Kohlenarözitcr, mtt Angela Jmbia». cato, Köchin. !S. J^ikf Risser, Bauman» i» Zalurn, mit Rosa Riss», Private. i 11. Joh^mi Marciii. Mechanik??, mtt Filomena Meran. , 15. Fran, Sanin. BesiScr in Entikla» bei Kurtatsch, «It ° Katharina Caminoda, Besitzerin. > Ii. Josef L»m, Gliterschaffe», mit Barbara Pirche», Bes. ! IS. Zeno Fliri, Portier, mit Katharina Genta, Wirtsch. j 17. Nloi» Moradec

Rottensteine», Besitzer, mit There», Dissertort, » Private. - SS. Seovold Wallnöfe», Seschäftsdiene«. mit EScilia Am bach. Köchin. i SS. Ernst Skppi. Taglöhne» i» Trami«. «it Marina Tor» radini, Besitzerin. LZ. Joses Braun. BauerSsohn t» TschermS, mit Katha- eina Better. BauerStochter. LZ. Johann Nnterthurner, Tazlöhne» w Marlins, mit Vanlina <?tamv«r. Private. LS. Ambro» Bartl, iZrundbesthe». mit Katharina Romen. LS. Karl Pernftich, Privat, mit Marie Gel?, Bauer»» tochter von (Zirlan. 2Z. Fr cm, Pkchcr

. Tapezierermeister, mtt Aloifla Abra», BesttzerStochte». L4. KandiduZ Brette». Tilge», mit Barbara Bald», Pri». »4. Karl Baumgartner. Kaufmann, mit Marie Nebe»» b acher. Private. i4. Emmmel Bofin. Postoberoffizial. mit Sophie Wind le», Private. L5. Heinrich Tvornberze», tkandlerhofbesitze» in St. Mag. daleaa, mit Katharina Furgler, BefitzerStochter i» Brie». LS. Josef Genta, Maurer hier, mit August» Dallasera, Köchin. Z7.'Aloi» Tonte, Bahnüedie»steter, mit Franziska Srassi, Private. »7. Alois Prenn». Besitze

» Gläserer, »erh. (Yrrictitsdiener t. P 7^ I. LS. Marie ,sx>c>?Hü>'r, lrd. ?auerst,'chl«c au» TschoiT bei Zt^rzin» ZI I. R. Joses Scht'sier. verd Baue? au» Gosssnsah, Kl I. R Sebastian Deiiiione^-,^ Schuhniacherslind. 1 I. 30. Katharina Callinari, veno. Privat», 7S I. A. Joses Mair, Pusrimterbeainienslohn, Z Iar »re. Eke» de» schönsten und beste» Sautbücher ist unftret. tig der Barmder;!gkrit«l»Ie»ber lv°l>. Seine >Uor»üse lie gen in der anaeneizmcn Abweii>Slung seine» Inhalte» «nd in dem herpoarnirn

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Dolomiten
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Page 2 of 16
Date: 24.11.1928
Physical description: 16
und vorbehaltlos zu gestimmt lverden. Für jedes Land werden nicht mehr als drei und wahrscheinlich bloß zwei Experten ernannt werden, da man findet, daß ein kleineres Komitee arbeitsfähiger fein wird. Die Wahl des Tagungsortes ist auf Brüssel und Paris beschränkt, wobei man aus tech nischen Gründen Paris vorziehon würde. Die Aufgabe der Expertenkommission soll ungefähr mit folgenden Worten umschrieben werden: „Feststellung der Zahl und der Höhe der Annuitäten, die in völliger und die heilige Katharina innehat

getanzt, bevor die „geschlossene Zeit' bis Heiligdreikönig beginnt. Früher wechselte man zu Kathrein die Dienstboten wie anderswo zu Martini oder zu Lichtmeß. Die heilige Katharina sollte für ihre Glau- bensstandhaftigkeit auf ein mit spitzen Nä geln versehenes Rad geflochten werden, das aber zerbrach. Daher wählten sie die Müller und Wagner zu ihrer Patronin und an ihrem Gedenktage sollen alle Mühlenräder feiern. Bon der großen Verehrung, die die Heilige genoß, zeigt auch ihre Aufnahme

