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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 25.06.1920
Physical description: 12
aufgepslanztem Bajonett die. Wachstube zu verlassen und davor mit Gewehr fertig Auf stellung zu nehmen. Als der Kommandant nun die Menge aufforderte, sich augenblicklich zu zer streuen, widrigenfalls das Feuer eröffnet würde, erreichte die Erregung der Menge ihpen Höhepunkt. Die allgemeine Erbitterung über dieses unwillkürlich als Herausforderung aust- gefaßte Borgehen der Karabinieri kam mit ele mentarer Gewalt zum Durchbruch. Es flogen Steine ge gen die Karabinieri

, die sich auf das hin wieder in ihre Wachstube zurück- zogen und die Eingangstüre abriegelten. Mit- lerweile wurden zwei Männer von der Menge beauftragt, wegen der Freilassung der Gefan genen mit den Karabinieri zu unterhandeln. Diese erledigten sich ihres Auftrages in möglichst höflicher Tonart, worauf ihnen geantwortet wurde, daß der Bürgernteister selbst kommen inöge. Dieser wurde sofort hievon verständigt. Das Erscheinen des Bürgermeisters beruhigte die Menge einigermaßen. Es war ungefähr 11 Uhr, als er sich mit dem Gemeindesekretür

und dem Verwalter, Feuerwehrhauptmann uitd Herrn Bologna in die Wachstube begab. Der Bürgermeister erklärte sich bereit, jede Haftung für die Aufrechterhaltung der Ordnung zu über nehmen und selbst dafür zu haften, daß die drei verhafteten Personen nach ihrer Freilassung jederzeit den Karabinieri zur Verfügung stünden. Hierauf erklärte der Brigadier, daß er zwar einen Herrn freigeben werde, jedoch nicht die beiden anderen, weil er durch seine Befehle gebunden sei. Zum Schlüsse gab der Brigadier die Ver

beleuchtung abgesagt. Im Verlaufe des Sonn tag erhielt der vier Mann starke Karabinieri- posteir in Tramin weitere 14 Mann Verstärkung: der Karabinierioberleutnaut von Neuinarkt über nahm das Kommando. Die Stimmung unter der Bevölkerung hatte sich wesentlich beruhigt, da man allgemein der Anschauung war, daß die beiden Verhafteten. in kürzester Zeit auf freien: Fuße gesetzt würden. Gegen 5 Uhr abends erfolgte anläßlich des Namenstages des Bür germeisters die übliche Gratulation, wobei die Musik

ein Ständchen brachte. Um halb 8 Uhr abends fielen beim Betläuten einige Pöller- schüfse. Zur allgemeinen Ueberraschung began nen die Karabinieri uin 7 Uhr abends aufs neue Verhaftungen vorzunehmen. Sie hatten eine Liste in der Hand, die die Namen der an den Kundgebungen des vorhergehenden Tages be sonders beteiligten Personen enthalten sollte und durch einen Spitzel den Karabinieri in die Hände gespielt worden sei. Die gewaltige Empörung, die diese Verhaftungen verursacht hatten, richtete sich natürlich

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Alpenland
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Page 3 of 12
Date: 18.06.1920
Physical description: 12
jenes verboten: Das Ausstecken von Fahnen in der Landes farbe, Pöllerschietzen, Musik, Prctzefsionen; an einem Orte wurde sogar die Abhaltung des Gottesdienstes von den Karabinieri eigen mächtig untersagt. Wurde vielleicht in der Vorkriegszeit in Trient .1 nie die Trikolore gehißt? Wurde die Jrredenta nicht öffentlich be trieben? Schamlos! In Südtirol nun zieht der Terror gegen harm lose Festteilnehmer zu Felde. Die Bozner Talferbrücke wurde in später Nachtstunde durch Militär geräumt

