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Der Südtiroler
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Page 6 of 8
Date: 15.01.1929
Physical description: 8
ita lienischer Lehrer aus Turin aufgezogen, der stets ein etwas heißblütiges Temperament entwickelte. Am 7. v. M. kam ihm die Uhr im Schulzimmer abhanden und auf die An gabe eines Schulkindes wurde der 9jährige Franz Gasser der Tat verdächtigt. Gasser entstammt aus einer ehrenwerten Latzfonser Familie, die freilich arm war. Er war etwas geistesschwach und das Verhör brachte aus ihm nichts heraus. Am Tage nach dem Diebstahl kam der Brigadier der Karabinieri und holte das Kind aus dem Bett heraus

, weil zu Hause niemand war, der darauf hätte schauen können. So kam die Mutter in die Gemeindekanzlei. Dort waren außer dem Sekretär Costa noch zwei Karabinieri anwesend, weiters drei Faschisten, ein Finanziere und der italienische Lehrer von Lappach. Die Mutter wurde nun nach langem Verhör samt dem kleinen Kinde in der Gemeindekanzlei bis in die späte Nacht zurückbehälten, das Kind weinte und schrie zum Erbarmen. Ungefähr um 11 Uhr nachts kam ein Fuhrwerk, um die zwei. Karabinieri samt der Mut ter

und dem Kinde nach Täufers zu bringen. Unter wegs, als das kleine Kind immer jämmerlicher schrie, gingen die Karabinieri mit der Mutter in ein Gasthaus, wo das Kind endlich was zum Essen bekam. Die Mutter er hielt dort leihweise ein Schultertuch, um gegen die Kälte ein bißchen geschützt zu sein. Endlich kam die Eskorte nach Täufers, in der Karabinier ikaserne wurde dann die Mutter mit dem Kinde während der Nacht zurückbehälten. Am nächsten Tage wurde sie samt dem kleinen Kinde in Kara- binieribegleitung

nach Bruneck zum Richter gebracht. Die ser hatte aber den nötigen Verstand, verwies den Kara binieri ihr Unrechtes Vorgehen und entließ die Mutter. Die selbe erhiest von den Karabinieri 10 Lire als Reisegeld und kam endlich spät abends mit ihrem kleinen Kinde zu Hause an. Hausdurchsuchungen in Bozen. Das Mißtrauen der Italiener gegenüber den deutschen Südtirolern hält auch im neuen Jahre mit gleicher Be harrlichkeit an; die Suche nach „Waffen" ist noch immer ein beliebtes Mittel, um friedliche deutsche

von einem Geheimpolizisten zum Karabinieri Maresciallv ge loben. Dr. Mutschlechner ließ den Karabinieri Maresciallv wissen, daß sich die Behörden bisher stets zum Bischof be mühten, wenn sie etwas von ihm haben wollten und nicht umgekehrt und daß er daher der Vorladung nicht Folge leisten werde. Daraufhin kam der Karabinieri Maresciall» zum Administrator und entschuldigte sich in höflichster Form. Der Bischof hielt die Sache für erledigt und war daher nicht wenig erstaunt, als eine geraume Zeit später bk Zustellung

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Alpenländer-Bote
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Page 17 of 20
Date: 12.05.1929
Physical description: 20
- b i n i e r i.) Als der Karabinieri-Wachtmeister Stefan Palla und der Karabinieri Theodor Pasqualini des Ka- rabinieripostens St. Johann in Begleitung des Volks- fchullehrers Peter Cefchini in der Nacht zwischen dem 28. und 29. April während eines Patrouillenganges die Peripherie der Ortschaft Steinhaus passierten, wurden gegen sie von im Hinterhalt befindlichen Personen Schüsse abgegeben. Der Wachtmeister Palla und der Lehrer Cefchini, die sofort in die benachbarten Häuser übergeführt wurden, sind dort ihren Verletzungen

