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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 24
Date: 27.01.1914
Physical description: 24
erhoben. Dann folgten Zeiten, in denen eine gerechte Kritik den Ruhm wieder von ihnen nahm. Die Geschichte führt uns aber auch Männer vor, über deren geistige Größe die Zeit und der Tod die Macht ver loren haben. Zu diesen gehört un streitig Karl der Große. 1100 Jahre sind seit seinem Tode verflossen, doch hat es wohl nie eine Zeit gegeben, in der man diesem Herrscher den Bei namen „der Große" hätte versagen wollen. Er verdient diesen Namen als Feldherr und Eroberer, als Gesetz geber

und Einiger seines gewaltigen Reiches, als Förderer, ja als Erwe'cker neuen geistigen Lebens. 53 Feldzüge hatte er zu führen. Achtzehn gegen die Sachsen, einen gegen die Aquitanen, fünf gegen die Langobarden, sieben gegen die in Spanien eingedrungenen Araber, einen gegen die Thüringer, vier gegen die Avaren, zwei gegen die Briten, einen gegen die Bayern, vier Karl der Orotze. „ gegen die nördlich der Elbe wohnenden Slaven, fünf geaen die Saracenen, drei gegen die Dänen und zwei gegen "die Griechen. Eine ungewöhnliche

Ausdauer zeigte Karl in dem von vielen anderen Kämpfen unterbrochenen Krieg gegen die Sachsen. Obwohl diese Heiden durch die Raubzüge an den Rhein Karl den Großen zu einem Rachezug herausforderten, tonnen wir mit gutem Recht annehmen, daß es hauptsächlich die Ausbreitung des Christentums war, was ihn zu so nachhaltigen Kämpfen ver- anlaßte. Die lose politische Verbind ung der Sachsen bedingte es, daß ein dauernder Friede mit ihnen nicht ge schlossen werden konnte, deshalb wurde in Karl dem Großen

die Ueberzeugung reif, daß man die Sachsen nicht nur schwächen, sondern derartig schlagen müsse, daß sie nie mehr an ein erfolg reiches^ Empören denken könnten. Daraus erklärt sich auch die unerbittliche Strenge, mit welcher er gegen dieses Volk vor ging.' Vielfach ist sie als Grausamkeit bezeichnet worden, insbesondere hat man an der Maßregel zu Verden a. d. Aller An stoß genommen. Ist es wirklich - Tatsache, daß Karl der Große an jenem Tage 4600 Sachsen hat hinrichten lassen, so läßt sich dafür

kein anderes Wort als „Grausamkeit" finden, und der Schmerz über den Tod seiner Krieger und HLiH re Pne genügende Entschuldigung. Der Ge- schlchtsschrerber Ernhqrd bestätigt uns wohl in seinem Werke „Leben Karw des Großen" diese Annahme, doch könnte Berrchte em Schreibfehler zugrunde liegen. Das er wähnte Buch ist rn lateinischer Sprache geschrieben. Wenn wir daran denken, daß Karl zur Förderung der Christiani sierung wachsen rn das Frankenreich verpflanzt hat, so liegt freskogemülde aus dem flatterlaal

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 15.06.1918
Physical description: 8
. Es mochte wohl so gegen fünf Uhr sein, als er sich aus einer gewiffen Versunkenheit aufrafste. Mit festen Schritten ging er geradewegs auf das große Geschäftshaus des Herrn Karl Butenschön zu. Er betrat zuerst den öffentlichen Verkaufsladen und fragte bescheiden nach dem Prinzipal. Dort erhielt er zur Auskunft, daß Herr Buten schön nach der Landungsstelle hinübergegangen sei, um die Löscharbeiten zu überwachen. Dieser Bescheid schien dem jungen Manne of fenbar Erleichterung M-geben. Durch die Ver

zögerung gewann er Kit. Zeit? Wozu denn? Es schien ein Hangen und Bangen in dem Manne zu leben, einen Zeitpunkt hinauszuschieben, der jetzt doch unabwendbar seiner Erfüllung entgegenstrebte. Langsam schleuderte er eine weitere Stunde planlos in den Straßen umher, fragte nach dem Löschplatz, begab sich auch dorthin. Da sah er die hohe, magere Gestalt des Großkaufmannes stehen, mit dem strengen Gesicht, der seine Befehle prä zise und kurz erteilte. Und jetzt redete Karl Buten schön mit einem Manne