unter die vierzehn Nothelfer, unter denen nur drei Frauen vertreten sind. Ein altbayri- jcher Spruch gibt dies in launiger Weife wieder: Barbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm, Katharina mit dem Nadel, Sind die drei heiligen Madel. Die heilige Katharina erscheint nämlich in der bildenden Kunst mit einem zerbrochenen Rad, das mit spitzen Nägeln besetzt ist. Bis weilen trägt sie auch Bücher zum Zeichen ihrer Gelehrsamkeit, denn sic hatte fünfzig gelehrte Männer, die sie im Kerker dem Christentum abwendig

machen sollten, nie- derdisputiert und sie bekehrt. Gelehrte Ver einigungen haben sie als Patronin genom men, so auch die philosophische Fakultät der Pariser Universität. Vor allem als fogenauuler Lostag spielt Kathrein eine wichtige Rolle: Wie's um Katharina, trüb oder rein, So wird auch der Hornung fein. Oberösterreichisch: Kathreinschnee Tut dem Korn weh u. a. Die größte Verehrung findet die heilige Katharina in Frankreich, wo sie der Bedeu tung ihres Namens gemäß als das Urbild der Reinheit

, die Beschützerin der jungen Mädchen gilt. Der 25. November ist für flei ßige Schülerinnen auch heute noch ein Fest tag, an dem sie Geschenke bekommen, wie bei uns zu Nikolaus. Die heilige Katharina be deutet in Frankreich die weibliche Ergänzung zu St. Nikolalis. Abends veranstaltet man Gesellschaften, besonders in Familien mit unverheirateten Töchtern, Bälle und drama tische Aufführungen: diese Bräuche müssen sehr alt sei», denn aus dem 14. Jahrhundert wird von einer Aufführung eines Mirakel- spieles

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Volksblatt
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Page 7 of 8
Date: 18.05.1921
Physical description: 8
Bottega 5. Johann, Sohn des Johann Zöschg, Hausknecht» vnd der Anna Wieser. 6. Peter, Sohn des Peter Kuchling, Südbahnbe diensteter, und der Wilhelmine Rossegger 6. Hermann, Sohn des Albert Vonmetz. Geschäfts- diener, und der Marie Herburger 8. Elisabeth, Tochter des Franz Hoffer. Station«. leiteraspirant, und der Katharina Lederer S. Johanna, Tochter des Eduard Reinhart, Dienst mann. und der Katharina Pigarella V.Heinrich, Sohn des Alfred Richter. Oberrevi- dent der Südbahn, und der Christine

?, und der Katharina Auer 18. Katharina, Tochter des Heinrich Spornberger, Bauer, und der Katharina Furgler 13. Josef, Sohn des Martin Autzerbrunner, Gast wirt, und der Gertrud Weis 13. Marie, Tochter des Josef Lintner. Dauer, unk der Theres Berger 14. Alois, Sohn des Josef Singer, Pächter, und de». Aloifia Daum 15. Rudolf, Sohn des Josef Gradl. Eisenbahner, und der Magdalena Brugger 15. Hildegard. Tochter des Lorenz Lona. Maur«, und der Marie Peroni 15. Marie. Tochter des Gregor Pals. Bauer, und der Anna

Gasser. Drechsler, un dder Julie Berasi 26. Marie, Tochter des Josef Menghin. Elektromo»- teur, und der Antonie Oelgartner W.Marianne, Tochter des Anton Stahrlinger, Ei senbahner, und der Scholastika Demarch > 28. Anna, Tochter des Johann Pernstich. Schmied meister, und der Filomena Staffier 23. Johann, Sohn des Rudolf GamperonZ. Kelle»- meister, und der Iosesa Mahlknecht 28. Markus, Sohn des Ferdinand Mattedi, Mau«» und der Katharina Desposti 28. Frida. Tochter des Franz Desposti. Maurer

, «. der Katharina Wisintheiner 28. Hermann, Sohn des Paul Sparer. Ankaffask» u^> der Romana Schrott 29. Hermann, Sohn des ^ Franz Battisti. Oberkon. > dukteur d. Südb., und der Anna Holzknecht 3V. Hermann, Sohn des Franz Soukup. Friseur, und der Theresia Krippel 30. Josef, Sohn des Humbert Pollini. Bäcker, mch der Friederika Spornberger 30. Norbert, Sohn des Wilhelm Schönegger, Zng»- nieur. und der Adekinde Walser. Verstorbene im April. 1. Hermine Christosoretti, led. Hausgehilfin, 26 I. 2. Marie Aichner