er legen, während der Karabinieri Pasqualini in der Nacht auf den 1. Mai im Brirener Krankenhaus gestorben ist. Die Gerichtsbehörden haben auf Grund der gesammel ten Daten einen Haftbefehl ßegen einen gewissen Georg Hofer erlassen, der seit einiger Zeit eifrigst überwacht wurde. Die Leiche des Brigadiers Palla wurde unter großer Beteiligung in Bruneck. die des Karabinieri Pasqualini in Brixen beigefetzt; die Leiche des Lehrers Cefchini wurde auf Wunsch der Angehörigen nach Trient überführt. Das Tal

gleicht seit dem Karabinieri- morde einem Heerlager. Üeber 180 Verhaftun gen sind vorgenommen worden. Als das Auto, wel ches die Leichen der beiden erschossenen Karabinieri, am 1. Mai nach Bruneck fuhr, gab es eine Reihe von Zwischenfällen. Die Särge waren unter Kränzen ver borgen. Aus dem Wege standen Karabinieri. Die aus den Feldern arbeitende Bevölkerung strömte nichts ahnend herbei, um sich den Aufzug anzusehen. Sie wußte nicht, daß es sich um einen Leichentransport handelte. Die Männer behielten

n d r a m a.) In S t. M a r t i n am Kofi im Vinsch gau war der 69jährige Bauer Sebastian Kofler auf der Egg mit Feldarbeit beschäftigt. Da rollte von der Höhe ober ihm ein Stein herunter, der ihn am Kopfe traf. Kofler starb nach kurzer Zeit an der fürchterlichen Verletzung. - Wie die „Dolomiten" melden, hat sich in T a r s ch im Vinschgau ein Familiendrama ereignet. Eine Frau, deren Namen das Blatt nicht nennt, ver suchte ihren Galten, ihren Sohn und ihre Schwägerin zu vergiften. Als die Karabinieri in das Haus kamen

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 01.05.1928
Physical description: 8
aus dem Dienste ent lassen. Der „Duce" verewigt. Vorige Woche wurde in St. Jakob im Ahrntale von unbe kannter Hand an einer Mauer ein deutlich erkennbarer Musso- . linikops mit Gamshörner und Gamsbart angemalen. Gleich | wurden wieder mehrere Verhaftungen vorgenommen, man konnte aber absolut nichts heransbringen. Faschistische Drohungen. Der Karabinieri-Brigadier von St. Johann im Ahrntale erklärte kürzlich, falls noch einmal eine italienfeindliche Aktion unternommen werde (bekanntlich wurden im Ahrntale

. Am nächsten Tage war vor dem Schulhanse ein Karabinieri-Doppelposten aufgestellt, um die italienischen Lehr kräfte vor der Wut der Kinder zu schützen. Das Schulhaus be findet sich bis heute noch während der Schulzeit unter Kara- binieribewachung. Am Schulhause in St. Jakob waren zwei Bilder Musso linis aufgemalt. Das eine wurde vollkommen beschmiert, das andere bekam lange Ohren und dazu die Ueberschrift „Esel". Der italienische Lehrer stellte in der Folge ein eingehendes scharfes Verhör an, das jedoch

habe. Der kleine Knirps sagte darauf seelenruhig: „Dort kann ich dann fischen gehen." Die Karabinieri ließen ihn weiterziehen. In St. Peter im Ahrntale hält eine italienische Lehrerin Schule, von der die Kinder sagen, sie habe keine Unterkleidung an. Wenn sie in ihrem kurzen Rocke mit übereinander geschlagenen Beinen aus einer Schulbank sitze, könne man ohne Mühe „Alles" sehen. Da die Kinder das Empfinden besitzen, daß die Lehrerin eine Dirne ist, verweigern sie ihr jede Achtung. Eines Taggs kamen Karabinieri

in die Schule und wollten einige Kindeq ! verhaften. Im gleichen Augenblicke sprangen alle Kinder aus und riefen: „Wir gehen alle". Die Karabinieri nahmen daraufhin von den geplanten Verhaftungen Abstand. Die staatsgefährlichen Kirchenfahnen. — Karabinieri als Kirchenräuber. In der Pfarrkirche von St. Johann im Ahrntale werden nach altem Brauch an den hohen Festtagen des Kirchenjahres neben dem Hochaltäre zwei Fahnen mit Heiligenrnedaillons auf gepflanzt. Bis zum Osterfeste dieses Jahres hatte niemand