bequem gemacht, als der Herr, von einem meldenden Lehrjungen geleitet, das Kon tor betrat. . _ r . Karl Butenschön sah auf. Sein scharfer Blick glitt prüfend über die Erscheinung des Mannes, der bescheiden an der Tür stehen geblieben war. Da der Ankömmling sich so schweigend bei ihm einführte, fragte der Großkaufmann mit einer merklichen Ungeduld im Tone: „Mit wem habe ich die Ehre?" Und leise, wie zaghaft, klang es ihm von der Tür entgegen: „Bin ich hier in meinem Vaterhause ganz der- geffen worden

?" / Karl Butenschön sprang auf. , ' Wieviel, ach. wieviel hatte er sich gerade tn letz ter Zeit mit seinem verlorenen Sohne in Gedan ken beschäftigt gehabt! Wie Wehmut hatten die Gedanken an seinen Sohn, den er einst bei seiner Geburt so subelud in die Arme geschloffen, ihn umgarnt; er mußte das Geichäst, dieses blühende Geschäft, Fremden überlassen; sein Lebenswerk zerflatterte wie Wolken vor dem Winde. ^ £*r die He^gabe und Redaktion verantwortlich: Andreas Gebhart. - Druck: Buchdruckerei Tyrolia

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 21.12.1918
Physical description: 8
. J I Seelen, die lisWMMu. \ A Vier Novellen von Karl Bienenstein, i ^ Brosch. Mk. 3*— — K 4'—. ä I Der schwarze Stein. l M Verfasser. Brosch, Mk. 4 — — K 6 —, Z f| gebunden Mk. 4 80 — K 7 —. j M ln jeder Erzählung ringt und reift sich eine in 1 = Können und Wollen reiche Seele, leidenschaftlich 3 §f verirrt oder ein schweres Schicksal tragend, zur 1 ä. Läuterung, zur Wertigkeit durch. Bienenstein gehört l W zu den österr. Dichtern, die in ihrer typischen Doppel- M natur die Irrnisse des Lebens tief

fühlte, kam es wie Frieden über sie. Wie herrlich mußte es sich unter dieses Man nes Schutz ruhen lasten! Alles erschien ihr anders heute; es lag etwas Feierliches in der Luft. Ilse sprang ihr nicht wie sonst mit einem Freudenhallo entgegen. Wußte sie nicht, daß vran sie hierher bestellt hatte? Des Großkaufmanns Miene war tiefernst. Was würde sie zu hören bekommen? Nachdem Adeline sich ihrer Sacken entledigt, nahm Karl Bntenschön ihren Arm. „Kommen Sie, liebe Adeline, ich möchte mit ihnen reden. Kind

, wie Sie zittern", sagte er, sich besorgt zu dem Mädchen niederbeugend. Beruhigen Sie Ach, ich bin bei Ihnen." '> In Karl Butenschöns Zimmer angelangt, schob er ihr einen Sessel hin. „Bitte, Adeline, nehmen Sie Platz," nötigte er und als das Mädchen sich niedergelassen, zog er Ach einen Sitz in ihre unmittelbare Nähe. „Mein liebes Kind", sagte er bewegt, „ich muß Ihnen einen schweren Kummer bereiten. Vor her sagen Sie mir aufrichtig, ob Sic Paul ge lebt haben?" Da schrie alles ht Adeline auf: „Er sagt sich los

zusammen- gebrochen wäre." Karl Butenschön hatte den Arni um das er regte Mädchen gelegt. Adeline klammerte sich an die sie stützende Hand, indem sic sie mit beiden Händen umspannte. „Paul ist fort, Adeline," sagte er. „Seit Mon tag fort. Er hat es hier offenbar nicht mehr aushalten können —" „Bin ich der Grund?" fragte Adeline entsetzt. „Nein, Kind, es liegen andere Gründe vor. Ich kenne sie nicht. Sein Drang nach Abenteuern. — Ich leide schwer. Kind. Weniger, daß er mich verließ