hat. Ihr Deutsche braucht euch über so etwas nicht zu ärgern, ihr könnt nur lachen. Wir Italiener aber müssen uns grün und blau ärgern, daß man in Trient die „friedliche Durchdringung" und die Eroberung ber deutschen Herzen so aufzufassen beliebt." In Tramin ist es zu erbitterten Szenen gekommen. Durch sinnlose Verhaftungen wurde die Gereiztheit der Bevölkerung auf die Spitze getrieben. Die Forderung nach Freilassung der Verhaf teten beantworteten die Karabinieri damit, daß sie sich vor der Wachstube

mit aufgepflanztem Bajonett aufstellten und die Menge bedrohten. Es flogen nun Steine gegen die Karabinieri, die sich auf das hin wieder zurückzogen. Das Erscheinen des Bürgermeisters be ruhigte die Menge einigermaßen. Er begab sich mit dem Gemeinde sekretär und dem Verwalter der Gemeinde in die Wachstube. Die Verhandlungen, die dort gepflogen wurden, erwiesen sich aber als zwecklos, weil der Brigadier immer wieder betonte, von seinen Be fehlen nicht abgehen

zu können. Er kann ja auch nichts anderes als seinen Vorgesetzten gehorchen. Anläßlich des Namenstages des Bürgermeisters erfolgten neuerliche Verhaftungen, die die Bevöl kerung mit Ueberraschung und Wut erfüllten. Nachdem die Tra miner einen Spitzel der Karabinieri ermittelt hatten, der ihnen zufällig in die Hände geriet, entlud sich auf ihn und auf die spätere hinzukommenden Karabinieri die ganze angesammelte gewaltige Empörung. Dieser Vorfall fand auf dem Rathausplatz statt. Als die Karabinieri sahen, daß man ihren Spitzel vom Rade, herunter gerissen

und verprügelt hatte, kamen sie, um ihn vor weiteren Mißhandlungen zu schützen, zu Hilfe. Im Nu war die Karabi- nieripatrouille in den Wirbel hineingeMen. Die vier Karabinieri lagen gleich am Boden, während der Oberleutnant den Revolver zu ziehen versuchte. Bevor er jedoch damit Unheil stiften konnte, wurde er ihm aus der Hand geschlagen und er selbst zu Boden geworfen. Dem Eingreifen einiger besonnener Männer gelang es, in kurzer Zeit den Knäuel von Menschen auseinanderzubringen, worauf sich die Karabinieri

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 08.10.1913
Physical description: 8
im Verein mit drei Individuen, die wegen gemeiner Verbrechen vorbestraft waren. Die Banditen haben in den letz ten Monaten fünf Mitglieder oder Freunde der Fa milie Cossu ermordet, zwei halbwüchsige Jungen ge raubt, ohne daß man über ihr Schicksal etwas weiß, und über zehn Personen schwer verwundet. Die Be hörden haben je 10.000 Lire Kopfgeld für die Tö tung oder Verhaftung der Banditen ausgesetzt, die Familie Cossu weitere 4000 Lire. Trotzdem und ob wohl die ganze Gegend mit Karabinieri besät

ist, hat man die Banditen noch nicht fasten können. Die Knaben, die sie geraubt haben, befanden sich un ter der Bewachung von acht Karabinieri und ent gingen doch nicht ihrem Schicksal. Die Banditen zei gen jede ihrer Bluttaten vorher an und vollbringen Schwester und Braut von Giovanni Corraine ver haftet und diese verfluchten noch auf dem Wagen, der sie ins Gefängnis brachte, die Familie Cossu, von der überhaupt nur noch vier Personen übrig sind. Zwei von ihnen, die beiden Männer, sind ausge- wandert, zwei Frauen

leben in ihrem Hause in Or- gosola, das von Karabinieri bewacht ist und in dem' fast alle Türen und Fenster zugemauert sind. De Banditen haben wissen lasten, daß sie sich lebend nie ergeben würden, aber den Karabinieri nichts zu leide tun wollen, wenn sie sich nicht im Zustand der Not wehr befänden. Die öffentliche Meinung des noch halbbarbarischen Ortes ist ganz auf seiten der Fa milie Corrainel . J Aus Tirol. Protestbewegung gegen die nsm NchtAerrer. Aus Bozen wird uns geschrieben: Die Zustimmung