da ran gedacht, daß die beiden Kirchenfahnen, deren eine weiß rot, die andere weiß-grün ist, die Sicherheit des italienischen Staates gefährden könnte. Aber am Ostersonntag scheint man sich indessen der Gefährlichkeit bewußt geworden zu sein, denn nach dem Gottesdienste schlichen sich Karabinieri in die Kirche! und stahlen die beiden Fahnen, ohne vorher beim Pfarrer die Entfernung der Fahnen gefordert zu haben. Wenn italienische Finanzer im Dienste Fasching feiern... Am Faschingsdienstage fand beim

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 01.01.1926
Physical description: 8
des Privatunterrichtes in Sruneck. Martha Gemaßmer begab sich Montag, 23. Noo. 1925 wie immer in die Turnhalle, um Oort einigen Kin dern nach dem obligaten Schulbesuch deutschen Privat unterricht zu erteilen. Bald nach 4 Uhr klopfte es und ein Herr in Zivil trat ein. Die Karabinieri hatte sich vor der Türe versteckt. Martha Gemaßmer fragte die Beiden nach ihrem Begehr. Sie antworteten „wir haben den Auftrag, eine deutsche Schule aufzuheben." Frl. Gemaßmer bat sie, sich auszuweisen, worauf sie angaben

, von dem Unter- präfekten gesandt worden zu sein und nochmals auf den Auftrag, den deutschen Privatunterricht auflösen zu müssen, hinwiesen. Frl. Gemaßmer ersuchte die Herren um die Erlaubnis, die Kinder heimschicken zu dürfen und wollte ihnen zum Unterpräfekten der Stadt Bruneck folgen, um sich von ihm das Strafbare und Ungesetzliche ihrer Tätig keit zeigen zu lassen. Mittlerweile kamen noch weiteres Karabinieri dazu. Die Kinder weinten vor Angst und klammerten sich an das Frl. Gemaßmer. Letztere ersuchte

nun die Herren, sich zu entfernen, daß sie die Kinder be ruhigen könne, worauf sich drei entfernten, um vor der Turnhalle und der Straße sich als Wächter aufzupflanzen. Nun begann die genaue Untersuchung der Schultaschen der Kinder, und wurden ihnen Tafeln, deutsche Fibeln für das Etschland, deutsche Katechismusse weggenommen. Frl. Gemaßmer erklärte dem Karabinieri, daß die Tafeln auch in der italienischen Schule verwendet werden und erhielt die lächerliche Antwort, „daß man darauf auch deutsch schreiben

Frl. Gemaßmer mit ihnen — es waren ihrer 5 — auf die Unterpräfektur gehen. Zwei Karabinieri nahmen sie in ihrer Mitte, die anderen folgten paarweise in nicht allzugroßen Abständen. Von dort, wo sie nur warten und stehen mußte, wurde sie von einem Italiener iisterr. Seite 500 Geschütze. Die Italiener verfügten diesen gegenüber auf der Eornuda über 450 und am Montello über 1700!! Bei Grave di Papadopoli standen 350 österreichische gegen 800 italienische Geschütze! Zu dieser mehr als doppelten

- l q! e Waffen niederlegten bezw. den Rückzug bei Beginn E. ^griffe antraten, werden an die Unorientiertheit der Ziemlich große Anforderungen gestellt. Jedenfalls neu bei unparteiischer Betrachtung diese sieben Divisio- von den 33 genannten österreichischen Divisionen ruhig ^zug gebracht werden. Durch die weiters in Fortfall in Zivil in ihre Wohnung geleitet. Gleich nach ihnen langten 2 Karabinieri ein und Frl. Gemaßmer durfte ihr Zimmer nicht betreten. Sie ließen nun die Frau des Hauses rufen