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Tiroler Post
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Page 8 of 8
Date: 14.06.1918
Physical description: 8
ging er geradewegs auf das große Geschäftshaus des Herrn Karl Butenschön zu. Er betrat zuerst den öffentlichen Verkaufsladen und fragte bescheiden nach dem Prinzipal. Dort erhielt er zur Auskunft, daß Herr Buten schön nach der Landungsstelle hinübergegangen sei, um die Löscharbeiten zu überwachen. Dieser Bescheid schien dem jungen Manne of fenbar Erleichterung zu geben. Durch die Ver zögerung gewann er Zeit. Zeit? Wozu denn? Es schien ein Hangen und Bangen in dem Manne zu leben, einen Zeitpunkt

hinauszuschieben, der jetzt doch unabwendbar seiner Erfüllung entgegenstrebte. Langsam schleuderte er eine weitere Stunde planlos in den Straßen umher, fragte nach dem Löschplatz, begab sich auch dorthin. Da sah er die hohe, magere Gestalt des Großkaufmannes stehen, mit dem strengen Gesicht, der seine Befehle prä zise und kurz erteilte. Und jetzt redete Karl Buten schön mit einem Manne, wahrscheinlich dem Lage risten. Dann wandte er sich seinem Geschäftshause wieder zu. Und der Fremde folgte

auch jetzt, wartete vor der Türe noch ein Weilchen, bevor er das Haus zum zweitenmale betrat. „Herr Butenschön", meldete einer der Kommis, es war vor ungefähr einer Stunde ein Herr hier, der Sie zu sprechen wünschte." „Sein Name?" fragte der Kaufmann kurz. „Er nannte keinen. Wollte wiederkommen." „Gut, Schicken Sie ihn in mein Privatkontor." Kaum hatte Herr Butenschön es sich an seinem Schreibtische bequem gemacht, als der Herr, von einem meldenden Lehrjungen geleitet, das Kon tor betrat. Karl Butenschön sah

auf. Sein scharfer Blick glitt prüfend über die Erscheinung des Mannes, der bescheiden an der Tür stehen geblieben war. Da der Ankömmling sich so schweigend bei ihm einführte, fragte der Großkaufmann mit einer merklichen Ungeduld im Tone: „Mit wem habe ich die Ehre?" Und leise, wie zaghaft, klang es ihm von der Tür entgegen: „Mn ich hier in meinem Vaterhause ganz ver gessen worden?" Karl Butenschön sprang auf. Wieviel, ach, wieviel hatte er sich gerade in letz ter Zeit mit seinem verlorenen Sohne in Gedan ken

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Tiroler Post
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Page 8 of 8
Date: 20.12.1918
Physical description: 8
, ie neWÄMW. I M Vier Novellen von Karl Bienenstein. M M Brosch. Mk. 3-— =.K 4'—. J 1 Der Stein. 1 M Verfasser. Brosch, Mk. 4'— — K 6 G h gebunden Mk. 4 80 — K 7*—. In jeder Erzählung ringt und reift sich eine in M =ä Können und Wollen reiche Seele, leidenschaftlich M EF verirrt oder ein schweres Schicksal tragend, zur Z Sj Läuterung, zur Wertigkeit durch. Bienenstein gehört M §? zu den österr. Dichtern, die in ihrer typischen Doppel- Z M natur die Irrnisse des Lebens tief zu erfassen ver- = U mögen

mußte es sich unter dieses Man nes Schutz ruhen lassen! Alles erschien ihr anders heute; es lag etwas Feierliches in der Luft. Ilse sprang ihr nicht wie sonst mit einem Freudenhallo entgegen. Wußte sie nicht, daß man sic hierher bestellt hatte? Des Großkansmanns Miene war tiefernst. Was würde sie zu hören bekommen? Nachdem Adeline sich ihrer Sachen entledigt, nahm Karl Bntenschön ihren Arm. „Kommen Sie, liebe Adeline, ich möchte mit ihnen reden. Kind, wie Sie zittern", sagte er, sich besorgt

zu dem Mädchen niederbengend. Beruhigen Sie sich, ich bin bei Ihnen." In Karl Butenschöns Zimmer angelangt, schob er ihr einen Sessel hin. „Bitte, Adeline, nehmen Sie Platz," nötigte er und als das Mädchen sich niedergelassen, zog er sich einen Sitz in ihre unmittelbare Nähe. „Mein liebes Kind", sagte er bewegt, „ich muß Ihnen einen schweren Kummer bereiten. Vor her sagen Sie mir aufrichtig, ob Sie Paul ge liebt haben?" Da schrie alles in Adeline auf: „Er sagt sich los