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 28.04.1934
Physical description: 6
mit Spannung und größtem Interesse harr te: „Katharina die Große', ein historisches Riesen- Prunkgeinälde mit Elisabeth Bergner als „Ka tharina ll.' und Douglas Fairbanks jr. als Zar Peter. Regie Paul Cziuuer und Alexander Korda. Nußland um das Jahr 700 in seinem Glänze. Im Zarenreiche führt Kaiserin Elisabeth das Zepter. Herrscherin und Frau auf dem Thron, besorgt für ihr Volk. Ihr größter Gram ist ihr Neffe Zur Peter, der Thronfolger, ein launengejagter. see lisch zerrissener Mensch

. Zwischen Anwandlungen herrschsüchtigen Wahnes und flüchtigen Genüssen wandelt er, schicksalsgezeichnet einer dunklen Zu kunft entgegen. Gegen seinen Willen muß er die jugendliche Prinzessin Sophie von Anhalt-Zerbst heiraten. Die Trauuug findet unter großein Pomp statt, indes schon vom ersten Tage an bleibt die junge Frau, die uuu als Großfürstin den Na men Katharina trägt, einsam. Peter zieht eine sei ner Favoritinnen vor. Die juuge Kaiserin weint, denn sie liebt den Mann. Es gelingt ihr in der Folge

die Teilnahmslosigkeit Peters zu durchbre chen. Ungerechtfertigt beschuldigt er sie eines leicht fertigen Lebenswandels. Gelegentlich einer erhitz ten Aussprache schlägt Peter seine eigene Frau. Das Leben geht weiter, bis jäh der Tod der Kai serin Elisabeth die Lage wandelt. Der Uebergang zur Macht entfesselt in Peter böse Triebe. Er ver dächtigt Katharina als wühle sie gegen ihn. Er handelt ganz entgegen der verstorbenen Kaiserin. Volk und Heer kehren bald von ihm ab. Das Os- siziers-Korps verschwört

sich gegen ihn: sic wollen Peter absetzen u. Katharina zur Herrscherin aus rufen. Doch Katharinas Treue zu Peter durch kreuzt den Plan. Peters wirre, willkürvolle Maß nahmen erschüttern das Ansehen der Krone. Ge fahren für das Reich erwachsen. Doch das Volk siegt. Katharina wird zur Kaiserin ausgerufen u. Peter in Gefangenschaft versetzt, wo er sich den Tod wählt. Die Botschaft des Todes erreicht Ka tharina in dem Augenblick ihres höchsten Trium phes. Schmerz und Zorn über die Befleckung ihres Entschlusses

erschüttern sie. Und zugleich schlägt in ihrem Herzen noch einmal die ganze Zärtlich keit für den unglücklichen Peter auf. Allein das Schicksalsrad kennt kein Zurück. Ihr Weg ist un ausweichlich vorgezeichnet: der Weg der Russen kaiserin, die als „Katharina die Große' in der Nachwelt fortlebt. Unter größtein Aufwand wnr- de ein Klassenfilm geschaffen, der die ganze Welt ob seiner Größe und Wucht in Staunen versetzte. Pnnkbilder von nie gesehener Pracht nnd Schön heit. Kostümierungen von verschwenderischem

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Bozner Nachrichten
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Page 10 of 24
Date: 23.11.1902
Physical description: 24
eine Menge Pariser Anekdoten, die die Gräfin Lnaowitsck - sehr amüsirten, und Katharina, die durchaus nicht modern war, entsetzten. Nach dem Diner bat der Gast Fräulein Lanowitsch, ihm ' etwas vorzuspielen, und öffnete den großen Flügel im kleinen Salon mit solcher Galanterie und Beflissenheit, daß die ^san guinische Gräfin, die sich bereits auf ihr Nachmittagsschläfchen im Fauteuil vorbereitete, zu überlegen begann, in welcher Art und Weise sie ihren Schwiegersohn, den Baron, vorstellen

sollte. „Ja,' murmelte sie vor sich hin. „Und Katharina ist schreck lich häßlich.' Dann schlummerte sie ein. Baron Chauxville besaß ein gutes Gedächtniß und war überdieß ein fähiger, geschickter Lügner. Katharina bemerkte daher nicht, daß er absolut nichts von Musik verstand. Wäh rend die Wogen der Töne, die ihn gänzlich kalt ließen, stiegen und fielen, beobachtete er das häßliche Gesicht des Mädchens und wartete schlau, bis Katharina von der Musik beinahe be rauscht war — ein Rausch, dem alle großen Musiker leicht