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 16
Date: 14.06.1929
Physical description: 16
die päpst liche Fahne ausgehängt. Daraufhin erschienen Karabinieri und forderten unter Berufung auf ein angebliches Dekret, es müsse rechts von der päpstlichen Fahne die italienische Trikolore ausgehängt werden, und zwar etwas erhöht. Die Kapuziner ließen hierauf, um den Fall aus der Welt zu schaffen, die päpstl. Fahne ent fernen. Als nun am Äronleichnamstag früh der Podesta, die Karabinieri, Milizler, die Ge meindebeamten und Balilla zur Prozession an traten und das Fehlen der Trikolore

an der Kapuzinerkirche bemerkten, verließen sie alle samt demonstrativ den Platz und beteiligten sich nicht an der Prozession. Die Karabinieri gin gen in alle Häuser, die päpstliche Fahnen auS- gesteckt hatten und verlangten unter Hinweis, daß sonst auch die Trikolore auSgehängt wer den müßte, die Entfernung der päpstlichen Fahne. Um 1 Uhr nachmittags erschienen der Podesta von Eppan, zwei Quästurbeamte auS Bozen und der Sekretär des Fascio von Ep pan beim Pfarrer Fnnerhofer in St. Michael und verlangten Aufschluß

, Nr. 25 ff sogar andere davon äbgehalten. Bezeichn I ist, daß unter den Verwarnten sich auch ^ f gewisser Weger befindet, der einer im Ahrntal l bekannten und verachteten Verräterfamilie na- f gehört. — Fn einem Klagebrief aus fein { Ahrntale an das genannte Blatt heißt es: ! Eine solche Zeit wie jetzt habe ich vom Krieg ! an bis jetzt nicht mehr aus gehalten; ein? ! Hausdurchsuchung jagt die andere, wir müssen 1 immer gewärtig sein, in der nächsten Stunde die Karabinieri in den Häusern

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Der Südtiroler
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Page 5 of 6
Date: 15.11.1925
Physical description: 6
in den nächsten Tagen umstellten Karabinieri mit geladenem Revolver die Schulgebäude. Armes, geknechtetes Südtiroler Volk, ist nie mand, der deiner gedenkt? Faschistische Grerrzschikarrerr. Man schreibt uns: Unerhörte Grenzschikanen haben sich kürzlich einige Nchisten am Brenner erlaubt. Der D-Zug, der um 12.02 mittags in Bozen abfuhr und am Brenner einen fahrplan mäßigen Aufenthalt von 20 Minuten hätte, wurde fast zwei Stunden lang in der Station Brenner an der Weiterfahrt gehindert. Eine Truppe

, mit der natürlichen deutschen Schrift: „Hl. Antonius, bitte für uns!" Da diese deutschen Worte nicht überklebt waren, erschienen eines Abends vier Karabinieri, verhafteten die Greisin und schleppten sie zu Fuß zum Ge richt nach Meran als schwere „Verbrecherin" gegen den ita lienischen Staat. Girre gemütliche Zusammenkunft als „Uer- schmöreruest ausgehaden. Am 4. November, der als italienischer -,,Siegeserin nerungstag" zum Staatsfeiertag erhoben ist, an dem also in den Betrieben Ärbeitsruhe zu herrschen

hatte, vereinigten sich gegen 20 junge Burschen, Angestellte in Bozener und Grieser Geschäften, in einer Grieser Weinschänke zu einer Unterhaltung bei Gesang und Klavierspiel. Dies scheint nun irgend einem um den Bestand des Königreiches besonders Besorgten ver dächtig vorgekommen zu sein, worauf er allsogleich Karabinieri und Faschistenmiliz verständigte. Als sich die Nacht über die ahnungslosen Gefilde von Südtirol niedersenkte, schlichen sich gegen 60 Karabinieri und Faschisten mit Offizieren an das Haus

die Verhaftung angekündigt wurde. Im ganzen Hause wurde eine genaue Untersuchung vorgenommen, bei der die Karabinieri sogar so weit gingen, das Klavier, auf dem gerade noch ge spielt worden war, zu untersuchen, ob nicht etwa im Innern desselben Schriftstücke verborgen seien. Auch in den Wohnun gen der Verhafteten wurde sodann die Durchsuchung fortgesetzt. Da einige behördlich nicht angemeldete Waffen, wie Revolver, ein altes Gewehr und andere vom Kriege zurückgebliebene Dinge bei diesen Hausdurchsuchungen