wüßten, wieviel wir gelitten, wie müde wir sind, wie wir gearbeitet haben, und konnten doch nicht dem Ruin entgegenwirken! Unser Oswald ist ein wenig leicht, die Versuchung, Vater — und meine Mutter ist schwach." „Und da wollten Sie sich opfern?" „Es wäre kein Opfer gewesen, Vater, wenn Paul mir so lieb gewesen wäre wie Sie, ich hätte die Hände geküßt, die uns aus aller Misere her ausziehen wollten. Doch so, ja, so war es ein Opfer, so schver, daß ich darunter fast zusammen gebrochen wäre." Karl

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 8 of 8
Date: 15.06.1918
Physical description: 8
sein, als er sich aus einer gewisten Versunkenheit aufraffte. Mit festen Schritten ging er geradewegs auf das große Geschäftshaus des Herrn Karl Butenschon zu. Er betrat zuerst den öffentlichen Verkaufsladen und fragte bescheiden nach dem Prinzipal. Tort erhielt er zur Auskunft, daß Herr Buten schön nach der Landungsstelle hinübergegangen sei, um die Löscharbeiten zu überwachen. Dieser Bescheid schien dem jungen Manne of fenbar Erleichterung Zu geben. Durch die Ver zögerung gewann er Zeit. Zeit? Wozu denn? Es schien ein Hangen

und Bangen in dem Manne zu leben, einen Zeitpunkt hinauszuschieben, der jetzt doch unabwendbar seiner Erfüllung entgegenstrebte. Langsam schleuderte er eine weitere Stunde planlos in den Straßen umher, fragte nach dem Löschplatz, begeh sich auch dorthin. Da sah er die hohe, magere Gestalt des Großkaufmannes stehen, mit dem strengen Gesicht, der seine Befehle prä zise und kurz erteilte. Und jetzt redete Karl Buten- schön mit einem Manne, wahrscheinlich dem Lage risten. Dann wandte

geleitet, das Kon tor betrat. Karl Butenschön sah auf. Sein scharfer Bück glitt prüfend über die Erscheinung des Mannes, der bescheiden an der Tür stehen geblieben war. Da der Ankömmling sich so schweigend bei ihm einführte, fragte der Großkaufmann mit einer merklichen Ungeduld im Tone: „Mit wem habe ich die Ehre?" Und leise, wie zaghaft, klang es ihm von der Tür entgegen: „Bin ich hier in meinem Vaterhause ganz ver gessen worden?" Karl Butenschön sprang auf. Wieviel, ach, wieviel hatte er sich gerade

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Lienzer Nachrichten
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Page 6 of 16
Date: 17.03.1914
Physical description: 16
Seite 8. — Nr. 21. Freitag, Lienzer Nachrichten. 13. März. Jahrgang 1913. daran u. fr©: ■ ■ ■ Umgebaut r an die Gesc Unterricht Nähen, Stopfe' Sticken Käu unentgeltlit Kok Empfehle zur geh in Detail-, Tonne für Danerbrandöf 708 IoHm ECSawi* erster Firmen d> Neueste Erzeugt» Mädchen Stricfi Seit 44 Ja B r u s t s regend. I geeignet Preis eil 86 Kaifer Karl IV. zu Kayfersberg. Skizze von CH. (Nachdruck verboten.) Entzückend schön ist der Anblick, den das. Land Elsaß ge- ^ währt

seines Herrn Worte zu verstehen, griff inächtig aus, daß unter seinen Hufen die Funken sprühten. Ein glänzender Zug Ritter und allerhöchste 'Würden träger des heiligen römischen Reiches bewegte sich einige Stunden später gegen Kaysersberg zu. Mehrere Ritter er- öffneten! deu Zug. In einiger Entfernung folgte Kaiser Karl IV. auf einem glänzenden schwarzen Rappen, der sich stolz zeigte, des Kaisers Majestät zu tragen. Zu seiner Seite ritt der Reichskanzler. Ein Schwarm von Rittern und Knappen umgaben

