in den nächsten Tagen umstellten Karabinieri mit geladenem Revolver die Schulgebäude. Armes, geknechtetes Südtiroler Volk, ist nie mand, der deiner gedenkt? Faschistische Grerrzschikarrerr. Man schreibt uns: Unerhörte Grenzschikanen haben sich kürzlich einige Nchisten am Brenner erlaubt. Der D-Zug, der um 12.02 mittags in Bozen abfuhr und am Brenner einen fahrplan mäßigen Aufenthalt von 20 Minuten hätte, wurde fast zwei Stunden lang in der Station Brenner an der Weiterfahrt gehindert. Eine Truppe
, mit der natürlichen deutschen Schrift: „Hl. Antonius, bitte für uns!" Da diese deutschen Worte nicht überklebt waren, erschienen eines Abends vier Karabinieri, verhafteten die Greisin und schleppten sie zu Fuß zum Ge richt nach Meran als schwere „Verbrecherin" gegen den ita lienischen Staat. Girre gemütliche Zusammenkunft als „Uer- schmöreruest ausgehaden. Am 4. November, der als italienischer -,,Siegeserin nerungstag" zum Staatsfeiertag erhoben ist, an dem also in den Betrieben Ärbeitsruhe zu herrschen
hatte, vereinigten sich gegen 20 junge Burschen, Angestellte in Bozener und Grieser Geschäften, in einer Grieser Weinschänke zu einer Unterhaltung bei Gesang und Klavierspiel. Dies scheint nun irgend einem um den Bestand des Königreiches besonders Besorgten ver dächtig vorgekommen zu sein, worauf er allsogleich Karabinieri und Faschistenmiliz verständigte. Als sich die Nacht über die ahnungslosen Gefilde von Südtirol niedersenkte, schlichen sich gegen 60 Karabinieri und Faschisten mit Offizieren an das Haus
die Verhaftung angekündigt wurde. Im ganzen Hause wurde eine genaue Untersuchung vorgenommen, bei der die Karabinieri sogar so weit gingen, das Klavier, auf dem gerade noch ge spielt worden war, zu untersuchen, ob nicht etwa im Innern desselben Schriftstücke verborgen seien. Auch in den Wohnun gen der Verhafteten wurde sodann die Durchsuchung fortgesetzt. Da einige behördlich nicht angemeldete Waffen, wie Revolver, ein altes Gewehr und andere vom Kriege zurückgebliebene Dinge bei diesen Hausdurchsuchungen