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Der Südtiroler
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Page 1 of 8
Date: 01.05.1930
Physical description: 8
, auch MN sie liegt kein Verdachtsmoment, das sie in einem Zusammenhang mit der Mordaffäre bringt, vor. Dieser kurze Tatbestand mutz näher beleuchtet werden: Unsere Leser wissen, daß in der Nacht vom 28. auf 29. April 1929 in Steinhaus ein lieber fall stattfand, der einem Karabinieri und einem italienischen Lehrer das Leben kostete. Obwohl man, — da Liebgs- händel in die Sache hineinspielteni, — im ganzen Tale so- iort der Ansicht war, datz nicht Deutsche, sondern Italiener die Täter Mt, wurde dieser Anlatz

seitens der Italiener benütztz »nt die gesamte Talbevölkerung in einer Weife zu schika- ittöt und zu verfolgen, wie dies selbst in Südtirol ksitnes- «gs gewöhnlich war. Vergegenwärtigen wir uns aber Uh einmal den Tatbestand genauer: Im Gasthause Leimegger in Steinhaus hatte «ne Feier wegen der Ernennung des Agostini zum Ge- Neindefekretär stattgefunden. An derselben nahmen nutzer dem Gefeierten und seiner Frau alle Gemeindebeamten, die Karabinieri von St. Johann, Brigadier Palla, Kara- dmieri Mosna

und Pasqualini;, sowie der Lehrer von St. Johann, lauter Italiener, teil. Um 10 Uhr brach die Gesellschaft auf, um das Fest m der Wohnung des Agostini fortzusetzen. Die Unterhal tung war sehr laut; es wurde gesungen und getanzt, aber schließlich artete die Unterhaltung in eine wüste Streiterei aus. Gegen Mitternacht kehrten die drei Karabinieri und der Lehrer ins Gasthaus zurück, um ihre Räder zu holen und nach Hause zu fahren. Die im Nebenhause wohnhafte Frau Dr. Kiener hörte Geflüster hinter dem Gasthause

schlecht vertrug. Er war mit Pasqualini stets im Bündnis gegen den Bri gadier. Der Brigadier hingegen hatte unter der Tal bevölkerung keinen Feind, wohl aber in der Genie,inde- kanzlei, weil er von der betrügerischen Geldge- barung dortselbst mehr wußte als den Gemeindebe- amten angenehm war und auch öfters das Benehmen der Beamten gegenüber der Zivilbevölkerung kritisierte. Die Feindschaft Zwischen Karabinieri und Miliz war nicht bloß der Talbevölkerung, sondern auch den Behörden bekannt. Schrieb

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Der Südtiroler
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Page 8 of 8
Date: 15.06.1927
Physical description: 8
Mißhandlung von Kindern wegen Besuches deutscher Privatstunden. In Tramm erkundigte sich die italienische Lehrerin in der ersten Klasse, wer Deutschunterricht habe. Kein Kind steht auf. Die Lehrerin: Wenn ihr mirs nicht sagt, hole ich die Karabinieri. Darauf meldeten sich alle Kin der, da man in Tramin eine höllische Angst vor den Karabinieri hat. Sie mußten versprechen, nicht mehr zu den Deutschstunden zu gehen. Ein kleiner Knirps sprach: Und i geh doch! Schallende Ohrfeige. Immer wieder sagte

der Kleine: Und i geh doch! Nach dem dritten Schlag ließ er sich auch einschüchtern und versprach weinend, am Unterricht nicht mehr teilzunehmen. Auch, die Lehrkräfte werden weitzer verfolgt. Fräulein Cimben Jda aus Kaltem, die eine Nerven grippe überstanden hat, und auf der Straße der Führung bedarf, da die Füße den Dienst versagen, war 8 Tage in Tramin zur Erholung. Ein Fräulein Welsch nahm sich ihrer an und begleitete sie bei ihren Spaziergängen. Das war aber den Karabinieri nicht recht. Sie witter

