. Immer wieder müssen wir es wiederholen, daß dasjüdische,Extrablate am Tage nach denWahlen ausgerufen hat: Jetzt kann die Börse wieder aufatmen. Nicht das Häuflein Judenliberaler hat in Wien ge siegt, sondern die Börse. Vor wenigm Tagen hat der freisinnige Wiener Abgeordnete Waber die .Aber daL sind ja nur ein paar Schritte bis zum Pavillon', wandte Karl sichtlich verstimmt ein, worauf Kornelia sich lächelnd erhob. „Komm' nur. Kleiner,' sagte sie, ihm die Hand reichend, „zeige mir deine Kunstwerke
.' Fröhlich sprang Karl neben ihr her. „Ich wollte Ihnen ja nur das versprochene Geschenk geben,' flüsterte er, als sie sich außer Hörweite seiner Eltern befanden, „meine Schnitzereien waren nur ein Vorwand, daß Sie mit mir gehen sollten.' Er öffnete die Türe zu dem kleinen, halb zerfallenen Pavillon, der bisher nur mehr zur Auf bewahrung von altem GartenaerLte und Sämereien gedient hatte, in letzter Zeit aber zu einer förmlichen Werkstätte von ihm umgewandelt worden war. Während Kornelia mit freundlichem
kein anderes als die von Emil schmerzlich vermißte, auf so rätselhafte Weise verschwundene Kopie. „Karl, wie kommst du in den Besitz dieses Bildes?' fragte sie den Knaben, sobald die Ueber- raschung sie zu Worte kommen ließ. „Ich Hecke es gefunden', erwiderte Karl, über und über errötend. „Deshalb', fügte er verlegen hinzu, „sollen Vater und Mutter nichts davon sehen.' „Wo hast du eS denn gesunden?' fragte Kornelia eindringlich. „So sprich doch, Karl!' „Ja, wenn Sie mich auch gewiß nicht ver raten, will ich'S
Ihnen erzählen', brachte der Junge nach wiederholtem Zureden stockend hervor. „An einem schönen Morgen, als die Sonne gar zu freundlich schien, hatte ich keine Lust, zur Schule zu gehen. Statt dessen trieb ich mich ein paar Stunden in den Anlagen umher und vergnügte mich damit, den Schwänen Brotkrumen hinabzuwerseu.' „Du bist doch ein rechter Tunichtgut', schalt Kornelia. „Weißt du nicht, daß deine Eltern dir streng untersagt haben, allein an den Teich zu gehen?' Karl nickte. „Ich hatte auch Angst genug, ent