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 8
Date: 29.03.1919
Physical description: 8
am Sonntag, den 23. März gelegentlich des rrsten Konzertes der Bozener Bürgerkapelle am Walther platze ereignet haben. Schon am Vortage war die Spannung zwischen jungen Leuten, die rot weiß-rote oder schwarz-rot-goldene Abzeichen trugen, bemerkbar. Die Karabinieri rissen den Leuten die Abzeichen herunter. Dabei kam es zu gewalttätigem Vorgehen gegen die Bozener Bevölkerung. Italienische Soldaten fielen harmlose Spaziergänger von rückwärts an, warfen sie zu Boden und versetzten ihnen Fußtritte

Volks menge. In der Kaiser-Wilhelm-Straße kam es zum ersten Zusammenstöße, als Karabinieri einem Manne sein deutsches Abzeichen wegnehmen wollten und die Umstehenden für ihn Partei ergriffen. Die Karabinieri suchten die Menge zu zerstreuen. Mit einem Schlage sah man alle Mädchen mit Kornblumen oder weiß roten Nelken geschmückt. Dies steigerte die Aufregung besonders bei den italienischen Offizieren. Viele Bozner und Boznerinnen wurden verhaftet Wenn jemand zu fliehen versuchte, wurde er eingeholt

, zu Boden geworfen und blutig geschlagen. Sogar Hundspeitschen wurden angewendet. Unter den Verhafteten sind 65 Mädchen und Frauen. Von den Männern wurden verschiedene zurückbehalien. — Wie wir erfahren, hat das derzeit in Bozen liegende Karabinieri - Regiment von seinem Vorgesetzten Kommando den Befehl erhalten, den Bo zener Stadtmagisirat wegen des gewalttätigen Vor gehens italienischer Soldaten gegen die Bozener Be völkerung um Entschuldigung zu bitten. KoZen. (Die Nervosität der Italiener

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 6
Date: 07.09.1920
Physical description: 6
: „Als der Kommandant die Menge ausforderte, sich zu zerstreuen, widrigeng er schienen lasse, erreichte die Auf regung ihren Höhepunkt. Dieses Vorgehen, das von der Menge als Provokation aufgefaßt wurde, reizte die Leute derart, daß es zu Tätlichkeiten kam. Steine flogen gegen die Karabinieri: die Demonstration dauerte mit' nicht gerin gerer Heftigkeit an und abermals wurden Steine gegen die Stcherheitsorgane geworfen.' — Aus dem ganzen Zusammen hänge erhellt, daß die Demonstration überaus ernst

ge straft. Die Anklageschrift stellt sodann die Schuld der ein zelnen Angeklagten fest. Hierauf werden die Angeklagten vernommen. Der Erstangeklagte Zosef Rabanser erklärt sich als unschuldig, weist von nichts, warf keine Steine und stiest keine Beschimpfungen aus. Auch hörte er nicht die Aufforderung des Brigadiers, den Plast zu verlassen: . schliestlich gibt er zu. auf dem Plaste geblieben zu sein, nachdem die Karabinieri die Menge aufgefordert hatten, sich nach Hause zu begeben. Der zweite Angeklagte