ten schon eine Verschwörung, ließen Fräulein Cimben rufen und geben ihr den Rat, mit Fräulein Welsch keine Kon ferenzen zu halten, wenn sie sich Unannehmlichkeiten er sparen wolle. Frl. Welsch steht nämlich bei den Karabinieri im Verdacht, deutschen Privatunterricht zu erteilen. Die deutschen Abgeordneten Südtirols dürfen keiner Ver sammlung beiwohnen. Ueber Ersuchen des Altgemeinderates Webhoser, Kauf mann in Vierschach, wollte der Abgeordnete Baron Stern bach der dortigen Bevölkerung

Aufklärungen über den Begriff und die Anmeldung der Nutzungsrechte geben. Gemeinderat Webhofer hatte diese Versammlung beim Amtsbürgermeister ordnungsgemäß angemeldet und ihn auch ersucht, sich durch einen Gemeindebeamten vertreten zu lassen, weil die Gemeinde bisher in dieser wichtigen An meldeangelegenheit nichts vorgekehrt hatte, obwohl sie ge setzlich hiezu verpflichtet sei. Der Amtsbürgermeister ge nehmigte die Versammlung und gab dem Altgemeinderate Webhofer ein Schreiben an die Karabinieri

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Der Südtiroler
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Page 5 of 6
Date: 01.09.1927
Physical description: 6
abgegeben worden waren. Das sinn- und planlose Abgeben scharfer Schüsse, das den Faschisten besondere Freude zu bereiten scheint, ist jeden- fals nicht geeignet, die Südtiroler Bevölkerung zu be ruhigen. Es ist fast ein Wunder, daß dieser Schießwut noch kein Menschenleben zum Opfer fiel. Jedenfalls wäre es im Interesse der öffentlichen Ordnung und Sicherheit eine Pflicht der faschistischen Kommandobehörden, diesem Unfuge mit allem Nachdrucke entgegenzutreten. Brutales Borgehen eines Karabinieri

. Aus dem Pustertal wird uns geschrieben: Am 15. d. M. wurde von einer italienischen Karabinieriabteilung des Postens Niederdorf im Pustertale beim Hanslerbauern namens Stefan Steiner in Prags eine Hausdurchsuchung vorgenommen und hiebei ein Offizierssäbel, zwei alte Ge wehre und einige Patronen vorgesunden. Der die Haus durchsuchung leitende Karabinieri-Maresciallo ließ hierauf obgenannten Hausbesitzer, einen kränklichen, gebrechlichen Greis im Alter von 72 Jahren in Ketten legen und nach Niederdors

in den Arrest bringen. Dieses brutale Vorgehen des Karabinieri-Maresciallo gegenüber einem Greis hat unter der Bevölkerung des Pragsertales begreifliche Erregung und Empörung hervor gerufen. Die Karabinieri des gleichen Postens haben am 12. d. M. der Hebamme Klara Appenbichler in Prags das Hebammen-Diplom, ein vorschriftsmäßig noch von den österreichischen Behörden ausgestelltes und von den ita lienischen Behörden in den letzten Jahren vidiertes Doku ment einfach weggenommen und Genannter die Ausübung

. Am 30. v. M. waren in Tiers bei Bozen mehrere Hausdurchsuchungen durch Karabinieri nach patriotischen Bildern, Waffen, Saccharin usw. So schlugen sie sogar die Weihbrunnkrüge herunter, welche die deutsche Auf schrift „Gelobt sei Jesus Christus" trugen. — In der gleichen Gemeinde war vor kurzem Podestawechsel; es kam ein gewisser Pollo, früher Podesta in Kaltern, welche Gemeinde er um mehrere 100.000 Lire gebracht haben soll. Derselbe hat nun auch schon von der Gemeinde Tiers 20.000 Lire behoben. — In St. Lorenzen