mit Etta beisammen zu sehen, dann wird es schon kommen.' Katharina spielte weiter, und alles Weh ihres leidenschaftlichen, ungezähmten Herzens er goß sich in die Musik. Sie wußte nichts von der Welt ; denn die Hälfte aller Versuchungen, Fallen und Schlechtigkeiten war ihr durch das häßliche Gesicht, das Gott ihr gegeben hatte, verschlossen. In ihren großen Kummer versunken, war sie nicht in der Stim mung, nach Beweggründen zu forschen; sie wußte nur, daß dieser Mann sie zu verstehen schien, wie bisher

noch niemand' sie verstanden hatte, und freute sich, baß er sich die Mühe gab, ihr Theilnahme zu zeigen. Der Moment war günstig, und Claude von Chauxville hatte ihn zu erfassen verstanden. Ihr Herz war wund, einsam, beinahe gebrochen, und sie besaß nicht jene Weltklugheit, die uns sagt, daß solche Herzen um jeden Preis vor den Menschen verborgen werden müssen; sie besaß nicht jene höhere Moral, die keinem Glauben, keiner Religion angehört, die nur eine gute Mutter lehren kann. Katharina hatte keine gute

ihres Herzens hatte noch nicht die bestimmte Form der Rache angenommen; ihre Liebe zu Paul war noch immer Liebe, obwohl sie sich in gefährlicher Weise dem Haß näherte. „Der Hochmuth der Menschen, die alles haben, was sie wünschen, ist unerträglich,' fuhr der Franzose in seiner epi grammatischen, zu nichts verpflichtenden Weise fort. Katharina, ein zweite Eva, blickte zu ihm auf, und ihr Slbweiqen gestattete ihm, fortzufahren. „Manche Männer haben gegen hilflose Frauen einen be sonderen Kodex der Ehre

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 06.06.1882
Physical description: 10
, den eigenen Vater der Kinder des von ihm begangenen Verbrechens bezichtigte. Auf die Aussage der Mädchen hin wurde jedoch Kirchmair am 4. Mai verhaftet und am 2. Juni trotz seines hartnäckigen LeugnenS zu 3 Jahren schweren Kerker, verschärft mit einem Fasttag alle 14 Tage, verurtheilt. So wie der vorstehende Fall bet geschlossenen Thüren war erledigt woroen, so wurde auch am 3. Juni die Ver handlung gegen die Familie Rainer von öana geheim durchgeführt. Angeklagt war die Tag» löhnerin Katharina Rainer

. 3S Jahre al», wegen KindSmord. sowie deren Eltern: Ursula Rainer, 74 Jahres alt, wegen Beihülfe an» Verbrechen ihrer Tochter, also wegen Mord, und endlich der 60 Jahre alte KleinhänSler Anton Rainer wegen deS mit seiner Tochter begangenen Verbrechens der Blutschande. Katharina Rainer hatte außer dem letzten Kinde schon drei un ehelich, resp, in Blutschande erzeugte Kinder zur Welt gebracht, von welchen die zwei letzten todt geboren und daS erste nach längerem Siechthum im Alter von ^ Jahren gestorben

war. DeS Verbrechens der Blutschande waren Katharina und Anton Rainer vollkommen geständig, alle auf KindSmord resp. Mord hindeutenden Hand lungen stellten jedoch Katharina und Ursula Rainer entschieden in Abrede. Von den Ge schworenen wurde auch nur Anton Rainer im Sinne der Anklage schuldig erkannt, während Katharina und deren Mutter Ursula nur so weit gegen daS Gesetz sich verfehlt hatten, als von ihnen die nöthige Beihülfe bei der Geburt deS letzten KindeS nicht angewendet worden war. Der Blutschande wurde

natürlich auch Katharina Rainer schuldig erkannt. Demgemäß wurde Anton Rainer zum schweren Kerker in der Dauer von 1 Jahr, Katharina Rainer ebenfalls zum schweren Kerker in der Dauer von 10 Monaten Beilegung dieser Spannung. Herr Havemann darf alsoinJhremNamendieKlage niederschlagen?' — »Ich bin'S zufrieden.' .Und nun vernehmen Sie denn, daß die gegen Sie verhängte Einstellung Ihrer Befugnisse — waS Sie Suspevsion nennen — aufgehoben ist. Sie werden nun auch Ihr Entlassungsgesuch zurücknehmen