Oktavian Paizzoni will nur einen Stein gegen einen Bekannten, nicht aber gegen die Kaserne geworfen haben. Er stellt in Abrede. „Hoch Oester reich. nieder mit Ztalien' gerufen u. Schimpfworte gegen die Karabinieri ausgestosten oder von anderen gehört zu haben, wohl aber sah er Steine gegen die Kaserne werfen. Ter Zweck der Demonstration war die Freigabe der zwei Verhafteten. Beschuldigter Gottfried Paizzoni weist von vichtÄ und war gar nicht in der' Nähe der Türe der Kaserne. Ueber den weiteren Verlauf

anlästlich des Herz-Zesu-Festes. Schon eintae Tage vorher verständigte ich den Vorsteher. Pfarrer und Kapellmeister, was diese drei in einem Protokoll bestätigten. Dennoch wurden am 12. Zuni. abend«, bei der St. Iakobskirche Böller geschossen, worauf die Karabinieri zwei Personen verhafteten. Nun ereigneten sich vor unserer Kaserne die bekannten Vorgänge. Sieben- oder achtmal forderte ich die Menge zum Verlassen des Plastes auf. aber immer umsonst. Trost des bedrohlichen Steinhagels machten

die Karabinieri keinen Waffenqebrauch.' Am Schluffe seiner Aussage bezeichnet der Brigadier die einzelnen Angeklagten als Täter. Die Karabinieri Ciampanti und Vacea des Po stens von Tramin erzählen die Entwicklung der Vorgänge ähnlich wie der Brigadier, vermögen aber nicht gegen die ein zelnen Angeklagten als Urheber bestimmte Fakten zu be zeichnen, u. zw. auch schon deshalb nicht, weil sie damals erst einige Tage in Tramin waren. Dunhelheit herrschte und die Mienen der Leute alteriert erschienen. Vacca wurde

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Alpenland
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Page 3 of 12
Date: 17.06.1920
Physical description: 12
Informationen zu vychnssen, • , »..Ministerpräsident Sim ony Sema d am erklärt, 'die ganze sei Eigentlich von Rußland ausgegangen, Mst Hilfe un- Gewaltakte und Uebergriffe der Karabinieri. Als nach Beendi gung der Höhenbeleüchtung die Menschenmassen nach Hause ström ten, kam es am Obstmarkt zu unliebsamen Szenen, die durch ita lienische Zivilisten provoziert wurden. Italienisches Militär mit Maschinengewehren zog auf, nachdem Herr Zivilkommissär Post- hinger mit dem Kommandanten der Karabinieri

sich von der Si tuation am Schlachtfelde überzeugte. Die Besonnenheit des Publi kums, das taktvolle Verhalten unserer deutschen Bozner Polizei ver mied jeglichen Zusammenstoß. — Ein im betrunkenen Zustande gegen die Deutschen hetzender italienischer Zivilist wurde durch die städtische Polizei verhaftet. Sofort zur Stelle eilende Karabinieri ergriffen jedoch mit Gewalt für diesen Partei und befreiten ihn aus den Händen der Polizei. Natürlich blieb dieser Auftritt nicht ohne Folgen. Die Bevölkerung nahm eine drohende

Haltung ein. Wiederum die Besonnenheit rettete die Situation. — Am Herz- Jesu-Sonntag wurden durch die Karabinieri viele Verhaftungen durchgeführt. Das Los der deutschen Beamten in SUdtirol. Schon einmal wurde an dieser Stelle die Stellung unserer deutschen Beamten und öffentlichen Angestellten gestreift und dargetan, welche Schwie rigkeiten sich türmen. Die deutsche Beamtenschaft, die im deutschen Geiste erzogen, pflichtbewußt und arbeitsfreudig ist, — in einem wohlgeordneten Staate