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Der Südtiroler
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Page 6 of 8
Date: 15.10.1926
Physical description: 8
wir uns die Zeit nehmen." Auf die Aufforderung des Direktors, die Frauen sollten fortgehen, gaben diese zur Antwort: „Wir haben mehr Recht als Sie in diesem Schulhaus zu bleiben. Denn wir haben es mit unserem Gelde er baut und nicht die Walschen!" Der Direktor, der verschwinden will, wird in die Gruppe der Mütter hineingezogen. Er wird tätlich gegen eine Frau. Diese wehrt sich dagegen und er klärt, sie lasse sich nicht anrühren. Darauf schickt der Direktor um die Karabinieri. Unterdessen versammeln sich immer

mehr Mütter mit Kindern, der Platz vor dem Kvnferenzzimmer bis zur Treppe und über diese war dicht mit Frauen besetzt. ; , Es erschienen die Karabinieri und werden von den Müttern mit Händeklatschen und Gelächter empfangen. „Und wenn die Faschisten mit ihren Stöcken kommen, fürchten wir uns nicht," beteuerte eine der Frauen. Die Karabinieri überlegen sich, zunächst, ob es sich um eine Amtsehrenbeleidigung handeln könne, endlich aber stimmen sie bei der Heiterkeit der ganzen Situa tion

?" ! Karabinieri treten auf das Stichwort Käiser vor: „Che cosa la dice del Kaiser?" Die Frau: „Ja, unser Kaiser Franz Josef, Gott Hab' ihn selig, der hat auch Welsche gehabt in Trient, im Nonsberg und Fleimstal und hat ihnen allen die welschen Schulen und welsche Sprache gelassen." Die Frauen: „Wir wollen unsere guten deuü scheu, jetzt enthobenen Lehrpersonen wieder zurück, dir haben die Kinder etwas gelernt und nicht so wie bei diesen Zierpuppen, die selbst noch auf die Schulbank gehören. Bei den Schwestern

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Der Südtiroler
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Page 6 of 6
Date: 01.10.1927
Physical description: 6
beteiligten sich etwa 200 Personen und die Veranstalter waren äußerst er staunt, als den Wallfahrern erst beim Verlassen des Bahn hofes der Station Freienfeld durch Karabinieri die Mit teilung gemacht wurde, daß die Versammlung verboten sei. Sie Hausen wie die Vandalen .... Wir erhalten aus dem Vintschgau folgenden Brief: Ein Bewohner der Gemeinde Matsch, der sich offen sichtlich in einer überaus „gehobenen Stimmung" befand, sang den Karabinieri das Liedchen vor: Ich bin der Matscher Fliri (Florian

) und pfeif' auf enkre Liri .... Der Matscher wurde verhaftet, gefesselt und wie ein Schwerverbrecher in das Gerichtsgefängnis nach Glurns eingeliefert, wo er nun darüber Nachdenken kann, wie wenig Verständnis die Karabinieri für „Späße und ge hobene Stimmungen" besitzen. In einem Hause fanden Finanziers geschwärzten Tabak und hielten einem jungen Mädchen den geladenen Re volver vor die Brust, um sie zu zwingen, den Lieferanten, zu nennen. Ein Bauer in Schluderns hatte in früheren Jahren

aller Getreuen, welche mit Bescheidenheit und Ausdauer beitrugen zum Triumph der Ideale." Verhaftung des ehemaligen Obmannes des Bauernbundes von Südtirol. Am 5. d. M. fand in St. Veit im Pragsertal die In stallierung des neuen Pfarrers Josef Jrschara statt. Im Festausschüsse befand sich auch Herr Josef Oberhammer, früherer Obmann des Bauernbundes von Südtirol. Wäh rend des Festmahles vernahm man nun einige Schüsse, die von Minensprengungen in einem nahegelegenen Stein- bruche herrührten. Die Karabinieri

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Der Südtiroler
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Page 6 of 8
Date: 01.04.1928
Physical description: 8
jP , Das „Siegesdenkmal" in Bozen. " Vor einigen Tagen wurde am Siegesdenkmal in Bozen ein großes Plakat in italienischer Sprache angebracht, auf welchem man lesen konnte: „Tummelt euch mit der Siegesfeier, sonst kommt sie überhaupt nicht Mehr zustande!" Das Plakat Wurde von den Karabinieri entfernt. Faschistisches Spitzelwesen. Ein Herr aus Bruneck fuhr vor einigen Tagen nach Bozen. Sein Reisegefährte, der sich als Reichsdeutscher ausgab und auch unverfälschtes Norddeutsch sprach, erkundigte