ihn und folgten. Ein stattlicher Zug. Die Geschichte erzählt,, daß am 3. Mai des Jahres 1334 Kaiser Karl IV. mit einem prachtvollen Gefolge in der Pro zession hinter dem Himmel durch die Straßen der Stadt mitzog und bei der Opferung um den Altar schritt, die Reliquien des heiligen Kreuzes zu verehren. Das Fest Kreuzerhöhung ist nämlich das Hauptfest der Pfarrkirche und die Prozession findet heute noch statt. Es ist eine Bittprozession, die zur Zeit der Pest im Jahre 1349 eingeführt wurde. So handelte damals

den ganzen Tag über in den Straßen. Von allen Seiten waren die Landbewohner her beigeeilt, um den Kaiser zu sehen. Karl IV. war der größte Wohltäter der Stadt. Ihm verdankten sie ihre großen Freiheiten und verbrieften Rechte. — Während das Volk auf Kosten der Stadt festlich bewirtet wurde, fand im großen Saale der Kaiserburg kaiserliche Tafel statt. Wer möchte nicht wissen, wie der Kaiser damals schmauste? Das kann man genau schildern, nach Bildern, die aus jener Zeit stammen. fr AD Ein langer Tisch

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Tiroler Post
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Page 8 of 8
Date: 21.06.1918
Physical description: 8
auch gerade nicht als verlorener Sohn zurück^ Wie er ihn so neben sich sitzen sah, konnte er trotz aller Vorkommnisse einen gewissen Stolz nicht unterdrücken. Paul erklärte offen: „Ich habe gefehlt, aber ich will gutmachen." Und Karl Butenschön glaubte seinem Sohne. Er war kein Manu van vielen Umstanden und Worten. „Komm", sagte er, sich erhebend. „Ich will dich sofort dem Persona! vorstellen. Du wirst dich noch des alten Prokuristen Frerken erinnern, der sich einstmals viele Mühe mit dir gegeben

des Prinzipals. Frerkens Augen waren noch nicht durch Alter oder Schwäche getrübt, obgleich sie viel auf den langen Zahlenreihen geruht, viel in Anspruch ge nommen worden waren. Scharf glitt dieses Auge über die Figur des Mannes an seines Prinzipais Seite. Er schien eine weitere E rklarung zu erwarten. Karl Butenschön aber sagte gut gelaunt: „Nun, raten Sie mal, Frerken!" Der Prokurist hatte sich erhoben und schien an gestrengt in seiner Erinnerung herumzukramen. „Bedauere!" sagte er. „Ich sitze

zwar sonst gern über Rätseln jederlei Art, aber diese Nuß, die Sie mir hier zu knacken geben, ist mir zu hart." „Na, schauen Sie nur mal ein bißchen genauer hin, Frerken!" ermunterte Karl Birtenschön den Zögernden. Haben doch sonst ein scharfes Auge und ein gutes Gedächtnis. Sehen Sie denn nicht, daß unser Ausreißer vor ihnen steht? He?" Dem alten Manne blich tatsächlich der Muni) vor Staunen offenstehen. „Das ist — das wäre — Paul Butenschön?" stieß er fast ungläubig hervor. „Das ist unser Paul, jawohl

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Tiroler Post
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Page 8 of 8
Date: 29.11.1918
Physical description: 8
an des Schwiegervaters Seite, als suche sie Schutz bei ; ihm. Und doch mußte Karl Butenschon hier seine Dhnmacht erkennen. War sie erst des Sohnes Weib, dann war sie ganz in dessen Hand gegeben. „Arme Adeline!" flüsterten seine Lippen be dauernd. 19. Kapitel. Ende dieser Woche sollte die Verlobung ver öffentlicht werden, um dem Verkehr den rechten Stempel aufzudrücken. Den kommenden Sonn tag bestimmte die Majorin als Empfangstag für Gratulationen in ihrem Hause. So ging an den folgenden Tagen alles in sei nem alten

