, den Ruhm wieder von ihnen nahm. Die Geschichte führt uns aber auch Männer vor, über deren geistige Größe die Zeit und der Tod die Macht ver loren haben. Zu diesen gehört un streitig Karl der Große. 1100 Jahre sind seit seinem Tode verflossen, doch hat es wohl nie- me Zeit gegeben, in der man diesem Herrscher den Bei namen „der Große" hätte versagen wollen. Er verdient diesen Namen als Feldherr und Eroberer, als Gesetz geber und Einiger seines, gewaltigen Reiches, als Förderer, ja als Erwecker neuen
geistigen Lebens. 53 Feldzüge hatte er zu führen. , Achtzehn gegen die Sachsen, einen gegen die Aquitanen, fünf gegen die Langobarden, sieben gegen die in Spanien eingedrungenen Araber, einen gegen die Thüringer, Pier gegen die Avaren, zwei gegen die Briten, einen gegen die Bayern, vier -gegen die nördlich der Elbe wohnenden Slaven, fünf gegen die Saracenen, drei gegen die Dänen und zwei gegen die Griechen. Eine ungewöhnliche Ausdauer zeigte Karl in dem von vielen anderen Kämpfen unterbrochenen Krieg
gegen die Sachsen. Obwohl diese Heiden durch die Raubzüge an den Rhein Karl den Großen zu einem Rachezug herausforderten, können wir mit gutem Recht annehmen, daß es hauptsächlich die Ausbreitung des Christentums war, was ihn zu so nachhaltigen Kämpfen ver? anlaßte. Die lose politische Verbind ung der Sachsen bedingte es, daß ein dauernder Friede mit ihnen nicht ge schlossen werden konnte, deshalb wurde in Karl dem Großen die Ueberzeugung reif, daß man die Sachsen nicht nur schwächen, sondern derartig schlagen
müsse, daß sie nie mehr an ein erfolg reiches Empören denken könnten. Daraus erklärt sich auch die unerbittliche Strenge, mit welcher ’ er gegen dieses Volk vor ging. Vielfach ist sie als Grausamkeit bezeichnet worden, insbesondere hat man an der Maßregel zu Verden m. d. Aller An stoß genommen. Ist es wirklich Tatsache, daß Karl -der Große an jenem Tage 4500 Sachsen har hinrichten lassen, so läßt sich dafür kein anderes Wort als „Grausamkeit" finden, und der Schmelz über den Tod seiner Krieger
und Priester wäre keine genügende Entschuldigung. Der Ge schichtsschreiber Einhard bestätigt uns wohl in seinem Werke „Leben Karls, des Großen" diese Annahme, doch könnte diesem Berichte ein Schreibfehler, zugrunde liegen. Das er wähnte Buch ist in lateinischer. Sprache -geschrieben. Wenn wir daran denken, daß Karl zur Förderung der Christiani sierung Sachsen in das Frankenreich verpflanzt hat, so liegt freskogemüllle aus dem kaileilaal zu flachen. Die Krönung Karls des Großen. eine Verwechselung der Form