, ich bin nämlich Reichsitaliener." Unter solchen Verhältnissen ist es begreiflich, wenn die Süd tiroler Deutschen allen Fremden mit größtem Mißtrauen ent- gegenkommen und selbst dort verschlossen bleiben, wo vielleicht wirkliche Teilnahme in Form von Fragen an sie herantritt. Ein neuer „Hochverratsfast" vor dem Staatsgerichtshof. Am 18. ds. wurde Anton Kaslatter, Rötelewirt in Kolman, von den Karabinieri ersucht, auf das Karabinierikommando nach Waidbruck zu kommen, da ihn die Prätur von Klausen

während der Mittagszeit aus der Lade des Schreibtisches des Postmeisters von Mühlbach im Pustertale der Bettag von 12.000 Lire ab handen. Die Karabinieri verdächttgte eine alte treue Dienstmagd des Postmeisters, den Diebstahl begangen zu haben. Kurz vorher wurde ein deutscher Landbriefträger seines Dienstes enthoben und durch einen Italiener ersetzt, welch letzterer der Tat ver dächtig erschien. Trotz des Verdachtes wurden gegen ihn keiner lei Erhebungen eingeleitet. Ja, es wurde sogar die Postmeisterin

. Eine Bauernrevolte im Nonstal. Im Trentino weigern sich die Bauern, die Steuern zu entrichten. Die Steuereintteiber müssen sich von Karabinieri be gleiten lassen, um die Pfändungen durchführen zu können. Im Nonstal, und zwar in Tuenno, Bezirk Cles, revoltterten die Bauern und bedrohten den Amtsbürgermeister, so daß eine Kompagnie Karabinieri zusammengezogen werden mußte, 42 Bauern wurden verhaftet. Römische Spuren in Tirol. Der Bozner Korrespondent der „Gazzetta di Venezia" be richtet seinem Blatte

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Der Südtiroler
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Page 6 of 6
Date: 01.12.1927
Physical description: 6
haftet. Die vier Verhafteten wurden in die Karabinierikaserne geschleppt, und zwei noch am selben Abende enthaftet. Die Frau des Waldaufsehers und der junge Bursche wurden nach Bruneck gebracht und in das Gerichtgefängnis eingeliesert. Am folgenden Tage fanden in Steinhaus mehrere Hausdurchsuchungen statt, die jedoch ergebnislos verliefen. Mit diesem Ergebnisse unzu- ftieden, erschienen am 11. November in einem Auto über ein Dutzend schwer bewaffnete Karabinieri, die das Haus des Gerber

meisters umzingelten, in dasselbe eindrangen und von der allein anwesenden Frau die Herausgabe der versteckten Waffen, Fahnen und verbotenen Zeitungen verlangten. Sie wiesen überdies dar auf hin, daß der angeblich bereits in Haft befindliche Mann in dieser Richtung ein volles Geständnis abgelegt habe. Die Frau forderte die Karabinieri auf, das Haus zu durchsuchen. Im Laufe der überaus peinlich geführten Untersuchung, bet der sogar der Fußboden aufgerissen wurde, erschien Plötzlich ihr Mann

starke Aufgebot der Karabinieri erwies sich somit, wie stets, als ein Sturm im Wasserglase. Jedenfalls haben diese Vorfälle von neuem bewiesen, wie stark ausgeprägt heute in Südtirol faschi stische Willkür und Terror sind, unter welchen die deutsche Be völkerung Südtirols nun seit Jahren zu leben gezwungen ist. Die Südtiroler ungebeugt. Am Jahrestage der Besetzung Südtirols durch die Italiener wurden in Bozen und Meran ungefähr 800 Flugzettel mit Maschine geschrieben, den Kaufleuten

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