Geleise weiter. Karl Butenschön pflegte sich am Montag etwas verspätet ins Geschäft zu begeben. Anstatt um acht, traf er gewöhnlich erst gegen zehn Uhr ein. Das hatte er so in den letzten Jahren eingeführt. Und nun hatte er ja auch durch den Sohn eine Art Vertretung, obgleich er selber sich jede end gültige Bestimmung vorbehielt, so daß die Ver tretung eigentlich nur pro forma war, da er dem Sohne bestimmte, ihm zustehende Rechte glaubte einräumen zu müssen. So saß Paul an diesem Montag

be gann. Doch kaum hörte er den Vater sich in sein Kontor begeben, als er auch schon bei ihm war. „Guten Morgen, Papa!," sagte er mit erkün stelter Liebenswürdigkeit. „Wie ist Dir der gestrige Tag bekommen?" „Nicht besonders," gab Karl Vutenschön mit Anzüglichkeit zurück. „Man soll sich eben erst in alles hineinleben. Tie Vergrößerung der Fami lie ist auch ein Ereignis, welches das bisherige Leben durchkreuzt und immerhin einige Veranda rungen mit sich bringt." Gott, war der Mann ein Pedant! In all

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 8
Date: 26.01.1915
Physical description: 8
. k. u. k. Oberwaffenmeister, und der Elisabeth, geb. Pecher. — 5. I ä n n e r: Stefania, Tochter des Franz Alfons Reiter, Schneidermeister und Acesner in Thurn, und der Maria, geb. Unterleibniger. — 7. Jänner: Ernst Will). Josef, Sohn des Ernst Josef Grimm, k. u. d. Oberjäger im Reservefpitale, und der Anna, geb. Erhärt. — 16. Jänner: Wilhelm Karl Ernst, Sohn des Raimund Geiger. Kaufmann, u. der Stefania, geb. Mahl. — 17. Jänner: Franz Johann. Sohn des Johann Wainig, Verschick aufseh er bei der Südbahn und Haus besitzer

- j ä g er", ein schöner Männerchor, dessen Text von Bruder Willram gedichtet wurde. Der Ehor „Die Kaiserjüger" trägt mit ausdrück licher Bewilligung des k. u. k. Kriegsministe riums die Widmung: An die ruhmgekrönten Regimenter der Tiroler Kaiserjäger, Landes schützen und Landstürmer.. — Ferner wird im Selbstverläge des Komponisten binnen kurzem erscheinen: „Tiroler F a h n e n l i e d", Ge dicht von dem verstorbenen Dichter Karl D 0 - m a n i g, im Volkstone für Solo und Chor mit Gitarrebegleitung sehr leicht singbar

rechtlichen Bestimmungen verboten ist. Das inter essante, jedem Laien verständliche Cchriftchen kostet 60 Heller und ist der Reinerlös zum Besten der Kriegshilfe bestimmt. Wochenkalender. I ä n n n e r 1915. 26. Dienstag: Polykarp, Paula, Bathildisck 27. Mittwoch: Johann Chrysostomus, Avitus. 28. Donnerstag: Karl d. Große, Valerius, B. 29. Freitag: Franz von Sales, Aquilinus. 30. Samstag: Martina. Adelgunde. Felix IV» 81. Sonntag: Petrus von Nolasko. Ludovika. Februar. 1 . Montag: Ignatius, Sigisberd

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 8 of 8
Date: 25.05.1918
Physical description: 8
einen besonderen Reiz." „Du magst recht haben, Schwager", stimmte Frau Brcchwoldt bei. „Ja, ich habe recht, Trina!" betonte Karl Bu tenschön mit. Würde. „Zwar läge eine Heirat Il ses durchaus nicht in der Doktorin Jntereste. Mit Ilses Ausscheiden verliert sie eine Stellung, die ihr selbst bei Fürsten nicht vorteilhafter geboten werden kann. Was sollte ich mit einer Anstands dame? Das weiß die List ja ganz genau, denn sie ist eine kluge Frau. Doch aber wird sie es nicht mit ihrem Gewissen vereinen

. Dagegen hatte es kein Auflehnen gegeben. Sie war daher mit ihres Schwagers Arrangement ganz einverstan den, nur sagte sie sich als Frau, daß wenn Leut nant von Emden mit voller Energie 3 « Werke ging, die Katastrophe, die Karl Butenschön um gehen wollte, sich nicht vermeiden ließe. Sie hatte bisher nur das Emdensche Geschwi sterpaar gekannt, da im Hause des Schwagers nur die junge Welt verkehrte. Zweimal im Jahre gab der Großkaufmann allerdings ein großes Herrendiner. Alte Damen verkehrten

nicht bei Butenschöns. Erst jetzt hatte Trina Breckwoldt die Majorin von Emden kennen gelernt. Tie Dame hatte einen günstigen Eindruck auf sie gemacht. Leicht zu bestechen war Trina gerade nicht, doch war sie sehr empfänglich für gute Formen unt ein höfliches, feines Auftreten. Wohl hatte sie auch den stillen, vergrämten Zug in dem noch schönen Gesicht gesehen, und sie wünschte der Frau alles gute. Doch ihre Nichte, nein, die war für den Ha- lodrian, ihren Sohn, denn doch viel zu schade. Karl Butenschön begab