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 26.04.1921
Physical description: 8
. Eine Abteilung von ungefähr 20 Karabinieri sahen dem Treiben zu. Endlich entdeckte ein Redner eine staubige Mav- mortafel an der Außenseite des Hotel Kaiserkrone, welche vermeldet, daß der Kaiser Franz Josef dreimal hier Ein kehr gehalten hatte. Tiefe wurde herabgerissen und zerschellt und die Teilnehmer balgten sich um die Trümmer zum Andenken, so daß die Tafel bald spurlos verschwunden war. Indessen unternahmen einige Faschisten einen Sturm auf däS auf demselben Platze befindliche Eafü Kusseth, iveil

sich ein Gast geweigert, vor ihnen den Hut abzunehmen. Nun zogen die Faschisten wieder im geschlossenen Zuge zum Dahn- hoje, begleitet von einem schützenden Zug Karabinieri. Unter den Zuschauern vom Musterplatze befanden sich zahlreiche Kurgäste von Meran, die eigens gekonmien waren, sich daS Trachtenfest anzusehen. * * * Zu den blutigen Ereignissen am Sonntag rnzengen. Als sich nach bi Zuges die Faschisten in den Zug einreihten,'— unter Voran Bericht eines er letzten Gruppe des Trachten- trugen

des geraubten. Schildes „Zum schwarzen Adler' die Faschisten berits mit den Totschlägern arbeiteten, wurde Herr Pattis von einem Zuschauer aufgefordert, einem Kara- cbte. Der Karabinieri nahm von dieser tiz, drängte vielmehr Herrn Pattis, welcher binleri einen bestimmten Faschisten zur Anzeige zu bringen, als bereits ein Mordbube auf Herrn Pattis lossprang und ihm starke Hiebe beibracl ' “ Gewalttat keine Notiz, vräncp noch einige Hiebe von Faschisten erhielt, weg, bis es Pattis ge> lang, sich frei

ihre Aemter, die Angestellten die Geschäfte. Die Ruhe ist nirgends gestört. Gruppen von Menschen sind in den Straßen, besprechen in erregter Weise die Vorfälle des gestri gen Tages. Starke Aufgebote von Karabinieri durchziehen die Straßen, alle öffentlichen Gebäude sind bepiacht. In den Vormittagsstunden hielt ein italienischer Eisenbahner am Waltberplan eine Rede, die in Schmähungen der Faschisten gipfelte. Ein solch gerade über den P! elbe Ein solcher Verbrecher kam in provokatorischer Weise Zlatz

und wäre nahezu gelyncht worden, wenn ' ‘ ' rt ' nicht Karabinieri den Betäubten sofort weggeführt hätten. Das- ! geschah noch an mehreren Pr der Bindergasse, wo die gereizte Menge einem Bozner Fa- - - - - ; ]' cri noch an Mehreren. Punkten der Stadt, so auch in ) chisten hart zufetzte, big ein starkes Aufgebot von Karabini )ie Straße vollständig absperrte und der Geprügelte Im Ret- ungswagen ins Spital überführt wurde. Vor dem Hotel Kaiserkrone versammelte sich gegen Mittag eine ungefährt

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Alpenland
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Page 3 of 12
Date: 27.04.1921
Physical description: 12
mißhandelt. Plötzlich explodierte eine Bombe, die den Zuschauern viele Verwun dungen beibrachte. Die Karabinieri, die untätig zusahen, keine Anstalten trafen, die Bevölkerung zu schützen, ersuchten nun doch mit guten Worten, die Faszisten von der rohen Tä tigkeit abzuhalten. Don einem Eingreifen war keine Rede. Endlich marschierte das Militär auf und sperrte den Obst- markt ab — als e8 bereits zu spät war. An Opfern find ein Toter und 44 Verwundete zu beklagen. Der Schulleiter aus Marling, Franz

gruppenweise nach Bozen. Dre maßgebende Behörde gab die Zusicherung, daß in Zukunft kein Faszist mehr über Salurn heraufkommen werde. — Diese Zusiche rung klingt vielleicht etwas' unglaublich. Wenn die Behörden tatsächlich die Absicht gehabt hätten, das Eingreifen der Faszisten zu verhindern, so wäre dies nicht unmöglich gewe sen. 3000 Mann Militär und 600 Karabinieri mären sicher imstande gewesen, den Bahnhof abzusperren. Es geschah aber nichts, i Es hatte den Anschein, daß Truppen und Faszisten Hand