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Der Bote für Tirol
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Page 10 of 12
Date: 16.07.1892
Physical description: 12
und Erzherzog Joyann von Hesterrelch zumeist aus seinem Nachlasse dargestellt von Dr. Franz Ritter von KroneS. Preis fl. 2.80 kr Ziehung in Linz am s Juli. «? s» :j» « ?? Die nächste Ziehung erfolgt am 23. Juli F euilleto n. GefüHnt. Novelle von C. Just. t«. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Die Unterhaltung war bald eine lebhafte und an regende und bewegte sich in so feinen Formen, dass Katharina das erstemal in ihrem Leben eine gewisse Befangenheit empfand, die ihre Reize aber nur er höhte. Wolff

von Rothenau überhäufte feine schöne Nach barin mit Artigkeiten jeder Art, und ob man von Kunst und Wissenschaft, von Politik odcr Residenz- leben sprach, überall wusste er Bescheid und zeigte eine Gewandtheit und Geschmeidigkeit, die einem uner fahrenen Beobachter, wie eS Katharina war, den Man gel an tieferem Gefühl und ernstem Wissen verhüllte. Dabei war er eine interessante Erscheinung von schlan ker Figur, mattem Teint und dunklem Haar, worin sich beide Geschwister sehr ähiicltcii, nur dass

auf die Terrasse und sodann nmer dem fröhlichsten Geplauder in die Anlagen des Gartens. Diesem ersten Abend folgten viele heitere, glückliche Tage. Katharina kam es vor, als fei sie in eine an dere Welt versetzt, die ungezwungene, angeborne Vor nehmheit des kleinen Kreises bezanbcrte sie; niit der Leichtigkeit und der Elasticität ihres Charakters fand sie sich in die strengen Formen, welche die alte Frei frau selbst im täglichen Verkehr aufrecht zn erhalten wusste, und ließ sich dnrch deren Unnahbarkeit

Steinchcn und ließ sich dabei von den Wunderwerke» der Natur und den furchtbaren Umwälzungen der Erdoberfläche erzählen, deren Wir kungen sich bis in die graue Vorzeit nachwei'en lassen. Immer fand der Freiherr eine willige, gelehrige Zu- hörerin an Katharina und erfreute sich daran, in ihr offenes Auge zu blicken, wenn er mit ihr sprach. — Ihrer Freundin Gabriele war Katharina in den häus lichen Geschäften behilflich, was sie zu Hause selten gethan, und bewunderte jene, wie sie so still und klug

an gut gewesen, und es nun so rasch zur Verlobung gekommen, sodass Katharina manchmal die Sehnsucht nach einem ähn lichen, ruhigen Glück beschlich. Wenn aber dann Gab riele Walter HorstS erwähnte, als des besten Freundes ihres Verlobten, den Katharina ja auch näher kennen gelernt, und ihr dabei forschend in die Augen blickte, dann erröthete sie voll Unwillen uud sprach im gleich- giltigstcn Tone von dem jungen Maler. Die schönsten «stunden indes waren eS snr Katha rina, wenn Wolfs von Nothenau

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 18.07.1892
Physical description: 8
und Katharina wollte es ebenfalls werden; Wolff ergriff niit Freuden die Gelegenheit, es ihr zu lehren und üe überließ sich gern und willig seiner Führung. Wenn er ihr dann ani Schluss der Unter richtsstunde den Zügel ihres PserdeS zuwarf, um das seinige in tollen Sprüngen vor ihr courbcttieren zu lassen und in wilden« Jagen vor ihr sort und wieder zu ihr zurückzustürnien, erschien er Katharina so toll kühn und ritterlich, dass sie ihn bewunderte. An der Mittagstafel forderte er absichtlich

ihren Widerspruch heraus, und wenn sie dann beide, mit gleichen Massen kämpfend, einander in witziger, geistreicher Redeweise zu überbieten suchten, färbten sich ihre Wangen höher vor innerem Vergnügen. Saß Wolff ein anderes- nial in stiller Abenddämmerung mit den beiden jungen Mädchen im Kahn, den GabrielenS leise Ruder schläge über die ruhige, bläuliche Wasserfläche des Teiches leiteten, uni bei den Wasser-Lilien anzuhalten, damit Katharina sie pflücken konnte, dann :og der junge Mann Heines Lieder hervor