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 2
Date: 30.06.1914
Physical description: 2
, wo vor einer vieltausendköpfigen Menschen schar Schauflüge veranstaltet wurden, traf die Nach richt um ^4 Uhr ein und verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter der erregten Menge. Doch wurde die Nachricht größtenteils nicht geglaubt und die Schauflüge wurden fortgesetzt. In der Hofloge be fand sich Erzherzog Karl Albrecht. Als die offizielle Nachricht eintraf, wurden die Flüge sofort abge brochen und Erzherzog Karl Albrecht verließ den Flugplatz. Der Eindruck der Duckricht in der Innsbruck» 28. Juni. Die Nachricht

, am 18. Dezember, die Erzherzogin M a r i a A n n u n c i a t a, Tochter des Königs beider Sizilien Ferdinand II., dem Prinzen Franz Ferdinand in der kaiserlichen Burg zu Graz das Leben. Denn nach den erlauchten Eltern, deren feinge bildeter, für alles Gute, Schöne und Erhabene äußerst empfänglicher Sinn in der Bevölkerung all gemein bekannt war, konnte von dem jungen Prinzen nur das Beste erwartet werden. Wie ein wahrer Patriarch waltete Erzherzog Karl Ludwig, der fromme Vater des Prinzen und Bruder unseres

unseres neuen künftigen Thronfolgers, an welche Stelle nun Erzherzog Karl Franz Josef (geb. zu Persenbeug am 17. August 1887, vermählt am 21. Oktober 1911 mit Ihrer königlichen Hoheit Zita von Bourbon, Prinzessin von Parma) rücken wird, dem Vaterlande und allen Untertanen zum Wohle gereichen. Herausgeber: Dsttiroler ssreß-Ronfortium. — verantwortlicher Redakteur: Robert Meixner. — Druck der Buchdruckerei Tyrolia, Brixen.

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 8 of 8
Date: 22.06.1918
Physical description: 8
und Not, selbst Schande machten. Das letztere wenigstens war bei seinem Sohne nicht der Fall. Er kehrte auch gerade nicht als verlorener Sohn zurück. Wie er ihn so neben sich sitzen sah, konnte er trotz aller Vorkommnisse einen gewissen Stolz nicht unterdrücken. Paul erklärte offen: „Ich Labe gefehlt, aber ich will gutmachen." Und Karl Butenschön glaubte seinem Sohne. Er war kein Mann von vielen Umständen und Worten. „Komm", sagte er, sich erhebend. „Ich will dich sofort dem Personal vorstellen

Getreuen heran. Es lag ein leichter humorvoller Ausdruck auf den strengen Zügen des Prinzipals. Frerkens Augen waren noch nicht durch Alter oder Schwäche getrübt, obgleich sie viel auf den langen Zahlenreihen geruht, viel in Anspruch ge nommen worden waren. Scharf glitt dieses Auge über die Figur des Mannes an seines Prinzipals Seite. Er schien eine weitere Erklärung zu erwarten. Karl Bntenschön aber sagte gut gelaunt: „Nun, raten Sie mal, Frerken!" Der Prokurist hatte sich erhoben und schien

an gestrengt in seiner Erinnerung herumzukramen. „Bedauere!" sagte er. „Ich sitze zwar sonst gern über Rätseln jederlei Art, aber diese Nuß, die Sie mir hier zu knacken geben, ist mir zu hart." „Na, schauev Sie nur mal ein bißchen genauer hin, Frerken!" ermunterte Karl Bntenschön den Zögernden. Haben doch sonst ein scharfes Auge und ein gutes Gedächtnis. Sehen Sie denn nicht, daß unser Ausreißer vor ihnen steht? He?" Dem alten Manne blieb tatsächlich der Mund vor Staunen ofsenstehen. ( „Das ist — das wäre

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