von Meuchelmördern, de nen Karabinieri als Ehrengarde beigegeben waren. Gegen 5 Uhr nachmittags wurden die Faszisten am Bahn hofe einwaggoniert. Zur selben Zeit stand der Ueberetscher Zug zur Ausfahrt bereit. Ohne besonderen Anlaß wurden aus denselben Schüsse abgegeben, wobei eine Halsverletzung zu verzeichnen ist. Eine Handgranate, die zu kurz geworfen war, richtete keinen Schaden an. Der am Bahnhof anwesende Ma- reschallo von Eppan brachte nur ein Lächeln auf. Generalstreik in Deutsch-Südtirol. Als Protest

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 3 of 8
Date: 26.04.1921
Physical description: 8
Beteiligung der Behörden ist noch weiter ge gangen: Sie haben Militär ausgepflanzt in Bozen. Sie sind nicht dagestanben, unr ihre Pflicht zu tun, nein, um sie zu verletzen und sie Haben sie gründlich und ausgiebig vep< letzt. Sie haben gemeinsame Sache gemacht mit Öen Mord buben. Ein siebzigjähriger Greis hat erzählt, daß er ge meinsam! von einem Faschisten und ctneirf Karabinieri auf per Straße angefallen worden ist, daß der Karabinieri also dem Mordbuben Assistenz geleistet

Ehre mit Füßen getreten hat. Dielleicht darf ich noch daran erinnern, daß man uns mit besonderer Vorliebe auf die gentillezza italiana verwiesen hat. Ich muß doch sagen, daß die Art und Weise, wie gestern nicht bloß Faschisten, sondern auch italienische Soldaten und Karabinieri auf Weiber und Kinder losgcdroschen haben, auf völlig Wehrlose, uns klar beweist, was wir von dieser berühm ten gentillezza zu halten haben. Da drüben liegt der Erschlagene: Ein friedlicher Mann, der gestern ein achtjähriges

noch bei, daß Ihm überdies zweihundert Karabinieri zur Verfügung stehen, daß die ganze Garnison in der Kaserne Bereitschaft halte und daß er nicht anslehen werde, falls es notwendig sein sollte, alle tausend Faschisten verhaften zu lassen. Ich säumte nicht, seine Exzellenz auf den sehr zweifelhaften Wert dieser Sicherheitsmaßnahmen aufmerksam zu machen, da wir >a alle aus Erfahrung wissen, wie der Kommandant der Karabinieri Hauptmann Tagliavache den Schutz der Deutschen gegen ita> linische Angreifer zu handhaben pflegt

, den Hut vom Kopfe — also ganz wie zu Geßlero Zeiten. Das Militär, namentlich die Offiziere fraternisierten mit den Fa schisten und erschienen ans deren Verlangen zlir Hllfeleistung gegen die Deutschen, lieber die Tätigkeit der Karabinieri brauche Ich nichts zu jagen: daß aber Italienische Soldaten mit den Gewehrkolben ans die flüchtenden Deutschen elnhieben, das ist eine Leistung, die ich auch von dieser Stelle ans besonders betonen möchte. Es ändert an dem Gesamtbilde natürlich

zu setzen, wurden dann, wenn Karabinieri in der Nähe waren, von diesen verhaftet. Geehrter Gemeinderatl Ich könnte wohl mit Recht fragen: wird die Negierung der deutschen Bevölkerung eine Genug tuung geben? Sie könnte nur bestehen, in der Bestrafung und Entlassung der schuldigen Organe der Staatsverwaltung. Ich glaube aber, daß, falls die Negierung sich entschließen sollte, alle diejenigen, die sich durch Unfähigkeit oder Böswilligkeit hervorgetan haben, von ihren Stellen zu entfernen

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