und las sie, die er halb auswendig wusste, seinen aufmerksamen Zu- hörerinnen vor, diese Lieder, die mit ihrer oft rüh renden Kindlichkeit sich in das Herz einschmeicheln und mit ihrer verfeinerten Sinnlichkeit dasselbe be rauschen. Ernst und schwärmerisch schaute er zu dem schönen jungen Mädchen ans mit einem langen, vielsagenden Nlick, und Katharina senkte den ihrigen und wähnte diese heißblütigen LiebeSlieder an sie gerichtet. So brnckte jeder Tag neue Huldigungen, engere Beziehun gen, und Wolff

erlaubte sich bereits manche kleine Freiheit in der Unterhaltung, manche kecke Heraus forderung, jedoch immer in so leichter, scherzhafter Form, dass eS nie zu ernster Erwägung kommen konnte. Mas aber war dies alles? War dies Werben? — Hatte doch Gabriele in einer vertrauten Stunde ihrer Freundin gesagt, wie glücklich es sie mache, dass Katharina eS zu verstehen scheine, den sonst so flatter haften Sinn ihres Bruders zu fesseln. — Lieble sie ihn denn aber, diesen glänzenden, jungen Baron von Rothenan

. Von allen Bewohnern des Schlosses war der junge, muntere Gast gern gesehen, und selbst über das Gesicht des alten Johann verbreitete sich allemal ein glückliches Lächeln, wenn ihm Katharina im Vorbeigehen irgend ein freundliches Wort zurief, nur Anna Günther be wahrte vom ersten Augenblicke an eine feindliche Hal tung der jungen Dame gegenüber, was diese aber gar nicht beachtete. Anna ließ es selbst nicht an gelegent lich hingeworsenen Bemerkungen bei der alten Baronin fehlen in Betreff deS UebermutheS

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 31.03.1891
Physical description: 8
, Gemeinde Schwarzenberg, in welchem seit November 1890 auch die Anna Katharina Witwe Greber, geborne Beck, im Quartier war, welch letztere jedoch anlässlich der Hochzeit zwischen dem 26jährigen Bauernsohn Michael Metzler aus Amelsbuch und der jüngeren Tochter des Bauers Josef Metzler, Maria, ihre Wohnung räumen musste und aus diesem Grunde gegen Michael Metzler einen Widerwillen hegte, da sie in demselben die Ursache ihrer Ausquartierung erblickte. Auch die neue Schwägerin Michaels, Anna Katharina

Metzler, hegte gegen diese nicht minder seindselige Gefühle, weil Michael Metzler vor acht Jahren mit ihr ein Verhältnis unter halten und nun nicht sie, sondern ihre jüngere Schwester geheiratet hatte, wodurch sich die ehe malige Geliebte empfindlich gekränkt und zurück gesetzt fühlte. In Adametz fand sich das Werk zeug zur Ausführung ihrer Rachepläne. Unum wunden traten sie an ihn heran mit dem An sinnen, dem Michael Metzler bei günstiger Gelegenheit aufzulauern und ihn zu ermorden. Anna Katharina

Metzler versprach ihm hiefür eine Belohnung, welches Versprechen auch die alte Witwe Greber ihrerseits wiederholt bekräftigte, bis sich Adametz endlich bestimmen ließ und die That ausführte. Der Gerichtshof verkündete das Urtheil: Joh. P. Paul Adametz ist schuldig des Verbrechens des bestellten Mordes; Anna Katharina Metzler, und Anna Katharina Witwe Greber, geborne Beck, sind schuldig der Mitschuld an diesem Verbrechen und werden alle drei zum Tode durch den Strang verurtheilt

, und zwar soll die Todesstrafe zuerst an Adametz, dann an Anna Katharina Metzler und zuletzt an der Anna Katharina Witwe Greber vollzogen werden. (Bericht des landschaftlichen Lagerhauses in Innsbruck vom 24. März.) Unsere großen Getreidemärkte blicken mit Spannung auf die Zollverhandlungen, welche eben in Wien mit den Vertretern des deutschen Reiches gepflogen werden, und es hat allen Anschein, als ob die zu erzielende Zollermäßigung auf Getreide nach Deutschland schon heute escomptiert würde, weil der Weizen ohne irgend

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